Nächstenliebe ist gefragt

Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Matthäus 22, 39.

Gott hat im Alten Testament sehr viel Wert auf Nächstenliebe gelegt. Da heißt es zum Beispiel: Gib deinem Nächsten seinen Mantel, den er dir als Pfand überlassen hat, wieder zurück bevor die Sonne untergegangen ist. Er soll in der Nacht nicht frieren. Zahle deinem Tagelöhner seinen Lohn am gleichen Tag aus. Er soll nicht hungern. Hast du Garben bei der Ernte vergessen, sammle sie nicht ein, sondern überlasse sie den Armen, den Witwen und Waisen. Dasselbe geschehe bei der Olivenernte. Lies 5. Mose 24.

Jesus unterstützt und ergänzt diese Gedanken wenn er sagt: Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten. Matth. 7, 12 „Nächstenliebe ist gefragt“ weiterlesen

Der Schatz im Acker

Die Königsherrschaft der Himmel ist einem verborgenen Schatz im Acker gleich, den ein Mann fand und verbarg; dann ging er vor Freude darüber hin, verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker. Matthäus 13, 44

Wenn ich die Herrschaft des Königs beschreiben sollte, würde ich sagen: Die Herrschaft des Königs gleicht einem Thronsaal mitten in der goldenen Stadt. Alle himmlischen Wesen stehen vor ihm und sind bereit, ihm zu dienen. – Jesus gebraucht aber ein ganz anderes Bild. Er beschreibt den König als einen pflügenden Bauern, der bei seiner schweren Arbeit an einen harten Gegenstand stößt. Schnell gräbt er weiter und findet einen kostbaren Schatz. Hoch erfreut bringt er ihn in Sicherheit. In der Hoffnung noch weitere Schätze zu finden, kauft er gleich den ganzen Acker. Eine tolle Geschichte! „Der Schatz im Acker“ weiterlesen

Burn out – was nun?

Ein barmherziger Mann nützt auch sich selber; aber ein herzloser schneidet sich ins eigene Fleisch. Sprüche 11, 17

Unter Ärzten, Managern, Pastoren und vielen ähnlichen Berufsgruppen grassiert eine Seuche, die krank macht, obwohl man sie nicht als Krankheit bezeichnen kann. Ihre Opfer entdecken meistens viel zu spät, dass sie davon befallen sind. Die Zahl der Betroffenen ist in den letzten Jahren erschreckend gestiegen. Hört man sie, könnte man meinen, sie simulieren – jedenfalls denken das oft ihre Vorgesetzten. Ihre Frauen erleben sie anders. Müde gehen sie in die Firma und müde kommen sie nach Hause. Sie wirken lustlos und sind gereizt. Richtig zuhören können sie auch nicht mehr. Das erschwert zusätzlich die Kommunikation. Ungezählte bevölkern die Sprechzimmer ihrer Ärzte und immer ist es die gleiche Diagnose: Burn out! Viele kehren nie mehr ins Berufsleben zurück und andere nehmen ihren Platz ein – leider oft mit dem gleichen Schicksal. „Burn out – was nun?“ weiterlesen

Für Gebet gibt es keinen Ersatz

Da sie das hörten, erhoben sie einmütig ihre Stimme zu Gott und sprachen… und da sie so gebetet hatten, erbebte die Stätte, da sie versammelt waren; und sie wurden alle des Heiligen Geistes voll und redeten das Wort Gottes mit Freiheit. Apostelgeschichte 4, 24+31

