Am Ziel bereits angekommen

Ihr seid vielmehr zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes hinzu getreten, zum himmlischen Jerusalem, zu einer festlichen Versammlung von vielen Tausenden Engeln, zu der Gemeinde der Erstgeborenen, deren Namen im Himmel angeschrieben sind, und zu Gott, dem Richter über alles, und den Geistern der vollendeten Gerechten und dem Mittler des Neuen Bundes.  Hebräer 12, 22-23

In der Bibel gibt es Aussagen, die paradox klingen und dennoch real sind. In der Nachfolge Jesu sind wir noch auf dem Weg. Unser Ziel ist die himmlische Welt. Viele mühen sich viele Jahrzehnte, ehe der Zeitpunkt kommt, wo Gott sie von dieser Welt abberuft in die himmlische Heimat. Auf der andern Seite sind wir bereits am Ziel angekommen und mitten drin, umgeben von Engeln und den uns vorangegangenen Heiligen, und Gott, unserem Vater, und Jesus Christus unserem Herrn. Kann der Verstand das erfassen?

Hier begegnen wir einem Geheimnis, das nur der verstehen kann, der Gottes Geist in sich trägt. Mit der Wiedergeburt wohnt Christus in unserem Herzen. Eph. 3, 17. Damit hat die zukünftige Welt bereits von uns Besitz ergriffen. Wir sind Bürger dieser Welt geworden und nach Hause gekommen.

Jetzt sind wir umgeben von den Engeln, den Heiligen und Gott, mit Seinem Sohn Jesus Christus. Vielen ergeht es wie dem Knecht des Propheten Elisa, als der König von Aram ihm nach dem Leben trachtete. Er war mit Furcht erfüllt und bangte um sein Leben; er ging zum Propheten und fragte, was jetzt zu tun sei. Darauf antwortete der Prophet: Fürchte dich nicht, denn derer sind mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind! – und dann betete er zum Herrn und sagte: Herr, öffne ihm die Augen, dass er sehe! Da öffnete der Herr dem Diener die Augen und er sah, und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elia her. 2. Kön. 6, 15-17.

Niemand ist mehr allein und muss sich einsam fühlen, wenn er Jesus angenommen hat. Niemand muss, wenn er betet, heilige Stätten aufsuchen um den Himmel zu erreichen. Er ist da!, und zwar jeden Tag und unter allen Umständen. Sonst hätte Jesus nicht sagen können, dass Er bei uns sein will alle Tage. Matth. 28, 20.

Was uns fehlt sind geöffnete Augen und mehr Sensibilität für die unsichtbare Welt. Bist du jetzt mit mir einverstanden wenn ich sage, dass du bereits mitten drin bist, umgeben von starken Engeln Gottes, die seine Befehle ausführen und für die streiten, die in Not geraten, sie schützen und versorgen? Hätte Gott sonst sagen können: Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet still sein? 2. Mos. 14, 14.

Beginne ab heute viel bewusster in der zukünftigen Welt zu Hause zu sein. Beginne vom Ziel her dein Leben zu betrachten. Vom Ziel aus sieht vieles ganz anders aus, als wenn man sich mühevoll über die Aschenbahn des Lebens schleppen muss. Vom Ziel her haben wir in allen Dingen den besseren Überblick und das nötige Augenmaß, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das Kleine wird klein, und das Große wird groß erscheinen. Da können wir von Abraham lernen, er durfte die zukünftige Stadt schauen. Diese Offenbarung veränderte seine Prioritäten. Anstatt sich Städte zu bauen, wählte er lieber, Fremdling zu sein und in Zelten zu wohnen, Hebr. 11, 9-10, nach dem Motto: Das Schönste kommt noch!

Das Erkennungszeichen

Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einem Futtertrog liegen. Lukas 2, 12

Erkennungszeichen für bessere oder anspruchsvolle Waren tragen unverwechselbare Markenzeichen. Als ich in der Türkei war, konnte ich in den Bazaren Artikel mit begehrten Namen für wenig Geld kaufen. So erwarb ich mir eine günstige Uhr. Jetzt war auch ich im Besitz einer Rolex, bis mein Freund mich darauf aufmerksam machte, dass es sich um eine Fälschung handelte. Eine Woche später war ich überzeugt, dass er Recht hatte. Meine günstig erworbene „Rolex“ hatte ihren Geist aufgegeben und ich konnte sie dem Müll übergeben.

