Wenn Kinder uns raten dürften

Da wurden Kinder zu ihm gebracht, dass er die Hände auf sie legte und betete. Die Jünger aber fuhren sie an. Matthäus 19, 13 

Ein Teenager schrieb: „Ich kann meinen Eltern nicht mehr richtig vertrauen und ihnen gehorchen, wenn ich sowieso bei allem, was ich mache, getadelt werde. Ich weiß nicht mehr, wie ich mich verhalten soll. Ich habe Angst, wieder etwas verkehrt zu machen.

Mutti sagt mir bei jeder Gelegenheit, dass ich zu nichts tauge. Deshalb bin ich gerne bei meinen Kolleginnen zu Hause. Da bin ich willkommen und habe das Gefühl, geliebt und angenommen zu sein …“ Die Weisheit lehrt: Willst du für morgen investieren, dann pflanze Kohl. Willst du für Jahre investieren, dann pflanze Bäume. Willst du in deine Zukunft investieren, dann sorge dich um deine Kinder. Das werden die Jünger den Müttern gesagt haben: „Haltet den Meister nicht auf, er hat Wichtigeres zu tun. Alles Mühen ist Fehlinvestition. Was können Kinder schon begreifen?“ Heute wird es kaum anders sein. Wo gilt die ganze Aufmerksamkeit noch dem Nachwuchs der Gemeinde und den Kindern unserer Gesellschaft?

Wunschliste an die Eltern:

  1. Bitte gewöhnt mich so früh als möglich an Pünktlichkeit, Ordnung, Sauberkeit und Bescheidenheit. Diese kostbaren Tugenden werde ich für mein späteres Leben dringend brauchen.
  2. Seid euch in Erziehungsfragen bitte einig, damit ich weiß, wie ich mich zu verhalten habe.
  3. Lehrt mich das Teilen. Ich möchte kein Egoist werden, der alles nur für sich beansprucht. Wer leben will, muss teilen können. Leben ist das Gesetz des Teilens.
  4. Überlasst mich nicht ungeschützt euren skrupellosen Fernsehprogrammen. Es könnte sein, dass ich einen tiefen seelischen Schaden davontrage oder falsche Maßstäbe für mein weiteres Leben gewinne.
  5. Erzieht mich nicht mit Scheuklappen. Ich muss es rechtzeitig lernen, mich mit Konflikten auseinanderzusetzen. Ich muss die Welt, in der ich leben soll, kennen lernen.
  6. Nehmt meine Ängste ernst; geht ihnen auf den Grund. Ich möchte nicht, dass Furcht mein ständiger Begleiter wird und mich plagt.
  7. Erzieht mich zur Wahrhaftigkeit, indem ihr euch und mich nicht belügt und mich lehrt, die Wahrheit zu sagen.
  8. Schenkt meinem Leben eine Hoffnung, für die es sich lohnt zu leben, denn wenn ich weiß für was ich lebe, ist das Wie viel leichter zu ertragen.
  9. Schenkt mir eine gesunde religiöse Erziehung. Zeigt mir durch euer Vorbild, dass Gott mich lieb hat und ich mich vor ihm nicht fürchten muss. Macht mich bekannt mit Jesus Christus, dem großen Kinderfreund und lehrt mich das Beten.
  10. Bitte betrachtet mich nicht als euer Eigentum. Ich bin nur eine Leihgabe. Eines Tages möchte ich selbstständig leben und frei entscheiden dürfen.

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