Eben-Ezer

Da nahm Samuel einen Stein und stellte ihn auf zwischen Mizpa und Schen und nannte ihn „Eben- Ezer“ und sprach: Bis hierher hat der Herr geholfen. 1. Samuel 7, 12

Wer die ganze Geschichte liest, weiß, dass die Philister die Bundeslade erbeutet hatten und sie in den Tempel ihres Gottes Dagon stellten. Diese Niederlage war für die Juden ein Tag der Schande. Die Jahre vergingen und Gott führte es, dass die Bundeslade wieder zurückgegeben werden musste; dazu half Gott den Juden, die Heere der Philister vernichtend zu schlagen. Das alles war der Grund, um einen Gedenkstein zu setzen und ihn „Eben-Ezer“ zu nennen.

In Berlin lernte ich ein Ehepaar kennen, das alle Erfahrungen, die sie mit Gott machten, auf kleine Zettel geschrieben und in ein Kästchen gelegt hatten. Als ich nach dem Grund dafür fragte, sagte Hilla: „Wenn es mal dunkel wird und wir Ermutigung brauchen, schütten wir unser Kästchen aus, legen alle Zettel auf den Tisch und lesen, was wir im Laufe der Jahre mit Gott erlebt haben. So trösten wir uns dann gegenseitig. Jeder Zettel bedeutet für uns ein „Gedenkstein“ auf dem Weg zur himmlischen Herrlichkeit.“ „Eben-Ezer“ weiterlesen

Ora et labora

Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist. Jak. 5, 16

Es ist gefährlich, Gebete zu kritisieren. Gebet ist eine heilige Angelegenheit, da ist jemand, der mit Gott redet, und schon schweigt der Zuhörer. Jesus warnte seine Zeitgenossen, nicht zu plappern wie die Heiden oder eine Show zu machen, wie die Heuchler es in den Synagogen oder in der Öffentlichkeit tun. Viele Worte sind noch lange keine Gebete und nicht jedes Gebet wird erhört, auch wenn konkret um etwas gebeten wird. „Ora et labora“ weiterlesen

Menschen mit Profil

Lasst euch nicht durch mancherlei und fremde Lehren umtreiben, denn es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade, nicht durch Speisegebote, von denen keinen Nutzen haben, die damit umgehen. Hebräer 13, 9

In diesen Tagen brauchte mein Auto einen Service. Kaum hatte ich den Wagen in die Firma gebracht, klingelte auch schon das Telefon: Ihre Reifen müssen unbedingt erneuert werden, das Profil ist abgefahren und es besteht die Gefahr, bei schlechtem Wetter die Spur zu verlieren und das kann Ihr Leben kosten. Aus dem kleinen Service wurde nichts, es gab eine hohe Rechnung. Jetzt habe ich Reifen mit Profil und darf mich im Verkehr um einiges sicherer fühlen.

Der Begriff „Profil“ wird in unserer Sprache vielfach verwendet, so auch für den Charakter eines Menschen. Wir sprechen dann von einem Persönlichkeitsprofil. Dann ist das Profil die Summe meiner Persönlichkeit.

Festigkeit ist gefragt. Menschen mit einem festen Herzen sind Menschen mit Profil. Es gibt Menschen mit starkem Profil, wenn es um den persönlichen Erfolg geht. Geht es aber um moralische Werte, dann fehlt es in den meisten Fällen daran. Damit Profil entstehen kann, bedarf es einer gesunden Lehre und der Hilfe Gottes. Es heißt: …welches geschieht durch Gnade.

