Der Mensch im Mittelpunkt

Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir sollten heilig und untadelig sein vor ihm. Epheser 1, 4

Heute Morgen las ich diesen Text, – nicht zum ersten Mal, aber noch nie so wie jetzt. Ich schloss die Augen und ließ alle Worte langsam an mir vorübergehen.

Was war der Grund, dass Gott Himmel und Erde schuf? Was hat ihn bewegt, zu sagen: Es werde Licht? – Es war der Mensch. Sein Geist sollte staunen und sich an den unermesslichen Weiten des Universums erfreuen. So füllte er es mit Myriaden von Sternen und Planeten. Sein Herz sollte sich freuen und so vertraute er ihm die Erde und alle Kreaturen an. Er sollte sich nicht einsam fühlen und so stellte er ihm eine Eva an die Seite. Sein Verlangen nach Lebensfülle sollte gestillt werden und so stellte er ihm den Baum des Lebens mitten in den Garten.

Dieser Mensch sollte sein wie sein Schöpfer – heilig, unsträflich und mit Machtfülle ausgestattet. Er sollte sein Gegenüber sein, – sein Sohn und seine Tochter. Mit ihnen wollte er seine Liebe teilen, denn lieben kann man nicht allein. Ihm gab er schöpferische Fähigkeiten. Sie sollten ihm ebenbürtig sein.

Ich werde an Psalm 8, 4-7 erinnert, wo es heißt: Wenn ich sehe die Himmel, deiner Hände Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt. Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan. Ps. 8, 4-7.

Sind wir uns eigentlich unserer Berufung bewusst? Du und ich sind der Mittelpunkt aller göttlichen Interessen. Wir sind das Beste und Wertvollste, das Gott hat, wertvoller als alle Engel. Wir sind seine Ansprechpartner und wenn Gott etwas sagen will, dann möchte er seine Gedanken mit uns teilen, – und das hat er auch getan. Er ließ alle seine Gedanken und Pläne aufschreiben und übergab sie uns als sein Wort. Er gestattet uns den Zugang zu seinem Thron und wir können mit ihm reden und, wenn wir das Verlangen danach haben, können wir unser Herz vor ihm ausschütten.

Die Gestirne ziehen ihre Bahn und wir stehen mitten drin, damit wir verstehen können, dass Gott auch mit uns einen Plan verfolgt. Alle Menschen kommen von ihm und alle enden vor seinem Thron. Können wir uns vorstellen, welche Gedanken die haben werden, die das zeitlebens nicht wahrhaben wollten? Sie werden einmal sagen: „Ich dachte, ich sterbe und das Leben ist zu Ende und nun steht mein ganzes Leben vor mir, von der Geburt an bis zum letzten Tag. Was habe ich daraus gemacht, mit welchen Inhalten habe ich es gefüllt?“ Können wir uns vorstellen, dass an jenem Tage niemand mehr eine Frage stellen wird?

Gott wird sagen: „Ich habe dein Leben vor Grundlegung der Welt geplant mit der Absicht, dass du dir deiner Berufung bewusst wirst. Ich gab dir ein Gewissen, das nach Moral fragt und alles Böse verabscheut. Ich gab dir einen Geist, damit du Fragen stellst und nach Antworten suchst. Ich gab dir ein Herz, das sich nach Liebe sehnt, nach Frieden und Gerechtigkeit und einer lebendigen Hoffnung. Wie bist du damit umgegangen?“

Mit Freude alt werden

Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen und die Jahre sich nahen, da du wirst sagen: »Sie gefallen mir nicht«. Prediger 12, 1

Wer von uns denkt in jungen Jahren schon an das Altwerden? Unbeschwertes und sorgloses Leben ist gefragt. Kräftig zulangen, ohne an die Folgen zu denken und sich dann wundern, wenn plötzlich, oft viele Jahre später, eine hohe Rechnung ins Haus flattert. Das Gesetz von Saat und Ernte darf wohl in der Natur seine Gültigkeit haben, aber nicht im persönlichen Leben. Verwundert es da, wenn viele Alte verbittert und vereinsamt in eine trübe Zukunft ohne Perspektiven schauen und sie niemand haben will, geschweige denn sie hören möchte, falls sie wirklich noch etwas zu sagen haben.

