Nicht jeder Stern zeigt den Weg

Als sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. Matthäus 2, 10-11

Wer kennt ihn nicht, den riesigen Schriftzug aus Lettern so hoch wie ein 5-stöckiges Haus – das Wahrzeichen der Film-Metropole HOLLYWOOD? Mitten durch Hollywood führt ein berühmter Gehweg, der „Walk of Fame“. Alle paar Meter sind dort Messing-Sterne mit Namensgravuren eingelassen. Es heißt: „Wer hier eingetragen ist, wird damit unsterblich gemacht!“ Es ist die Ruhmesmeile der Berühmtheiten, der Gehweg der ganz Großen. Über 2500 Stars aus dem Showgeschäft sind hier verewigt: Marlene Dietrich, Walt Disney, Arnold Schwarzenegger, Britney Spears, Tom Hanks, Robbie Williams u.v.a.

Schaue ich genau hin, entdecke ich Tausende, die täglich diese Straße benutzen und über diese „Sterne“ hinwegtrampeln, ohne sich etwas dabei zu denken. Ist das Plan oder Zufall? Eines steht fest, menschlicher Glanz und Ruhm vergehen. Harald Juhnke, der ebenfalls zu den Großen im Showgeschäft gehörte, sagte im Rückblick auf sein Leben: „Gelebt habe ich nie, ich war nur die Leinwand, projiziert haben die anderen.“ Wenn der Vorhang fällt, bleiben die „Sterne“ oft vereinsamt dahinter stehen. Das Volk will Belustigung, aber wehe, wenn ihre Unterhalter nichts mehr zu bieten haben…

Nicht weit von Jerusalem befindet sich ein kleiner Park, Oilywood (aramäisch = Gethsemane) genannt. Auch gibt es dort eine berühmte Straße: Die Via Dolorosa, die Straße der Schmerzen, der Weg der Erniedrigung. Dort findet man statt blinkender Messing-Sterne längst verblichene Blutspritzer auf rauem Pflaster. Hier peitschte man den ehemaligen Publikumsliebling zu seiner Hinrichtung. Der heidnische Seher Bileam hatte ihn Jahrhunderte zuvor als aufgehenden Stern vorausgesehen. Aber der war jäh gesunken und allen schien das schnuppe zu sein. Er ließ sich diese schmachvolle Straße entlangprügeln, damit wir zu Sternen werden können, deren Glanz nie vergehen wird.

Der Stern von Bethlehem führte die Astrologen direkt an den Ort, wo der wahre Stern für alle Menschen aufgegangen war und sie schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. Sicher wird es uns nicht anders ergehen. Wer Jesus zu sehen beginnt, dem ist das Beste nicht gut genug, es ihm zu Füßen zu legen. Gott sagt durch seinen Propheten: Und die da lehren, werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich. Daniel 12, 2-3.

Ein Missionar kehrte nach vielen Jahren harter Arbeit in die Staaten zurück. Auf dem gleichen Schiff befand sich auch der amerikanische Präsident Roosevelt. Bei der Ankunft wurde dieser mit Jubel empfangen, während auf den Missionar niemand wartete. Eine tiefe Traurigkeit erfüllte sein Herz. Auch er hätte gerne einen würdigen Empfang gehabt, schließlich hatte er sein Leben für andere gelebt. Mit dem Gefühl von Enttäuschung und innerem Schmerz brachte er seine Not vor Gott und beklagte sich. Nach einer Weile kam er aus seinem Kämmerlein zurück und strahlte über das ganze Gesicht. Seine Frau war erstaunt und fragte nach dem Grund. Freudig antwortete er: „Der Herr sagte zu mir: ‚Mein Kind, beschwere dich nicht, du bist noch nicht am Ziel deiner Reise angekommen. Warte ab, wie dein Empfang sein wird’.“

Gott schickt uns seinen Engel

Der Engel des Herrn lagert sich um die her, die ihn fürchten und hilft ihnen heraus. Psalm. 34, 8