Unserer Gesellschaft wird es immer schwerer gemacht, ein gesundes Profil zu entwickeln. Sind unsere Medien nicht schon längst die obligatorischen Vordenker geworden? Nicht wir entscheiden, sondern sie bestimmen, was zu konsumieren ist oder wie unsere moralischen Wertvorstellungen auszusehen haben. Profillose Eltern schaffen profillose Kinder. Weil sie kein Vorbild sind, müssen sie sich nicht wundern, wenn ihre Kinder keinen Respekt haben und tun, was sie wollen. Darum, weil sie selbst nicht wissen, was zu einem optimalen Leben gehört, fehlt ihnen die Autorität zur gesunden Erziehung. Ein sicherer Arbeitsplatz, Wohlstand, Gesundheit oder eine gesicherte Rente sind keine Werte mit denen man sein Leben krisenfest gestalten kann. Wenn ein Volk nicht im Sumpf von Unmoral und Kriminalität versinken soll, braucht es moralische Werte, Leitplanken, die aufzeigen, wo die Fahrbahn zu Ende ist. Dann heißt es: Bis hierher und nicht weiter! Menschen mit gesundem Profil sind gefestigte Persönlichkeiten. Sie folgen nicht jedem Trend, sondern denken nach und bilden sich eine eigene Meinung. Menschen ohne Profil dagegen können in der Versuchung die Spur nicht halten und geraten ins Rutschen oder kommen unter die Räder. Bin ich ein Mensch mit Profil, dann ist mein Wort ein „Ja“, was dann auch ein „Ja“ bedeutet; oder ein „Nein“, was dann auch bei einem „Nein“ bleibt. Solche Menschen prägen ihr Umfeld. Sie hinterlassen eine Spur, die Zeichen setzt und Orientierung gibt. Es sind Menschen mit einem festen Herzen.

Vielleicht hattest du nicht das Vorrecht, in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen zu sein. Vielleicht waren deine Eltern profillos und du bist ohne Leitplanken herangewachsen. Für neue Reifen sorgte meine Werkstatt, – ebenso möchte Gott uns helfen, ein gesundes Profil zu bekommen. Darum schenkt er uns den Heiligen Geist. Er ist eine Leben spendende und erneuernde Kraft. Dann kannst auch du sagen: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
2. Kor. 5, 17

Schweigemarsch

Josua aber gebot dem Kriegsvolk und sprach: Ihr sollt kein Kriegsgeschrei erheben noch eure Stimmen hören lassen, noch soll ein Wort aus eurem Munde gehen bis auf den Tag, an dem ich zu euch sage: „Macht ein Kriegsgeschrei“! Dann sollt ihr das Kriegsgeschrei erheben. Josua 6, 10

Es scheint, als habe sich hier der Kreislauf geschlossen. Vierzig Jahre zuvor standen sie schon einmal vor den Toren ihrer Feinde, doch fiel der Bericht der Kundschafter so negativ aus, dass Gott ihnen das Land nicht geben konnte. Niemand erreichte das Ziel, außer Josua und Kaleb. Das Geheimnis war, dass sie eine Botschaft der Hoffnung hatten, während die anderen nur Probleme sahen. Josua sagte voller Zuversicht: Es ist der Schutz von ihnen gewichen, der Herr aber ist mit uns. Fürchtet euch nicht vor ihnen, aber das Volk wollte ihn steinigen. 4. Mos. 14, 9-10.

Ich kann also verstehen, warum Gott ihnen dieses Mal Redeverbot auferlegte. Hätten sie sagen können, was sie angesichts der dunklen und hohen Mauern Jerichos in ihren Herzen empfanden, wären keine guten Worte über ihre Lippen gekommen und dasselbe hätte sich wiederholt, – ganz wie damals.

Dieser Bericht steht nicht umsonst in der Bibel. Gott will uns sagen, dass wir auf unsere Worte achten sollen. Was wir sagen, hat Folgen, ob wir daran glauben oder nicht. Worte sind Kräfte unseres Geistes. Worte können den Himmel öffnen, aber auch die Hölle. Mit Worten können wir ein Unglück herbeireden oder es abwenden. Nicht umsonst heißt es: Tod und Leben stehen in der Zunge Gewalt; wer sie liebt muss auch ihre Frucht essen. Spr. 18, 21.

