Wie Gott Wege ebnet

Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein? Welcher auch seines eigenen Sohnes nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle
dahingegeben; wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Römer 8, 31-32

Wenn Gott für uns ist, bedeutet das nicht, dass unser Weg ohne Hindernisse sein wird. Gott benutzt sie aber, um seine Macht und Herrlichkeit zu offenbaren.

Eines Tages besuchte uns ein Methodistenpastor aus Lodz in Polen. Er war von unseren Gottesdiensten so begeistert, dass er mich bat, über Pfingsten bei ihnen eine Konferenz zu gestalten. Seit Jahren betete er mit einem Team darum, dass seine in Tradition erstarrte Gemeinde geistlich neu belebt würde.

So hatten wir uns auf den Weg gemacht. Wir saßen noch in der kleinen Wohnung unserer Gastgeber, als der Pastor mit einem völlig verstörten Gesicht erschien. Er hatte an diesem Tag einen schrecklichen Autounfall erlebt und sein eingebundener Arm blutete durch den Verband. Es sah schlimm aus. Seine Frau hatte mit der kleinen Enkeltochter ebenfalls im Auto gesessen und auch sie waren schwer verletzt. Die Enkeltochter lag im Koma. Er sagte: „Normalerweise müsste ich die Konferenz absagen, ich ließ mich aber entlassen, weil ich will, dass Gott auch hier in Lodz das tut, was er bei euch tun kann.“

Wir wurden uns einig, für die kleine Enkeltochter zu beten. Während ich betete, sah ich ein Kind im Arm eines Engels. Dieser hatte seine Hand segnend auf den Kopf des Kindes gelegt. Ich sagte: „Wenn das von Gott ist, dürfte das Kind jetzt geheilt sein.“ Das Unglaubliche war geschehen: Am nächsten Tag stand das Kind in seinem Bettchen und von Verletzungen war nichts mehr zu sehen. Die Ärzte wurden misstrauisch und fragten, ob dieses Kind nicht eventuell mit einem anderen vertauscht worden sei. So war unser Bruder sehr getröstet und die Konferenz hatte einen guten Start. Die Versammlungen dauerten in der Regel etwa fünf Stunden. Es war schon sehr spät, als plötzlich ein Mann vor der Glastür stand, um in den Saal hineinzuschauen. Ich winkte ihn herein und er kam bis vor die Kanzel. Ich sagte, dass es Gott war, der ihn hierher gebracht hätte. Jetzt sei es Zeit, sein Leben Gott zu übergeben. Der Mann begann zu weinen, kniete nieder und wir beteten für ihn. Kaum war das geschehen, trat ein weiterer Mann in die Tür; auch er kam nach vorne und übergab sein Leben dem Herrn.

Am nächsten Tag war die Heimreise in Vorbereitung, als der Pastor mich bat, noch für eine blinde Frau zu beten. Mir war bei diesem Gedanken nicht wohl, zumal sie schon sehr alt war. Aber der Pastor blieb beharrlich und ich legte meine Hände auf ihr Haupt und betete. Nach dem Gebet rieb sie sich die Augen und sagte fortwährend: „Ich bin geheilt; ich kann sehen, Gott sei Dank, ich kann sehen!“ Darauf bat mich der Pastor, auch noch bei seiner Frau vorbeizuschauen, die daheim im Bett lag. Mit verbundenen Gliedmaßen schaute sie mich an und weinte. Mit bewegter Stimme sagte sie: „Ich kritisierte den Dienst meines Mannes und sträubte mich gegen den Heiligen Geist. Mit allen Mitteln hatte ich zu verhindern versucht, dass er in den Gottesdiensten wirken konnte. Aber durch all das Schreckliche und die Wunder, die in diesen Tagen geschehen sind, ist mein Widerstand gebrochen. Ich möchte mich für alles Widerstreben entschuldigen.“ Sie war eine reife Frucht, die nur noch geerntet werden musste.

Das Wort: „Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein“ hatte sich hier erfüllt. Die Beharrlichkeit des Pastors hatte mir gezeigt, dass es sich lohnt, im Gebet beharrlich zu bleiben, wenn es um geistliche Neubelebung geht.

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