Jedes Jahr gibt es in unserer Stadt den Weihnachtsmarkt. Viele kommen von weit her, um einzukaufen. Gestern hatte auch ich mich auf den Weg gemacht, um zu sehen, was alles geboten wird. Neben Bratwurst, Bier, Musik und viel Glimmer gab es eine Unmenge von Engeln in allen Größen. Man vergleicht, kauft und bezahlt und zieht dann wieder ab, vollgepackt mit Tüten und Tragetaschen. Schließlich ist ja bald Weihnachten…

Ich stelle mir vor, ein richtiger Engel käme aus der unsichtbaren Welt hervorgetreten und stände plötzlich mitten unter den Kauflustigen, so einer wie der Prophet Daniel ihn sah: … und sein Gesicht war wie das Aussehen eines Blitzes und seine Augen wie Feuerfackeln und der Klang seiner Worte war wie der Klang einer Volksmenge.

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Dein König kommt

Sagt dem Volk, das auf dem Zion wohnt, auf der Höhe von Jerusalem: Gib acht, dein König kommt! Er kommt ohne Gepränge. Er kommt, um Frieden zu bringen. Er reitet auf einem Esel und auf dem Füllen des Lasttieres. Matthäus 21, 5

Wenn ein König sich seinem Volk zeigen will oder ein fremdes Land besucht, ist das ein medienwirksamer Auftritt. Dann sind die Kameras überall dabei und an Kommentaren fehlt es nicht. Wir alle kennen solche Ereignisse und das Volk spricht noch lange darüber Ein ähnliches Ereignis war im Jahr 1869 der Besuch von Kronprinz Friedrich Wilhelm in Jerusalem. Hoch zu Ross, gefolgt von der Prominenz des Landes und viel Pomp zog er ein, um die Erlöserkirche einzuweihen. Da jedoch die Tore für den hohen Gast zu niedrig waren, war man bereit, sogar Mauerteile der Stadt einzureißen oder ihm das Osttor zu öffnen, damit Majestät sich nicht zu bücken brauche.

Jesus, der König aller Könige, zog ebenfalls in Jerusalem ein, aber da war alles anders. Statt hoch zu Ross über rote Teppiche zu reiten, wählte er einen kleinen grauen Esel. Statt von Würdenträgern begleitet zu werden, folgten ihm seine Jünger und einfache Menschen von der Straße. Statt große Reden zu hören, jubelten ihm die kleinen Kinder im Tempel zu und riefen: Hosianna, dem Sohn Davids. Statt Geschenke zu empfangen, heilte er ihre Blinden, Lahmen und Kranken. Statt sich über seinen Einzug zu freuen, schmiedeten die Geistlichen Mordpläne. Wäre Jesus eine große Armee Soldaten gefolgt, ausgerüstet mit Waffen, um gegen die Besatzung der Römer zu kämpfen, wäre der Jubel groß gewesen. Ebenso groß wäre der Jubel, wenn er sich nach der Speisung der Fünftausend zum König hätte ausrufen lassen. Aber er versteckte sich. Joh. 6, 15.

Einen König, der ihnen politische Unabhängigkeit bringen oder der sich ihrer sozialen Probleme annehmen würde, den wollten sie, aber keinen der sagt: Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch helfen. Matth. 11, 28.

Das hat sich bis heute nicht geändert. Ist es nicht der graue Esel, über den man sich geärgert hat, dann ist es der Mann mit dem Kreuz, der sein Leben für andere gab. Paulus schreibt nicht umsonst: Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren gehen; uns aber, die wir selig werden, ist es eine Gotteskraft. 1. Kor. 1, 18.

Die Botschaft von einer stellvertretenden Erlösung klingt einfach zu banal angesichts der unzähligen Probleme in der Gesellschaft, der Politik oder auch der ganz persönlichen. Soll dieser Jesus wirklich die Antwort sein? Wozu haben wir gute Politiker und Programme, oder großartige Fortschritte in der Medizin oder im Sozialwesen – das ist genug. Heißt nicht unser Glaubenbekenntnis: „Ich glaube an mich selbst und an die Machbarkeit aller Dinge?“

Bei allem Fortschritt ist der Mensch nicht glücklicher geworden. Woran das liegt? Weil er Bedürfnisse hat, die er mit Geld nicht stillen kann, – nach Liebe zum Beispiel, oder nach Vergebung und Gerechtigkeit, oder einer Hoffnung, die über den Tod hinausgeht. Deshalb will dieser König auch zu uns kommen. Öffnen wir ihm die Türen und lassen ihn ein.

