Ich habe Zeit für dich

Und als Jesus an die Stätte kam, sah er auf und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend hernieder; denn ich muss heute in dein Haus einkehren. Lukas 19, 5

Mit Google Earth kann ich überall auf der Welt anwesend sein. Ein Klick mit der Maus und schon erscheint auf dem Bildschirm meines Computers die unendliche Weite des Universums und dann der Planet Erde. Ich sehe Europa, jetzt Deutschland und dann meine Stadt und nun auch die Straße mit dem Haus, in dem ich wohne. Ich bin begeistert. Wie ist das möglich, die Unendlichkeit des Universums reduziert auf das Haus, in dem ich wohne. Ich komme mir plötzlich so unbedeutend vor und frage mich, wen es wohl interessieren könnte, dass ich da bin. Schnell fahre ich meine imaginäre Welt wieder zurück. Die Stadt schmilzt zusammen zu einem Punkt. Jetzt auch die Landesgrenzen, und zum Schluss verschlingt die Weite des Universums die Erde. Vor diesem Abenteuer mit dem Computer bekommen die Worte Jesu Bedeutung. Wir lesen: Und als Jesus an die Stätte kam, sah er auf und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend hernieder; denn ich muss heute in dein Haus einkehren. Kaum zu fassen, der Schöpfer des Universums nahm sich die Zeit, zu einem Menschen zu kommen, der ihn sehen wollte. Erinnert das nicht an die Worte: Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftut, zu dem werde ich eingehen und Gemeinschaft mit ihm haben und er mit mir? Offb. 3, 20.

Ich fühle mich nicht mehr unbedeutend und einsam. Jetzt darf ich wissen, der Herr sieht auch mich, ruft mich beim Namen und sagt: Ich habe Zeit für dich und möchte mit dir Gemeinschaft haben.

In den Augen der Juden galt Zachäus, ein Zollbeamter, als Betrüger und Gottloser. Das wusste auch Zachäus, so hatte er mit einem solchen Angebot nicht gerechnet. Der Verlauf der Geschichte zeigt, dass Zachäus in der Gegenwart Jesu sein ganzes Leben wie einen Film vor seinen inneren Augen ablaufen sah. Erschüttert über seinen Zustand, begann er alles Negative zu bereuen und war bereit, den angerichteten Schaden wieder gut zu machen. Darauf sagte Jesus: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren. Des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.

Jesus nimmt sich Zeit für uns. Ich weiß nicht, in welcher Verfassung du dich gegenwärtig befindest. Es kann sein, dass du dringend eine geistliche Erneuerung brauchst. Mit Wehmut erinnerst du dich an Zeiten, als in dir noch ein heiliges Feuer brannte und kein Weg zu weit war, Gottes Wort zu hören und Gemeinschaft mit Christen zu haben. Aber das ist lange her.

Hier eine gute Nachricht: Jesus steht heute unter deinem „Baum“, schaut nach oben, ruft dich mit Namen und sagt: Ich habe Zeit für dich, darf ich wieder zu dir kommen und erneut das Feuer in dir entzünden? Kann ich wieder Mittelpunkt in deinem Leben sein, weicht die innere Kälte. Neues Leben fließt in dein Herz. Dann macht Beten wieder Freude, weil deine Seele zu atmen beginnt. Nimm auch du dir Zeit und gib mir den ersten Platz in deinem Leben.

Erntearbeiter gesucht

Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte. Lukas 10, 2

Das jüdische Pfingstfest war der Beginn der Erntezeit. Die ersten Garben und Früchte wurden dem Herrn geweiht. Gott hat sich etwas dabei gedacht, dass er ausgerechnet an diesem Tag die Kirche gegründet hat. Die Botschaft ist eindeutig: Ich gab euch meinen Heiligen Geist, damit ihr die Gute Nachricht in die Welt hinaustragt. Die Ernte kann beginnen.

Gott liebt die Menschen. Er möchte dass alle mit einer lebendigen Hoffnung leben können. Denn wenn ich weiß, für was ich lebe, ist das Wie viel leichter zu ertragen. „Erntearbeiter gesucht“ weiterlesen

Ohne Vater kein Fest

Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße. Lukas, 15, 21

Diese Worte sagte jemand, der aus gutem Hause kam. Sein Vater war vermögend, er hatte Gesinde und er selbst lebte rundum versorgt. Davon profitierte auch sein älterer Bruder.