Vielleicht stehst du schon lange vor einer Mauer. Täglich schaut sie dich an und ihr finsteres Gesicht will dir den Atem rauben. In deinem Herzen weißt du zwar, dass Gott mit dir gezogen ist und du dich auf dem Weg der Nachfolge befindest. Aber mit einer solchen Mauer hast du nicht gerechnet. Vielleicht heißt sie mangelnde Gesundheit oder Krise in der Ehe oder am Arbeitsplatz, in der Kindererziehung oder in der Gemeindearbeit.

Die Mauer kann viele Namen haben und das Gefühl von Schwäche und Überforderung brennt uns auf den Lippen und wir möchten unsere Not herausschreien und sie mit anderen teilen. Ob das immer hilft? In einigen Fällen vielleicht, aber ob sich dann etwas ändern wird, bleibt dahingestellt. – Wer die ganze Geschichte liest entdeckt, dass es nur den Priestern erlaubt war zu „reden“ – und zwar mit ihren Posaunen. Laut posaunend sollten sie dem Volk voran ziehen und die Mauern zerbrachen. Jos. 6, 9.

Auch darin entdecke ich eine Botschaft. Die Posaunen symbolisieren das Gebet, die Priester sind wir. Es gibt Mauern, die nur durch Gebet zum Einsturz gebracht werden können, weil dahinter eine böse Macht steht. Paulus sagt: Wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. Eph. 6, 12. Die größten Schlachten im Reich Gottes wurden nie an den Fronten geschlagen, sondern im stillen Kämmerlein. Jesus ging auf die Berge, um zu beten oder in eine Wüste. Hier im Verborgenen sammelte er neue Kräfte für seinen Dienst. Gott sagt durch Jesaja: Wenn ihr umkehrtet und stille bliebet, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein. Jes. 30, 15.  Geh noch einmal schweigend um deine Mauer und besprich dein Anliegen mit Gott; die Mauern werden fallen!

Keine Resignation

Und das Volk klagte vor den Ohren des Herrn, dass es ihm schlecht gehe. Und als der Herr das hörte, entbrannte sein Zorn. 4. Mose 11, 1

Dieses Volk hatte sich unter den Schutz Gottes gestellt und sich seiner Führung anbefohlen. Jetzt waren sie unterwegs in ein Land, dass Gott ihnen als zukünftige Heimat verheißen hatte. Kaum hatten sie Ägypten verlassen, übernahm eine lichte Wolke, wie eine ausgebreitete Hand, die Führung, damit sie den Weg finden konnten. Damit sie keinen Hunger oder Durst zu leiden hatten, gab Gott ihnen täglich frisches Brot vom Himmel und kühles Wasser aus dem Felsen. Näherten sich plündernde Horden, half Gott ihnen, sie zu verjagen. An alles war gedacht, damit sie unbeschadet das Ziel erreichen konnten.

Etwa 27 Monate waren sie bereits unterwegs und wahrscheinlich konnten sie aus der Ferne schon die schneebedeckten Gipfel des Hermon sehen, als sich plötzlich Resignation ausbreitete. „Es geht uns schlecht“, schrien sie „und an allem ist Gott Schuld“.  Was war geschehen? „Keine Resignation“ weiterlesen

Wenn Gott Haare zählt

Kauft man nicht zwei Sperlinge um einen Pfennig? Dennoch fällt deren keiner auf die Erde ohne euren Vater. Nun aber sind auch eure Haare auf dem Haupt alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht; ihr seid besser als viele Sperlinge. Matthäus 10, 29-31

Der Vergleich mit den Sperlingen ist interessant. Sie gibt es überall auf der Welt und es gibt Gegenden, wo sie heute noch gefangen und gegessen werden. Anders ist es mit den Haaren. Viele haben Probleme, so werden sie gefärbt, gestylt, gestreckt, ausgerissen oder sogar abrasiert. Dann erst die abfälligen Bemerkungen wie haarig, haarsträubend, haarklein.

