Nur keine Angst verbreiten

Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht muss vor der Strafe zittern. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht völlig in der Liebe. 1. Johannes 4, 18

Eine junge Frau erzählte mir, dass sie Angst habe, zu sterben und sich fürchtet, das Haus zu verlassen. „Die Angst hat mich unfähig gemacht, mich den Herausforderungen zu stellen, dabei bin ich ja noch nicht alt und habe eigentlich erst angefangen zu leben.“ Sie habe schon so viel gebetet, aber alles habe nichts genützt. Im Gegenteil, es würde täglich nur noch schlimmer. Ich riet ihr, genau das Gegenteil von dem zu tun, was sie bisher getan hatte. „Fahre mit deinem Mann hinaus, besteige die Berge und atme frische Luft. Du wirst sehen, wie neue Gedanken zu dir kommen und die Welt von oben ganz anders aussieht, als in deinen vier Wänden. Ehe du vor Angst zu Hause stirbst, sterbe lieber hoch oben auf einem Berg. Schließlich möchte jeder Christ zu Gott und das geht ohnehin nicht ohne sterben. Todesängste überwinden wir nicht durch Flucht, sondern durch Konfrontation. Sprich in die unsichtbare Welt hinein, dass du dich vor dem Tod nicht fürchtest, so wird die Furcht von dir weichen.“

Einen Tag später rief mich ihr Mann an. Wie kannst du so über das Sterben reden! Du hast meine Frau in Furcht und Schrecken versetzt. Du hättest sie trösten sollen. Offenbar hatte ich meinen Finger in eine Wunde gelegt. Wir alle träumen von einem unbeschwerten und sorglosen Leben. Alle möchten es pflegeleicht haben und ein von allen Seiten abgesichertes Dasein leben. Auf dieser Welle schwimmen auch viele Pastoren mit. Nur keine Angst verbreiten, nichts Bedrohliches sagen; immer schönes Wetter predigen und sagen, dass unser Dasein ein Parken an der Sonne sein kann, wenn wir nur richtig zu leben verstünden. Jesus dachte anders. Er sprach ganz offen über Satan und nannte ihn den Fürst des Todes. Er sagte auch: Ich sende euch wie Schafe mitten unter Wölfe, darum seid wachsam. Er sprach offen darüber, dass der reiche Mann, als er gestorben war, direkt in die Hölle kam und nur noch einen einzigen Wunsch hatte: Etwas kühlendes Wasser für seine großen Qualen. Jesus sagte mit solchen Äußerungen die Wahrheit, aber nicht um Angst zu verbreiten, sondern um eine Situation zu beschreiben, in der wir uns befinden, ob es uns gefällt oder nicht. Wer darauf eingeht, wird nicht mehr sorglos durchs Leben gehen, er wird sich vorsehen, nicht daneben zu treten, – um das Ziel zu erreichen.

Wenn ich krank bin, suche ich einen Arzt auf und erwarte, dass er eine Diagnose stellt und mir die Wahrheit sagt über meinen gesundheitlichen Zustand. Wenn er dann sagt: „Sie haben Krebs und müssen sofort operiert werden, wenn sie überleben wollen“, dann werde ich dankbar sein. Seine Diagnose war zwar niederschmetternd, aber hilfreich. Ein Pastor ist ein Seelenhirte und trägt Verantwortung für seine Schafe. Er ist verpflichtet, seine Schafe zu führen und auf Gefahren hinzuweisen, die am Wege lauern. Wenn ich der jungen Frau geraten habe, sie möge die Angst ablegen, indem sie genau das Gegenteil von dem tut, was sie bisher getan hat, dann klingt das zwar geschmacklos, aber unterm Strich ist das die einzige Möglichkeit, um Todesängste zu überwinden.

Angst klammert sich an das Leben und wer bereit ist es loszulassen, entzieht der Angst die Basis und sie muss weichen. Schließlich gehört mein Leben Gott und er allein bestimmt, wie lange ich leben darf. Gibt es eine andere Lösung?

