Sehende Augen, hörende Ohren

Mit sehenden Augen sehen sie nicht, und mit hörenden Ohren hören sie nicht; und verstehen es auch nicht. Matthäus 13, 13

Wir alle kennen Begriffe wie Umsicht, Weitsicht, Vorsicht, Nachsicht oder Rücksicht – alles unerlässliche Tugenden im Umgang miteinander und für unser persönliches Leben. Jedoch sehen wir nicht nur mit den physischen Augen allein oder hören mit den natürlichen Ohren, auch unser Herz verfügt über die Gabe sehen oder hören zu können. Gott hat sie uns geschenkt und Völker liefern den Beweis dafür, denn Altäre baut man nicht umsonst. Da hat etwas mitgewirkt, das den Blick weit über die natürlichen Grenzen hinaus erweiterte. Was geschieht aber, wenn das verloren geht? Dann hat der Mensch seine Orientierung verloren, dann stapft er blind durchs Leben und lebt am Ziel vorbei. Er geht für immer verloren. „Sehende Augen, hörende Ohren“ weiterlesen

Schafe unter Wölfen

Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben. Matthäus 10, 16

Nach vorliegenden Schätzungen sollen 75 bis 80 Prozent der Menschen, die derzeit wegen ihres Glaubens verfolgt werden, Christen sein. Die meisten werden verfolgt, weil sie missionarisch tätig sind. Besondere Gegner des Christentums sind der Islam und der Kommunismus. In der islamischen Welt kann allein ein Religionswechsel zu den schlimmsten Verbrechen gehören und wird mit dem Tode bestraft. In China oder Nord Korea sind Tausende in Arbeitslagern oder werden politisch umerzogen.

Von Jesus als Schaf ausgesandt zu sein, um von Wölfen gefressen zu werden? Eine schreckliche Vorstellung. Wer möchte unter solchen Vorstellungen da noch den christlichen Glauben annehmen? Und dennoch geschieht es. Das Christentum hat gegenwärtig eine Wachstumsrate von nie gekanntem Ausmaß. Trotz Verfolgung in China entscheiden sich täglich Scharen von Menschen, den christlichen Glauben anzunehmen. Wollen diese sich von der Geheimpolizei „fressen lassen“ oder gibt es andere Gründe? „Schafe unter Wölfen“ weiterlesen

Alles muss raus

Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Matthäus 16, 24.

Ich möchte Christ sein und zu Jesus gehören, aber der Preis, der hier verlangt wird, ist zu hoch. Will ich Jesus nachfolgen, muss ich mich selbst verleugnen und mein Kreuz auf mich nehmen. Das klingt düster und nicht unbedingt empfehlenswert. Was verbleibt mir, wenn ich das konsequent umsetze? – Diese Frage hat schon viele beschäftigt und davor abgeschreckt, Jesus das Jawort zu geben. Immer wieder hört man die Worte: „Ich will kein Mönch sein und eingemauert hinter Klostermauern leben. Ich will fröhlich sein und lachen. Ich möchte an der Sonne parken und mein Leben zu einem Fest machen. Ist das zu viel verlangt?“ „Alles muss raus“ weiterlesen

Was geschieht mit der Erde?

Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen. Matthäus 24, 35

Petrus spricht von einem Tag des Gerichts über alle Menschen. Er nennt diesen Tag „Tag des Herrn“, dann wird diese Erde vergehen. Gleichzeitig tröstet er alle Gläubigen und fügt hinzu: Wir aber warten auf einen neuen Himmel und eine neue Erde, auf der Gerechtigkeit wohnen wird. 2. Petr. 3, 10-13.

Dass Himmel und Erde vergehen werden, können Geologen bestätigen. Nach ihren Aussagen ist unsere Erde eine Feuerkugel, die von einem Mantel umgeben wird, der im Verhältnis zu den Ausmaßen des Erdinneren dünner ist, als eine Eierschale. Die Kontinente „schwimmen“ auf dieser dünnen Erdmantelschicht. Im Inneren herrschen Temperaturen zwischen 3.000 und 10.000 Grad Celsius. Nur relativ wenige Kilometer unter unseren Füßen brodelt eine glühende Masse, das Magma.

