„Gordische Knoten“

Jesus sprach zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen. Der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund. Matthäus 8, 7-8

Der Ausdruck, „gordischer Knoten“ bezeichnet der Legende nach ein kunstvoll verknotetes Seil, das am Streitwagen des Königs Gordions von Phrygien befestigt war. Es sollte die Deichsel des Zeus geweihten Wagens untrennbar mit dem Zugjoch verbinden. Der Legende nach prophezeit ein Orakel, dass nur derjenige, der diesen Knoten lösen könne, die Herrschaft über Persien erringen werde. Viele kluge und starke Männer versuchten sich vergeblich an dieser Aufgabe, bis im Frühjahr 334 v. Chr. Alexander der Große diesen Knoten einfach mit seinem Schwert durchschlug und damit seinen Siegeszug durch Asien einläutete. Heute bedeutet die Redewendung vom Durchschlagen des gordischen Knotens die Überwindung eines schweren Problems mit unkonventionellen Mitteln. „„Gordische Knoten““ weiterlesen

Erziehung muss sein

Siehe, mein Sohn, der von meinem Leibe gekommen ist, trachtet mir nach dem Leben. 2. Samuel 16, 11

Die Bibel berichtet ungeschminkt auch über menschliches Versagen. Solche Vorkommnisse werden in Heldengeschichten gerne verschwiegen. Obiger Text gibt uns Anteil an einem Familiendrama am königlichen Hof. Einer der Söhne Davids, Absalom, hatte die Gunst seines Vaters für seine eigenen Zwecke missbraucht. Er hatte das Volk hinter sich gebracht, eine Palastrevolution angezettelt und seinen Vater vom Thron gejagt. Mit der aufgeputschten Armee verfolgte er nun seinen Vater, um ihn für immer aus dem Weg zu schaffen. Der Putschversuch misslang und endete mit dem Tod Absaloms.

Was waren die Gründe zu dieser Tragödie? Absalom war intelligent, er hatte ein gutes Aussehen und war beim Volk beliebt. Es stand ihm alles zur Verfügung, so dass er ein Leben im Luxus leben konnte. Offenbar reichte dies alles nicht aus, um einen Sohn vor der schiefen Bahn zu bewahren.

Auch heute stehen viele Eltern ratlos neben ihren Kindern, weil sie Wege eingeschlagen haben, die mit Sicherheit ins Verderben führen. „Erziehung muss sein“ weiterlesen

Erntearbeiter gesucht

Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte. Lukas 10, 2

Das jüdische Pfingstfest war der Beginn der Erntezeit. Die ersten Garben und Früchte wurden dem Herrn geweiht. Gott hat sich etwas dabei gedacht, dass er ausgerechnet an diesem Tag die Kirche gegründet hat. Die Botschaft ist eindeutig: Ich gab euch meinen Heiligen Geist, damit ihr die Gute Nachricht in die Welt hinaustragt. Die Ernte kann beginnen.

Gott liebt die Menschen. Er möchte dass alle mit einer lebendigen Hoffnung leben können. Denn wenn ich weiß, für was ich lebe, ist das Wie viel leichter zu ertragen. „Erntearbeiter gesucht“ weiterlesen

Größe ist gefragt

Ja, ich achte es noch alles für Schaden gegen die überschwängliche Größe der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, um welches willen mir das alles ein Schaden geworden ist, und achte es für Dreck, auf dass ich Christus gewinne und in ihm erfunden werde. Philipper 3, 8-9

Obwohl alles monumental sein muss – die Angebote in unseren Supermärkten ebenso wie die dazugehörige Werbung – ersticken die meisten am Kleinkram ihres alltäglichen Lebens. Wehe, wenn der Teilnehmer im Straßenverkehr einen Fehler begeht, dann steigt der Adrenalinspiegel und es gibt entsprechende Reaktionen. Die Konfliktbereitschaft hat bedrohlich zugenommen. Woran das liegt? Es fehlt an innerer Größe. Innere Größe ist ein Gottesgeschenk. Wird Jesus zum Mittelpunkt unseres Lebens, erfüllt er unser Herz mit der Liebe Gottes und Liebe ist immer größer. Dann wird das Herz weit und die Prioritäten werden neu gesetzt. Ich werde an das Gleichnis vom Kaufmann erinnert, der wertvolle Perlen suchte. Dann heißt es: Und da er eine köstliche Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie. Matth. 13, 45-46. „Größe ist gefragt“ weiterlesen

Ohne Vater kein Fest

Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße. Lukas, 15, 21

Diese Worte sagte jemand, der aus gutem Hause kam. Sein Vater war vermögend, er hatte Gesinde und er selbst lebte rundum versorgt. Davon profitierte auch sein älterer Bruder.

