Mit Zielen leben

Er gebe dir, was dein Herz begehrt, und erfülle alles, was du vorhast. Psalm 20, 5

Gott erlaubt es, mit Zielen zu leben. Er möchte, dass wir unser Leben mit Inhalten füllen, für die es sich lohnt, zu leben. Er hat Freude daran, wenn wir von Erfolg zu Erfolg schreiten und abenteuerlich leben. Es gibt keine größere Kraft im Leben, als mit Zielen unterwegs zu sein, auch wenn nicht alles erreicht wird, was wir uns vorgenommen haben. Es ist besser, mit unerreichten Zielen gelebt zu haben, als ohne Ziele durchs Leben geschlendert zu sein. „Mit Zielen leben“ weiterlesen

Mit unerfüllten Wünschen leben

Mein Lieber, ich wünsche, dass dir’s in allen Stücken wohl ergehe, und du gesund seiest, so wie es deiner Seele wohl ergeht. 3.Johannes 2

Im letzten Jahr zu Weihnachten, bekamen wir eine Fülle von Karten voll guter Wünsche zum Neuen Jahr. Da stand zu lesen: Mögen im Neuen Jahr alle deine Wünsche in Erfüllung gehen. Ein anderer wünscht, dass ich immer Glück und Erfolg haben möge und das bei guter Gesundheit. Unser Text könnte ebenfalls als Gruß auf einer solchen Karte zu finden sein: Mein Lieber, ich wünsche, dass dir’s in allen Stücken wohl ergehe, und du gesund seiest, so wie es deiner Seele wohl ergeht. –

Unter den vielen Karten gab es keinen einzigen Schreiber, der mir etwas Schlechtes gewünscht hätte. Heute habe ich sie nun von der Wand genommen. Soll ich jetzt warten, dass alles in Erfüllung geht?

Da habe ich so meine Bedenken. Aus Erfahrung weiß ich, dass das Leben bei allen guten Wünschen oft eine ganz andere Sprache spricht. Da liegen Leid und Freude oft dicht nebeneinander und ehe man sich’s versieht, kann sich alles gewendet haben und wir werden gezwungen, mit unerfüllten Wünschen weiterzuleben und sich dennoch zu freuen. „Mit unerfüllten Wünschen leben“ weiterlesen

Hast du mich lieb?

Jesus fragte zum dritten Mal: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb? Er antwortete: Ja Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Johannes 21, 16

Petrus war zum Apostel berufen und Jesus hatte ihn mit Vollmacht ausgerüstet. Über drei Jahre zog er mit Ihm umher, lernte von seinem Meister und wirkte im großen Segen. Jetzt war sein Meister verhaftet worden; er stand vor dem Hohen Rat und die Soldaten hatten ihn gefoltert und verspottet. Petrus gesellte sich unter das Volk und schaute aus der Ferne zu. Ganz unverhofft kam für ihn die Stunde, wo er beweisen sollte, wie er wirklich zu Jesus steht. Drei Mal hatte man ihn herausgefordert, sich öffentlich zu seinem Meister zu bekennen. Im entscheidenden Augenblick leugnete er und versagte erbärmlich. Mit einem Fluch über sich selbst und einem Schwur bei Gott sagte er vor allen: ich kenne Ihn nicht. Matth. 26, 74.

Später, am See Genezareth trifft Jesus nach seiner Auferstehung Petrus und beginnt den Faden wieder anzuknüpfen um das Band der Liebe zu erneuern. „Hast du mich lieb“?, fragte er; nur vier Worte, aber genug zu allem, was vorgefallen war. Jesus hätte andere Fragen stellen können. Vielleicht wäre es jetzt angebracht gewesen zu fragen, ob er immer noch bereit sei, für ihn ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. – Drei Mal hatte er Ihn verleugnet, drei Mal durfte er jetzt widerrufen. Was hier geschah war die Wiederherstellung einer zerbrochenen Liebesbeziehung und damit die Chance, noch einmal von vorn beginnen zu dürfen. Mit dieser neuen Erfahrung konnte Petrus getrost in die Zukunft schauen. Sein Verhältnis zu Jesus war wieder hergestellt worden.

