Trojanisches Pferd

Ziehet an die Waffenrüstung Gottes, dass ihr bestehen könnt gegen die listigen Anläufe des Teufels. Epheser 6, 11

Nachdem die Griechen im Trojanischen Krieg lange erfolglos um die Mauern von Troja gekämpft hatten, rief einer ihrer heidnischen Priester eine Versammlung der vornehmsten Helden zusammen und riet ihnen, Troja nicht mit Gewalt, sondern mit Hilfe einer List zu erobern. Auf seinen Rat hin bauten die Griechen ein großes Holzpferd, in dessen Innerem sich eine Elitegruppe von 40 Soldaten verstecken konnte. Nach vorgetäuschtem Abzug hinterließen die Soldaten dieses Pferd als eine Weihegabe an die Trojaner. Diese aber ließen sich täuschen und das Pferd wurde in die Stadt gezogen und vor dem Tempel der Athene aufgestellt. In der Nacht krochen die Soldaten aus dem Bauch des Pferdes und öffneten die Stadttore. Die Soldaten, die im Hintergrund lauerten, drangen in die Stadt ein und zerstörten sie. „Trojanisches Pferd“ weiterlesen

Der Sprung in der Schüssel

Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. 2. Korinther 12, 9

Es war einmal eine alte chinesische Frau, die zwei große Schüsseln hatte, die von den Enden einer Stange hingen, die sie über ihren Schultern trug. Eine der Schüsseln hatte einen Sprung, während die andere makellos war und stets eine volle Portion Wasser fasste. Am Ende der langen Wanderung vom Fluss zum Haus der alten Frau war die gesprungene Schüssel jedoch immer nur noch halb voll. Zwei Jahre lang geschah dies täglich: Die alte Frau brachte immer nur anderthalb Schüsseln Wasser mit nach Hause. Die makellose Schüssel war natürlich sehr stolz auf ihre Leistung, aber die arme Schüssel mit dem Sprung schämte sich wegen ihres Makels und war betrübt, dass sie nur die Hälfte dessen verrichten konnte, wofür sie gemacht worden war. Nach zwei Jahren, die ihr wie ein endloses Versagen vorkamen, sprach die Schüssel zu der alten Frau: „Ich schäme mich so wegen meines Sprungs, aus dem den ganzen Weg zu deinem Haus immer Wasser ausläuft.“ Die alte Frau lächelte. „Ist dir nicht aufgefallen, dass auf deiner Seite des Weges Blumen blühen, aber auf der Seite der anderen Schüssel nicht?“ „Ich habe auf deiner Seite des Pfades Blumensamen gesät, weil ich mir deines Fehlers bewusst war. Nun gießt du sie jeden Tag, wenn wir nach Hause laufen. Zwei Jahre lang konnte ich diese wunderschönen Blumen pflücken und den Tisch damit schmücken. Wenn du nicht genauso wärst, wie du bist, würde diese Schönheit nicht existieren und unser Haus beehren.“ „Der Sprung in der Schüssel“ weiterlesen

Ist Glaube Privatsache?

Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die da selig macht alle, die daran glauben. Römer 1,16

Wie halten es die Deutschen mit dem Glauben? So oder so ähnlich werden prominente Persönlichkeiten interviewt. Zum 90. Geburtstag von Richard von Weizsäcker sagte Sandra Maischberger in einer Fernsehsendung im Interview mit ihm: „Ich darf alle fragen, ob sie an Gott glauben, nur ausgerechnet den ehemaligen Präsidenten des Kirchentages darf ich das nicht fragen. Natürlich Sie. Warum darf ich Sie dies denn eigentlich nicht fragen?“ Weizsäcker: „Darüber spreche ich am liebsten mit mir selbst und nicht in der Öffentlichkeit.“ Maischberger: „Warum? Darf ich fragen, warum das so ist?“ Weizsäcker: „Es ist mir lieber und ich habe immer gefunden, dass jeder in Bezug auf seine Glaubensüberzeugungen einen Anspruch darauf hat, das mit sich und nicht in der Öffentlichkeit abzuhandeln. Und dabei wird es auch bleiben. Auch wenn Sie mich das noch öfter fragen werden.“ Maischberger: „… Also es ist eine Privatsache für Sie, die eben zu privat ist, um es zu erläutern…“ Weizsäcker: „Wollen wir weiterkommen?“ „Ist Glaube Privatsache?“ weiterlesen