Ich sehe mich zwar täglich im Spiegel, aber trotzdem weiß ich nicht, wie viele Haare ich auf dem Kopf habe oder wie viele ich täglich verliere. Auch hat bei mir dieses Thema keine Aktualität, – und jetzt sagt Jesus, dass Gott meine Haare zählt! Soll das ein Witz sein? Keineswegs. Jesus will uns sagen, dass unser himmlischer Vater, der das Universum schuf, jeden Stern kennt und ihm seine Bahn bestimmt, sich um mich kümmert, wobei ihm jedes Detail wichtig ist. Sind ihm meine Haare wichtig, wie viel mehr erst die täglichen Herausforderungen, meine Gedanken und Gefühle, meine Ängste und Sorgen. Kurzum: Bei Gott ist das wichtig, was wir als nebensächlich betrachten. Es gibt nichts, was er nicht wüsste, wo er nicht helfen könnte und auch helfen möchte. „Wenn Gott Haare zählt“ weiterlesen

Geduld, eine unverzichtbare Tugend

Ein Geduldiger ist besser als ein Starker und wer sich selbst beherrscht, besser als einer, der Städte gewinnt. Sprüche 16, 32

Wir verbrachten unsere Ferien in Norwegen. Ein Boot stand ebenfalls zur Verfügung und es reizte mich, auf den Fjord hinauszurudern. So gingen meine Frau und ich hinab zur Anlegestelle, doch das Boot lag unerwartet auf einer Sandbank. Vor Stunden schwamm es noch. Mit aller Kraft versuchte ich, es ins Wasser zu bringen, und als ich mir den Schweiß von der Stirn wischte, sagte meine Frau: „Wenn du warten könntest, bis die Flut kommt, bräuchtest du dich jetzt nicht so anzustrengen“. Ich hatte eine wichtige Lektion gelernt: Geduld ist eine unverzichtbare Tugend. „Geduld, eine unverzichtbare Tugend“ weiterlesen

Nicht müde werden

Solange wir noch Zeit haben, lasset uns Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht ablassen. Galater 6, 9

Das kennt wohl jeder: Man lädt Menschen ein, bewirtet sie und tut ihnen Gutes und es gibt nicht mal ein Dankeschön dafür. Mal ehrlich, haben diese lieben Freunde dich auch schon mal eingeladen? Viele verneinen und sagen: „Mich lädt niemand ein“. Und so könnten wir eine ganze Palette von guten Taten aufzählen, die nicht einmal mit einem Dankeschön quittiert wurden. Irgendwann schleicht sich dann der Gedanke ein, ob es sich überhaupt lohnt, weiterhin Gutes zu tun.

Die Menschen sind einfach zu undankbar, zu unaufmerksam und selbstsüchtig und wir ziehen uns resigniert zurück. Paulus hätte diese Worte nicht geschrieben, wenn es nicht damals schon Menschen gegeben hätte, die ähnlich dachten. „Nicht müde werden“ weiterlesen

Jesus allein genügt

Und es wurde Jesus angesagt: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sehen. Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind diese, die Gottes Wort hören und tun. Lukas 8, 20-21

Maria mit ihren Söhnen war gekommen, um Jesus zu sehen. Sicher hatte sie einiges mit ihm zu besprechen. Es ist unglaublich, wie Jesus reagiert. Er sagt: Meine Mutter und meine Brüder sind diese, die Gottes Wort hören und tun. Etwas Ähnliches geschah schon einmal bei einer Hochzeitsfeier, bei der auch seine Mutter anwesend war. Als es an Wein fehlte, machte sie ihn darauf aufmerksam und sagte: Sie haben nicht mehr genügend Wein. Jesus wies sie ab mit den Worten: Weib, was geht’s dich an, was ich tue? Joh. 2, 4. Warum geht Jesus so mit seiner Mutter um? Was war der Grund? „Jesus allein genügt“ weiterlesen

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