Was vorher war und wie es weiter ging …
Die Fortsetzung meiner Blog Serie „Programmieren lernen“ kam schneller als ich dachte und von einer ganz anderen Seite. Weil es aber zum Thema passt, will ich meinen Lesern auch diese interessante Story nicht vorenthalten.
Vielleicht ist dies ja sogar der bessere Ansatz Gleichgesinnte zu finden …
An Weihnachten besuchten uns unsere Kinder und nach der Bescherung wurden die Geschenke ausgepackt. Dabei legte mir mein 9-jähriger Enkel Max dieses Buch auf den Schoß, das ihm sein Vater geschenkt hatte.
Wow! Das hat mich sehr überrascht, wollte ich doch noch ein Jahr warten, bis ich versuchen würde meinen Enkel mit meinem Hobby zu „infizieren“. Das Buch war noch in Folie eingeschweißt, so dass ich nicht hinein schauen konnte. Deshalb machte ich mit dem Smartphone schnell ein Bild davon und postete meine Freude in meinen Instagram account.
Heute habe ich mir das Buch im Internet gesucht und hier hinein geschaut http://www.blickinsbuch.de/item/dd1d80d0ade4657ce38bd3c71abf4a3d#
Das Inhaltsverzeichnis überzeugte mich! Das Buch werde ich mir auch kaufen um mitreden zu können, wenn mein Enkel mit mir darüber „fachsimpeln“ will. Und nochwas. Auf dem Titelblatt hatte ich entdeckt mit welcher Programmiersprache man da arbeitet: Scratch
Kurz darauf hatte ich mir Scratch von hier herunter geladen und installiert!
https://scratch.de.uptodown.com/windows/download
Und nochmal: Wow! Da ist ja ein kompletter Baukasten für Computerspiele kostenlos im Internet zu haben – und ich wußte das nicht? Das muss ich doch gleich mal ausprobieren …
Als ich mir das reichhaltige Angebot an Scripts (=Programmierelementen), Grafikelementen und Lernbeispielen angesehen hatte, reizte es mich sehr gleich mal ein einfaches Spiel zu „programmieren„.
Ich erinnerte mich, wie wir vor über 60 Jahren begeistert am TV saßen und mit einem kleinen Gerät (was war das eigentlich?) einen weißen Balken am unteren Rand des schwarzen Bildschirms horizontal nach rechts und links verschoben um einen auf dem Bildschirm herum hüpfenden Ball? daran zu hindern unten ins Nichts zu verschwinden.
Ob ich das wohl mit Scratch realisieren könnte? Einen Versuch ist es wert!
Nach einer guten Stunde war es so weit, dass ich meinem Enkel per E-Mail das erste Spiel von Opa schicken konnte. Und das sieht nach Spielende so aus …
Der zugehörige Scratch Code für den Ball sieht so aus (der vom grünen Schiebebalken ist sehr simpel) …
Zur Erklärung:
Das Spielfeld und den Ball holt man sich aus einer Vielzahl von Bühnen und Figuren. In das Spielfeld werden am unteren Rand zwei „politische“ Elemente eingesetzt. Die rote Linie (deren Überschreitung Konsequenzen hat) und die grüne Partei (deren Position verschiebbar ist).
Die andauerne Bewegung des Balles wird mit drei Skripts (setze Richtung auf 45 Grad) und in einer Schleife (wiederhole fortlaufend, gehe 6er Schritt, pralle vom Rand ab) gewährleistet. In dieser Schleife wird die Variable Spielzeit laufend erhöht um das Spiel zeitlich in Grenzen zu halten. Deshalb wird die Variable auch innerhalb der Schleife auf einen Höchstwert (>2000) abgefragt.
Die Konsequenzen werden gezogen wenn der Ball an den unteren Rand kommt. Berührt er die rote Linie wird die Variable Fehlerzahl erhöht. Ist das Ende der Spielzeit erreicht, wird die Fehlerzahl durch Kommentare bewertet.
Das Besondere an der Programmieroberfläche ist, dass man alles in einem Fenster sieht. Der ganze Scriptvorrat (links), den erstellten Code (mitte), der „Programmablauf“ (rechts) und darunter noch die Auswahl von Figur und Bühne. Weil man die Ausführung des Codes sofort sehen kann, gilt auch hier: Probieren geht über studieren!
Bei der ganzen Spielerei drängte sich mir ständig eine Frage auf: Warum wird so ein tolles Spielzeug, in dessen Entwicklung eine Unmenge Gehirnschmalz steckt, kostenlos jedem Interessierten weltweit zur Verfügung gestellt?
Die Erkenntnis kam als ich aus Neugier auf den Button ganz unten links klickte: Erweiterung hinzufügen
Wenn mein Enkel soweit ist, dass er mich mit einem von ihm entwickelten Spiel verblüfft, werden wir uns überlegen in welche Richtung wir uns erweitern wollen. Ich habe da schon einen Idee …
Wie es weiter ging? Das erfahrt ihr in ‚Programmieren lernen (15)‘