Von Gott begnadet

Alle aber miteinander haltet fest an der Demut; denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. 1. Petrus 5, 5

Das Geheimnis der Vollmacht Jesu war seine demütige Haltung. Eines Tages legte er seine Kleidung ab, band sich einen Schurz um, goss Wasser in eine Schale, kniete vor seinen Jüngern nieder und wusch ihnen die Füße. Den Jüngern war es peinlich und Petrus wehrte sich dagegen, aber Jesus bestand darauf. Dann sagt er: Ein Beispiel habe ich euch gegeben, dass ihr tut, wie ich euch getan habe. Joh. 13, 3-15. Eines Tages erteilte Jesus seinen Jüngern eine wichtige Lektion. Es ging um die Frage, wer in der zukünftigen Welt der Größte von ihnen sein würde. Er nahm ein Kind, stellte es mitten unter sie und sagte: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. Wer sich selbst erniedrigt wie dies Kind, der ist der Größte im Himmelreich. Matth. 18, 2-4.

Jesus ist von Herzen demütig. Hatte er es nötig, sich zu erniedrigen? War er nicht Gott und konnte er nicht mit Recht sagen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden? „Von Gott begnadet“ weiterlesen

Leben oder Tod

Denn dazu bin ich dir erschienen, dass ich dich verordne zum Diener… aufzutun ihre Augen, dass sie sich bekehren von der Finsternis zu dem Licht und von der Gewalt des Teufels zu Gott, um zu empfangen Vergebung der Sünden und das Erbteil. Apostelgeschichte 26, 16+18

Als die deutsche Armee sich geschlagen aus ihren Stellungen zurückziehen musste, nannte man das offiziell „Grenzbegradigung“ und das nur, um die Kampfmoral der Soldaten zu erhalten. Nur keine Panik erzeugen, lautete die Parole, obwohl jeder wusste, dass der Krieg bereits als verloren galt.

Als die Titanic am Sinken war, die Maschinenräume standen bereits unter Wasser, erging ein höflicher Appell an alle Passagiere, man möge sich auf das Deck begeben, da eine Rettungsübung stattfinden solle. – Nur keine Panik erzeugen, lautete die Parole. Immer mehr Menschen in unserem Lande ergeht es immer schlechter. Ehen zerbrechen, Kinder verwahrlosen und werden kriminell. Drogen- und Alkoholprobleme zerstören ihre Gesundheit. Niemand ist bereit, das wahre Problem bei Namen zu nennen. Es ist die zunehmende Gottlosigkeit. Bitte nicht Gott, lautet die Parole, schließlich sind wir eine aufgeklärte Gesellschaft; wir glauben an uns selbst und die Machbarkeit aller Dinge. Paulus steht als Gefangener vor König Agrippa. Es war seine letzte Chance, seine Unschuld zu beweisen. Was macht er? Statt für sich zu reden, denkt er an den König. Dieser lebte sein Leben ohne Gott. Mit allem Ernst sagte er: „Wenn du dein Leben nicht Gott anvertraust, gehst du für immer verloren, dann holt dich der Teufel!“ „Leben oder Tod“ weiterlesen

„That’s my God“

Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, Thomas, so glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Johannes 20, 28-29

1953 wurde Elisabeth II. gekrönt. Jetzt war sie Königin von Großbritannien und all den Dominien, die einst das Britische Weltreich ausmachten und ein Viertel der Landmasse der Erde bedeckten. Mit allem nur denkbaren Pomp und mit der allergrößten Feierlichkeit fand die Krönungszeremonie in der Westminster Abbey statt. Der größte Brillant der Erde schmückte ihr Zepter, die Edwardskrone prangte auf ihrem Haupt und alles, was Rang und Namen in der Welt hatte, war versammelt. Oben, auf der Empore saß ihr vierjähriger Sohn Charles und blickte auf das Schauspiel herab. Als er die Königin dort in all ihrer Herrlichkeit auf dem Krönungsstuhl sitzen sah, rief er laut: „That´s my mother!“ Das ist meine Mutter!