Über Generationen warteten die Juden auf den König Israels, den Gesalbten. Der Tag der Erfüllung war gekommen und die Engel gaben den Hirten auf dem Felde ein Erkennungszeichen. Das „Markenzeichen“ des großen Königs wird sein: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einem Futtertrog liegen. Nach menschlichen Vorstellungen hätte Gott seine Absichten mit Pauken und Trompeten am Hof des Königs ankündigen müssen. Nebukadnezar hatte gezeigt, wie man das macht. Er ließ sich zu seiner Ehre ein Monument errichten und gab den Befehl, dass alles Volk sich davor zu neigen hätte, sobald das Zeichen dazu ertönte. Dan. 3, 1-15.

In Nordkorea ist es bis heute so. Nach dem Tode Kim Il Sungs im Juli 1994, übernahm sein Sohn Kim Jong Il die Nachfolge. Schon 1997 führte er zu seiner Ehre einen neuen Kalender ein. Er beginnt mit dem Geburtsjahr Kim Il Sungs. So lässt er ihn wie einen Gott verehren.

Der Name Jesus ist der Name, der über allen Namen steht und vor dem sich einmal alle Knie beugen werden und bekennen müssen, dass Er der Höchste ist. Jesus aber kam in einem Viehstall zur Welt, neben Schafen und Rindern. Die Luft stank nach Urin und Kuhmist und Stroh lag am Boden. Statt einer Hebamme und steriler Behandlung wurde er nach seiner Geburt in einen ausgedienten Futtertrog gelegt. Das Erkennungszeichen war: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einem Futtertrog liegen. Welch ein Zeichen. Das ist nicht die Sprache von Glanz, Ruhm und Macht, sondern von Demut, Erniedrigung und Liebe zu den kleinen Leuten in dieser Welt. Darum gingen die Engel zu den Hirten auf dem Felde. Diese sollten die beste Botschaft der Welt zuerst vernehmen.

Diese Sprache ist die Sprache Gottes zu allen Zeiten geblieben. Gott hat damit ein Zeichen gesetzt für alle, die im Geist besonders in diesen Tagen nach Bethlehem gehen, um den König zu sehen. Wer sich demütigen kann, leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Versöhnung und gegenseitiger Hochachtung. Jesus stellte sich von Anbeginn seiner Wirksamkeit uneingeschränkt auf die Seite derer, die nichts aus sich machten. Sein Weg führte ihn nach Samaria zu einer Hure. Dieser armen Frau offenbarte er sich als der König Israels und wertete ihr Leben auf. Joh. 4, 25-26. Sein Weg führte ihn zu einer Ehebrecherin, die gesteinigt werden sollte. Er vergab ihr alle Sünden und rettete ihr das Leben. Joh. 8, 7. Sein Weg führte ihn zu einem Mann, der von der Gesellschaft ausgestoßen war und in den Grabhöhlen hauste. Ihn befreite er aus der Gewalt des Teufels und schenkte ihm ein neues Leben. Luk. 8, 35.

Und unser Erkennungszeichen? Jesus sagt: Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, so ihr Liebe untereinander habt . Joh. 13, 35.

Von Gott gezogen

Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten. Matthäus 2, 2

Als Morgenland wurde die Gegend bezeichnet, wo jeden Morgen die Sonne aufging. Also dürfen wir annehmen, dass diese Männer irgendwo aus der arabischen Wüste kamen. Sie waren keine Weisen oder Könige, sondern Magier und Zeichendeuter. Wie umfangreich diese Reisegruppe war wird nicht gesagt. Doch eines steht fest: Diese Männer fühlten sich durch einen Stern, den sie beobachtet hatten, angesprochen und angezogen. Sie begannen in ihren religiösen Schriften zu forschen und entdeckten, was Bileam geweissagt hatte. Da stand geschrieben, dass eines Tages in Israel ein heller Stern aufgehen würde. Ein König würde kommen, der für sein Volk eintritt und Gerechtigkeit erwirkt. 4. Mos. 24, 14-19. Daraufhin machten sie sich unverzüglich auf den Weg. Ich werde an das Wort erinnert: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte. Jer. 31, 3. Das traf bei diesen Männern zu. Gott hatte sie zum König von Israel hingezogen. Jesus ergänzt später: Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater. Joh. 6, 44.

Wie ist das eigentlich bei uns, kann Gott uns auch ziehen? Hat „gezogen werden“ nicht etwas mit Sehnsucht oder Leidenschaft oder einem inneren Drang zu tun? Wer gezogen wird, fühlt sich gedrungen, etwas zu tun. Ihm ergeht es wie dem Zugvogel, der sich gedrungen fühlt, unsere kalte Gegend zu verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen.