Doch Reichtum und Wohlergehen sind kein Brot für die Seele, das merkte der Jüngere besonders. Sein Lebenshunger fing an, ihn zu treiben. So ersann er sich einen teuflischen Plan. Er ging zu seinem Vater und verlangte, ihm sein Erbteil schon jetzt auszuzahlen, dann wäre er unabhängig und eine Welt läge ihm zu Füßen. Selbstverwirklichung war sein Traum. Wäre ich der Vater gewesen, hätte ich gesagt: „Kannst du nicht warten, bis dein Vater gestorben ist, du unverschämter Flegel? Warte gefälligst, dein Erbteil wirst du später noch früh genug bekommen.“ Dieser Vater handelte anders. Ohne Kommentar übergab er ihm sein Erbe. Ob das gut geht, so ganz ohne väterlichen Schutz sein Leben selbst in die Hände zu nehmen? Wohl kaum! Selbstverwirklichung klingt nach unbegrenzter Freiheit, aber hat sich das nicht stets als Illusion erwiesen? Jetzt brauchte er zwar nicht mehr seinem Vater zu gehorchen oder ihn um etwas zu bitten und niemand wagte es, ihn zu kritisieren. Der Rausch einer großen weiten Welt war bald verflogen und die harte Wirklichkeit holte ihn ein. Ehe er es sich versah, hatte er das ihm anvertraute Vermögen verschwendet. Er war pleite. Der Traum einer unbegrenzten Freiheit war ausgeträumt. „Ohne Vater kein Fest“ weiterlesen

Wenn wir zur Ruhe kommen

Werde still vor dem Herrn und warte auf ihn. Psalm 37, 7

Vergleichen wir unsere Zeit mit früheren Zeiten, so müssen wir heute vom Zeitalter des Lärms und der Hektik sprechen. In früheren Zeiten stand das Handwerk hoch im Kurs. Alles wurde von Hand gemacht, dabei spielten Tage, Wochen oder Jahre oft keine Rolle. Das hat sich geändert. Was langsam ist, ist unproduktiv, sagte der Manager und begann, den Betrieb zu rationalisieren. Heute produziert er mit Maschinen in Sekunden, wozu früher Stunden nötig waren. Schöpferischer Geist erwacht aus der Stille. Weil uns die innere Stille fehlt, sind unsere Gedanken am Verkümmern, sind unsere Gespräche inhaltslos und unsere Beziehungen flüchtig geworden. Die Ruhelosigkeit unserer Herzen haben wir auf die Umwelt übertragen. Wir sind in Eile, weil wir Gejagte sind. Wir machen Lärm, weil es in uns so laut ist. Das Gewühl des Straßenverkehrs und der ständigen Hektik nennen wir Lebensqualität. „Wenn wir zur Ruhe kommen“ weiterlesen

Hoffnung statt Illusion

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus! In seinem grenzenlosen Erbarmen hat er uns neues Leben geschenkt. Weil Jesus Christus von den Toten auferstanden ist, haben wir die Hoffnung auf ein neues, ewiges Leben. 1. Petrus 1, 3

Millionen leben von Illusionen. Als Zuschauer leben sie vom Glück der anderen und ist der Film zu Ende, verblassen auch ihre Glücksgefühle und sie sind wieder allein. Liebeslieder müssen ihren Mangel an Zuwendung ersetzen. So begnügen sie sich damit, dass andere ihnen den Himmel besingen. Was würde geschehen, wenn ich ihnen sagen würde: „Hab’ keine Angst, alles wird gut werden und am Ende bist du der Lachende.“ Wie würde sich ihr Gesicht erhellen und neuer Lebensmut sie erfüllen. Nach der Botschaft des Evangeliums zählen Glaube, Liebe und Hoffnung zu den tragenden Säulen, auf die kein Mensch verzichten kann, wenn er in dieser Welt überleben will.