Jesus stellt unsere Liebe zu Ihm über alles Wissen, alle Offenbarungen, alle Werke und Taten. Mit seiner Frage bekommt die Liebe einen höheren Stellenwert als alles, was wir vorzuweisen haben. Liebende Versager sind ihm offenbar lieber, als Helden, die nie einen Fehler gemacht haben. In der Nachfolge gibt es für Liebe keinen Ersatz. Wer Jesus von Herzen liebt, macht sich eins mit Ihm. Er ist bereit, alles mit Ihm zu teilen und transparent zu werden. Wo wahre Liebe den Umgang bestimmt, gibt es kein Ich und Du, sondern nur noch ein Wir. Dann wird über alles gesprochen und Freud und Leid miteinander geteilt. Sie hält auch, wenn Leid und Schreck über Freunde kommt.

Jesus wollte nicht Herr über Petrus sein, dessen Befehle er ausführen sollte, sondern sein Freund. Auf dieser Basis vertraute Jesus ihm seine Lämmer und Schafe an. Damit hat ein Hirte alles gegeben, aber das mit dem Wissen, dass sein Freund damit richtig umgehen wird. Liebe wird damit zur Kernaussage des Evangeliums. Jesus fordert nicht theologisches Wissen oder großartige Leistungen, sondern echte Freundschaft zu Ihm.

Petrus sollte sich nicht Gedanken darüber machen, wie er eine ansprechende Kirche gründen könnte oder wie er die richtige Methode zum Gemeindewachstum entwickelt, um die Gläubigen in Trab zu halten. Vielmehr sollte er seine Beziehung zu Jesus pflegen, damit Liebe sein Motor wird, der Gemeinde baut und das mit Menschen, die innerlich gesund werden und Lieben weitergeben können. Dann wollen auch diese lieben, weil Liebe die höchste Umgangsform mit Menschen ist.

Darf Jesus uns heute ebenfalls die Frage nach unserer Liebe zu ihm stellen, und wie antworten wir?

Der Umgang mit dem Wort

Wie glücklich ist ein Mensch, der Freude findet an den Weisungen des Herrn, der Tag und Nacht in seinem Gesetz liest und darüber nachdenkt. Psalm 1, 2

Dieser Psalm widmet sich dem Umgang mit dem Wort Gottes. Dann gleicht er einem Baum, der am Wasser steht und Jahr für Jahr gute Früchte hervorbringt und sein Laub bleibt grün und frisch bei aller Dürre und großer Hitze. Was immer ein solcher Mensch unternimmt, wird ihm gelingen.

Hier wird uns der Umgang mit dem Wort Gottes beschrieben. Es wird gesagt, dass wir es anders lesen müssen, als wenn wir ein Buch lesen. Ein Buch kann ich ein- oder mehrere Male lesen und dann verliert es seine Ausstrahlung. Ein Buch besteht aus menschlichen Worten und die sind begrenzt und haben kein Leben in sich. Ganz anders aber ist es mit Gottes Wort. Gottes Wort ist ein lebendiges, heiliges und schöpferisches Wort:
Gott schuf Himmel und Erde durch sein Wort. Dieses Wort wurde Mensch und lebte unter uns. Jesus ist das lebendige Wort und wer ihn anrührte, wurde geheilt und wo er sprach, musste Satan seine Opfer freigeben.

Wenn wir zur Bibel greifen, sollten wir uns nicht nur einen Überblick verschaffen wollen, indem wir es Kapitel für Kapitel lesen. Wir sollten es Wort für Wort lesen und Denkpausen einlegen. Unser Text sagt, dass wir immer wieder darüber nachdenken und es im Herzen bewegen sollen. Das ist ein Vergleich mit jemand, der einen Bissen Brot essen will. Er zerkaut den Brocken solange, bis er zu Brei geworden ist um ihn dann herunterzuschlucken. Erst so kann das Brot seine nahrhaften Substanzen dem Körper zufügen.