Gott hat gesehen, dass da irgendwo im Osten einige Männer von einer tiefen Sehnsucht nach Gerechtigkeit und Hoffnung erfüllt waren. Er sah, dass die Finsternis sie übermannt hatte, und sie mit ihrer Magie am Ende waren. Sie wollten raus aus dem Dunkel, koste es was es wolle, und schon konnte Gott sie ziehen und sie fanden den Weg zu dem, der ihre Not wenden konnte. Ob die Magier überrascht waren, als sie den Stall betraten? Hatten sie doch einen König im Schloss des Herodes vermutet. Hier wollten sie den Kronprinzen bestaunen. Aber im Stall fanden sie ein armselig bekleidetes Kind in einem Futtertrog liegend. Ich kann nur darüber staunen, wie überzeugt sie waren, den Gesuchten wirklich gefunden zu haben. Ich bewundere ihre Demut, ihre Ehrfurcht und ihr Gottvertrauen.

Wie viel öfter könnten auch wir den König finden, wenn wir auf Gottes geheimnisvolles Wirken eingehen würden. Er würde uns bald an den Ort bringen, wo er mit uns reden kann. Ich stellte mir die Frage, wohin es uns zieht? Zieht es uns zur Bibel, um diese aufmerksamer zu lesen, um eine Lösung zu finden? Oder zieht es uns ins Gebet, um vor Gott auszuharren, bis er geantwortet hat oder auf die Straße zu den Verlorenen, um ihnen die Gute Nachricht zu bringen? Ich muß bekennen, dass ich zwar in der Bibel lese aber nicht, weil ich mich dazu gedrungen fühle, oder ins Gebet zu gehen oder auf die Straße. Trotzdem greife ich nach ihr und lese und unverhofft fällt der Blick auf ein Wort, das mich anspricht, als hätte ich es noch nie gelesen oder ich bete, und plötzlich wird es in mir still und der Friede Gottes erfüllt mein Herz oder ich besuche meinen Nachbarn, um mit ihm über den Glauben zu sprechen und unverhofft zeigt er Interesse und kommt mit in den Gottesdienst. Ganz leise regt sich in mir eine Stimme, die sagt: Gott hat dich gezogen und an den Ort gebracht, wo Er mit dir reden kann, ganz so wie er die Wahrsager zu Jesus führte, ohne dass sie es bewusst gemerkt hätten. Wäre Gott es nicht gewesen, der uns immer wieder gezogen hätte, wir wären ihm schon lange davongelaufen und zur Tagesordnung übergegangen.

Lasst uns gehen nach Bethlehem

Da sagte der Engel zu den Hirten, die auf dem Felde waren: „Habt keine Furcht! Denn ich bringe eine große Freudenbotschaft, die für das ganze Volk bestimmt ist. Euch ist heute in Bethlehem ein Retter geboren – es ist Christus, der Herr. Als Erkennungszeichen dient euch: Ihr werdet ein Kindlein finden in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend.“ Lukas 2, 10-12

Als ich zum Kalender griff, um einen weiteren Zettel abzureißen, blickte ich auf die Rückseite und musste schmunzeln. Eine Karikatur zeigte den St. Nikolaus hinter seinem Schreibtisch sitzend; vor ihm stapelte sich ein Berg von Wunschlisten, den er nicht mehr überblicken konnte. Jemand hatte ihn gerade angerufen, um seine Wünsche zu nennen. Schwitzend sagte er mit letzter Kraft: „Fragen Sie doch in vier Wochen noch einmal nach…“ Der arme St. Nikolaus, dachte ich…

Da klingelte es plötzlich Sturm. Ich rannte zur Haustür. Keuchend erscheint der Briefträger mit einem Päckchen und, während ich den Empfang bestätigte, sagte er: „Sie glauben ja nicht, was in diesen Tagen los ist. Nur Hetze. Jeden Tag dasselbe: Treppen rauf, Treppen ab…, aber noch ein paar Tage, dann ist der ganze Rummel vorbei, dann kehrt wieder Ruhe ein.“ Wie Recht hatte doch der Karikaturist mit seinem schwitzenden St. Nikolaus, dachte ich. Schnell musste ich noch etwas besorgen. Das Kaufhaus empfing mich mit seiner wohltuenden Wärme. Überall hatte man reich dekoriert, schließlich war ja bald Weihnachten. Von irgendwo aus einem Lautsprecher drang leise eine liebliche Kinderstimme an mein Ohr: „Alle Jahre wieder kommt das Christuskind auf die Erde nieder, wo wir Menschen sind…“ plötzlich wurde der Gesang unterbrochen. Eine schrille Stimme ertönte über den Lautsprecher: „Liebe Kunden, besuchen Sie uns in der dritten Etage, hier finden Sie, was sie schon lange gesucht haben und das alles zu günstigen Preisen.“ Die Kinderstimme sang das Lied zu Ende. Es schien, als hätte niemand zugehört, denn hier war jeder mit sich selbst beschäftigt. Ich höre immer noch die Worte des Postboten: “ … aber noch ein paar Tage, dann ist der ganze Rummel wieder vorbei.“ Armer St. Nikolaus, armer Postbote, geplagter Kunde. – Alle Jahre wieder… ist das alles?

