Der Umgang mit dem Wort

Wie glücklich ist ein Mensch, der Freude findet an den Weisungen des Herrn, der Tag und Nacht in seinem Gesetz liest und darüber nachdenkt. Psalm 1, 2

Dieser Psalm widmet sich dem Umgang mit dem Wort Gottes. Dann gleicht er einem Baum, der am Wasser steht und Jahr für Jahr gute Früchte hervorbringt und sein Laub bleibt grün und frisch bei aller Dürre und großer Hitze. Was immer ein solcher Mensch unternimmt, wird ihm gelingen.

Hier wird uns der Umgang mit dem Wort Gottes beschrieben. Es wird gesagt, dass wir es anders lesen müssen, als wenn wir ein Buch lesen. Ein Buch kann ich ein- oder mehrere Male lesen und dann verliert es seine Ausstrahlung. Ein Buch besteht aus menschlichen Worten und die sind begrenzt und haben kein Leben in sich. Ganz anders aber ist es mit Gottes Wort. Gottes Wort ist ein lebendiges, heiliges und schöpferisches Wort:
Gott schuf Himmel und Erde durch sein Wort. Dieses Wort wurde Mensch und lebte unter uns. Jesus ist das lebendige Wort und wer ihn anrührte, wurde geheilt und wo er sprach, musste Satan seine Opfer freigeben.

Wenn wir zur Bibel greifen, sollten wir uns nicht nur einen Überblick verschaffen wollen, indem wir es Kapitel für Kapitel lesen. Wir sollten es Wort für Wort lesen und Denkpausen einlegen. Unser Text sagt, dass wir immer wieder darüber nachdenken und es im Herzen bewegen sollen. Das ist ein Vergleich mit jemand, der einen Bissen Brot essen will. Er zerkaut den Brocken solange, bis er zu Brei geworden ist um ihn dann herunterzuschlucken. Erst so kann das Brot seine nahrhaften Substanzen dem Körper zufügen.

Gott möchte erreichen, dass sein Wort, seine schöpferischen und Leben spendenden Kräfte unseren Geist, die Seele und den Körper völlig durchdringen. Erst dann beginnt es wie ein Same in uns zu keimen. Es weckt Glauben und das Erfülltwerden mit seinem Geist. Jetzt können wir uns empor schwingen mit Flügeln wie ein Adler.

Solange wir uns mit dem Wort nur intellektuell beschäftigen, wird es nie seine geheimnisvolle Kraft offenbaren können. Unser Intellekt will beherrschen, er will analysieren und hinterfragen. Der natürliche Mensch will auch Herr über Gottes Wort sein. Er will es zerpflücken wie eine Blume und es so unbrauchbar machen. Unser Intellekt kann nicht glauben, dafür fehlt ihm die nötige Dimension, diese hat allein das Herz. Deshalb müssen wir Gottes Wort Zugang zu unserem Herzen geben und es dort bewegen, damit es uns beherrschen kann. Der Betrachter muss sich unter Gottes Allmacht demütigen und ihm die Herrschaft über sein Leben geben.

Erst jetzt bekommt der Heilige Geist die Möglichkeit, uns Gottes Wort in den Mund zu legen, damit wir im Glauben wie Jesus es tat, zu sprechen vermögen. So werden auch unsere Wünsche und Gebete gelenkt um erhörend beten zu können.

Jesus geht auf diese Wahrheit ein, wenn er sagt: Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt und es wird euch widerfahren. Joh. 15, 7.

Gott erfüllt seine Zusagen

Keine von den guten Verheißungen, die der Herr dem Hause Israel gegeben hatte, blieb unerfüllt. Alles traf ein. Josua 21, 45

Etwa 40 Jahre war Josua mit Israel unterwegs in der Wüste und 25 Jahre lebten sie nach vielen harten Kämpfen bereits im verheißenen Land; da schaute er sich um und stellte fest, dass sich alles genau so erfüllt hatte, wie Gott es ihnen am Anfang der Reise zugesagt hatte. Jeder bekam, wie versprochen, ein Stück Land, er konnte seine Hütte darauf bauen und sein Vieh weiden. Die mühevolle Wanderschaft war zu Ende und gehörte der Vergangenheit an. Sie waren zur Ruhe gekommen. Die Worte des Josua mussten sich wie ein Jubelgesang angehört haben und es war wirklich einer. Es war ein Lobgesang auf die Treue Gottes. Er hat Wort gehalten. Gott ist ein treuer Gott und was er zusagt, das hält er gewiss; und das ganze Volk konnte mit frohem Herzen einstimmen.