Gott möchte erreichen, dass sein Wort, seine schöpferischen und Leben spendenden Kräfte unseren Geist, die Seele und den Körper völlig durchdringen. Erst dann beginnt es wie ein Same in uns zu keimen. Es weckt Glauben und das Erfülltwerden mit seinem Geist. Jetzt können wir uns empor schwingen mit Flügeln wie ein Adler.

Solange wir uns mit dem Wort nur intellektuell beschäftigen, wird es nie seine geheimnisvolle Kraft offenbaren können. Unser Intellekt will beherrschen, er will analysieren und hinterfragen. Der natürliche Mensch will auch Herr über Gottes Wort sein. Er will es zerpflücken wie eine Blume und es so unbrauchbar machen. Unser Intellekt kann nicht glauben, dafür fehlt ihm die nötige Dimension, diese hat allein das Herz. Deshalb müssen wir Gottes Wort Zugang zu unserem Herzen geben und es dort bewegen, damit es uns beherrschen kann. Der Betrachter muss sich unter Gottes Allmacht demütigen und ihm die Herrschaft über sein Leben geben.

Erst jetzt bekommt der Heilige Geist die Möglichkeit, uns Gottes Wort in den Mund zu legen, damit wir im Glauben wie Jesus es tat, zu sprechen vermögen. So werden auch unsere Wünsche und Gebete gelenkt um erhörend beten zu können.

Jesus geht auf diese Wahrheit ein, wenn er sagt: Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt und es wird euch widerfahren. Joh. 15, 7.

Mit Jesus sein

Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. Lukas 11, 23.

Jesus befand sich mit seinen Gegnern in einer heftigen Auseinandersetzung. Als Er böse Geister austrieb, unterstellten sie Ihm, dass Er das aus der Gewalt des Teufels getan hat. Dem Teufel trauten sie offenbar mehr zu als Ihm. Jesus widerlegt ihre Argumente und sagt, dass der Teufel keine Teufel austreiben wird; sein Reich ist in sich einig. Weil das so ist, hat Jesus sich hier als stärker erwiesen. Er allein hat Macht über alle bösen Mächte und befreit Menschen, die in Gefangenschaft sind. Das haben sie gerade erlebt; der Besessene wurde frei. – Darauf macht Jesus den Ausspruch: Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.

Was will Jesus damit sagen? Scharen von Zuhörern waren ständig mit Ihm unterwegs und umjubelten ihn. Sie zählten sich zu seinen Fans. Selten konnte Er allein sein. Immer war jemand da, der Hilfe suchte, sich um Ihn lagerte und den ersten Platz wollte.

Jesus nimmt hier eine Sichtung vor. Seid ihr nur für mich, dann vergesst eure Mühe. Ihr wollt nur von Sensationen leben und euch begeistern lassen. Ihr wollt das Abenteuer, die Abwechslung. Wenn ihr mich einmal nicht einordnen könnt, wie hier bei der Befreiung dieses Besessenen, dann kippt eure Begeisterung um und ich stehe bei euch mit Satan auf einer Stufe. Ich will keine Fans, ich will Nachfolger. Ihr müsst mit mir sein, dann geht ihr mit mir, auch wenn ihr nicht alles gleich verstehen und einordnen könnt; trotzdem haltet ihr zu mir. Ihr lauft nicht gleich davon, wenn es euch einen Preis abverlangt zu mir zu gehören. Ihr werdet mir sogar in Trübsal die Treue halten.

Ich möchte diesen Ausspruch auf den Sport anwenden. Ich kann für eine Fußballmannschaft sein, dabei kenne ich alle Spieler und habe sogar Autogramme von ihnen. Ich kenne ihre Techniken und Spielerfolge und schmücke mich mit ihren Symbolen und kann mitreden, wenn es um Fußball geht. Aber was kostet mich der Spaß und welchen Nutzen habe ich wirklich davon? Stehe ich mit ihnen früh auf zum Training? Stecke ich mit ihnen Lob und Tadel ein? Schwitze ich und leide mit ihnen, wenn ein Spiel verlorengeht? Bin ich an ihrem finanziellen Gewinn beteiligt? – Wohl kaum. Ich bin schließlich kein Teammitglied. Ich plädiere nur für diese Mannschaft und bin begeistert, aber nur solange, wie sie mich nicht enttäuscht und gut spielt.