Mit Abstand wird das Weihnachtsfest von allen christlichen Festen am intensivsten gefeiert. Woran das liegt? Ist es wegen der Botschaft: „Euch ist ein Retter geboren… “, oder ist es der alle Jahre wiederkehrende Rummel, der unserem tristen Alltag wieder etwas Glanz verleihen soll oder das Wiedersehen mit Menschen, die man das ganze Jahr hindurch nicht mehr gesehen hat? Der Bericht von Lukas geht weiter: Und plötzlich war bei dem Engel eine Menge des himmlischen Heeres. Sie lobten Gott mit den Worten: Herrlichkeit ist bei Gott in den Höhen der Himmel, und auf Erden ist nun Friede in den Menschen, an denen Gott Wohlgefallen hat! Dann kehrten sie in den Himmel zurück. Nun sprachen die Hirten zueinander: Lasst uns nach Bethlehem gehen und die Sache sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr hat kundwerden lassen! Und sie kamen eilend und fanden Maria und Joseph und das Kindlein in der Krippe.

Was hier berichtet wird, ist kein Rummel, mit dem sich viel Geld verdienen lässt. Unsere Väter haben dieses großartige Ereignis zu würdigen gewusst und hielten es für so bedeutungsvoll, dass sie dem Retter die größten Kathedralen und Kirchen bauten, um ihn anzubeten. Man begann sogar, von seiner Geburt an, den Kalender neu zu schreiben. Heute rechnen wir von diesem Tag an und schreiben das Jahr Anno Domini. Auch wir wollen gehen, um den Retter anzubeten.

Die Hoffnung der Gläubigen

Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn’s nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten? Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin. Johannes 14, 1-3

Im Griechischen bedeutet Advent „epiphaneia“ und weist auf den Besuch eines Königs hin. Dann versammelte sich das Volk an den Straßen, um ihm einen würdigen Empfang zu bereiten und alle jubelten „epiphaneia“ – Advent. Auch heute eilt das Volk an die Straßen, wenn ein Staatsoberhaupt in ihre Stadt zu Besuch kommt und wedelt mit kleinen Fähnchen, um ihn so willkommen zu heißen. Auch das ist „epiphaneia“.

In diesen Tagen singen Kinder vor brennenden Kerzen: „Advent, Advent, ein Lichtlein brennt…“ – und alle freuen sich auf das bevorstehende Weihnachtsfest und die vielen Geschenke. Offenbar ist das alles, was vom eigentlichen Sinn übriggeblieben ist. Wer denkt noch daran, dass Jesus, der König, wiederkommen wird, wie er gesagt hat, und wir bereit sein sollten, ihn zu empfangen?

Jesus ist auch ein Bräutigam und hat eine Braut, die er heimholen möchte. Er ist nach seiner Auferstehung und Himmelfahrt zu Gott zurückgegangen, um ihr eine Stätte zu bereiten. Deshalb sagt er: Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin.

Im Grunde genommen tut er dasselbe, was ein Bräutigam vor der Hochzeit tut. Er sucht eine Wohnung und richtet sie ein, damit er mit seiner zukünftigen Frau gemütlich wohnen kann. Mittlerweile hatte Jesus über zweitausend Jahre Zeit, sein Vorhaben auszuführen und der Tag könnte unmittelbar bevorstehen, wo er seine Vorbereitungen abgeschlossen hat und erscheinen wird.

Dann wird der Jubel unbeschreiblich sein, wenn es heißt: Lasst uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitet. Und es wurde ihr gegeben, sich anzutun mit schönem reinem Leinen. Das Leinen aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen. Und er sprach zu mir: Schreibe: Selig sind, die zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind. Und er sprach zu mir: Dies sind wahrhaftige Worte Gottes. Offb. 19, 7-9

Paulus lebte mit dieser Hoffnung und erinnert an diesen Augenblick, wenn er schreibt: Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herab kommen vom Himmel und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit. So tröstet euch mit diesen Worten untereinander. 1. Thess. 4, 16-18.

Nach der Meinung der meisten Politiker, stehen wir global und politisch vor großen Ereignissen. Spürst du das auch? – Der König kommt, bist du bereit?