Denkt man an den riesigen Druck, dem dieser dünne Mantel vom Erdinnern her ausgesetzt ist, kann man sich auch die Ursache für die gewaltigen Erdstöße und die Vulkanausbrüche vorstellen, die von Zeit zu Zeit in bestimmten Regionen unseres Planeten riesige Katastrophen verursachen. Immer wieder berichten die Medien von den verheerenden Auswirkungen. „Was geschieht mit der Erde?“ weiterlesen

Die Inflation der Information

Denn dieses Volkes Herz ist verstockt, und ihre Ohren hören übel, und ihre Augen schlummern, auf dass sie nicht etwa sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, und ich ihnen hülfe. Matthäus 13, 15

Wir leben im Zeitalter einer Informationsflut. Was an einem Ende der Welt passiert, erfährt der Rest in wenigen Augenblicken. So gehen täglich Millionen von Informationen um die Welt und oft genügt schon ein Handy, um sie empfangen zu können. Kaum hat uns eine Nachricht erreicht, folgt schon die nächste.

Heute räumte ich mein Büro auf. Es hatten sich Berge von Informationen angehäuft und diese wollte ich ausräumen. Alles gelesen? Bei der Fülle verbleibt kaum noch Zeit, um sie zu lesen. Und jetzt? – ab in den Container.

Ich bin sicher, dass es mir nicht allein so ergeht. Unser Zeitalter könnte ohne weiteres das Zeitalter der „Inflation der Informationen“ genannt werden. „Die Inflation der Information“ weiterlesen

Das Problem ist inwendig

Du blinder Pharisäer, reinige zum ersten, was inwendig im Becher ist, auf dass auch das Auswendige rein werde. Matthäus 23, 26

Ich habe mir oft die Frage gestellt, worin wohl das größte Problem der Menschheit bestehen mag. Ist es Armut und Hunger oder Krieg und Vertreibung oder Krankheit und Tod? Jesus bezeichnet das Herz des Menschen als den größten Problemherd: Was aber zum Munde herausgeht, das kommt aus dem Herzen, und das macht den Menschen unrein. Denn aus dem Herzen kommen arge Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Dieberei, Lüge, Verleumdungen. Matth. 15, 19-20.

Jedem offenen Konflikt geht ein innerer voraus. Vor jeder Tat steht ein Gedanke. Ist der Gedanke gut, dann wird auch die Tat gut sein. Darauf macht Jesus hier aufmerksam. Er ruft auf zu einer geistlichen Mobilmachung gegen die Innenweltverschmutzung. „Das Problem ist inwendig“ weiterlesen

Geliebt und gehasst

Der Jünger steht nicht über dem Meister und der Knecht nicht über seinem Herrn. Es ist für den Jünger genug, dass er ist wie sein Meister und der Knecht wie sein Herr. Haben sie den Hausherrn Beelzebul genannt, wie viel mehr werden sie seine Hausgenossen so nennen!  Matthäus 10, 24-25

Schweigt der Angeklagte, ist das ein Zeichen dafür, dass er verstockt ist. Redet er fließend, ist das der Beweis dafür, dass er abgebrüht ist. Redet er aber stockend, ist das der Beweis dafür, wie schuldbeladen er ist. Was ist die Logik? Du kannst tun, was du willst, du bist und bleibst ein Angeklagter. Bei Jesus war es so. Trieb er Teufel aus, hieß es, er tue das im Auftrag des Obersten der Teufel. Aß er mit gewöhnlichen Menschen, hieß es, er sei ein Geselle der Sünder, ein Fresser und Weinsäufer. Matth, 11, 19.
Selbst der engste Kreis seiner Familie hielt ihn für verrückt und wollte ihn von der Masse fernhalten. Mit Recht lässt sich sagen, dass niemand auf der Welt je so geliebt und gehasst wurde, wie er. Was war der Grund? Jesus kam als Licht von Gott in diese Welt. Licht erhellt, was im Verborgenen ist und straft die Finsternis. Das gilt nicht nur für Jesus, auch wir sind Lichter in einer dunklen Welt und daran knüpft Jesus an, wenn er sagt: Haben sie den Hausherrn Beelzebul genannt, wie viel mehr werden sie seine Hausgenossen so nennen! „Geliebt und gehasst“ weiterlesen