Auch wir kommen in unserm Leben an Punkte, die uns zu einem Rückblick Veranlassung geben; dann wird eine Art von Bilanz gemacht. Das gilt nicht nur für den Geschäftsmann, es gilt allen. Erst eine ehrliche Bilanz macht sichtbar, ob wir mit Gewinn oder Verlust gearbeitet haben. Eine Bilanz gibt die Möglichkeit, rechtzeitig Korrekturen anzubringen, damit der Verlust nicht noch größer wird. So kann eine Bilanz den Phantasten aus seiner Wolke herunter holen und ihn auf den Boden der Wirklichkeit stellen. Das mag zunächst unangenehm für ihn sein, aber auch eine Rettung in letzter Stunde. Josuas Bilanz fiel gut aus. – Der Gläubige fürchtet keinen Rückblick; er zieht gerne eine Bilanz. Schaut er sich um, muss er feststellen, dass Gott treu zu ihm war. Was er in seinem Wort versprochen hat, löste er ein. Trotzdem mag es einige geben, die das nicht so sehen können. Sie glauben, dass noch vieles, was Gott versprochen hat, offen steht und Eile geboten ist. Das kann durchaus richtig sein und wir müssen solche Negativbilanzen ernst nehmen. Aber darf ich daran erinnern, dass Gott dem Mose die Verheißung für dieses Land gab, als sie noch in Ägypten lebten? 2. Mos. 3, 8. Bis zum Zeitpunkt der Erfüllung waren wenigstens 65 Jahre vergangen.

Darf ich erinnern, dass es bei Gott keine Uhren gibt und keinen Kalender? Wenn er etwas zusagt, dann müssen wir uns auf seinen Zeitplan einstellen. Nur der Geduldige wird empfangen; der Ungeduldige gibt auf und läuft davon.

Dann noch etwas: wenn Gott uns Zusagen macht, dann rechnet er auch mit uns; Zusagen kommen selten automatisch. In der Regel sind Erfüllungen von göttlichen Zusagen das Ergebnis von Zusammenarbeit zwischen Gott und Menschen. Israel hätte 40 Jahre früher in diesem Land sein können, wenn sie nicht immer wieder gezweifelt hätten.

Wenn Gott uns Zusagen gibt, sollten wir öfter mal die Frage nach Zusammenarbeit stellen. Was kann ich jetzt tun, Herr? Soll ich den ersten Schritt gehen, dann zeig mir die Richtung. Ich bin bereit zu gehen.

Dann noch etwas; Verheißungen können sich auch über unseren Tod hinaus erfüllen. Fast alle Propheten haben nicht erleben dürfen, wovon sie geweissagt haben. Kam dann aber der richtige Zeitpunkt, kam es alles genau so, wie sie es vorausgesagt hatten.

Lies das Evangelium von Matthäus und beachte, wie oft geschrieben steht: Auf dass erfüllt würde, was geschrieben steht. Jesu Leben und Wirken war bis ins letzte Detail prophetische Erfüllung von Menschen, die längst verstorben waren.

Gott kann aus allem Gutes machen

Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel des Lichts und der Finsternis. Jakobus 1, 17

Diese Worte übernahm Jakobus von Jesus, der gesagt hatte: Wer ist unter euch Menschen, der seinem Sohn, wenn er ihn bittet um Brot, einen Stein biete? Oder, wenn er ihn bittet um einen Fisch, eine Schlange biete? Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, dennoch euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten! Matth. 7, 9-10

Wenn von Gott nur Gutes kommt, stellt sich bei vielen die Frage, warum es dann so viel Leid in der Welt gibt. Millionen kommen behindert auf die Welt, andere sind krank oder sie stehen auf der Schattenseite des Lebens. Diese Frage hatte sich Hiob auch gestellt, als er seine gesamte Habe verloren hatte, dazu auch seine Kinder und zuletzt seine Gesundheit. Darauf sagte er den berühmten Satz: Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen? Hiob 2, 10. „Gott kann aus allem Gutes machen“ weiterlesen