Jesus will keine Fans, er will Nachfolger, die mit Ihm gehen; die mit Ihm die Schmach tragen, aber auch mit Ihm siegen. Die mit Ihm in Freud und Leid zusammenstehen. Jesus stellt hier seinen Zuhörern die Frage nach der Qualität ihrer Freundschaft. Johannes berichtet, dass Jesus von vielen umgeben war und er sich ihnen trotzdem nicht anvertraute. Joh. 2, 23-25.

Wenn Jesus sich einem Menschen anvertraut, dann gibt es keine Geheimnisse mehr. Wahre Freunde teilen auch das Letzte. Eine solche Freundschaft wird gefestigt und gleicht einem Bollwerk gegen alle Versuche, sie zu zerstören.

Jesus hat den Wunsch, sich uns uneingeschränkt anzuvertrauen; Er möchte Seine tiefsten Geheimnisse mit uns teilen und dafür sorgen, dass wir mit Ihm in der Herrlichkeit für immer zusammen sein können. Dann allerdings dürfen wir keine Mitläufer sein, sondern wahre Nachfolger.

Der Augenblick

Und der Teufel führte Jesus hinauf auf einen hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der ganzen Welt in einem Augenblick und sprach zu ihm: Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit. Lukas 4, 5-6

Bevor Jesus seine Wirksamkeit begann, hatte er eine Begegnung mit dem Teufel. Der Teufel wusste, was auf ihn zukam, denn Jesus war gekommen, um ihn zu entmachten und endgültig zu besiegen. Das wollte er unbedingt verhindern. Er stellt Jesus Fallen in der Hoffnung, Macht über Ihn zu bekommen. Jesus ging als Sieger hervor und war nach der Versuchung stärker denn je zuvor.

Jetzt konnte der Kampf beginnen und auf Golgatha fand er seinen Höhepunkt. Dort konnte Jesus seinen Siegesruf in das Totenreich hineinrufen und sagen: Es ist vollbracht!

In unserem Text zeigt der Teufel Jesus alle Reiche der Welt, ihre Schönheit und Reichtümer in einem Augenblick. Ein Augenblick ist nicht mehr wie der Bruchteil einer Sekunde. Hier wird nicht nur die Strategie des Bösen offenbar, sondern auch seine unglaubliche Armut. Ich kann mir vorstellen, dass es einen Dialog zwischen Jesus und dem Teufel gab.

Nachdem er Jesus alle seine Schätze gezeigt hatte, wird Jesus gesagt haben: Du zeigst mir deinen ganzen Reichtum im Bruchteil einer Sekunde. Ist das alles? Wie wenig besitzt du, wenn du dazu nur einen Augenblick benötigst!

Hier wird uns eine wichtige Erkenntnis zuteil. Der Teufel ist nicht nur ein Lügner und Betrüger, er ist auch bettelarm. Er belügt seine Opfer und raubt sie aus, damit sie ebenso arm werden wie er.

Die Geschichte vom verlorenen Sohn gibt uns dafür ein trauriges Beispiel. Nachdem er seinen Vater verlassen hatte, verlor er auch seinen Bruder und in kürzester Zeit auch sein ganzes Vermögen, dazu seine Ehre und Menschenwürde.

Wie arm musste er sich gefühlt haben, als er am Schweinetrog lag und mit Neid zu den Schweinen emporschaute, weil diese es besser hatten als er. Sein ganzer Reichtum war in einem Augenblick wie eine Seifenblase geplatzt. Kurz waren die Freundschaften, die er sich mit viel Geld erkauft hatte. Kurz war der Freudengesang an den Stätten der Vergnügungen.

Wie ganz anders verläuft ein Leben, wenn wir unsere Hoffnung auf Gott gesetzt haben. Dann leben wir nicht von Lebensfreuden, die nur einige Augenblicke andauern um dann zu verlöschen wie ein abgebranntes Feuerwerk.

