Dranbleiben

Darum richtet wieder auf die lässigen Hände und die müden Knie und tut gewisse Tritte mit euren Füßen, dass nicht jemand strauchle wie ein Lahmer, sondern vielmehr gesund werde. Hebräer 12, 12-13

Der Schreiber richtet seine Botschaft an Menschen, die in der Nachfolge müde geworden sind. Offenbar war es hier eine Gebetsmüdigkeit. Mit ermutigenden Worten möchte er sie zum Altar zurückrufen, damit sie wieder stark werden und Schritte des Glaubens gehen.

Als ich den Goldwäschern am Madre de Dios in Peru zuschaute, war ich nicht wenig erstaunt, mit welcher Mühe und Geduld das begehrte Gold gefunden wurde. Den ganzen Tag standen sie gebückt in der heißen Sonne im Wasser und gruben sich tief in die Böschung hinein. Vor vielen Jahren verlief hier der Strom, der das begehrte Gold hoch aus den Anden bis hierher geschwemmt hatte. 30-40 Kubikmeter Geröll mussten bewegt werden, um drei Gramm Gold zu finden. Ich fragte einen der Goldwäscher, ob sich die Arbeit lohnen würde. „Es lohnt sich immer, aber Geduld und Ausdauer sind unverzichtbar. Was ich heute nicht finde, kann mir schon morgen reichlich beschert werden“, dabei wischte er sich den Schweiß von der Stirn und grub weiter. –  „Was ich heute nicht finde, kann mir schon morgen reichlich beschert werden“ – diese Worte klangen mir noch lange in den Ohren. „Dranbleiben“ weiterlesen

Dankopfer

Wer Dank opfert, der ehrt mich, und wer mir den Weg bahnt, dem zeige ich Gottes Heil. Psalm 50, 23

Dank spielte im Alten Testament eine große Rolle. Immer wieder wurden Dankopfer dargebracht, um Gott damit zu ehren. Es gab Dankchöre zur Zeit Nehemias, deren Aufgabe es war, Gott für seine großen Taten zu loben. Viele Psalmen sind Dankpsalmen, die während der Gottesdienste von großen Chören gesungen wurden. Wir finden Geschichten, in denen Dank und Lobgesang dazu beigetragen haben, Schlachten zu gewinnen. 2. Chron. 20, 22, – oder die Kraft des Feuers auszulöschen oder die Türen des Gefängnisses zu öffnen. Apg. 16, 25-26.

Dankbarkeit ist ein Schlüssel, den Gott uns in die Hände gelegt hat. Nicht umsonst schreibt Paulus, dass wir Dank sagen sollen allezeit und für alles. Eph. 5, 20. Was ist das Geheimnis dieses Schlüssels? „Dankopfer“ weiterlesen

Achte auf die kleinen Anfänge

Und beim siebenten Mal sprach er: Siehe, es steigt eine kleine Wolke auf aus dem Meer wie eines Mannes Hand. Elia sprach: Geh hin und sage Ahab: Spann an und fahre hinab, damit dich der Regen nicht aufhält. 1. Könige 18, 44.

Als Elia das siebente Mal um Regen gebetet hatte, zeigte sich am Horizont eine winzige Wolke. Sie war aus dem Wasser emporgestiegen. „So groß, wie die Hand eines Mannes,“ sagte der Diener Elias. Dabei wird er gedacht haben: „Was nützt eine kleine Wolke, wo es doch im ganzen Land dreieinhalb Jahre nicht mehr geregnet hat. Da braucht es große Wolken, schwere Regenwolken, und keine winzigen Wölkchen. Soll das die Antwort auf ein so ausgiebiges Gebet sein?“ Elia sah das völlig anders. Als er die Nachricht vernahm, horchte er auf. Er wird gesagt haben: „Was, es ist schon eine Wolke zu sehen? Das ist der Anfang des erbetenen Regens!“ Schnell ließ er König Ahab ausrichten: „Sieh zu, dass du trocken nach Hause kommst. Es rauscht schon, als wollte es sehr regnen.“ Kaum hatte er das gesagt, war der ganze Himmel bedeckt und es begann wirklich zu regnen. „Achte auf die kleinen Anfänge“ weiterlesen

Jesus im Gedränge verlieren

Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht. Lukas 2, 48

Bar Mizwa – Feier an der Klagemauer in Jerusalem. Aus allen Richtungen waren Eltern mit ihren Kindern angereist. Ich beobachtete einen der vielen Jungen, er mochte etwa 13 Jahre alt gewesen sein, wie er freudestrahlend die Thorarolle fest in seinen Händen hielt und an sich drückte – zum ersten Mal in seinem Leben. Überall sah ich würdig aussehende Männer mit schwarzen Hüten. Sie waren bemüht, den Jungen Texte aus der Thora zu erklären. Ab heute galten sie als mündig, was ihren Glauben betraf. Ab jetzt sollten sie die Verantwortung für ihr geistliches Leben selbst übernehmen. Eltern brachen in großen Jubel aus und der ganze Platz glich einem fröhlichen Jahrmarkt.

