Vertrauenswürdig

Während des Passahfestes in Jerusalem erlebten viele Menschen die Wunder, die Jesus vollbrachte, und glaubten deshalb an ihn. Aber Jesus vertraute sich ihnen nicht an, weil er sie genau kannte. Ihm brauchte niemand etwas über die Menschen zu sagen, denn er wusste, was in jedem Menschen vor sich geht. Johannes 2, 23-25

Geld verloren, viel verloren; Vertrauen verloren, alles verloren. Dann steht der Mensch neben den Schuhen, weil niemand mehr etwas mit ihm zu tun haben möchte. Dann schweigt der Mund und Brücken werden abgebrochen. Gibt es einen größeren Verlust? Das gegenwärtige Dilemma der Finanzkrise ist dafür ein krasses Beispiel. Der Vertrauensverlust hat die ganze Wirtschaft weltweit in eine tiefe Krise gestürzt. „Vertrauenswürdig“ weiterlesen

Vergebung statt Vergeltung

Und vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unseren Schuldigern. Matthäus 6, 12

„Solange ich lebe, wird das Blut meines Sohnes gerächt werden“, sagte ein Vater vor laufender Kamera. In Albanien und vielen anderen moslemischen Ländern herrscht das Gesetz der Blutrache. Die meisten Morde beginnen mit einem Streit. Fühlt sich jemand in seiner Ehre verletzt, sinnt er auf Vergeltung. Er sucht eine günstige Gelegenheit, den Übeltäter umzubringen, wobei es ihm egal ist, ob er dabei von der Polizei gefasst wird oder nicht. Seine Ehre geht ihm über alles. So gibt es in einer Kleinstadt über 500 Familien, die um ihr Leben fürchten müssen. Viele verlassen jahrelang nicht mehr ihre Wohnung, nur um nicht auf offener Straße umgebracht zu werden. Ich war tief erschüttert, als ich diesen Bericht sah.

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Unser Dasein basiert auf Beziehungen. Von Geburt an sind wir auf fremde Hilfe angewiesen. Beziehungen sind Chance und Risiko zugleich. Je näher wir zusammenrücken, desto mehr Reibung kann entstehen. Wie schnell können wir einander verletzen, ohne es zu wollen. Damit Verletzungen nicht in einen Konflikt ausarten, ist Vergebung der einzige Weg. Es gibt kein harmonisches und friedliches Zusammenleben ohne Vergebung. Das ist der Grund, warum Jesus uns lehrt, zu beten: Und vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unseren Schuldigern. „Vergebung statt Vergeltung“ weiterlesen

Du bist nicht wehrlos

Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes. Epheser 6, 16-17

Paulus fasst seine Ausführungen zusammen und spricht von einem Schild, einem Helm und einem Schwert. Eigentlich will er sagen, dass Christenmenschen nicht wehrlos den feindlichen Strömungen gegenüberstehen. Sie dürfen gegen den Strom schwimmen, bis sie das Ziel ihres Glaubens erreicht haben.

Für meine Predigt hatte ich diesen Text gewählt und besorgte mir einen Schild, einen Helm und ein Schwert. Meine Zuhörer waren nicht wenig erstaunt, als ich so in voller Montur vor ihnen stand, um zu predigen. „Du bist nicht wehrlos“ weiterlesen

Gemeinschaft – Risiko und Chance

Miriam aber und Aaron fingen an, über Mose schlecht zu reden wegen der Mohrenfrau, die er sich genommen hatte. 4. Mose 12, 2.

Früher lebten Völker ganz unter sich. Fremde hatten kaum die Möglichkeit, sich zu integrieren, besonders in den Dörfern war das der Fall. Hier waren fast alle miteinander verwandt und der Zugezogene blieb oft über Jahrzehnte ein Ausländer und wurde dementsprechend behandelt. Gemeinschaft und Integration sind eine unverzichtbare Bereicherung für jeden. Sie ergänzt nicht nur, sie schützt auch den Einzelnen und macht stark.