Alles, was Gott uns zu bieten hat, hat Ewigkeitswert und ist in seiner Qualität nicht zu überbieten. So spricht Jesus von einer vollkommenen Freude, die nie enden wird. Er spricht von einem Frieden, der höher ist, als alle Vernunft. Er spricht von Strömen des Segens, die von uns ausgehen und der Nachwelt Spuren hinterlassen. Er spricht von einem Leben in der Herrlichkeit Gottes, welches kein Ende haben wird.

Der Teufel dagegen beschränkt sein versprochenes Glück nur auf die kurze Zeitspanne unseres Lebens auf Erden. Aber was ist ein Menschenleben im Verhältnis zur Ewigkeit? Ist es dagegen nicht nur ein Dampf, der eine kurze Zeit bleibt um dann wieder zu vergehen? Jak. 4, 14.

Gott mit dem Herzen dienen

Aaron soll so die Namen der Söhne Israels auf dem Brustschild tragen, ja auf seinem Herzen, so oft er in das Heiligtum hineingeht, in ständiger Erinnerung vor dem Herrn. 2. Mose. 28, 29.

Der Gottesdienst im Alten Testament hatte viele Symbole, die auf das Neue Testament hinweisen. Der siebenarmige Leuchter zum Beispiel, war ein Hinweis auf Christus, der sagen konnte: Ich bin das Licht der Welt.

Unser Text befasst sich mit Aaron, dem Hohenpriester. Er spielte in den jüdischen Gottesdiensten die Hauptrolle. Seine besondere Aufgabe bestand darin, einmal im Jahr hinter den Vorhang zu treten, um das Volk mit Gott zu versöhnen. Das geschah mit dem Blut von Opfertieren. Außerdem trug er eine kleine Tasche auf seiner Brust, die mit zwölf kostbaren Edelsteinen besetzt war. Jeder Stein stand für einen Stamm aus dem Volk. So trug er das ganze Volk auf seinem Herzen und brachte es vor Gott als Fürbitter und Versöhner.

Dieses Bild ist ein weiterer Hinweis auf Christus, der unser aller Hohepriester geworden ist. Christus hat sein Volk zu Königen und Priestern gemacht, damit sie den gleichen Dienst vor Gott verrichten können wie er. Offb. 1, 6.

Fürbitte ist ein Priesterdienst. Wer für andere betet, verrichtet einen unverzichtbaren Gottesdienst; es ist ein Dienst, der durch nichts ersetzt werden kann. 

Wir lesen, dass Aaron diesen Dienst von Herzen tun sollte, deshalb war die Tasche mit den Edelsteinen fest auf sein Gewand geheftet, wo das Herz sitzt. Damit vermittelt uns Gott eine wichtige Botschaft. Jeder, der Gott dienen möchte, muss sie kennen und beachten, wenn sein Gottesdienst ein rechter Dienst werden soll. Wir dienen Gott von Herzen oder unser Dienst ist kein Gottesdienst. Diese Botschaft durchzieht die ganze Heilige Schrift. Allein das Herz hat das Ohr, das Gottes Stimme zu hören vermag. Das kann der Verstand nicht, er ist rationell und daher begrenzt.

Das Herz hat die Größe, Gott zu empfangen. Durch den Glauben wohnt Christus in unserem Herzen. Gott schenkt uns seinen Heiligen Geist ins Herz; dieser Geist ist ein Gebetsgeist und hilft, einen echten Fürbittedienst zu verrichten. So wird das Gebet die Sprache des Herzens.

Heute möchte ich dich motivieren, einen der wichtigsten Dienste zu übernehmen, der im Reich Gottes getan werden kann, den Fürbittedienst. Er ist ein Dienst, den nur das Herz verrichten kann. Er ist ein verborgener Dienst, der einen großen Lohn von Gott bekommen wird.

Wenn immer du betest, schließe die Menschen mit ein, die nicht in der Lage sind, sich selbst helfen zu können; die gefangen sind und in ihrer geistlichen Not zu ersticken drohen. Werde ein geistlicher Aaron. Lass dir heute eine Last auf das Herz legen, die nur wenige zu tragen bereit sind.

