Hoffnung statt Illusion

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus! In seinem grenzenlosen Erbarmen hat er uns neues Leben geschenkt. Weil Jesus Christus von den Toten auferstanden ist, haben wir die Hoffnung auf ein neues, ewiges Leben. 1. Petrus 1, 3

Millionen leben von Illusionen. Als Zuschauer leben sie vom Glück der anderen und ist der Film zu Ende, verblassen auch ihre Glücksgefühle und sie sind wieder allein. Liebeslieder müssen ihren Mangel an Zuwendung ersetzen. So begnügen sie sich damit, dass andere ihnen den Himmel besingen. Was würde geschehen, wenn ich ihnen sagen würde: „Hab’ keine Angst, alles wird gut werden und am Ende bist du der Lachende.“ Wie würde sich ihr Gesicht erhellen und neuer Lebensmut sie erfüllen. Nach der Botschaft des Evangeliums zählen Glaube, Liebe und Hoffnung zu den tragenden Säulen, auf die kein Mensch verzichten kann, wenn er in dieser Welt überleben will.

Über diese Erkenntnis haben Denker und Philosophen zu allen Zeiten nachgedacht. Ernst Bloch (1885-1977) schrieb das Buch „Das Prinzip Hoffnung“; es ist das Hauptwerk dieses Philosophen. Darin geht es ihm um die elementaren Fragen des menschlichen Daseins wie: Wer sind wir? Wo kommen wir her? Wohin gehen wir? Was erwarten wir? Was erwartet uns? Er schreibt: „Wer darauf keine schlüssigen Antworten findet, dem beginnt der Boden unter seinen Füßen zu wanken, sobald die ersten Erschütterungen kommen. Was dann verbleibt, ist die Angst vor der Zukunft“. „Hoffnung statt Illusion“ weiterlesen

Keine Frage mehr

O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie gar unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege! Römer 11, 33

Hildegard hatte gerade ihre Ausbildung als Krankenschwester abgeschlossen, als Freunde sie zu einer christlichen Freizeit einluden. Hier hörte sie zum ersten Mal die Botschaft des Evangeliums. Sie öffnete sich und nahm Jesus als ihren Herrn an. Von diesem Tage an war Hildegard ein anderer Mensch geworden. Die Liebe Gottes erfüllte ihr Herz und eifrig begann sie, in der Bibel zu lesen, lernte das Beten und war glücklich. Auch nach der Freizeit brannte das Feuer weiter. Sie hegte den Wunsch, Gott einmal mit all ihrem Wissen in der Mission dienen zu wollen; sie wollte Theologie studieren.

Doch es kam alles anderes, Hildegard erkrankte an Multipler Sklerose. Für sie begann eine lange Zeit des Leidens. Bald konnte sie das Bett nicht mehr verlassen. Ihr Rücken war wund gelegen und allmählich verließ sie das Augenlicht. In diesem bedauerlichen Zustand lernte ich Hildegard kennen. Ich saß an ihrem Bett und versuchte, sie zu trösten. „Hildegard“, sagte ich, „das Schönste kommt noch!“ – Erstaunt entgegnete sie mir: „Willst du mich auf das Sterben vorbereiten? Ich will nicht sterben, sondern Gott dienen. Stell dir vor, ich habe mich bereits für ein theologisches Studium einschreiben lassen; ich werde wieder gesund.“ Mir verschlug es den Atem, was sollte ich darauf antworten? Hildegards Zustand verschlechterte sich täglich und eines Tages erhielt ich die Mitteilung, dass sie verstorben sei und ich die Beerdigung übernehmen sollte. Keine leichte Aufgabe dachte ich, denn immer wieder hatte sie ihren ungläubigen Angehörigen voller Zuversicht mitgeteilt, dass Gott sie heilen würde. „Keine Frage mehr“ weiterlesen

Gesunde Beziehungen

Einer mag überwältigt werden, aber zwei können widerstehen, und eine dreifache Schnur reißt nicht leicht entzwei. Prediger 4, 12

Wieder einmal hatte ich das Vorrecht, ein junges Paar zu trauen. Als Trautext wählte ich den obigen Text und als Illustration fertigte ich eine dreifache Schnur an, die ich dem Brautpaar als Erinnerung übergab, mit den Worten: „Sorgt dafür, dass Jesus in eurer Ehe die dritte Schnur sein kann, so wird sie unter dem Segen Gottes stehen und stark bleiben bis der Tod euch trennen wird“. Ihre Ehe zerbrach nach kurzer Zeit und zwei verletzte Menschen trennten sich voneinander.

Gesunde Beziehungen sind das kostbarste Gut für eine stabile Ehe. Beziehungen aber entstehen nicht von selbst, daran muss gearbeitet werden und das bedeutet tägliche Gartenpflege. Unkraut gibt es gratis und passen wir nicht auf, überwuchert es die zarten Pflanzen von Liebe, Vertrauen und Zuneigung und eine Ehe beginnt zu sterben.