So ähnlich muss es zugegangen sein, als Jesus im Tempel war. Er und viele andere Jungen waren an diesem Tag der Mittelpunkt des Geschehens. „Jesus im Gedränge verlieren“ weiterlesen

Mut zur Stille

Aber die Gottlosen sind wie das ungestüme Meer, das nicht still sein kann. Jesaja 57, 20

Wir hatten die Küste erreicht. Zum ersten Mal in meinem Leben stand ich am Meer. Welch ein Anblick, dachte ich. Bis zum Horizont nur Wasser, und alles schien in Bewegung zu sein. Welle auf Welle ergoss sich auf den Strand, Tag und Nacht ohne Aufhören.

Vor mir lag ein Gegenstand, den eine Welle weit auf das Ufer hinaufgespült hatte. Ich nahm ihn und warf ihn wieder hinaus auf das Wasser. Mal sehen, was geschieht, dachte ich. Es dauerte nicht lange und er lag fast wieder an der gleichen Stelle. – „Mut zur Stille“ weiterlesen

Die bittere Wurzel

Achtet darauf, dass nicht jemand Gottes Gnade versäumt, so dass nicht etwa eine bittere Wurzel in ihm aufwachse. Hebräer 12, 15

Unter allen Gewächsen gibt es solche, die in die Kategorie „giftig“ eingestuft werden. Schon oft lasen wir, dass Kinder durch den Genuss von Tollkirschen erkrankt waren und die Hilfe des Arztes brauchten. Ebensolche Pflanzen gibt es unter den Pilzen. Eine der gefährlichsten Sorten ist der Knollenblätterpilz. Der Genuss dieses Pilzes ist tödlich. Die Indianer Südamerikas benutzen das Curare, das aus der Rinde der Strychnos gewonnen wird. Dieses Gift hat lähmende Wirkung. Die Bibel spricht ebenfalls von einer Pflanze, deren Gift sich im Herzen festsetzen kann und das Leben mit Bitterkeit erfüllt. In der Regel wächst sie da, wo Enttäuschungen und Verletzungen stattgefunden haben. „Die bittere Wurzel“ weiterlesen

Hoffnung macht stark

Durch den Glauben haben wir Zugang zu dieser Gnade und rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit. Römer 5, 2

Ich besichtigte eine Zelle, in der ein Gefangener Jahre verbringen musste. Die Wände waren verschmutzt und mit Kritzeleien versehen. An eine Wand war eine Art Kalender gemalt worden. Der Gefangene hatte jeden verbrachten Tag mit einem Strich sichtbar gemacht. So verschaffte er sich einen Überblick und wusste, wie viele Tage er noch in dieser Zelle zu verbringen hatte. Mit jedem weiteren Strich rückte seine Hoffnung auf Entlassung näher.

Sicher, wir führen keine Strichliste im Blick auf die Wiederkunft unseres Herrn. Dennoch gibt es etwas, das  uns täglich Kraft gibt, den angefangenen Weg bis zum Ende fortzusetzen – trotz Schwierigkeiten, Leid,  Entbehrung  oder Verfolgung. Wir haben das Versprechen unseres Herrn, der gesagt hat: Ich bereite euch eine Stätte und komme wieder, um euch zu mir zu holen. „Hoffnung macht stark“ weiterlesen

Nicht alles wissen wollen

Jesus antwortete und sprach zu Petrus: Was ich tue, das weißt du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren. Johannes 13, 7

Gemeinsam feierte Jesus mit seinen Jüngern das Passah, bevor er von ihnen genommen wurde. Dabei wusch er seinen Jüngern die Füße. Petrus war das peinlich. Eigentlich hätte er oder einer von ihnen, auf die Idee kommen müssen, seinem Herrn und allen die Füße zu waschen. Hatte Jesus sie doch das Dienen gelehrt und jetzt war die Gelegenheit dazu gekommen. – Verpasst!

Petrus widersetzte sich mit den Worten: Herr, solltest du mir meine Füße waschen?  Darauf Jesus: Was ich tue, das weißt du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren. „Nicht alles wissen wollen“ weiterlesen

Die Würde der Schwachen bewahren

Und Ham, der Vater Kanaans, sah die Blöße seines Vaters und berichtete es seinen beiden Brüdern draußen. 1. Mose 9, 22

Obige Handlung betrifft Noah und seine Familie. Doch zunächst zu Noah selbst: Sein größtes Lebenswerk war der Bau der Arche. Wenn ich die Maße der Arche mit denen des Salomonischen Tempels vergleiche, war der Tempel um einiges kleiner. Die Maße des Tempels waren 10×30 Meter. Salomo beschäftigte etwa 100.000 Arbeiter und benötigte eine Bauzeit von ca. 6 Jahren. 1. Kön. 5, 27-29.

Die Arche dagegen maß 150×20 Meter. Es ist anzunehmen, dass Noah ebenfalls viele Tausend Arbeiter über etliche Jahre beschäftigte und dabei sein ganzes Vermögen hinein investierte. Damit zählt Noah ohne Zweifel zu den größten Glaubensmännern des Alten Testamentes. Seinem Gehorsam Gott gegenüber verdankt er nicht nur sein Überleben, sondern auch das seiner Familie. Dazu machte Gott einen Neuanfang mit der ganzen Menschheit. Nach Beendigung der Sintflut schloss Gott sogar einen Bund mit ihm und setzte den Regenbogen in die Wolken als Zeichen Seiner Treue, die Er Noah gelobt hatte. Der obige Text knüpft an diese Stelle an. „Die Würde der Schwachen bewahren“ weiterlesen

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