Dabei bedenke, dass jeder Mensch, für den du betest, in den Augen Gottes ein Edelstein ist, der nicht verlorengehen darf. Nimm dir täglich dazu genügend Zeit, diesen wichtigen Dienst zu tun. Lass dich nicht entmutigen, wenn Menschen, für die du besonders betest, aggressiv werden und sich gegen dich stellen. Wisse, dass deine Gebete damit die ersten Wirkungen zeigen.

Wenn immer der Teufel zornig wird, gibt er zu erkennen, dass er die Schlacht bereits verloren hat. Bete weiter und sieh, was Gott tun wird.

Am Ziel bereits angekommen

Ihr seid vielmehr zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes hinzu getreten, zum himmlischen Jerusalem, zu einer festlichen Versammlung von vielen Tausenden Engeln, zu der Gemeinde der Erstgeborenen, deren Namen im Himmel angeschrieben sind, und zu Gott, dem Richter über alles, und den Geistern der vollendeten Gerechten und dem Mittler des Neuen Bundes.  Hebräer 12, 22-23

In der Bibel gibt es Aussagen, die paradox klingen und dennoch real sind. In der Nachfolge Jesu sind wir noch auf dem Weg. Unser Ziel ist die himmlische Welt. Viele mühen sich viele Jahrzehnte, ehe der Zeitpunkt kommt, wo Gott sie von dieser Welt abberuft in die himmlische Heimat. Auf der andern Seite sind wir bereits am Ziel angekommen und mitten drin, umgeben von Engeln und den uns vorangegangenen Heiligen, und Gott, unserem Vater, und Jesus Christus unserem Herrn. Kann der Verstand das erfassen?

Hier begegnen wir einem Geheimnis, das nur der verstehen kann, der Gottes Geist in sich trägt. Mit der Wiedergeburt wohnt Christus in unserem Herzen. Eph. 3, 17. Damit hat die zukünftige Welt bereits von uns Besitz ergriffen. Wir sind Bürger dieser Welt geworden und nach Hause gekommen.

Jetzt sind wir umgeben von den Engeln, den Heiligen und Gott, mit Seinem Sohn Jesus Christus. Vielen ergeht es wie dem Knecht des Propheten Elisa, als der König von Aram ihm nach dem Leben trachtete. Er war mit Furcht erfüllt und bangte um sein Leben; er ging zum Propheten und fragte, was jetzt zu tun sei. Darauf antwortete der Prophet: Fürchte dich nicht, denn derer sind mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind! – und dann betete er zum Herrn und sagte: Herr, öffne ihm die Augen, dass er sehe! Da öffnete der Herr dem Diener die Augen und er sah, und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elia her. 2. Kön. 6, 15-17.

Niemand ist mehr allein und muss sich einsam fühlen, wenn er Jesus angenommen hat. Niemand muss, wenn er betet, heilige Stätten aufsuchen um den Himmel zu erreichen. Er ist da!, und zwar jeden Tag und unter allen Umständen. Sonst hätte Jesus nicht sagen können, dass Er bei uns sein will alle Tage. Matth. 28, 20.

Was uns fehlt sind geöffnete Augen und mehr Sensibilität für die unsichtbare Welt. Bist du jetzt mit mir einverstanden wenn ich sage, dass du bereits mitten drin bist, umgeben von starken Engeln Gottes, die seine Befehle ausführen und für die streiten, die in Not geraten, sie schützen und versorgen? Hätte Gott sonst sagen können: Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet still sein? 2. Mos. 14, 14.

Beginne ab heute viel bewusster in der zukünftigen Welt zu Hause zu sein. Beginne vom Ziel her dein Leben zu betrachten. Vom Ziel aus sieht vieles ganz anders aus, als wenn man sich mühevoll über die Aschenbahn des Lebens schleppen muss. Vom Ziel her haben wir in allen Dingen den besseren Überblick und das nötige Augenmaß, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das Kleine wird klein, und das Große wird groß erscheinen. Da können wir von Abraham lernen, er durfte die zukünftige Stadt schauen. Diese Offenbarung veränderte seine Prioritäten. Anstatt sich Städte zu bauen, wählte er lieber, Fremdling zu sein und in Zelten zu wohnen, Hebr. 11, 9-10, nach dem Motto: Das Schönste kommt noch!