Jerusalem im Brennpunkt

Sondern ihr seid gekommen zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu den vielen tausend Engeln und zu der Versammlung… Hebräer 12, 22

Die Stadt Jerusalem gehört ohne Zweifel zu den interessantesten Städten weltweit. Das statistische Jahrbuch von Jerusalem listet 1204 Synagogen, 158 Kirchen und 73 Moscheen auf. Für Juden, Christen und Muslime ist sie Symbol ihres Glaubens, ist sie doch die Stadt Abrahams, Davids und Jesu Christi, für die Muslime auch die Stadt Mohammeds. Im Alten Testament wird Jerusalem 632 mal erwähnt. Sowohl die Stadt Jerusalem als auch das Land und Volk Israel stellt die Bibel als Gottes Eigentum dar. Bedeutsam sind hier die Zusagen Gottes an diese Stadt. „So spricht Gott der Herr: Das ist Jerusalem, das ich mitten unter die Heiden gesetzt habe und unter die Länder ringsumher! Hes. 5, 5. Heute ist die Klagemauer, die westliche Umfassungsmauer des Tempelbezirks, ein heiliger Ort für Juden. Nur der Tempelberg selbst übertrifft sie an Bedeutung. 1988 gab Jordanien seinen Anspruch auf Ostjerusalem auf. Im selben Jahr rief die PLO den Staat Palästina aus und erklärte Jerusalem zu seiner Hauptstadt, was bis heute reine Fiktion ist. Damit bleibt Jerusalem die umstrittenste Stadt der Welt und Brennpunkt der Geschichte im Nahen Osten.

Für Christen hat Jerusalem in erster Linie eine geistliche Bedeutung. Es heißt: Ihr seid gekommen zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu den vielen tausend Engeln und zu der Versammlung.

Das himmlische Jerusalem ist das Ziel unserer Pilgerschaft. Der Apostel Johannes hatte eine Schau von der zukünftigen Welt und dieser Stadt. Und er führte mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem herniederkommen aus dem Himmel von Gott, die hatte die Herrlichkeit Gottes; ihr Licht war gleich dem alleredelsten Stein, einem Jaspis, klar wie Kristall. Offb. 21, 10-11. Dieses Jerusalem liegt jenseits von Raum und Zeit und wird deshalb auch nicht umkämpft, wie es in Israel über Jahrtausende der Fall war. Dennoch: Der Teufel versucht, uns den Blick für das Ziel unserer Christusnachfolge zu verdunkeln. Gelingt ihm das, verbleibt uns nur noch unser zeitliches Dasein. Dann heißt es: Ich wünsche dir, dass es dir hier wohl ergehen möge, dass du immer gesund bleibst und deine Frische nie verlierst, dass du im Leben immer Erfolg haben mögest und lange lebest auf Erden.

Wer wagt es dann noch mit Paulus zu sagen: Nicht, dass ich’s schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich’s wohl ergreifen könnte, weil ich von Christus Jesus ergriffen bin. Meine Brüder, ich schätze mich selbst noch nicht so ein, dass ich’s ergriffen habe. Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus. Phil. 3, 12-14.

Bei allen Aktivitäten im Reich Gottes lasst uns Menschen sein, die bewusst für die Ewigkeit leben. Tritt diese Hoffnung in den Hintergrund, sind wir bald erschöpft und beginnen zu resignieren. Allein das Wissen um eine bessere Welt gibt uns immer wieder Kraft. Wenn wir wissen, für was wir leben, ist das Wie viel leichter zu ertragen. Ich wünsche dir einen vom himmlischen Licht durchfluteten Tag.

Nur keine Angst verbreiten

Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht muss vor der Strafe zittern. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht völlig in der Liebe. 1. Johannes 4, 18

Eine junge Frau erzählte mir, dass sie Angst habe, zu sterben und sich fürchtet, das Haus zu verlassen. „Die Angst hat mich unfähig gemacht, mich den Herausforderungen zu stellen, dabei bin ich ja noch nicht alt und habe eigentlich erst angefangen zu leben.“ Sie habe schon so viel gebetet, aber alles habe nichts genützt. Im Gegenteil, es würde täglich nur noch schlimmer. Ich riet ihr, genau das Gegenteil von dem zu tun, was sie bisher getan hatte. „Fahre mit deinem Mann hinaus, besteige die Berge und atme frische Luft. Du wirst sehen, wie neue Gedanken zu dir kommen und die Welt von oben ganz anders aussieht, als in deinen vier Wänden. Ehe du vor Angst zu Hause stirbst, sterbe lieber hoch oben auf einem Berg. Schließlich möchte jeder Christ zu Gott und das geht ohnehin nicht ohne sterben. Todesängste überwinden wir nicht durch Flucht, sondern durch Konfrontation. Sprich in die unsichtbare Welt hinein, dass du dich vor dem Tod nicht fürchtest, so wird die Furcht von dir weichen.“