Gehen wir einmal davon aus, dass etwa ein Viertel unseres Lebens dem Alter zugerechnet werden kann, dann wären das etwa 20 Jahre – eine lange Zeit, meine ich. Damit stellt sich die Frage, wie diese Zeit aussehen soll. Wollen wir einmal sagen: Diese Phase gefällt mir nicht oder: Die schönste Zeit meines Lebens beginnt jetzt? „Mit Freude alt werden“ weiterlesen

Sein Name ist Jesus

Und sie wird einen Sohn gebären, des Namen sollst du Jesus heißen; denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden. Matthäus 1, 21

Mit Namen verbinden sich Personen und ihre Geschichte. So hat die Menschheit schon viele Namen hervorgebracht, an die sie sich auch Jahrzehnte später noch mit Respekt erinnert; in umgekehrter Weise ist es ebenso. Der bedeutendste Name aber ist und bleibt der Name „Jesus“. Jesus deshalb, weil Gott sich mit ihm verbunden hat. Jesaja weissagt: Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden seinen Namen Immanuel heißen, das ist verdolmetscht: Gott mit uns. Jes. 7, 14. Damit umgibt Gott diesen Namen mit seiner Person. Gott selbst wird mit ihm sein, wo immer dieser Name angerufen wird.

Durch Jesus schafft Gott Veränderungen von Umständen oder ein neues Denken bei Menschen, indem er ihnen seinen Geist schenkt. Deshalb sagt Petrus in seiner Verantwortung vor den Geistlichen in Jerusalem: In keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden. Apg. 4, 10-12. „Sein Name ist Jesus“ weiterlesen

Die sichere Burg

Der Name des Herrn ist eine feste Burg; der Gerechte läuft dahin und wird beschirmt. Sprüche 18, 10

Der Mensch ist das furchtsamste Wesen unter allen Geschöpfen. Zu allen Zeiten baute er Festungen, Burgen, Tunnel oder Mauern, um sich zu schützen.

Im Jahr 214 v. Chr. ließ der erste chinesische Kaiser Qin Shiuangdi den Bau der chinesischen Mauer beginnen und seine Nachfolger vollendeten sie. Inzwischen hat sie eine Länge von 8.851,8 km erreicht und ist das größte Bauwerk der Geschichte.

Zu keiner Zeit hatte sie wirklich ihren Zweck erfüllt. Heute dient sie als Touristenattraktion. In der Nähe meines Wohnortes befindet sich die Burg Rötteln. Auch sie diente viele Jahre als Bastion und Schutz vieler Herrscher. Im Laufe ihrer Geschichte wurde sie viele Male zerstört und wieder aufgebaut. Heute ist sie eine Ruine, wie fast alle Burgen im Lande. Salomo wusste wovon er sprach, wenn er sagte Der Name des Herrn ist eine feste Burg. Die Zeit der Kriege war zu Ende und unter seiner Herrschaft kam Israel zur Ruhe und Wohlstand kam über das Volk. Ihre Grenzen waren gesichert und aus aller Welt kamen Fürsten, um zu sehen, was Salomo aufgebaut hatte. Salomo wollte deutlich machen, dass dieser Wohlstand nicht auf Grund seines politischen Handelns zustande kam, sondern allein dem Namen des Herrn zu verdanken war. Kann der Name des Herrn auch für unser Leben wie eine feste Burg sein? Mit Sicherheit, ja! Dann allerdings genügt der Name allein nicht. Der Name Gottes ist in vieler Munde und es geschieht nichts. Hier aber geht es um die Person. Dass ich den Namen eines Millionärs kenne, bedeutet für mich noch lange keine Hilfe. Bin ich aber sein Freund, sieht die Sache schon anders aus. Er würde mich in Zeiten der Not versorgen oder sich für mich einsetzen. „Die sichere Burg“ weiterlesen