Nicht jeder Versuch gelingt

Petrus antwortete ihm und sprach: „Herr, bist du es, so heiße mich zu dir kommen auf dem Wasser.“ Und er sprach: „Komm her!“ Und Petrus trat aus dem Schiff und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu. Als er aber den Wind sah, erschrak er und hob an zu sinken, schrie und sprach: „Herr, hilf mir!“ Jesus aber reckte alsbald die Hand aus und ergriff ihn und sprach zu ihm: „O du Kleingläubiger, warum zweifelst du?“ Und sie traten in das Schiff, und der Wind legte sich. Matthäus 14, 28-32

Jesus hatte Petrus in die Schule der Nachfolge gerufen, damit gehört auch diese Begebenheit als Lektion dazu. Petrus sollte lernen, wie man im Vertrauen auf Gottes Zusage auch Wege gehen kann, die menschlich gesehen nicht möglich sind.

Petrus hatte diese Lektion angenommen, er wollte die Prüfung bestehen und sagte: Herr, bist du es, so heiße mich zu dir kommen auf dem Wasser. Der Versuch misslang trotzdem. Der Blick auf die Wellen hatte seinen Glauben geschwächt und er verlor den Boden unter seinen Füßen. In seiner Not schrie er: „Herr, hilf mir.“ Jesus reichte ihm die Hand und verhinderte das Schlimmste. Völlig durchnässt und deprimiert krabbelte er ins Boot zurück. Man kann sich vorstellen, wie die Jünger gelacht haben. Vorstellbar wäre aber auch, dass Petrus geantwortet hat: „Ihr lacht zwar, hoffentlich habt ihr aber auch gesehen, dass ich bereits schon eine Strecke auf dem Wasser gegangen bin. Lacht nur weiter, das nächste Mal wird es mir gelingen.“ – Eine großartige Vorstellung, meine ich, wenn sich diese Lektion wiederholt hätte. „Nicht jeder Versuch gelingt“ weiterlesen

Ein Jünger, was ist das?

Darum geht zu allen Völkern und macht sie zu Jüngern.  Matthäus 28, 19

Matthäus gebraucht das Wort „Jünger“ zum ersten Mal in der Bergpredigt Jesu. Da heißt es: Er setzte sich auf einen Berg und seine Jünger traten zu ihm und er lehrte sie. Ich habe nachgeschaut, welches Wort andere Übersetzer für Jünger gebrauchen. Die englischen Übersetzungen verwenden für Jünger das Wort „disciples“, das soviel heißt wie Disziplinierte. Eine schwedische Übersetzung benutzt das Wort „efterföljare“, das soviel heißt wie Nachfolger sein. „Ein Jünger, was ist das?“ weiterlesen

Vergebung statt Vergeltung

Und vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unseren Schuldigern. Matthäus 6, 12

„Solange ich lebe, wird das Blut meines Sohnes gerächt werden“, sagte ein Vater vor laufender Kamera. In Albanien und vielen anderen moslemischen Ländern herrscht das Gesetz der Blutrache. Die meisten Morde beginnen mit einem Streit. Fühlt sich jemand in seiner Ehre verletzt, sinnt er auf Vergeltung. Er sucht eine günstige Gelegenheit, den Übeltäter umzubringen, wobei es ihm egal ist, ob er dabei von der Polizei gefasst wird oder nicht. Seine Ehre geht ihm über alles. So gibt es in einer Kleinstadt über 500 Familien, die um ihr Leben fürchten müssen. Viele verlassen jahrelang nicht mehr ihre Wohnung, nur um nicht auf offener Straße umgebracht zu werden. Ich war tief erschüttert, als ich diesen Bericht sah.

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Unser Dasein basiert auf Beziehungen. Von Geburt an sind wir auf fremde Hilfe angewiesen. Beziehungen sind Chance und Risiko zugleich. Je näher wir zusammenrücken, desto mehr Reibung kann entstehen. Wie schnell können wir einander verletzen, ohne es zu wollen. Damit Verletzungen nicht in einen Konflikt ausarten, ist Vergebung der einzige Weg. Es gibt kein harmonisches und friedliches Zusammenleben ohne Vergebung. Das ist der Grund, warum Jesus uns lehrt, zu beten: Und vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unseren Schuldigern. „Vergebung statt Vergeltung“ weiterlesen

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