Schreibe auch du ein Kapitel

Paulus predigte das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesus Christus mit allem Freimut ungehindert. Apostelgeschichte 28, 30-31

In der Englischen Bibel wird für Apostelgeschichte das Wort „Acts“ verwendet. „Acts“ bedeutet aktiv werden, handeln oder etwas in Bewegung bringen. So könnte die Apostelgeschichte auch „Kirche in Aktion“ genannt werden. So ist es nicht verwunderlich, wenn der Bericht mit der Ausgießung des Heiligen Geistes beginnt. Das geschah fünfzig Tage nach der Auferstehung Jesu. Am Pfingsttage, dem jüdischen Erntedankfest, wurde die Kirche Jesu in Jerusalem durch den Heiligen Geist gegründet. Alle folgenden Berichte zeigen, wie  Gott  durch  Menschen wirken konnte, wenn sie mit dem Heiligen Geist erfüllt waren.

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Wir sind bereit

Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt her, kauft und esst! Kommt her und kauft ohne Geld und umsonst Wein und Milch! Warum zählt ihr Geld dar für das, was kein Brot ist, und sauren Verdienst für das, was nicht satt macht? Hört doch auf mich, so werdet ihr Gutes essen und euch am Köstlichen laben. Jesaja 55, 1

Durch Jesus Christus hat Gott auf diese Welt eine Großoffensive der Liebe gestartet. An einem Brunnen vor der Stadt fand Jesus eine Frau, die gekommen war, Wasser zu schöpfen. Er sprach über ein Wasser, das den Durst für immer zu stillen vermag. Er sprach aber auch über ihre Vergangenheit und sagte, dass sie mit fünf Männern bereits eine engere Beziehung hatte. Diese Worte trafen sie ins Herz. Sie ließ den Krug stehen, eilte ins Dorf und rief ihre Freunde und Nachbarn zum Brunnen, weil dort jemand ihr die Wahrheit über ihr bisheriges Leben gesagt hatte. Diese Reaktion ist erstaunlich. Wer hat es gern, wenn jemand über sein Leben Dinge hervorholt, die längst verdrängt und vergessen waren? Der obige Vers fand hier seine Erfüllung. Evangelium ist wie Wasser in der Wüste. Was wie gestorben aussieht, erwacht zu neuem Leben, wenn es mit Wasser in Berührung kommt. Nach dem Gespräch war aus einer geschundenen und gedemütigten Frau ein neuer Mensch geworden. Lies Joh. Kap. 4.

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Jesus konnte Nein sagen

Da sprach einer zu Jesus: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir reden. Er antwortete aber und sprach: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? – Wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter. Matthäus. 12, 47-50

Dieser Bericht lässt mich wissen, dass Jesus noch weitere Geschwister hatte. Es heißt, dass seine Mutter Maria und seine Brüder Jakobus, Joseph, Simon und Judas zu ihm gekommen waren, mit ihm zu sprechen. Dazu werden auch Schwestern erwähnt. Jesus wuchs also in einer kinderreichen Familie auf. Jesus verneinte ihren Wunsch und sagte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? – Wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.  Mit diesem „Nein“ macht Jesus deutlich, dass er seine Mutter nicht als eine Heilige betrachtet, die man göttlich verehren müsse. Im Gegenteil, er stuft sie als einen Mensch ein, der genau so der Erlösung bedurfte, wie seine Jünger oder irgend ein anderer. Der ganze Mythos, den man um Maria gemacht hat, ist eine Erfindung der Kirche. Er entbehrt jeder biblischen Grundlage.