Nicht jeder Stern zeigt den Weg

Als sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. Matthäus 2, 10-11

Wer kennt ihn nicht, den riesigen Schriftzug aus Lettern so hoch wie ein 5-stöckiges Haus – das Wahrzeichen der Film-Metropole HOLLYWOOD? Mitten durch Hollywood führt ein berühmter Gehweg, der „Walk of Fame“. Alle paar Meter sind dort Messing-Sterne mit Namensgravuren eingelassen. Es heißt: „Wer hier eingetragen ist, wird damit unsterblich gemacht!“ Es ist die Ruhmesmeile der Berühmtheiten, der Gehweg der ganz Großen. Über 2500 Stars aus dem Showgeschäft sind hier verewigt: Marlene Dietrich, Walt Disney, Arnold Schwarzenegger, Britney Spears, Tom Hanks, Robbie Williams u.v.a.

Schaue ich genau hin, entdecke ich Tausende, die täglich diese Straße benutzen und über diese „Sterne“ hinwegtrampeln, ohne sich etwas dabei zu denken. Ist das Plan oder Zufall? Eines steht fest, menschlicher Glanz und Ruhm vergehen. Harald Juhnke, der ebenfalls zu den Großen im Showgeschäft gehörte, sagte im Rückblick auf sein Leben: „Gelebt habe ich nie, ich war nur die Leinwand, projiziert haben die anderen.“ Wenn der Vorhang fällt, bleiben die „Sterne“ oft vereinsamt dahinter stehen. Das Volk will Belustigung, aber wehe, wenn ihre Unterhalter nichts mehr zu bieten haben…

Nicht weit von Jerusalem befindet sich ein kleiner Park, Oilywood (aramäisch = Gethsemane) genannt. Auch gibt es dort eine berühmte Straße: Die Via Dolorosa, die Straße der Schmerzen, der Weg der Erniedrigung. Dort findet man statt blinkender Messing-Sterne längst verblichene Blutspritzer auf rauem Pflaster. Hier peitschte man den ehemaligen Publikumsliebling zu seiner Hinrichtung. Der heidnische Seher Bileam hatte ihn Jahrhunderte zuvor als aufgehenden Stern vorausgesehen. Aber der war jäh gesunken und allen schien das schnuppe zu sein. Er ließ sich diese schmachvolle Straße entlangprügeln, damit wir zu Sternen werden können, deren Glanz nie vergehen wird.

Der Stern von Bethlehem führte die Astrologen direkt an den Ort, wo der wahre Stern für alle Menschen aufgegangen war und sie schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. Sicher wird es uns nicht anders ergehen. Wer Jesus zu sehen beginnt, dem ist das Beste nicht gut genug, es ihm zu Füßen zu legen. Gott sagt durch seinen Propheten: Und die da lehren, werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich. Daniel 12, 2-3.

Ein Missionar kehrte nach vielen Jahren harter Arbeit in die Staaten zurück. Auf dem gleichen Schiff befand sich auch der amerikanische Präsident Roosevelt. Bei der Ankunft wurde dieser mit Jubel empfangen, während auf den Missionar niemand wartete. Eine tiefe Traurigkeit erfüllte sein Herz. Auch er hätte gerne einen würdigen Empfang gehabt, schließlich hatte er sein Leben für andere gelebt. Mit dem Gefühl von Enttäuschung und innerem Schmerz brachte er seine Not vor Gott und beklagte sich. Nach einer Weile kam er aus seinem Kämmerlein zurück und strahlte über das ganze Gesicht. Seine Frau war erstaunt und fragte nach dem Grund. Freudig antwortete er: „Der Herr sagte zu mir: ‚Mein Kind, beschwere dich nicht, du bist noch nicht am Ziel deiner Reise angekommen. Warte ab, wie dein Empfang sein wird’.“

Der Weg ist lang und dornig

Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt, dessen Name heilig ist: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf dass ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen. Jesaja 57, 15

Ich werde an den Kampf um Stalingrad erinnert. Die sechste deutsche Armee mit 230.000 Soldaten war von russischen Truppen umzingelt und der Winter war mit aller Härte über die Soldaten hereingebrochen. Die Hoffnung auf Befreiung war geschwunden, ebenso ihr Vertrauen auf den großen Führer, der ihnen ein Tausendjähriges Reich versprochen hatte. Tausende waren bereits erfroren und andere waren halb verhungert, als die Bitte an das Hauptquartier erging, man möge ihnen Bibeln schicken. Die wenigen, die kamen, mussten reichen, damit jeder, der wollte, wenigstens eine Seite zum Lesen bekam. Dann hockten sie in ihren Gräben und lasen, was Gott zu sagen hatte. Viele lasen es immer wieder und jedes Wort erschien ihnen wie ein Gruß aus einer anderen Welt. Als dann der Heilige Abend kam und das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ durch die Lautsprecher ertönte, blieb kein Auge trocken. Harte Männer mit versteinerten Herzen begannen zum ersten Mal in ihrem Leben zu weinen. Es war, als lege sich eine heilige Atmosphäre über die Todgeweihten. Ich lernte den Piloten eines der letzten Flugzeuge kennen, der Verwundete auszufliegen hatte. Er bestätigte mir die dramatischen Umstände und fügte hinzu: „Der Weg zu den Herzen meiner Kameraden war sehr lang und dornig, aber Gott hatte es geschafft, zu ihnen zu kommen.“