Über diese Erkenntnis haben Denker und Philosophen zu allen Zeiten nachgedacht. Ernst Bloch (1885-1977) schrieb das Buch „Das Prinzip Hoffnung“; es ist das Hauptwerk dieses Philosophen. Darin geht es ihm um die elementaren Fragen des menschlichen Daseins wie: Wer sind wir? Wo kommen wir her? Wohin gehen wir? Was erwarten wir? Was erwartet uns? Er schreibt: „Wer darauf keine schlüssigen Antworten findet, dem beginnt der Boden unter seinen Füßen zu wanken, sobald die ersten Erschütterungen kommen. Was dann verbleibt, ist die Angst vor der Zukunft“. „Hoffnung statt Illusion“ weiterlesen

Was soll ich predigen

Es spricht eine Stimme: Predige! Und ich sprach: Was soll ich predigen? Jesaja 40, 6

Als ich mich als Pastor vorstellte, sagte jemand: Dann gehören auch sie zu den Leuten, die man sechs Tage in der Woche nicht sieht und am siebenten nicht verstehen kann, der Fragen beantwortet, die niemand gestellt hat. Peinlich, aber wahr. Die meisten Pastoren erreichen die Herzen ihrer Hörer nicht, wie auch, wenn sie irgendwo hoch im Turm der Gelehrsamkeit sitzen, fern dem Lärm der Straße und sich Gedanken über Menschen machen, die sie nicht sehen können, geschweige denn wissen, wo sie der Schuh drückt. Kein Wunder, wenn unsere Kirchen immer leerer werden und die Stühle neu gesetzt werden müssen, damit wenigstens der Eindruck entsteht, dass noch einige gekommen sind. Ist das die Vorstellung Jesu von Kirche, als er sagt: Auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen? Wohl kaum, und so ist es ja nun auch nicht. Im Gegenteil, die Kirche hat Hochkonjunktur, – nur nicht bei uns. Tausende versammeln sich jeden Sonntag, beten an, singen und kommen gerne wieder. Hier ist wohl alles anders als anderswo. Warum eigentlich? Sind wir gottloser, als andere oder fehlt es an Pastoren, die begriffen haben, was eine Predigt sein soll und was sie predigen sollten? „Was soll ich predigen“ weiterlesen

Wissen oder Gewissheit

Und er hat geglaubt auf Hoffnung, da nichts zu hoffen war,… und er wurde nicht schwach im Glauben,… und wusste aufs allergewisseste: Was Gott verheißt, das kann er auch tun. Römer 4, 18, 19 und 21

Man kann den christlichen Glauben nicht von seinen Eltern vererbt bekommen. Ebenso wenig genügt es, getauft zu sein und zu einer Konfession zu gehören. Es genügt auch nicht, Theologie zu studieren, in der Hoffnung, dann gläubiger zu sein. Solche Art von Glauben hat kein Leben in sich und kann sich in Zeiten der Not nicht bewähren. Das ist der Grund dafür, dass Millionen von Christen unsere Kirchen verlassen. Sie haben erkannt, dass ihr Glaube für ihr Leben keine wahre Hilfe bedeutet, so wird er als Ballast empfunden und über Bord geworfen. Gibt es einen Unterschied zwischen Wissen und Gewissheit? Optisch wohl kaum. Ich weiß, dass zweimal zwei vier ergibt und bin gewiss, dass diese Rechnung stimmt. So weit so gut; aber wenn es um den christlichen Glauben geht, kann ich nicht mathematisch vorgehen. Göttliche Dinge lassen sich nicht berechnen, so muss Gott mir helfen, damit ich sagen kann: Ja, ich bin gewiss, dass Gott mich angenommen hat. Dieses Wissen gehört zu dem wichtigsten Wissen überhaupt. Ich muss wissen, dass ich gerettet bin, sonst gehe ich für ewig verloren. „Wissen oder Gewissheit“ weiterlesen

Sehende Augen, hörende Ohren

Mit sehenden Augen sehen sie nicht, und mit hörenden Ohren hören sie nicht; und verstehen es auch nicht. Matthäus 13, 13

Wir alle kennen Begriffe wie Umsicht, Weitsicht, Vorsicht, Nachsicht oder Rücksicht – alles unerlässliche Tugenden im Umgang miteinander und für unser persönliches Leben. Jedoch sehen wir nicht nur mit den physischen Augen allein oder hören mit den natürlichen Ohren, auch unser Herz verfügt über die Gabe sehen oder hören zu können. Gott hat sie uns geschenkt und Völker liefern den Beweis dafür, denn Altäre baut man nicht umsonst. Da hat etwas mitgewirkt, das den Blick weit über die natürlichen Grenzen hinaus erweiterte. Was geschieht aber, wenn das verloren geht? Dann hat der Mensch seine Orientierung verloren, dann stapft er blind durchs Leben und lebt am Ziel vorbei. Er geht für immer verloren. „Sehende Augen, hörende Ohren“ weiterlesen

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