In Sekunden weltweit anwesend

Freundliche Reden sind wie Honigseim, trösten die Seele und erfrischen die Gebeine. Sprüche 16, 24

In Deutschland wurde am 3. August 1984 die erste Internet-E-Mail empfangen. Heute korrespondieren viele E-Mail Schreiber fast täglich weltweit mit Freunden oder Geschäftskollegen, die sie oft nie gesehen haben. Die Technik des E-Mail-Schreibens ist sehr beliebt geworden. Es geht alles viel schneller als ein Brief herkömmlicher Art. Ein Klick genügt und schon geht die Post ab. Heute ist das Übermitteln von Nachrichten oder sogar Bildern und Dokumenten so einfach geworden wie noch nie. „In Sekunden weltweit anwesend“ weiterlesen

Der Mensch im Mittelpunkt

Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir sollten heilig und untadelig sein vor ihm. Epheser 1, 4

Heute Morgen las ich diesen Text, – nicht zum ersten Mal, aber noch nie so wie jetzt. Ich schloss die Augen und ließ alle Worte langsam an mir vorübergehen.

Was war der Grund, dass Gott Himmel und Erde schuf? Was hat ihn bewegt, zu sagen: Es werde Licht? – Es war der Mensch. Sein Geist sollte staunen und sich an den unermesslichen Weiten des Universums erfreuen. So füllte er es mit Myriaden von Sternen und Planeten. Sein Herz sollte sich freuen und so vertraute er ihm die Erde und alle Kreaturen an. Er sollte sich nicht einsam fühlen und so stellte er ihm eine Eva an die Seite. Sein Verlangen nach Lebensfülle sollte gestillt werden und so stellte er ihm den Baum des Lebens mitten in den Garten.

Dieser Mensch sollte sein wie sein Schöpfer – heilig, unsträflich und mit Machtfülle ausgestattet. Er sollte sein Gegenüber sein, – sein Sohn und seine Tochter. Mit ihnen wollte er seine Liebe teilen, denn lieben kann man nicht allein. Ihm gab er schöpferische Fähigkeiten. Sie sollten ihm ebenbürtig sein.

Ich werde an Psalm 8, 4-7 erinnert, wo es heißt: Wenn ich sehe die Himmel, deiner Hände Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt. Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan. Ps. 8, 4-7.

Sind wir uns eigentlich unserer Berufung bewusst? Du und ich sind der Mittelpunkt aller göttlichen Interessen. Wir sind das Beste und Wertvollste, das Gott hat, wertvoller als alle Engel. Wir sind seine Ansprechpartner und wenn Gott etwas sagen will, dann möchte er seine Gedanken mit uns teilen, – und das hat er auch getan. Er ließ alle seine Gedanken und Pläne aufschreiben und übergab sie uns als sein Wort. Er gestattet uns den Zugang zu seinem Thron und wir können mit ihm reden und, wenn wir das Verlangen danach haben, können wir unser Herz vor ihm ausschütten.

Die Gestirne ziehen ihre Bahn und wir stehen mitten drin, damit wir verstehen können, dass Gott auch mit uns einen Plan verfolgt. Alle Menschen kommen von ihm und alle enden vor seinem Thron. Können wir uns vorstellen, welche Gedanken die haben werden, die das zeitlebens nicht wahrhaben wollten? Sie werden einmal sagen: „Ich dachte, ich sterbe und das Leben ist zu Ende und nun steht mein ganzes Leben vor mir, von der Geburt an bis zum letzten Tag. Was habe ich daraus gemacht, mit welchen Inhalten habe ich es gefüllt?“ Können wir uns vorstellen, dass an jenem Tage niemand mehr eine Frage stellen wird?