Das Erkennungszeichen

Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einem Futtertrog liegen. Lukas 2, 12

Erkennungszeichen für bessere oder anspruchsvolle Waren tragen unverwechselbare Markenzeichen. Als ich in der Türkei war, konnte ich in den Bazaren Artikel mit begehrten Namen für wenig Geld kaufen. So erwarb ich mir eine günstige Uhr. Jetzt war auch ich im Besitz einer Rolex, bis mein Freund mich darauf aufmerksam machte, dass es sich um eine Fälschung handelte. Eine Woche später war ich überzeugt, dass er Recht hatte. Meine günstig erworbene „Rolex“ hatte ihren Geist aufgegeben und ich konnte sie dem Müll übergeben.

Über Generationen warteten die Juden auf den König Israels, den Gesalbten. Der Tag der Erfüllung war gekommen und die Engel gaben den Hirten auf dem Felde ein Erkennungszeichen. Das „Markenzeichen“ des großen Königs wird sein: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einem Futtertrog liegen. Nach menschlichen Vorstellungen hätte Gott seine Absichten mit Pauken und Trompeten am Hof des Königs ankündigen müssen. Nebukadnezar hatte gezeigt, wie man das macht. Er ließ sich zu seiner Ehre ein Monument errichten und gab den Befehl, dass alles Volk sich davor zu neigen hätte, sobald das Zeichen dazu ertönte. Dan. 3, 1-15.

In Nordkorea ist es bis heute so. Nach dem Tode Kim Il Sungs im Juli 1994, übernahm sein Sohn Kim Jong Il die Nachfolge. Schon 1997 führte er zu seiner Ehre einen neuen Kalender ein. Er beginnt mit dem Geburtsjahr Kim Il Sungs. So lässt er ihn wie einen Gott verehren.

Der Name Jesus ist der Name, der über allen Namen steht und vor dem sich einmal alle Knie beugen werden und bekennen müssen, dass Er der Höchste ist. Jesus aber kam in einem Viehstall zur Welt, neben Schafen und Rindern. Die Luft stank nach Urin und Kuhmist und Stroh lag am Boden. Statt einer Hebamme und steriler Behandlung wurde er nach seiner Geburt in einen ausgedienten Futtertrog gelegt. Das Erkennungszeichen war: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einem Futtertrog liegen. Welch ein Zeichen. Das ist nicht die Sprache von Glanz, Ruhm und Macht, sondern von Demut, Erniedrigung und Liebe zu den kleinen Leuten in dieser Welt. Darum gingen die Engel zu den Hirten auf dem Felde. Diese sollten die beste Botschaft der Welt zuerst vernehmen.

Diese Sprache ist die Sprache Gottes zu allen Zeiten geblieben. Gott hat damit ein Zeichen gesetzt für alle, die im Geist besonders in diesen Tagen nach Bethlehem gehen, um den König zu sehen. Wer sich demütigen kann, leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Versöhnung und gegenseitiger Hochachtung. Jesus stellte sich von Anbeginn seiner Wirksamkeit uneingeschränkt auf die Seite derer, die nichts aus sich machten. Sein Weg führte ihn nach Samaria zu einer Hure. Dieser armen Frau offenbarte er sich als der König Israels und wertete ihr Leben auf. Joh. 4, 25-26. Sein Weg führte ihn zu einer Ehebrecherin, die gesteinigt werden sollte. Er vergab ihr alle Sünden und rettete ihr das Leben. Joh. 8, 7. Sein Weg führte ihn zu einem Mann, der von der Gesellschaft ausgestoßen war und in den Grabhöhlen hauste. Ihn befreite er aus der Gewalt des Teufels und schenkte ihm ein neues Leben. Luk. 8, 35.

Und unser Erkennungszeichen? Jesus sagt: Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, so ihr Liebe untereinander habt . Joh. 13, 35.