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Eine gute Investition

Unser Leben dauert siebzig, vielleicht sogar achtzig Jahre. Doch worauf wir stolz sind, ist nur Mühe, viel Lärm um nichts! Wie schnell eilen die Jahre vorüber! Wie rasch fliegen sie davon! Psalm 90, 10

Seit Mitte der 1950er Jahre beschäftigte sich der Schweizer Künstler Tinguely mit dem Bau motorenbetriebener Maschinenplastiken. Diese hatte er aus Draht, Blech und allerlei anderen Fundstücken und Schrottteilen zusammengesetzt. Seine beweglichen Plastiken werden vom Betrachter als höchst aktiv, anrührend, heiter und verspielt, oft als witzig und manchmal auch als melancholisch erlebt. Anlässlich der Gartenschau „Grün 80“ in Basel hatte er eine Maschine aufgestellt, die ebenfalls aus vielen Rädern, Ketten, Hebeln und anderen beweglichen Teilen bestand. Erstaunt fragten Besucher nach dem Sinn dieser Maschine. Die Antwort Tinguelys war verblüffend: „Diese Maschine macht nur Lärm, produzieren tut sie nichts.“

Wenn ich die Worte des Mose betrachte scheint es, als hätte er an Tinguelys Maschine gedacht. Unser Leben dauert siebzig, vielleicht sogar achtzig Jahre. Doch worauf wir stolz sind, ist nur Mühe, viel Lärm um nichts! Wie schnell eilen die Jahre vorüber! Wie rasch fliegen sie davon! „Eine gute Investition“ weiterlesen

Das rechte Wort zur rechten Zeit

Es ist einem Mann eine Freude, wenn er richtig antwortet, und wie wohl tut ein Wort zur rechten Zeit. Sprüche 15, 23.

Das deutsche Alphabet hat 26 Buchstaben und unser gesamtes Wissen können wir damit zum Ausdruck bringen. Jeder kann zwar Worte machen, aber nur wenige haben wirklich etwas zu sagen. Schöne Worte hört jeder gern; jeder weiß aber auch, dass sich hinter schönen Worten oft böse Absichten verbergen können.

Bei den alten Griechen galt die Kunst der Rede als vorbereitendes Studium zu anderen Studienfächern. So wurde auf ihren hohen Schulen auch die Kunst der Beredsamkeit studiert. Das Ziel bestand darin, den Schüler zu befähigen, seine Zuhörer von seinen Aussagen zu überzeugen oder sie willig zu machen, zu kaufen, was ihnen vermittelt wurde.

Worte allein sind es nicht, die Vertrauen wecken und Herzen öffnen. Wir kommunizieren nicht nur verbal, sondern auch mit unserem Auftreten, den Gesten oder der Mimik; selbst der Tonfall spielt eine Rolle; er unterstreicht Worte oder gibt ihnen Nachdruck oder verharmlost sie. In der Summe kann gesagt werden: Nicht allein was wir sagen zählt, sondern wie wir es sagen.

So können wir dem guten Evangelium den zarten Klang der Liebe Gottes durch harte Worte rauben. Mit der Wahrheit können wir Menschen aufbauen oder verletzen. Der Ton macht die Musik. Wenn wir zornig sind oder Ärger und Ablehnung eine Rolle spielen, denken wir selten an die Wirkung unserer Worte. So sind in der Ehe, bei Kindern, bei Freunden oder Nachbarn Türen zugeschlagen worden, die sich selten wieder öffnen lassen. Die Bibel sagt: Sei schnell im Hören aber langsam mit Worten. Denkpausen sind immer gut angebracht. So kann sich der Adrenalinpegel wieder normalisieren und alles, was wir zu sagen haben, klingt viel lieblicher. Jesus war ein Meister der Worte. Seine Worte waren die Sprache des Volkes, einfach, glaubwürdig, bildhaft und nachvollziehbar. Er verstand es, mit wenigen Worten viel zu sagen und was er sagte, entwaffnete die Spötter, tröstete die Traurigen, strafte die Heuchler oder schenkte den Verzagten Hoffnung.

Unser Text sagt: Es ist einem Mann eine Freude, wenn er richtig antwortet, und wie wohl tut ein Wort zur rechten Zeit.

Heute las ich ein Wort über unseren Redekonsum: „Vermutlich spricht ein erwachsener Mensch ca. 16.000 Worte pro Tag. Was ist wohl der Inhalt solch vieler Worte? Worte haben eine gewisse Macht. Jesus sprach Worte der Gnade: Und sie gaben alle Zeugnis von ihm und wunderten sich, dass solche Worte der Gnade aus seinem Munde kamen und sprachen: Ist das nicht Josefs Sohn? Luk.4,22.