Gott wird sagen: „Ich habe dein Leben vor Grundlegung der Welt geplant mit der Absicht, dass du dir deiner Berufung bewusst wirst. Ich gab dir ein Gewissen, das nach Moral fragt und alles Böse verabscheut. Ich gab dir einen Geist, damit du Fragen stellst und nach Antworten suchst. Ich gab dir ein Herz, das sich nach Liebe sehnt, nach Frieden und Gerechtigkeit und einer lebendigen Hoffnung. Wie bist du damit umgegangen?“

Mit Freude alt werden

Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen und die Jahre sich nahen, da du wirst sagen: »Sie gefallen mir nicht«. Prediger 12, 1

Wer von uns denkt in jungen Jahren schon an das Altwerden? Unbeschwertes und sorgloses Leben ist gefragt. Kräftig zulangen, ohne an die Folgen zu denken und sich dann wundern, wenn plötzlich, oft viele Jahre später, eine hohe Rechnung ins Haus flattert. Das Gesetz von Saat und Ernte darf wohl in der Natur seine Gültigkeit haben, aber nicht im persönlichen Leben. Verwundert es da, wenn viele Alte verbittert und vereinsamt in eine trübe Zukunft ohne Perspektiven schauen und sie niemand haben will, geschweige denn sie hören möchte, falls sie wirklich noch etwas zu sagen haben.

Gehen wir einmal davon aus, dass etwa ein Viertel unseres Lebens dem Alter zugerechnet werden kann, dann wären das etwa 20 Jahre – eine lange Zeit, meine ich. Damit stellt sich die Frage, wie diese Zeit aussehen soll. Wollen wir einmal sagen: Diese Phase gefällt mir nicht oder: Die schönste Zeit meines Lebens beginnt jetzt? „Mit Freude alt werden“ weiterlesen

Sein Name ist Jesus

Und sie wird einen Sohn gebären, des Namen sollst du Jesus heißen; denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden. Matthäus 1, 21

Mit Namen verbinden sich Personen und ihre Geschichte. So hat die Menschheit schon viele Namen hervorgebracht, an die sie sich auch Jahrzehnte später noch mit Respekt erinnert; in umgekehrter Weise ist es ebenso. Der bedeutendste Name aber ist und bleibt der Name „Jesus“. Jesus deshalb, weil Gott sich mit ihm verbunden hat. Jesaja weissagt: Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden seinen Namen Immanuel heißen, das ist verdolmetscht: Gott mit uns. Jes. 7, 14. Damit umgibt Gott diesen Namen mit seiner Person. Gott selbst wird mit ihm sein, wo immer dieser Name angerufen wird.

Durch Jesus schafft Gott Veränderungen von Umständen oder ein neues Denken bei Menschen, indem er ihnen seinen Geist schenkt. Deshalb sagt Petrus in seiner Verantwortung vor den Geistlichen in Jerusalem: In keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden. Apg. 4, 10-12. „Sein Name ist Jesus“ weiterlesen

Diospi Suyana (8)

Der fünfte Newsletter von Sonja Müller aus Peru kam Ende September 2023. Das Anschreiben ist wieder nur ganz kurz, aber dafür verbindet mich der Inhalt ihres Rundbriefes noch mehr mit ihrer Mission bei  Diospi Suyana.

Hallo ihr Lieben,

hier bin ich endlich mal wieder! Im Anhang sende ich euch meinen aktuellen Rundbrief und herzliche Grüße aus Curahuasi!

Liebe Grüße,
Sonja

Rundbrief Nr. 5

Ich wünsche allen Lesern meines Blog einen schönen Herbstanfang und Gottes Segen beim Lesen von Sonjas Erlebnissen in Peru, wo jetzt wohl Frühlingsanfang ist. Lasst euch dabei von eurem Herzen leiten an der Mission von Diospi Suyana mitzuhelfen, wo und wie auch immer es euch möglich ist.  

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Die sichere Burg

Der Name des Herrn ist eine feste Burg; der Gerechte läuft dahin und wird beschirmt. Sprüche 18, 10

Der Mensch ist das furchtsamste Wesen unter allen Geschöpfen. Zu allen Zeiten baute er Festungen, Burgen, Tunnel oder Mauern, um sich zu schützen.

Im Jahr 214 v. Chr. ließ der erste chinesische Kaiser Qin Shiuangdi den Bau der chinesischen Mauer beginnen und seine Nachfolger vollendeten sie. Inzwischen hat sie eine Länge von 8.851,8 km erreicht und ist das größte Bauwerk der Geschichte.