Dieser Satz ist in die Geschichte eingegangen. Kein Wunder, er wurde ja nicht von irgendjemandem ausgesprochen, sondern vom Sohn der Königin und ihm stand es zu, so zu sprechen. „„That’s my God““ weiterlesen

Das Kernstück heißt Liebe

Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich. Ihre Glut ist feurig und eine Flamme des Herrn, so, dass auch viele Wasser die Liebe nicht auslöschen und Ströme sie nicht ertränken können. Wenn einer alles Gut in seinem Haus um die Liebe geben wollte, so könnte das alles nicht genügen. Hohelied 8, 6-7

In den 60er Jahren horchte die Welt auf. Nie gehörte Texte wurden von den Beatles aus Liverpool gesungen. Eines ihrer bekanntesten Lieder war: All you need is love. Das Stück wurde im Auftrag der BBC am 25. Juni 1967 live in 26 Länder übertragen und ist von etwa 400 Millionen Menschen gesehen worden. Die Welle der Begeisterung war so groß, dass die Platte drei Wochen lang die englische Hitparade anführte. Sie hatten mit ihrem Text genau ins Schwarze getroffen.

Wenn ich in unserer Sprache nach dem schönsten, aber auch heikelsten Wort suche, das Menschen beglücken oder enttäuschen kann, dann stoße ich auf das Wort „Liebe“. Liebe ist etwas, das alle Menschen gleichermaßen empfinden, wenn sie ihren Partner oder Freund nach langer Zeit der Trennung wiedersehen. „Das Kernstück heißt Liebe“ weiterlesen

Mit Freude alt werden

Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen und die Jahre sich nahen, da du wirst sagen: »Sie gefallen mir nicht«. Prediger 12, 1

Wer von uns denkt in jungen Jahren schon an das Altwerden? Unbeschwertes und sorgloses Leben ist gefragt. Kräftig zulangen, ohne an die Folgen zu denken und sich dann wundern, wenn plötzlich, oft viele Jahre später, eine hohe Rechnung ins Haus flattert. Das Gesetz von Saat und Ernte darf wohl in der Natur seine Gültigkeit haben, aber nicht im persönlichen Leben. Verwundert es da, wenn viele Alte verbittert und vereinsamt in eine trübe Zukunft ohne Perspektiven schauen und sie niemand haben will, geschweige denn sie hören möchte, falls sie wirklich noch etwas zu sagen haben.

Gehen wir einmal davon aus, dass etwa ein Viertel unseres Lebens dem Alter zugerechnet werden kann, dann wären das etwa 20 Jahre – eine lange Zeit, meine ich. Damit stellt sich die Frage, wie diese Zeit aussehen soll. Wollen wir einmal sagen: Diese Phase gefällt mir nicht oder: Die schönste Zeit meines Lebens beginnt jetzt? „Mit Freude alt werden“ weiterlesen

Alles muss raus

Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Matthäus 16, 24.

Ich möchte Christ sein und zu Jesus gehören, aber der Preis, der hier verlangt wird, ist zu hoch. Will ich Jesus nachfolgen, muss ich mich selbst verleugnen und mein Kreuz auf mich nehmen. Das klingt düster und nicht unbedingt empfehlenswert. Was verbleibt mir, wenn ich das konsequent umsetze? – Diese Frage hat schon viele beschäftigt und davor abgeschreckt, Jesus das Jawort zu geben. Immer wieder hört man die Worte: „Ich will kein Mönch sein und eingemauert hinter Klostermauern leben. Ich will fröhlich sein und lachen. Ich möchte an der Sonne parken und mein Leben zu einem Fest machen. Ist das zu viel verlangt?“ „Alles muss raus“ weiterlesen

Geläutert wie Gold

Dein Wort ist ganz durchläutert, und dein Knecht hat es lieb. Psalm 119, 140

Der Text erinnert mich an einen Besuch in den Goldminen Südafrikas. Mehr als ein Drittel aller Goldförderung kommt von dort. Wir waren mit dem Fahrstuhl einige hundert Meter in den Schacht hinabgefahren zu den Männern, die goldhaltiges Gestein abbauen. Berge von Geröll empfingen uns; es war dunkel und sehr warm hier unten. „Wo ist das Gold“, fragte ich meinen Begleiter. Er lächelte und sagte: „Aus diesem Felsgestein hier wird das begehrte Gold geschmolzen. Eine Tonne Erz ergibt ein Gramm Gold.“ – Zur Erinnerung nahm ich mir ein Stück Felsgestein mit, aber Gold konnte ich bei bestem Willen nicht entdecken. Offenbar war zu wenig darin vorhanden. „Geläutert wie Gold“ weiterlesen

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