Die Menschen waren zutiefst berührt von den Worten Christi. Durch seine Rede empfingen sie Gnade. Welch eine gewaltige Vorstellung, dass das gesprochene Wort Gnade ist! Wie gnädig sind unsere 16.000 Worte am Tag? Wir Menschen müssen wieder Gnädiges hören. Einer Umfrage zufolge fühlt der Mensch sich am wohlsten, wenn er folgende drei Dinge hört: „Ich habe dich lieb! Vergib mir bitte! Du bist eingeladen!“ So lasst uns, weil wir Gnade zum Leben empfangen haben, auch gnädig zueinander sein und heilende Worte miteinander reden. Sage nicht alles, was du denkst; überdenke aber alles, was du sagst. Warte auf den richtigen Zeitpunkt. Eine gute Nachricht in Eile findet selten offene Ohren. Zum Hören braucht es ebenfalls Zeit und die rechte innere Einstellung. Lass es bei allem, was du sagst, nie an der Liebe fehlen. Selbst harte Worte in Liebe gesprochen klingen lieblich und öffnen Herz und Ohren.

Jesus sehen und dann nichts mehr

Da sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein. Matthäus 17, 8

Als der Schwedische König ein Heim für blinde Kinder besuchte, stellte er die Frage, wen sie jetzt sehen möchten, wenn sie sehen könnten. „Den König“ erklang es aus begeisterten Kinderherzen. Nur ein Kind, es saß unmittelbar vor dem König, schwieg. Behutsam wandte er sich an dieses Kind. „Nun mein Kind, wen möchtest du denn gerne sehnen?“ „Ich möchte Jesus sehen“, war die Antwort. Etwas benommen fragte der König weiter: „Und dann?“ „Majestät“, sagte das Kind, „dann nichts mehr!“

Jesus sagte: Ich bin das Licht der Welt. Damit hat er zum Ausdruck gebracht, dass jeder Mensch Licht von Gott braucht, wenn er optimal in dieser Welt leben will. Geöffnete Augen bedeuten geistliches Verständnis über Gott zu haben. Ich denke an das blinde Kind. Mit geschlossenen Augen sieht man mehr, als andere auf Zehenspitzen. Schließen wir öfter mal unsere Augen und schauen Jesus ins Angesicht. Du wirst sehen, wie still es in dir wird und du beginnst zu hören, was er dir heute sagen will.

Versäumen wir das, müssen wir unsere Herkunft dem Zufall zuschreiben, den Sinn unseres Lebens im Konsum suchen und unser Dasein ganz auf das Diesseits beschränken. Dann wäre die Welt, in der wir leben, eine Welt ohne Hoffnung, ein alles fressender Fleischwolf, der nur das Stärkere überleben lässt.

Jesus sagt: Ich bin das Brot des Lebens. Es gibt kein Wort, dass eine so tröstende und sättigende Kraft hat wie die Worte, die Jesus sprach. Hör die Worte, die täglich gesprochen werden, oder lies die Bücher von Dichtern und Denkern oder geh in einen Zeitschriftladen. Mache einen Vergleich. Stelle das alles den Worten Jesu gegenüber und du wirst sehen, dass die einfachen Worte Jesu in der Bergpredigt jeden Versuch überragen, etwas Ebenbürtiges über die Lippen zu bringen. Lies dazu auch den 23. Psalm. Er hat nicht einmal hundert Worte und dennoch konnte er mehr Tränen trocknen und Hoffnung spenden, als irgendein Wort von Menschen erdacht.

Jesus sagt: Ich bin der gute Hirte. Gibt es einen besseren Vergleich, wenn es um Führung im Leben geht? Wie viele haben sich verirrt und sind am Leben verzweifelt, nur deshalb, weil es an Führung ermangelte. Es war niemand da, der ihnen hätte sagen können, was in entscheidenden Augenblicken getan werden sollte. So trafen sie lebenswichtige Entscheidungen nach Gutdünken und heute wundern sie sich, dass sie in eine Sackgasse geraten sind. Und jetzt diese wunderbaren Worte Jesus: Ich bin der gute Hirte. Welcher Mensch könnte so etwas sagen? Wer ist fähig, uns liebevoll an die Hand zu nehmen, um uns in entscheidenden Momenten raten zu können? Jesus kann es. Er ist alle Tage bei uns und möchte uns führen, wie einst das Volk Israel durch die Wüste geführt wurde.