Der Mensch hat von Natur aus ein feindliches Verhältnis zu seinem Schöpfer. Der berühmte Physiker und Begründer der Relativitätstheorie und Träger des Nobelpreises 1921 Albert Einstein (1879-1955) beschrieb das so: „Das einzig wahre Problem aller Zeiten liegt im Herzen und in den Gedanken des Menschen. Es geht dabei nicht um ein physikalisches, sondern um ein moralisches Problem. Es ist leichter, die Zusammensetzung des Plutoniums zu ändern, als den schlechten Geist eines Menschen. Es ist nicht die Sprengkraft einer Atombombe, die uns erschreckt, sondern die boshafte Kraft des menschlichen Herzens.“

Bei einer Weihnachtsfeier im Kindergarten wurden die Kleinen gefragt, warum Gott seinen Sohn nicht irgendwo in einem Königshaus zur Welt kommen ließ, sondern ausgerechnet in Bethlehem, im letzten Winkel der Welt und dazu auch noch in einem Stall. Einen Augenblick herrschte nachdenkliche Stille. Dann meldet sich ein Kind zu Wort: „Ist doch klar“, sagte es, „sonst hätten ja die Hirten mit ihren schmutzigen Stiefeln nicht zum Jesuskind kommen können!“ Die Antwort trifft ins Schwarze. Gott ist deshalb ganz unten in der Gesellschaft eingezogen, damit die mit den schmutzigen Stiefeln zu ihm kommen können, um Frieden zu finden.

Dieser verheißene Friede ist nicht ein momentaner Waffenstillstand, der jederzeit wieder zusammenbrechen kann – so wie wir es im Nahen Osten dauernd erleben. Es ist viel mehr der Zustand einer Geborgenheit, wie sie schöner und tiefer nicht sein kann. Deshalb heißt es auch: Friede bei den Menschen, auf denen Gottes Wohlgefallen ruht. Egal, wie deine Situation auch sein mag, Gott sucht einen Weg, dir zu helfen. Aber er kann nur zu denen kommen, die sich vor ihm demütigen und von sich selbst restlos enttäuscht sind. Gehörst du dazu?

Gott schickt uns seinen Engel

Der Engel des Herrn lagert sich um die her, die ihn fürchten und hilft ihnen heraus. Psalm. 34, 8

Jedes Jahr gibt es in unserer Stadt den Weihnachtsmarkt. Viele kommen von weit her, um einzukaufen. Gestern hatte auch ich mich auf den Weg gemacht, um zu sehen, was alles geboten wird. Neben Bratwurst, Bier, Musik und viel Glimmer gab es eine Unmenge von Engeln in allen Größen. Man vergleicht, kauft und bezahlt und zieht dann wieder ab, vollgepackt mit Tüten und Tragetaschen. Schließlich ist ja bald Weihnachten…

Ich stelle mir vor, ein richtiger Engel käme aus der unsichtbaren Welt hervorgetreten und stände plötzlich mitten unter den Kauflustigen, so einer wie der Prophet Daniel ihn sah: … und sein Gesicht war wie das Aussehen eines Blitzes und seine Augen wie Feuerfackeln und der Klang seiner Worte war wie der Klang einer Volksmenge.

Ob bei diesem Anblick nicht allen der Appetit auf Bratwurst und Lebkuchen vergehen würde und sich alle auf den Boden werfen würden? Und was würde geschehen, wenn das kleine Kind in der Krippe – der auferstandene Jesus Christus selbst, erscheinen würde und sich plötzlich mitten auf dem Weihnachtsmarkt zu seinem „Geburtstag“ zu erkennen gäbe, so wie ihn der Apostel Johannes sah: da sprachen sie: Ihr Berge, fallet über uns und bedeckt uns vor dem Angesicht des, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes: Denn der große Tag der Abrechnung ist gekommen. Offb. 6, 16-17.

Leider haben die meisten die Realität der unsichtbaren Welt aus ihrem Leben verdrängt. Was verbleibt, sind diese pausbäckigen harmlosen Engelchen, aus Holz geschnitzt und die kleinen Figuren an einer Krippe stehend, um ein hilfloses armes Kind zu bemitleiden.