 „Nur Gebetsstunde“ – wie oft habe ich diesen Ausspruch gehört, und dabei in gelangweilte Gesichter geschaut. „Wir haben unsere Gebetsstunden abgeschafft,“ sagte mir der Pastor. „Es finden einfach zu viele Aktivitäten statt und beten kann man auch zu Hause oder im Hauskreis.“ Dann erlebte ich zum Abschluss des Seminars noch den Gottesdienst am Sonntagmorgen. Etwa eine Stunde wurde stehend gesungen und mir taten die Beine weh; wie gerne hätte ich mich gesetzt, aber wer hat schon den Mut dazu, wenn doch alle stehend singen. Also blieb auch ich stehen. Sehnsüchtig wartete ich, dass gebetet würde, aber schon begann die Predigt.  Auf bescheidenes Hinterfragen erhielt ich die Antwort, dass die gesungenen Lieder ja bereits schon Gebete waren, warum noch zusätzlich Gebete sprechen, zumal die Besucher das nicht verstehen würden. „Für Gebet gibt es keinen Ersatz“ weiterlesen

Lass dich nicht entmutigen

Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber ist euch not, auf dass ihr den Willen Gottes tut und das verheißene Erbe empfanget. Hebräer 10, 35-36

Als der berühmte Paganini anlässlich eines Festes sein erstes Konzert gab, sprang ihm in der Aufregung eine Saite nach der anderen, bis nur noch eine übrig blieb. Aber das war sein Glück! Er gab nicht auf, sondern sah darin eine Gelegenheit, sein Können unter Beweis zu stellen. Nie gehörte Töne und Melodien entlockte er seinem Instrument. Damit imponierte er seinen Zuhörern und der Beifall wollte kein Ende nehmen. Paganini war durch diese Panne über Nacht zu einem begehrten Künstler geworden.

Das Konzert Paganinis kann ungewollt über Nacht unser eigenes „Konzert“ werden. Bei aller Anstrengung und gutem Willen reißt eine Saite nach der anderen und alles scheint in Frage gestellt zu sein. Das kann den Fortbestand einer Ehe ebenso betreffen, wie die Arbeit im Reich Gottes oder unsere gesundheitliche Verfassung. Anstatt jetzt mit der einen, noch verbliebenen Saite weiterzuspielen, geben wir auf und das „Konzert“ findet nicht statt. „Lass dich nicht entmutigen“ weiterlesen

Unversehens mitten drin

Und als sie ihn hinführten, ergriffen sie einen, Simon von Kyrene, der vom Felde kam, und legten das Kreuz auf ihn, dass er’s Jesus nachtrüge. Luk. 23, 26.

Ein spektakuläres Verhör war zu Ende und die ganze Stadt Jerusalem war mehr oder weniger daran beteiligt gewesen. Pilatus, ihr römischer Stadtherr, war der Richter dieses Prozesses gewesen – eigentlich wider Willen. Das Volk hatte ihn bedrängt und so war er unter Druck gekommen und gehorchte ihrem Willen. Als Zeichen seiner vermeintlichen Unschuld, wusch er sich vor allen daraufhin die Hände.

Simon von Kyrene hatte mit der ganzen Angelegenheit nichts zu tun. Sein Heimatort war Kyrene in Nordafrika; offenbar war er Gast im Lande und zählte zu den Fremdlingen. Nichts ahnend kam er von der schweren Feldarbeit. Sein Weg führte ihn geradewegs in das Getümmel, das sich vor den Toren Jerusalems auf offener Straße abspielte. Drei Menschen schlichen in gebückter Haltung an ihm vorbei zur Hinrichtungsstätte, dem Hügel Golgatha. Ihre Leiber waren schändlich zugerichtet von den Geißelhieben ihrer Peiniger. Einem war eine Dornenkrone auf den Kopf gepresst worden, so dass sein Blut das Gesicht verschmierte. „Unversehens mitten drin“ weiterlesen

Alles verstanden?

Verstehst du was du liest? Wie kann ich, wenn mich nicht jemand anleitet? Apostelgeschichte 8, 31

Wie wäre die Geschichte ausgegangen, wenn Philippus diesem Mann nicht geholfen hätte? Daheim angekommen, hätte er seine Prophetenrolle unter anderen Reiseandenken verstaut und wäre zur Tagesordnung übergegangen. Jetzt aber war er Christ geworden und die Schlüsselperson zur Ausbreitung des Evangeliums in Afrika.