Von den Ameisen lernen

Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh an ihr Tun und lerne von ihr! Wenn sie auch keinen Fürsten noch Hauptmann noch Herrn hat, so bereitet sie doch ihr Brot im Sommer und sammelt ihre Speise in der Ernte. Sprüche 6, 6-8

Ich bin erstaunt, was alles über Ameisen berichtet wird. Ameisen zählen zu den staatenbildenden Insekten mit strikten Arbeitsteilungen. Ein solcher Staat kann bis über 20 Millionen Tiere haben und 50 bis 80 Jahre alt werden. Dann heißt es, dass weltweit über 12.000 Ameisenarten bekannt sind. Unter ihnen gibt es sogar Soldaten, die ihre Artgenossen gegen Eindringlinge verteidigen. Die größte bekannte Ameisenkolonie wurde von dem Schweizer Biologen Lauren entdeckt. Sie erstreckt sich über eine Länge von 5760 Kilometern entlang der Küste der italienischen Riviera bis in den Nordwesten Spaniens und besteht aus mehreren Millionen Nestern mit mehreren Milliarden Individuen.

Was mich besonders erstaunte, ist die Entdeckung, dass sie in tropischen Urwäldern ebenso beheimatet sind, wie am Polarkreis oder im Hochgebirge und in den Wüsten. In Island, Grönland oder der Antarktis und Teilen Polynesiens sind sie nicht zu finden. „Von den Ameisen lernen“ weiterlesen

Wie eine Palme

Der Gerechte wird grünen wie ein Palmbaum, er wird wachsen wie eine Zeder auf dem Libanon. Psalm 92, 13

Es gibt kaum einen Reiseprospekt vom asiatischen Raum in dem nicht Palmen vorkommen. Dem Urlauber soll das Gefühl vermittelt werden, dort, wo er hin reisen möchte, Erholung zu finden. Wer möchte nicht auch einmal seine Seele baumeln lassen. Ja, von daher gesehen mag ich Palmen.

In unserem Text geht es aber um Menschen. Hier wird der Gerechte mit einem Palmbaum verglichen. Dann sollten wir uns einen Palmbaum etwas näher ansehen. Warum nimmt Gott nicht eine Eiche oder eine Birke als Vergleich? Ein Palmbaum zählt zu den nützlichsten Gewächsen in der Botanik. Der Botaniker kennt 26 Gattungen. Wir kennen hauptsächlich die Kokospalme, die Dattelpalme oder die Sagopalme. Schon das Palmwedel ist sehr begehrt. Es gibt welche, die bis zu 25 Meter lang werden können. Palmwedel werden gepflückt und zu Matten geflochten, um Dächer von Hütten damit zu decken. Der Stamm dient als Bauholz für Hütten. „Wie eine Palme“ weiterlesen

Für einen Auftrag erschaffen

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an, um es unter ein Gefäß zu stellen, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Haus sind. So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. Matthäus 5, 14-16

Gott hat uns nicht nur deshalb angenommen, damit wir unser Glück bewahren bis Jesus wiederkommt. Viele Christen pflegen jedoch täglich ihren Garten, zupfen jedes Unkräutlein, gießen und düngen ihn aber nur, um aus ihrem Leben einen Ziergarten zu machen. Obst und Gemüse sind nicht zu erwarten. Solche „Ziergärten“ bevölkern unsere Kirchen und Gemeinden, aber das ist nicht der Wille Gottes. „Für einen Auftrag erschaffen“ weiterlesen

Die Tür schließen

Wenn du aber betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließe die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.
Matthäus 6, 6

Das Gebet spielt wohl in allen Religionen eine wichtige Rolle. Wir hatten uns in Sri Lanka einen Bus mit Fahrer gemietet, der uns nach Candy bringen sollte. Unterwegs kamen wir an einen buddhistischen Tempel. Der Fahrer stoppte, ging zum Tempel und betete vor einer Statue und warf einige Geldstücke in einen Opferstock. Ich fragte ihn, warum er das tue. „Ich wünsche mir eine sichere Fahrt,“ war die Antwort. Dann ging die Reise weiter. Ich wünsche mir … Bestehen nicht die meisten Gebete nur aus Wünschen? Wir beten, weil wir uns etwas wünschen. Der eine wünscht sich Gesundheit, der andere Erfolg für die bevorstehende Prüfung, wieder ein anderer wünscht sich einen guten Schlaf usw. Die Wunschliste kann endlos sein. „Die Tür schließen“ weiterlesen