Doch Reichtum und Wohlergehen sind kein Brot für die Seele, das merkte der Jüngere besonders. Sein Lebenshunger fing an, ihn zu treiben. So ersann er sich einen teuflischen Plan. Er ging zu seinem Vater und verlangte, ihm sein Erbteil schon jetzt auszuzahlen, dann wäre er unabhängig und eine Welt läge ihm zu Füßen. Selbstverwirklichung war sein Traum. Wäre ich der Vater gewesen, hätte ich gesagt: „Kannst du nicht warten, bis dein Vater gestorben ist, du unverschämter Flegel? Warte gefälligst, dein Erbteil wirst du später noch früh genug bekommen.“ Dieser Vater handelte anders. Ohne Kommentar übergab er ihm sein Erbe. Ob das gut geht, so ganz ohne väterlichen Schutz sein Leben selbst in die Hände zu nehmen? Wohl kaum! Selbstverwirklichung klingt nach unbegrenzter Freiheit, aber hat sich das nicht stets als Illusion erwiesen? Jetzt brauchte er zwar nicht mehr seinem Vater zu gehorchen oder ihn um etwas zu bitten und niemand wagte es, ihn zu kritisieren. Der Rausch einer großen weiten Welt war bald verflogen und die harte Wirklichkeit holte ihn ein. Ehe er es sich versah, hatte er das ihm anvertraute Vermögen verschwendet. Er war pleite. Der Traum einer unbegrenzten Freiheit war ausgeträumt. „Ohne Vater kein Fest“ weiterlesen

Gegenfeuer

Ich bin gekommen, dass ich ein Feuer anzünde auf Erden; was wollte ich lieber, als es brennte schon. Lukas 12, 49

Wir fuhren durch die Weiten Südafrikas, als ich in der Ferne ein mächtiges Feuer erblickte. Ich fragte meinen Begleiter, was das zu bedeuten habe. „Hier brennen die Farmer ihr Weideland ab, damit das junge Gras schneller sprießen kann“, war die Antwort. Da es sich um eine Feuerwalze von großem Ausmaß handelte, fragte ich, ob dabei nicht auch Menschen in Gefahr kämen. Die Antwort war faszinierend: „Wenn die Feuerwalze bedrohlich werden sollte, wird ein Gegenfeuer entzündet. Ist eine Fläche dann abgebrannt, stellt man sich darauf und das Feuer findet keine Nahrung und der Mensch bleibt verschont.“

Das Feuer Jesu ist das Gegenfeuer von Hass, Zerstörung, Revolution, sittlichem und moralischem Zerfall und Auflösung von Ehen und Familien. „Gegenfeuer“ weiterlesen

Ungewöhnliches wagen

Simon antwortete und sprach zu ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich das Netz auswerfen. Und da sie das taten, fingen sie eine große Menge Fische. Lukas 5, 5-6

Petrus war Fischer. Seine Familie lebte vom Fischfang. Die vergangene Nacht war erfolglos geblieben. Nichts hatte er gefangen und sein Boot war leer. Eigentlich eine deprimierende Situation. Jesus aber sah das und wollte ihm helfen. Er sagte: „Fahrt hinaus und werft eure Netze aus, dass ihr einen Fang macht.“ Petrus legte alle seine Bedenken beiseite, ruderte noch einmal hinaus und hatte Erfolg. „Ungewöhnliches wagen“ weiterlesen

Wenn Männer weinen

Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich. Lukas 22, 62

Es gehört schon einiges dazu, bis Männer anfangen zu weinen. Mein Vater weinte, wenn er betrunken war und Mutter ernsthaft mit ihm sprach, dass er die Familie verarmen lasse. Dann versprach er, dass er nie wieder trinken würde. Diese Tränen waren kaum vertrocknet, schon saß er wieder im Wirtshaus. „Jungens weinen nicht!“ sagte meine Mutter zu mir, als ich mich als Kind an ihrem Rockzipfel ausheulen wollte, weil böse Buben mir einen Streich gespielt hatten. Tränen sind ein Zeichen von Schwäche und es gibt viele, die noch nie Tränen vergossen haben. „Wenn Männer weinen“ weiterlesen

Das Vaterherz Gottes

Wenn ihr betet, so sprecht: Unser Vater im Himmel. Lukas. 11, 2

Die Götter der Religionen sind sehr unterschiedlich. Bei allen handelt es sich um selbsterdachte Gebilde. Ihre Götter sollen Antwort geben auf Fragen nach der Erschaffung der Welt und dem Sinn des Lebens. Kein Bild kennt einen Gott mit einem Vaterherzen.