Einen Tag später rief mich ihr Mann an. Wie kannst du so über das Sterben reden! Du hast meine Frau in Furcht und Schrecken versetzt. Du hättest sie trösten sollen. Offenbar hatte ich meinen Finger in eine Wunde gelegt. Wir alle träumen von einem unbeschwerten und sorglosen Leben. Alle möchten es pflegeleicht haben und ein von allen Seiten abgesichertes Dasein leben. Auf dieser Welle schwimmen auch viele Pastoren mit. Nur keine Angst verbreiten, nichts Bedrohliches sagen; immer schönes Wetter predigen und sagen, dass unser Dasein ein Parken an der Sonne sein kann, wenn wir nur richtig zu leben verstünden. Jesus dachte anders. Er sprach ganz offen über Satan und nannte ihn den Fürst des Todes. Er sagte auch: Ich sende euch wie Schafe mitten unter Wölfe, darum seid wachsam. Er sprach offen darüber, dass der reiche Mann, als er gestorben war, direkt in die Hölle kam und nur noch einen einzigen Wunsch hatte: Etwas kühlendes Wasser für seine großen Qualen. Jesus sagte mit solchen Äußerungen die Wahrheit, aber nicht um Angst zu verbreiten, sondern um eine Situation zu beschreiben, in der wir uns befinden, ob es uns gefällt oder nicht. Wer darauf eingeht, wird nicht mehr sorglos durchs Leben gehen, er wird sich vorsehen, nicht daneben zu treten, – um das Ziel zu erreichen.

Wenn ich krank bin, suche ich einen Arzt auf und erwarte, dass er eine Diagnose stellt und mir die Wahrheit sagt über meinen gesundheitlichen Zustand. Wenn er dann sagt: „Sie haben Krebs und müssen sofort operiert werden, wenn sie überleben wollen“, dann werde ich dankbar sein. Seine Diagnose war zwar niederschmetternd, aber hilfreich. Ein Pastor ist ein Seelenhirte und trägt Verantwortung für seine Schafe. Er ist verpflichtet, seine Schafe zu führen und auf Gefahren hinzuweisen, die am Wege lauern. Wenn ich der jungen Frau geraten habe, sie möge die Angst ablegen, indem sie genau das Gegenteil von dem tut, was sie bisher getan hat, dann klingt das zwar geschmacklos, aber unterm Strich ist das die einzige Möglichkeit, um Todesängste zu überwinden.

Angst klammert sich an das Leben und wer bereit ist es loszulassen, entzieht der Angst die Basis und sie muss weichen. Schließlich gehört mein Leben Gott und er allein bestimmt, wie lange ich leben darf. Gibt es eine andere Lösung?

In Sekunden weltweit anwesend

Freundliche Reden sind wie Honigseim, trösten die Seele und erfrischen die Gebeine. Sprüche 16, 24

In Deutschland wurde am 3. August 1984 die erste Internet-E-Mail empfangen. Heute korrespondieren viele E-Mail Schreiber fast täglich weltweit mit Freunden oder Geschäftskollegen, die sie oft nie gesehen haben. Die Technik des E-Mail-Schreibens ist sehr beliebt geworden. Es geht alles viel schneller als ein Brief herkömmlicher Art. Ein Klick genügt und schon geht die Post ab. Heute ist das Übermitteln von Nachrichten oder sogar Bildern und Dokumenten so einfach geworden wie noch nie. „In Sekunden weltweit anwesend“ weiterlesen

Der Mensch im Mittelpunkt

Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir sollten heilig und untadelig sein vor ihm. Epheser 1, 4

Heute Morgen las ich diesen Text, – nicht zum ersten Mal, aber noch nie so wie jetzt. Ich schloss die Augen und ließ alle Worte langsam an mir vorübergehen.