Engel sind keine Fabelwesen; sie sind von Gott geschaffen worden, damit sie ihm dienen und seinen Willen hier auf Erden ausrichten. Wie das aussieht, zeigt uns die Bibel.

Als Gott die Städte Sodom und Gomorrah vernichten wollte – das Maß ihrer Sünde war voll -, schickte Gott seine Engel zu Lot und rettete ihn vor dem Verderben. Als Daniel zu den Löwen geworfen wurde, damit diese ihn zerreißen sollten, waren es ein Engel, der ihn schützte. Als Petrus im Gefängnis an Ketten gebunden lag und auf sein Todesurteil wartete, sandte Gott seinen starken Engel, der ihn befreite.

Gott denkt auch an uns. Wird ein Mensch geboren, stellt er ihm einen Engel an die Seite. Du und ich haben unseren Engel! Diesen können wir ignorieren und sogar beleidigen und seinem Schutz davonlaufen. Wir können seine guten Absichten mit uns als Zufall bezeichnen, anstatt zu begreifen, dass Gott durch ihn seine Hände über uns gehalten hat. Nur wundern dürfen wir uns dann nicht, wenn wir schutzlos unseren Weg durch eine grausame Welt gehen müssen, uns an jedem Stein stoßen und in jedes Loch fallen, weil wir die Orientierung verloren haben.

Ich aber will Gott danken für seine wunderbaren himmlischen Heerscharen und sagen: Lobet den Herrn, ihr seine Engel, ihr starken Helden, die ihr seinen Befehl ausrichtet, dass man höre auf die Stimme seines Wortes! Lobet den Herrn, alle seine Heerscharen, seine Diener, die ihr seinen Willen tut! Ps. 103, 20-21. Hast du dir ein Gespür für die Engeldienste an dir aufbewahrt, dann danke Gott dafür.

Dein König kommt

Sagt dem Volk, das auf dem Zion wohnt, auf der Höhe von Jerusalem: Gib acht, dein König kommt! Er kommt ohne Gepränge. Er kommt, um Frieden zu bringen. Er reitet auf einem Esel und auf dem Füllen des Lasttieres. Matthäus 21, 5

Wenn ein König sich seinem Volk zeigen will oder ein fremdes Land besucht, ist das ein medienwirksamer Auftritt. Dann sind die Kameras überall dabei und an Kommentaren fehlt es nicht. Wir alle kennen solche Ereignisse und das Volk spricht noch lange darüber Ein ähnliches Ereignis war im Jahr 1869 der Besuch von Kronprinz Friedrich Wilhelm in Jerusalem. Hoch zu Ross, gefolgt von der Prominenz des Landes und viel Pomp zog er ein, um die Erlöserkirche einzuweihen. Da jedoch die Tore für den hohen Gast zu niedrig waren, war man bereit, sogar Mauerteile der Stadt einzureißen oder ihm das Osttor zu öffnen, damit Majestät sich nicht zu bücken brauche.

Jesus, der König aller Könige, zog ebenfalls in Jerusalem ein, aber da war alles anders. Statt hoch zu Ross über rote Teppiche zu reiten, wählte er einen kleinen grauen Esel. Statt von Würdenträgern begleitet zu werden, folgten ihm seine Jünger und einfache Menschen von der Straße. Statt große Reden zu hören, jubelten ihm die kleinen Kinder im Tempel zu und riefen: Hosianna, dem Sohn Davids. Statt Geschenke zu empfangen, heilte er ihre Blinden, Lahmen und Kranken. Statt sich über seinen Einzug zu freuen, schmiedeten die Geistlichen Mordpläne. Wäre Jesus eine große Armee Soldaten gefolgt, ausgerüstet mit Waffen, um gegen die Besatzung der Römer zu kämpfen, wäre der Jubel groß gewesen. Ebenso groß wäre der Jubel, wenn er sich nach der Speisung der Fünftausend zum König hätte ausrufen lassen. Aber er versteckte sich. Joh. 6, 15.

Einen König, der ihnen politische Unabhängigkeit bringen oder der sich ihrer sozialen Probleme annehmen würde, den wollten sie, aber keinen der sagt: Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch helfen. Matth. 11, 28.

Das hat sich bis heute nicht geändert. Ist es nicht der graue Esel, über den man sich geärgert hat, dann ist es der Mann mit dem Kreuz, der sein Leben für andere gab. Paulus schreibt nicht umsonst: Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren gehen; uns aber, die wir selig werden, ist es eine Gotteskraft. 1. Kor. 1, 18.