Deshalb erzählt Jesus seinen Hörern eine Geschichte von einem Vater und seinen Söhnen. Er möchte uns damit einen Gott vorstellen, der ein väterliches Herz hat. Er erzählt, dass eines Tages der jüngere Sohn seinen Vater bat, ihm sein Erbteil auszuzahlen und der Vater war bereit, das zu tun. Dann verließ er sein Elternhaus, zog in die Ferne und geriet auf die schiefe Bahn. In kurzer Zeit verlor er sein gesamtes Vermögen. Völlig verarmt kam er wieder zurück und sein Vater nahm ihn auf. Er befahl seinen Knechten, ihm das beste Kleid anzulegen, einen Fingerreif zu geben und Schuhe an seine Füße und ließ ein Freudenfest veranstalten. Luk. 15, 11-24. „Das Vaterherz Gottes“ weiterlesen

Menschen aus einem Stück

Da fing Jesus an und sagte zuerst zu seinen Jüngern: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, welches ist die Heuchelei. Lukas 12, 1

Mit nichts kann man besser täuschen als mit Religion; das war der Grund, weshalb Jesus die Pharisäer und Schriftgelehrten mit schärfsten Worten tadelte. Mit ihrer Heuchelei war es ihnen gelungen, sich als Herren über das Volk zu erheben und die Massen zu ihrem eigenen Vorteil auszunutzen. Sie hatten dem Volk das Himmelreich verschlossen und waren selbst nie hineingegangen. In unserer Nähe befindet sich ein Friedhof. Weil er wie ein Park angelegt ist, besuche ich ihn gerne. Unter den vielen Grabsteinen befindet sich einer, der ein Gesicht mit einer Maske zeigt, die gerade abgenommen wird. Die Botschaft ist eindeutig. „Menschen aus einem Stück“ weiterlesen

Wegweiser statt Rastplätze

Da sprach Petrus zu Jesus: Meister, wie schön ist es, dass wir hier sind! Wir wollen drei Hütten bauen: Eine für dich, eine für Mose, eine für Elia. Lukas 9, 33

Jesus nahm Johannes, Jakobus und Petrus auf einen Berg, um zu beten, als sich plötzlich der Himmel öffnete und ein wunderbarer himmlischer Glanz über sie kam. Im gleichen Licht erschienen auch Mose und Elia. Petrus war überwältigt, damit hatte er nicht gerechnet. Sofort wollte er für jeden eine Hütte bauen. Seine Überlegung war, dass, wenn Jesus Mose und Elia hier bleiben würden, auch die Herrlichkeit Gottes hier bleiben würde. Ich kann Petrus verstehen. Wer so etwas erlebt, hat einen Blick hinter den Vorhang getan. Er hat gesehen, wie schön es in der zukünftigen Welt ist und möchte am liebsten dort bleiben. Lazarus wurde aus dieser Welt wieder zurückgerufen, als Jesus ihn von den Toten wieder erweckte. Ob er glücklich darüber war? „Wegweiser statt Rastplätze“ weiterlesen

Ruhe mitten im Sturm

Jesus aber sprach zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie fürchteten sich aber und verwunderten sich und sprachen untereinander: Wer ist dieser? Selbst dem Wind und dem Wasser gebietet er, und sie sind ihm gehorsam. Lukas 8, 25

Jesus war mit seinen Jüngern in einem Boot unterwegs, um einen Mann aus der Gewalt Satans zu befreien, der auf der anderen Seite des Sees unbekleidet in Grabhöhlen wie ein wildes Tier hauste. Dieser war so aggressiv, dass es niemand wagte, in seine Nähe zu kommen. 6000 Dämonen hatten von ihm Besitz ergriffen und quälten ihn Tag und Nacht.

Mitten auf dem See waren sie in eine Naturkatastrophe geraten und es bestand akute Lebensgefahr. Matthäus berichtet von Wellen, die durch ein Erdbeben ausgelöst wurden, – offenbar von einem Tsunami. Eine dieser Riesenwellen hatte sich diesem kleinen Boot genähert, um es unter sich zu begraben. Dieses Unwetter kam nicht von ungefähr. Satan wusste, dass Jesus unterwegs war, sein Opfer zu befreien; so hatte er sich aufgemacht, um das mit allen Mitteln zu verhindern. Er wollte Jesus umbringen. Sollte dieses Heer von Dämonen den Mann verlassen, würde er seine Herrschaft über ganze Gebiete aufgeben müssen. Das Unglaubliche aber ist, dass Jesus mitten in diesem Inferno auf einem Kissen liegen konnte, um zu schlafen. Kann jemand das verstehen? Sollte Jesus mit seinen Jüngern nicht alles getan haben, um ein Unglück abzuwenden? „Ruhe mitten im Sturm“ weiterlesen

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