Was war der Grund, dass Gott Himmel und Erde schuf? Was hat ihn bewegt, zu sagen: Es werde Licht? – Es war der Mensch. Sein Geist sollte staunen und sich an den unermesslichen Weiten des Universums erfreuen. So füllte er es mit Myriaden von Sternen und Planeten. Sein Herz sollte sich freuen und so vertraute er ihm die Erde und alle Kreaturen an. Er sollte sich nicht einsam fühlen und so stellte er ihm eine Eva an die Seite. Sein Verlangen nach Lebensfülle sollte gestillt werden und so stellte er ihm den Baum des Lebens mitten in den Garten.

Dieser Mensch sollte sein wie sein Schöpfer – heilig, unsträflich und mit Machtfülle ausgestattet. Er sollte sein Gegenüber sein, – sein Sohn und seine Tochter. Mit ihnen wollte er seine Liebe teilen, denn lieben kann man nicht allein. Ihm gab er schöpferische Fähigkeiten. Sie sollten ihm ebenbürtig sein.

Ich werde an Psalm 8, 4-7 erinnert, wo es heißt: Wenn ich sehe die Himmel, deiner Hände Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt. Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan. Ps. 8, 4-7.

Sind wir uns eigentlich unserer Berufung bewusst? Du und ich sind der Mittelpunkt aller göttlichen Interessen. Wir sind das Beste und Wertvollste, das Gott hat, wertvoller als alle Engel. Wir sind seine Ansprechpartner und wenn Gott etwas sagen will, dann möchte er seine Gedanken mit uns teilen, – und das hat er auch getan. Er ließ alle seine Gedanken und Pläne aufschreiben und übergab sie uns als sein Wort. Er gestattet uns den Zugang zu seinem Thron und wir können mit ihm reden und, wenn wir das Verlangen danach haben, können wir unser Herz vor ihm ausschütten.

Die Gestirne ziehen ihre Bahn und wir stehen mitten drin, damit wir verstehen können, dass Gott auch mit uns einen Plan verfolgt. Alle Menschen kommen von ihm und alle enden vor seinem Thron. Können wir uns vorstellen, welche Gedanken die haben werden, die das zeitlebens nicht wahrhaben wollten? Sie werden einmal sagen: „Ich dachte, ich sterbe und das Leben ist zu Ende und nun steht mein ganzes Leben vor mir, von der Geburt an bis zum letzten Tag. Was habe ich daraus gemacht, mit welchen Inhalten habe ich es gefüllt?“ Können wir uns vorstellen, dass an jenem Tage niemand mehr eine Frage stellen wird?

Gott wird sagen: „Ich habe dein Leben vor Grundlegung der Welt geplant mit der Absicht, dass du dir deiner Berufung bewusst wirst. Ich gab dir ein Gewissen, das nach Moral fragt und alles Böse verabscheut. Ich gab dir einen Geist, damit du Fragen stellst und nach Antworten suchst. Ich gab dir ein Herz, das sich nach Liebe sehnt, nach Frieden und Gerechtigkeit und einer lebendigen Hoffnung. Wie bist du damit umgegangen?“

Mit Freude alt werden

Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen und die Jahre sich nahen, da du wirst sagen: »Sie gefallen mir nicht«. Prediger 12, 1

Wer von uns denkt in jungen Jahren schon an das Altwerden? Unbeschwertes und sorgloses Leben ist gefragt. Kräftig zulangen, ohne an die Folgen zu denken und sich dann wundern, wenn plötzlich, oft viele Jahre später, eine hohe Rechnung ins Haus flattert. Das Gesetz von Saat und Ernte darf wohl in der Natur seine Gültigkeit haben, aber nicht im persönlichen Leben. Verwundert es da, wenn viele Alte verbittert und vereinsamt in eine trübe Zukunft ohne Perspektiven schauen und sie niemand haben will, geschweige denn sie hören möchte, falls sie wirklich noch etwas zu sagen haben.

Gehen wir einmal davon aus, dass etwa ein Viertel unseres Lebens dem Alter zugerechnet werden kann, dann wären das etwa 20 Jahre – eine lange Zeit, meine ich. Damit stellt sich die Frage, wie diese Zeit aussehen soll. Wollen wir einmal sagen: Diese Phase gefällt mir nicht oder: Die schönste Zeit meines Lebens beginnt jetzt? „Mit Freude alt werden“ weiterlesen

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