Von Gott gezogen

Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten. Matthäus 2, 2

Als Morgenland wurde die Gegend bezeichnet, wo jeden Morgen die Sonne aufging. Also dürfen wir annehmen, dass diese Männer irgendwo aus der arabischen Wüste kamen. Sie waren keine Weisen oder Könige, sondern Magier und Zeichendeuter. Wie umfangreich diese Reisegruppe war wird nicht gesagt. Doch eines steht fest: Diese Männer fühlten sich durch einen Stern, den sie beobachtet hatten, angesprochen und angezogen. Sie begannen in ihren religiösen Schriften zu forschen und entdeckten, was Bileam geweissagt hatte. Da stand geschrieben, dass eines Tages in Israel ein heller Stern aufgehen würde. Ein König würde kommen, der für sein Volk eintritt und Gerechtigkeit erwirkt. 4. Mos. 24, 14-19. Daraufhin machten sie sich unverzüglich auf den Weg. Ich werde an das Wort erinnert: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte. Jer. 31, 3. Das traf bei diesen Männern zu. Gott hatte sie zum König von Israel hingezogen. Jesus ergänzt später: Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater. Joh. 6, 44.

Wie ist das eigentlich bei uns, kann Gott uns auch ziehen? Hat „gezogen werden“ nicht etwas mit Sehnsucht oder Leidenschaft oder einem inneren Drang zu tun? Wer gezogen wird, fühlt sich gedrungen, etwas zu tun. Ihm ergeht es wie dem Zugvogel, der sich gedrungen fühlt, unsere kalte Gegend zu verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen.

Gott hat gesehen, dass da irgendwo im Osten einige Männer von einer tiefen Sehnsucht nach Gerechtigkeit und Hoffnung erfüllt waren. Er sah, dass die Finsternis sie übermannt hatte, und sie mit ihrer Magie am Ende waren. Sie wollten raus aus dem Dunkel, koste es was es wolle, und schon konnte Gott sie ziehen und sie fanden den Weg zu dem, der ihre Not wenden konnte. Ob die Magier überrascht waren, als sie den Stall betraten? Hatten sie doch einen König im Schloss des Herodes vermutet. Hier wollten sie den Kronprinzen bestaunen. Aber im Stall fanden sie ein armselig bekleidetes Kind in einem Futtertrog liegend. Ich kann nur darüber staunen, wie überzeugt sie waren, den Gesuchten wirklich gefunden zu haben. Ich bewundere ihre Demut, ihre Ehrfurcht und ihr Gottvertrauen.

Wie viel öfter könnten auch wir den König finden, wenn wir auf Gottes geheimnisvolles Wirken eingehen würden. Er würde uns bald an den Ort bringen, wo er mit uns reden kann. Ich stellte mir die Frage, wohin es uns zieht? Zieht es uns zur Bibel, um diese aufmerksamer zu lesen, um eine Lösung zu finden? Oder zieht es uns ins Gebet, um vor Gott auszuharren, bis er geantwortet hat oder auf die Straße zu den Verlorenen, um ihnen die Gute Nachricht zu bringen? Ich muß bekennen, dass ich zwar in der Bibel lese aber nicht, weil ich mich dazu gedrungen fühle, oder ins Gebet zu gehen oder auf die Straße. Trotzdem greife ich nach ihr und lese und unverhofft fällt der Blick auf ein Wort, das mich anspricht, als hätte ich es noch nie gelesen oder ich bete, und plötzlich wird es in mir still und der Friede Gottes erfüllt mein Herz oder ich besuche meinen Nachbarn, um mit ihm über den Glauben zu sprechen und unverhofft zeigt er Interesse und kommt mit in den Gottesdienst. Ganz leise regt sich in mir eine Stimme, die sagt: Gott hat dich gezogen und an den Ort gebracht, wo Er mit dir reden kann, ganz so wie er die Wahrsager zu Jesus führte, ohne dass sie es bewusst gemerkt hätten. Wäre Gott es nicht gewesen, der uns immer wieder gezogen hätte, wir wären ihm schon lange davongelaufen und zur Tagesordnung übergegangen.

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