Die Botschaft von einer stellvertretenden Erlösung klingt einfach zu banal angesichts der unzähligen Probleme in der Gesellschaft, der Politik oder auch der ganz persönlichen. Soll dieser Jesus wirklich die Antwort sein? Wozu haben wir gute Politiker und Programme, oder großartige Fortschritte in der Medizin oder im Sozialwesen – das ist genug. Heißt nicht unser Glaubenbekenntnis: „Ich glaube an mich selbst und an die Machbarkeit aller Dinge?“

Bei allem Fortschritt ist der Mensch nicht glücklicher geworden. Woran das liegt? Weil er Bedürfnisse hat, die er mit Geld nicht stillen kann, – nach Liebe zum Beispiel, oder nach Vergebung und Gerechtigkeit, oder einer Hoffnung, die über den Tod hinausgeht. Deshalb will dieser König auch zu uns kommen. Öffnen wir ihm die Türen und lassen ihn ein.

Eine gute Investition

Unser Leben dauert siebzig, vielleicht sogar achtzig Jahre. Doch worauf wir stolz sind, ist nur Mühe, viel Lärm um nichts! Wie schnell eilen die Jahre vorüber! Wie rasch fliegen sie davon! Psalm 90, 10

Seit Mitte der 1950er Jahre beschäftigte sich der Schweizer Künstler Tinguely mit dem Bau motorenbetriebener Maschinenplastiken. Diese hatte er aus Draht, Blech und allerlei anderen Fundstücken und Schrottteilen zusammengesetzt. Seine beweglichen Plastiken werden vom Betrachter als höchst aktiv, anrührend, heiter und verspielt, oft als witzig und manchmal auch als melancholisch erlebt. Anlässlich der Gartenschau „Grün 80“ in Basel hatte er eine Maschine aufgestellt, die ebenfalls aus vielen Rädern, Ketten, Hebeln und anderen beweglichen Teilen bestand. Erstaunt fragten Besucher nach dem Sinn dieser Maschine. Die Antwort Tinguelys war verblüffend: „Diese Maschine macht nur Lärm, produzieren tut sie nichts.“

Wenn ich die Worte des Mose betrachte scheint es, als hätte er an Tinguelys Maschine gedacht. Unser Leben dauert siebzig, vielleicht sogar achtzig Jahre. Doch worauf wir stolz sind, ist nur Mühe, viel Lärm um nichts! Wie schnell eilen die Jahre vorüber! Wie rasch fliegen sie davon!

In unserem Leben bewegt sich ständig etwas. Ständig sind wir unterwegs. Wir fliegen über Kontinente, das Abenteuer zu suchen. Wir graben in der Erde, um Schätze zu finden. Wir fliegen in den Weltraum, um Leben zu entdecken. – Alles bewegt sich und das nennen wir Fortschritt und merken nicht, dass unsere „Maschine“ eigentlich nichts produziert. Der Tsunami in Japan hat uns das plastisch vor Augen geführt. In wenigen Minuten wurde das gesamte Hab und Gut tausender Menschen in Schutt und Trümmer verwandelt. Tausende verloren ihr Leben und Überlebende begannen, nach ihren Angehörigen und Habseligkeiten zu graben.

Ich wünsche niemandem eine solche Katastrophe. Trotzdem bleibt eine Botschaft zurück. Ein plötzlicher Tod kann in wenigen Augenblicken deutlich machen, wie bedeutungsvoll unser Leben wirklich war. Dann müssen wir uns von allem trennen, was uns lieb war. Mit leeren Händen hatten wir einst diese Welt betreten und mit leeren Händen werden wir sie wieder verlassen. Unser gesamtes Hab und Gut, unsere Freunde und Verwandte, den Titel und unsere Positionen, – alles! müssen wir wieder aus den Händen geben und unsere „Maschine“ hört plötzlich auf zu lärmen.

Was uns dann noch verbleibt, nehmen wir mit in die Ewigkeit. Jesus sagt: Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. Matth. 6, 19-21.

Teilen ist ein Gesetz der Natur. Zellen, die sich vermehren, tun das, indem sie sich immer wieder teilen. Gott hat uns geschaffen, damit wir lieben sollen. Wer liebt, teilt sein Glück mit anderen. Lieben kann man nicht allein. Eine gute Investition wäre es, wenn wir unsere Eltern lieben würden. Liebst du sie wirklich? Liebst du sie auch, wenn sie alt und gebrechlich geworden sind? Möge es keine Liebe sein, die nur aus guten Worten und Ratschlägen besteht. Kümmere dich heute noch um sie und du wirst sehen, deine „Maschine“ macht nicht nur Lärm.

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