Sie kann aber auch Anlass zur Kritik geben. Im obigen Bericht erfahren wir, dass Mose eine Frau gewählt hatte, die nicht dem Geschmack seiner Verwandtschaft entsprach. Aaron und Miriam ärgerten sich, weil sie eine Mohrin war. „Wie kann man so etwas tun, zumal wir doch alle Weiße sind“, mag ihr Vorwurf gewesen sein. Darauf zürnte der Herr und Miriam wurde aussätzig und wenn Mose nicht für sie gebetet hätte, wäre sie daran gestorben.

Dieser Bericht möchte uns ein zukunftsweisendes Wort mit auf den Weg geben. Heute sind wir eine multikulturelle Gesellschaft geworden. Menschen unterschiedlichster Herkunft und Nationen leben unter  uns und das Zusammenleben ist an Farbe und Vielfalt um vieles reicher geworden. So ist Gemeinschaftsfähigkeit mehr gefragt denn je, denn die „Mohrenfrau“ oder der „Mohrenmann“ oder ihre Kinder, wohnen bereits unter uns, vielleicht sogar im gleichen Haus und wenn sie sich für Gott interessieren, werden sie heute oder morgen sogar unsere Kirchen und Gemeinden besuchen. „Gemeinschaft – Risiko und Chance“ weiterlesen

Der böse Tag

Darum nehmt die volle Waffenrüstung Gottes, damit ihr am bösen Tage widerstehen und als Sieger das Feld behalten könnt! Epheser 6, 13

Unser Text spricht vom bösen Tag und sagt indirekt, dass nicht jeder Tag ein böser Tag ist. Hat jemand sein Leben Gott anvertraut, erlebt er herrliche Tage. Sein bisheriges Leben gehört der Vergangenheit an, in ihm ist alles neu geworden. Er freut sich über den tiefen Frieden, den er nun atmen darf. Er ist erfüllt von einer lebendigen Hoffnung und darf getrost in die Zukunft schauen. Er erlebt, wie Gott sich um ihn kümmert und seine Gebete erhört.

Ja, ein Jünger Jesu ist ein glücklicher, gesegneter Mensch! Und dennoch kann sich alles plötzlich ändern. Unverhofft zeigen sich am Horizont Wolken und ein böser Tag naht. Schon hat sich bei aller Glückseligkeit der Himmel verdunkelt. Eine Krankheit hat sich eingeschlichen und ihn an das Bett gefesselt oder Menschen haben ihn enttäuscht und üben Verrat oder er verliert seine Arbeitsstelle oder einen Angehörigen. „Der böse Tag“ weiterlesen

Jeder ist ein Original

Und als das Haus gebaut wurde, waren alle Steine bereits ganz zugerichtet, so dass man weder Hammer noch Beil noch irgend ein anderes Werkzeug beim Bauen hörte. 1. Könige 6, 7.

Zu Beginn der Wanderung der Juden in das verheißene Land, gab Gott ihnen den Auftrag, ihm ein Haus zu bauen, damit Gottes Gegenwart unter ihnen weilen konnte. So gab er Mose den Auftrag und sagte: Ihr sollt mir ein Heiligtum machen, dass ich unter euch wohne. Genau nach dem Bild, das ich dir von der Wohnung und ihrem ganzen Gerät zeige, sollt ihr es machen.
2. Mos. 25, 8-9.

Der Bau des Salomonischen Tempels geschah etwa 960 Jahre vor Christus. Er sollte das Heiligtum, das Mose in der Wüste erbauen ließ, ersetzen. Auch dieser Bau geschah nicht nach Gutdünken. Als der Tempel dann endlich entstehen konnte, waren alle Steine zuvor im Steinbruch vorgefertigt worden, so dass er nur noch zusammengesetzt werden musste. Dieser Bericht nötigt uns höchsten Respekt vor der Baukunst des Altertums ab. Als jedes Detail seinen Platz bekommen hatte, erfüllte Gottes Herrlichkeit das Gebäude. Der Hüter Israels war eingezogen und konnte seinem Volk Schutz und Segen geben. Und so wurden viele Psalmen auf den Tempel gedichtet und als Pilgerlieder gesungen. „Jeder ist ein Original“ weiterlesen

Der Ruf des Wächters

O Jerusalem, ich habe Wächter über deine Mauern bestellt, die den ganzen Tag und die ganze Nacht nicht mehr schweigen sollen. Jesaja 62, 6

Bis ins Mittelalter gab es in allen Städten Wächter, wie in Jerusalem, die für die Sicherheit der Stadt verantwortlich waren. Sie hatten darauf zu achten, ob Feinde unterwegs waren oder ein Feuer ausgebrochen war.