In diesen Tagen las ich die Worte eines lieben Freundes über seine Ehe. Was er zu Papier brachte, faszinierte mich und ich dachte, wenn es so in jeder Ehe zugehen würde, wäre sie krisenfest, egal was kommen mag. „Gesunde Beziehungen“ weiterlesen

Außergewöhnliches wagen

Er erquickt meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Psalm 23, 3

Eine englische Übersetzung benutzt für erquicken das Wort restaurieren. Mir scheint, dass Restauration eine tiefere Auswirkung für unser Leben hat, als wenn ich nur erquickt werde. Restauration bedeutet Wiederherstellung. Gott möchte unser Denken, Fühlen und Handeln erneuern.

Eine Bekannte schenkte mir ein Foto. Irgendwo in der Toskana hatte sie eine zersprungene Glocke entdeckt und fotografiert. Während ich das Foto betrachte, kam die Frage zu mir, ob das nun das Ende dieser Glocke bedeute. Gibt es keinen Weg, sie wieder herzustellen, damit ihr Klang die Menschen erfreuen kann? Mit Sicherheit gibt es ihn, aber sie müsste dann zerbrochen und neu eingeschmolzen werden, damit ihr Guss noch einmal beginnen könnte. David wünschte sich eine Restauration seines Verhältnisses zu Gott. Es war in seinem Leben vieles vorgefallen, das seine Seele nun belastete. „Außergewöhnliches wagen“ weiterlesen

Der Rat der Gottlosen

Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen noch tritt auf den Weg der Sünder noch sitzt, wo die Spötter sitzen. Psalm 1, 1

Ein Gottloser ist ein Mensch, für den Gott nicht existiert. Er schließt sich dem „aufgeklärten“ Nietzsche an, der sagte: „Es ist eine Schmach, zu beten! Nicht für alle, aber für dich und mich und wer sonst auch sein Gewissen im Kopf hat. Für dich ist es eine Schmach, zu beten! Du weißt es wohl: Dein feiger Teufel in dir, der gerne die Hände faltet oder seine Hände in den Schoß legt, um es bequemer zu haben – dieser feige Teufel redet dir zu‚ „es gibt einen Gott!“

Nun stelle ich mir vor, ein solcher Mensch hat entdeckt, dass ich an Gott glaube und er beobachtet mich. Als Mensch bin ich ihm zwar sympathisch, aber irgendwie tue ich ihm Leid, so möchte er mir einen Rat geben und sagt: „Lieber Freund, ich sehe, dass Menschen dich verführt haben, an einen Gott zu glauben, den es nicht geben kann. Du betest ein Nichts an und merkst nicht, dass du eigentlich nur Selbstgespräche führst, obwohl du so intelligent bist. Du solltest deine Zeit besser nutzen, als mit Händefalten und Augen schließen.

Du bist irgendwo stehen geblieben und die Aufklärung ist an dir spurlos vorüber gegangen. Heute glaubt man an das Gute im Menschen, an die eigene Kraft und Intelligenz. Heute glaubt man an sich selbst und an die Wissenschaft, die Technik und damit an die Machbarkeit aller Dinge. Ich gebe dir einen guten Rat: Lege diesen Unsinn ab und werde ein aufgeklärter Mensch.“ „Der Rat der Gottlosen“ weiterlesen

Europa, quo vadis?

So entbrannte denn der Zorn des Herrn über Israel, und er gab sie in die Hände von Räubern, die sie ausraubten, und verkaufte sie in die Hände ihrer Feinde ringsumher. Und sie konnten nicht mehr ihren Feinden widerstehen. Richter 2, 14

Für das Volk Israel war eine schreckliche Zeit angebrochen. Sie waren zwar am Ziel ihrer langen Wüstenwanderung angekommen und jeder hatte sein Erbteil in Besitz genommen, das er nun verwalten durfte. Die Geißelhiebe und drückende Last ihrer harten Arbeit war vorüber, ihre armseligen Zelte, in denen sie vierzig Jahre wohnten, hatten sie gegen schöne Häuser eingetauscht. Statt Wasser aus dem Felsen, gab es hier eigene Brunnen. Statt Wüstenstaub, hatten sie hier frische Luft aus ihren blühenden Gärten und grünenden Wäldern. Der Wohlstand war eingekehrt.

Nun aber das Unfassbare: Gott war nicht mehr erwünscht. Warum noch beten, wenn es einem gut geht? Warum noch Gott um Kraft und Weisheit bitten, wenn es einem doch gelungen war, das Land aufzubauen? Sie vergaßen, dass es Gott war, der ihnen das alles geschenkt hatte. „Europa, quo vadis?“ weiterlesen

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