Fragen wir die Jünger, sie waren mit Jesus auf dem Berg und er verklärte sich vor ihnen. Was wird uns berichtet? Da sie ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein. Das soll für uns heute die Antwort sein, damit wir mit dem blinden Kind sagen können: „Dann nichts mehr!“

So früh als möglich beginnen

Denke an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen und die Jahre sich nahen, da du wirst sagen: Sie gefallen mir nicht. Prediger 12, 1

Eigentlich könnte man auch sagen: Fang früh an, dich auf das Älterwerden vorzubereiten, damit du am Ende nicht resignieren musst und sagst: „Die Tage des Restes meines Lebens gefallen mir nicht.“

Ich bin vielen alten Menschen begegnet, die vereinsamt oder verbittert irgendwo den Rest ihres Lebens verbringen. Niemand möchte mit ihnen etwas zu tun haben und sie selbst haben das Gefühl, sich selbst im Weg zu stehen. Nach dem Verständnis der Bibel ist das nicht der Wille Gottes. Da lesen wir: Und wenn sie auch alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein, dass sie verkündigen, wie der Herr es recht macht; er ist mein Fels. Psalm 92, 15-16.

Was ist der Grund von Einsamkeit, Verbitterung und Resignation? Viele Menschen bereiten sich nicht rechtzeitig auf das Älterwerden vor. Sie leben unbedacht in den Tag hinein, in der Hoffnung, dass schon alles gut werden wird. Eines Tages werden sie dann aus dem Berufsleben ausscheiden und Rentner sein und damit beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Ein neuer Rhythmus beginnt, auf den sie sich nicht vorbereitet haben.

Es gibt Dinge, auf die jeder achten sollte, wenn er bis ins Alter blühend, grünend und frisch wie ein Palmbaum sein will. Aus der Natur können wir darüber einiges lernen. Kein Baum trägt seine Blütenpracht nur, um prächtig aussehen zu wollen. Er verfolgt ein höheres Ziel. Der Tag wird kommen, wo seine ganze Pracht vergeht und er sich auf das Wesentliche besinnen muss. Alle seine Bemühungen hatten nur ein Ziel: Er möchte Frucht bringen. Zwar sieht er jetzt nicht mehr prächtig aus wie früher, dafür aber wird er nützlich sein und ist begehrenswert.

Bei vielen Menschen ist das anders. Sie möchten ewige Jugend und anstatt natürlich zu bleiben, klammern sie sich an eine Zeit, die schon längst vergangen ist. So wird jedes graue Haar mit Schrecken registriert und ausgezupft oder alles gefärbt. Jedes kleine Fältchen wird als ein Unglück betrachtet. So wird geschminkt, retuschiert und zugedeckt. Was nicht sein darf, das darf nicht sein! Ewige Jugend ist gefragt! Darum, dass man den Anschluss nicht verpassen möchte, wird jeder Gag ausprobiert und jede Mode mitgemacht. Die Wahrheit jedoch ist, dass man sich ständig selbst belügt.

Gott hat einen herrlichen Plan für jedes Leben. Jeder Tag soll dazu dienen, uns dem Ziel unseres Lebens näher zu bringen. Jeder ist unterwegs. Dazu soll das Leben eine Schule sein mit vielen Lektionen, die jeder verstehen und lernen sollte. Anstatt zu verdrängen, zu vergessen oder abzuhaken, sollten wir erkennen, was das Leben uns lehren will.

Um es einmal mit dem Baum zu sagen, sollte jede Art von Wetter dazu beitragen, uns reifen zu lassen wie eine Frucht. Nicht Blütenpracht ist gefragt, sondern reife Frucht mit Duft und edlem Aroma. Damit das geschehen kann, ist eine Vorbereitung auf das Altwerden unverzichtbar, damit sollten wir so früh als möglich beginnen.

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