Ich habe es versucht, aber es geht nicht

Stärkt die kraftlosen Hände! Lasst die zitternden Knie wieder fest werden! Hebräer 12,12

Eine der wirksamsten Waffen des Teufels ist die Entmutigung. Wenn er einen Jünger Jesu aus der Bahn werfen will, dann versucht er es durch sie. Dabei benutzt er Worte und Argumente, die in sich zwar alle wahr sein mögen, aber wenig nützen. So haben viele ihre Berufung aufgegeben, weil es dem Feind gelang, sie zu entmutigen. Ein häufiges Argument, das gerne gebraucht wird, lautet: Ich habe es versucht, aber es geht nicht. Dabei mögen wir mit unserer Feststellung Recht haben. So etwas gibt es im Leben. Nicht jeder Versuch gelingt auf Anhieb, besonders dann nicht, wenn es sich um etwas Außergewöhnliches handelt. Große Dinge brauchen mehr Zeit zum Einüben als kleine.

Hast du schon einmal ein kleines Kind beobachtet, wenn es Sprechen oder Laufen lernt? Achte auf die ersten Laute, die es von sich gibt. Klingt das nicht unmöglich? Soll das etwa Sprechen sein? – Sicher noch nicht. Das Kind aber gibt nicht auf. Die ersten ungeformten Laute werden allmählich zu wohlgeformten Worten. Da, endlich ist der große Augenblick gekommen. Die Familie horcht auf und jubelt. „Hört, es spricht sein erstes Wort, es sagt Mama!“ Mit dem Laufen ist es nicht viel anders. Wie viele kleine und unbeholfene Schritte waren nötig, bis es ganz allein zu gehen vermag. Wie oft fiel es vorher zu Boden und stand wieder auf.

Sage nie, wenn etwas nicht gleich klappt, dass es nicht geht. Gebrauche diese Redewendung nie. Wer so etwas sagt, hat eine angefangene Sache wieder aus der Hand gegeben. Kein Mensch ist unbegabt, und schon gar nicht, wenn er zu Jesus gehört und der Heilige Geist in ihm wohnt. Die meisten sind nur ideenlos oder faul.

Ich lese gerne Biographien von Forschern und Erfindern. Mich fasziniert ihre Ausdauer und Hingabe an ihre Ideen. Edison war der Erfinder der ersten Glühlampe. Er meldete mehr als 1000 Patente an. Von seinen Experimenten wird berichtet, dass er oft tausende Versuche unternommen hatte, bevor er mit einer Erfindung zufrieden sein konnte. Wenn ich von diesem Gedanken her die Bibel lese, dann entdecke ich, dass Zielstrebigkeit, Hingabe und Ausdauer unverzichtbare Voraussetzungen sind, wenn wir mit Gott erfolgreich leben wollen. Wir wissen, dass Mose vierzig Jahre der Heerführer des Volkes Israel war. Gott konnte mit ihm sein und ihn wunderbar gebrauchen und ihm seine geheimsten Pläne offenbaren. Selten aber bedenken wir, dass Gott achtzig Jahre brauchte, um Mose auf seine große Aufgabe vorzubereiten. So kommen im Verhältnis zwei Jahre Vorbereitung auf ein Jahr erfolgreiche Arbeit.

Haben wir schon einmal bedacht, dass Jesu Vorbereitungszeit auf seinen Dienst dreißig Jahre dauerte? Dann diente er etwa drei Jahre. Das sind zehn Jahre Vorbereitung für ein Jahr erfolgreiche Arbeit.

Haben wir bedacht, dass ein Mensch, wenn er Christ wird, klein anfängt, wie ein Säugling? Damit sich sein geistliches Leben gut entwickeln kann, braucht er viel Zeit und Erfahrungen. So haben Fehler, die er begehen wird, Anfechtungen, die er durchleben muss und alle Herausforderungen, die ihn erdrücken wollen, einen besonderen Stellenwert für seine geistliche Entwicklung. Deshalb lass dich nicht entmutigen. Steh wieder auf und beginne von vorn.

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