Zu keiner Zeit hatte sie wirklich ihren Zweck erfüllt. Heute dient sie als Touristenattraktion. In der Nähe meines Wohnortes befindet sich die Burg Rötteln. Auch sie diente viele Jahre als Bastion und Schutz vieler Herrscher. Im Laufe ihrer Geschichte wurde sie viele Male zerstört und wieder aufgebaut. Heute ist sie eine Ruine, wie fast alle Burgen im Lande. Salomo wusste wovon er sprach, wenn er sagte Der Name des Herrn ist eine feste Burg. Die Zeit der Kriege war zu Ende und unter seiner Herrschaft kam Israel zur Ruhe und Wohlstand kam über das Volk. Ihre Grenzen waren gesichert und aus aller Welt kamen Fürsten, um zu sehen, was Salomo aufgebaut hatte. Salomo wollte deutlich machen, dass dieser Wohlstand nicht auf Grund seines politischen Handelns zustande kam, sondern allein dem Namen des Herrn zu verdanken war. Kann der Name des Herrn auch für unser Leben wie eine feste Burg sein? Mit Sicherheit, ja! Dann allerdings genügt der Name allein nicht. Der Name Gottes ist in vieler Munde und es geschieht nichts. Hier aber geht es um die Person. Dass ich den Namen eines Millionärs kenne, bedeutet für mich noch lange keine Hilfe. Bin ich aber sein Freund, sieht die Sache schon anders aus. Er würde mich in Zeiten der Not versorgen oder sich für mich einsetzen. „Die sichere Burg“ weiterlesen

Von den Ameisen lernen

Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh an ihr Tun und lerne von ihr! Wenn sie auch keinen Fürsten noch Hauptmann noch Herrn hat, so bereitet sie doch ihr Brot im Sommer und sammelt ihre Speise in der Ernte. Sprüche 6, 6-8

Ich bin erstaunt, was alles über Ameisen berichtet wird. Ameisen zählen zu den staatenbildenden Insekten mit strikten Arbeitsteilungen. Ein solcher Staat kann bis über 20 Millionen Tiere haben und 50 bis 80 Jahre alt werden. Dann heißt es, dass weltweit über 12.000 Ameisenarten bekannt sind. Unter ihnen gibt es sogar Soldaten, die ihre Artgenossen gegen Eindringlinge verteidigen. Die größte bekannte Ameisenkolonie wurde von dem Schweizer Biologen Lauren entdeckt. Sie erstreckt sich über eine Länge von 5760 Kilometern entlang der Küste der italienischen Riviera bis in den Nordwesten Spaniens und besteht aus mehreren Millionen Nestern mit mehreren Milliarden Individuen.

Was mich besonders erstaunte, ist die Entdeckung, dass sie in tropischen Urwäldern ebenso beheimatet sind, wie am Polarkreis oder im Hochgebirge und in den Wüsten. In Island, Grönland oder der Antarktis und Teilen Polynesiens sind sie nicht zu finden. „Von den Ameisen lernen“ weiterlesen

Wie eine Palme

Der Gerechte wird grünen wie ein Palmbaum, er wird wachsen wie eine Zeder auf dem Libanon. Psalm 92, 13

Es gibt kaum einen Reiseprospekt vom asiatischen Raum in dem nicht Palmen vorkommen. Dem Urlauber soll das Gefühl vermittelt werden, dort, wo er hin reisen möchte, Erholung zu finden. Wer möchte nicht auch einmal seine Seele baumeln lassen. Ja, von daher gesehen mag ich Palmen.

In unserem Text geht es aber um Menschen. Hier wird der Gerechte mit einem Palmbaum verglichen. Dann sollten wir uns einen Palmbaum etwas näher ansehen. Warum nimmt Gott nicht eine Eiche oder eine Birke als Vergleich? Ein Palmbaum zählt zu den nützlichsten Gewächsen in der Botanik. Der Botaniker kennt 26 Gattungen. Wir kennen hauptsächlich die Kokospalme, die Dattelpalme oder die Sagopalme. Schon das Palmwedel ist sehr begehrt. Es gibt welche, die bis zu 25 Meter lang werden können. Palmwedel werden gepflückt und zu Matten geflochten, um Dächer von Hütten damit zu decken. Der Stamm dient als Bauholz für Hütten. „Wie eine Palme“ weiterlesen

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