Geistliches Immunsystem stärken

Ein fröhliches Herz ist die beste Medizin, ein verzweifelter Geist aber schwächt die Kraft eines Menschen. Sprüche 17, 22

Ich stellte einem jungen Mann die Frage, ob er gerne lebe. Die Antwort war verblüffend: „Nenne mir einen Grund, hier zu bleiben, dann sage ich dir tausend, warum ich am liebsten aussteigen möchte.“

Diese Haltung hat sich besonders unter jungen Menschen verbreitet. Hoffnungslosigkeit, Langeweile, Arbeitslosigkeit und der Frust in der eigenen Familie haben ihnen die Lebenskräfte geraubt. Ungezählte nehmen Psychopharmaka, um sich einigermaßen über Wasser zu halten.

Die Worte unseres Textes könnten einem Lehrbuch für Psychotherapie entnommen worden sein. Hier werden Wahrheiten genannt, die bis heute an Aussagekraft nichts verloren haben:

Es ist eine Tatsache, dass glückliche Menschen gesünder leben, als Verzweifelte. Es ist der ständige Druck des Alltags, die Sorge um die Zukunft oder der Frust in der Familie, die unsere inneren Kräfte aufgezehrt haben. Nur wenige können sagen: „Ich habe ein fröhliches Herz“. „Geistliches Immunsystem stärken“ weiterlesen

Wer von Gnade redet, muss Gnade kennen

Simon, Simon, siehe, der Satan hat begehrt, euch zu sieben wie den Weizen. Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dereinst dich bekehrst, so stärke deine Brüder. Lukas 22, 31-32

Andere Bibelübersetzer sagen, dass Satan Simon ganz für sich haben wollte. Er bat Jesus um Erlaubnis, ihn einmal kräftig durchschütteln zu dürfen. Für Durchschütteln finden wir auch das Wort durchsieben oder testen.

Die Frage darf uns beschäftigen, ob Satan so etwas überhaupt tun darf und warum Jesus es zuließ. Wenn Jesus die Absichten Satans kannte, warum schaltete er ihn nicht aus.

Mit allem, was uns widerfährt, verfolgt Gott einen großartigen Plan. Da er der Herr aller Herren ist, hat selbst Satan keine andere Wahl, als Gott dienen zu müssen, trotz seiner boshaften Absichten. Jesus ließ Petrus aber wissen, dass er für ihn gebetet hatte, damit sein Glaube bewährt werde, und dass ihm diese Prüfung für sein weiteres Leben von großem Nutzen sein möge. So kam der Tag, an dem Satan sein Werk begann. Petrus wurde kräftig durchgeschüttelt, als er die Frage beantworten sollte, ob er zu Jesus gehören würde. Wir alle kennen den Ausgang der Geschichte. Petrus hatte versagt. Eigentlich bedeutete es für Petrus das Aus seiner Karriere. Aber da geschah ganz im Verborgenen etwas, womit Petrus nicht gerechnet hatte. Irgendetwas trieb ihm die Tränen der Verzweiflung über seine Wangen. Zum ersten Mal empfand er so etwas wie tiefe Reue. Vielleicht hatte Petrus in seinem Leben noch nie geweint, aber jetzt tat er es. Äußerlich sah es so aus, als hätte Satan gesiegt. Das kräftige Durchschütteln schien Erfolg zu haben. Vielleicht hatte er schon einen frenetischen Jubelschrei in seiner Unterwelt ausgestoßen und seinen Dämonen mitgeteilt, dass der gefährlichste Mann soeben ausgeschaltet worden sei. Soweit die eine Seite. „Wer von Gnade redet, muss Gnade kennen“ weiterlesen

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