Gott spricht hier von Wächtern, denen er offenbaren kann, was in Zukunft geschehen wird. Ein Wächter für Jerusalem und das ganze Land Judäa war Johannes der Täufer. Er machte auf den Messias aufmerksam, der als Erlöser gekommen war und nun sein Werk begann. Joh. 1, 29.

Gott hat bis heute seine Wächter, die auf kommende Ereignisse hinweisen sollen, damit Gottes Volk sich entsprechend verhalten kann. Gegenwärtig steht die bange Frage im Raum, wie sich die politische und finanzielle Krise weltweit entwickeln wird und was die Bibel dazu zu sagen hat. „Der Ruf des Wächters“ weiterlesen

Präzise, wie ein Uhrwerk

Das geschah aber, auf dass erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten. Matthäus 21, 4

Es war Sacharja, der geweissagt hatte, dass Jesus, der König Israels, auf einem Esel in Jerusalem Einzug halten würde. Das geschah etwa 520 Jahre vor Christi Geburt. Wer das Evangelium nach Matthäus liest, findet viele ähnliche Hinweise darauf, dass sich alte Prophezeiungen auf Jesus erfüllt hatten. Selbst über das Teilen der Kleidungsstücke Jesu wurde geweissagt und alles erfüllte sich haargenau. So wurde über seinen Mantel das Los geworfen, anstatt ihn zu teilen.

Es ist unmöglich, auch nur einen Tag im Voraus zu sagen, was am kommenden Tag geschehen würde. Die Bibel aber ist voll von Prophezeiungen, die über Jahrhunderte hinausgehen. Sie befassen sich mit dem Volk der Juden ebenso, wie mit der Geschichte einzelner Personen oder ganzer Völker. Aus dem Zusammenhang des obigen Textes geht hervor, dass sich sogar winzige Details erfüllten, damit Jesus seinen Einzug halten konnte. Jesus besaß keinen Esel. So musste er sich einen leihen. „Präzise, wie ein Uhrwerk“ weiterlesen

Kann man das predigen?

Wer Sünde tut, der ist vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre. 1. Johannes 3, 8

Als Jesus in Nazareth seine Wirksamkeit begann, berief er sich auf die Worte des Propheten Jesaja: Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, zu verkündigen das Evangelium den Armen; er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen, zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn. Jes. 61, 1-2.

Jesu Wirksamkeit richtete sich gegen Satan und seine Dämonen. Jedes Wunder, das er vollbrachte, war das Ergebnis seines Kampfes gegen die Werke der Finsternis.

Dieser Kampf erreichte seinen Höhepunkt, als er am Kreuz sein Leben ausblutete. Hier wurde Satan entmachtet. Ab jetzt konnte eine Botschaft gepredigt werden, die allen Menschen Hoffnung bringt; die sagen will, dass jeder aus der Herrschaft Satans befreit werden kann, um ein neues Leben zu beginnen. „Kann man das predigen?“ weiterlesen

Zeit – ein Geschenk

Meine Zeit steht in deinen Händen. Psalm 31, 16

Ich hielt eine Uhr in der Hand und schaute auf das Zifferblatt. Dabei beobachtete ich den Sekundenzeiger und erschrak. Unaufhaltsam tickt er vorwärts, ob es mir gefällt oder nicht. – Ja, Zeit ist nicht zu stoppen; so verrinnt mein Leben wie der Sand durch eine Sanduhr, bis das letzte Körnchen hindurchgelaufen ist.

Zeit ist Schöpfung! – Gott schuf Sonne, Mond und Sterne, damit wir ein Zeitgefühl haben können und unser Leben organisieren. Gäbe es den ständigen Wechsel von Tag und Nacht nicht, wie könnten wir dann von Tagen, Wochen und Monate reden oder sagen, wie alt wir sind. „Zeit – ein Geschenk“ weiterlesen

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