Spurgeons Predigten wurden verstanden und waren so begehrt, dass sie wöchentlich in alle Welt verschickt wurden. Selbst die größten Zeitungen Amerikas waren an ihnen interessiert und druckten sie ab. Von Billy Grahams Predigten wird Ähnliches berichtet. Ich habe oft darüber nachgedacht, ob unsere Hörer die Predigt wirklich verstanden haben. „Alles verstanden?“ weiterlesen

Wenn der Hunger plagt

Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir. Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann werde ich dahin kommen, dass ich Gottes Angesicht schaue? Psalm 42, 2-3

Flavius Josephus beschreibt in seinem Buch „Der jüdische Krieg“ den verzweifelten Kampf der Juden zur Verteidigung der Stadt Jerusalem. Nach langer Belagerung brach eine Hungersnot unter der Bevölkerung aus.

Er schreibt: „ Es gibt kein Gefühl, das den Hunger an Intensität übertrifft; und kein Gefühl bringt den Hunger so absolut zum Schweigen, wie das Gefühl für das Schreckliche. Was sonst einem noch ans Herz rührt, das lässt ihn gleichgültig, sobald er hungert. Es gab Mütter, die ihren Kindern den Bissen aus dem Mund raubten. Horden Verhungernder durchzogen die Straßen und wo es nach Essbarem roch, drangen sie in die Häuser ein und durchwühlten alles, wobei vor keiner Grausamkeit zurückgeschreckt wurde.“ „Wenn der Hunger plagt“ weiterlesen

Was wird uns dafür?

Da fing Petrus an und sprach zu Jesus: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns dafür? Matthäus 19, 27

„Die Belohnung wird kommen“, antworte Jesus. „Ihr werdet mit mir auf Thronen sitzen in meiner Herrlichkeit und diesem Volk einmal das Urteil sprechen. Wer dazu irgendetwas in meinem Namen verlässt, wird es vielfältig wieder zurückbekommen und das ewige Leben dazu.“ Es gibt keine Religion, die mit solchen Verheißungen aufwartet, wie die christliche. Natürlich sind das Belohnungen, die irgendwo in der Ferne ihre Bedeutung finden werden, vielleicht erst nach dem Tode – aber die Frage des Petrus bezog sich auf das Jetzt, hier und sofort. Er hatte seine sichere Existenz aufgegeben, obwohl er eine Familie zu versorgen hatte. Er war bereit, sich in einen Kreis von Männern zu begeben, die fast ständig auf staubigen Landstraßen oder an den Stränden des Sees Genezareth unterwegs waren, die Spott und Hohn auf sich nahmen und nicht selten die Nächte im Freien zu verbringen hatten. „Was wird uns dafür?“ war sicher eine permanente Frage, die nicht nur Petrus allein bewegte. Auch Mose wird sich diese Frage gestellt haben, als er mit 600.000 Männern, dazu ihre Frauen und Kinder, in der staubigen Wüste unterwegs war. Sollte das der Lohn sein, wenn das Volk bei jeder Gelegenheit zu murren begann, nur weil ihnen die Umstände nicht behagten? „Was wird uns dafür?“ weiterlesen

Leben im Spannungsfeld

Aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden. Jesaja 40, 31

Unser Flug ging nach Bombay. Ich hatte einen Fensterplatz und mein Blick ging hinaus. Die Städte, Flüsse, Wälder, die Küsten tief unter mir erschienen klein wie Spielzeuge. Das Auge konnte sich nicht satt sehen an dieser unendlichen Weite. Doch das sollte sich bald ändern. Einige Stunden später saßen wir zusammengedrängt in einem uralten klapperigen Taxi. Wir ließen uns ins Hotel bringen. Hier unten war alles anders. Ich schaute zu den grauen Fassaden hinauf, die uns zu ersticken drohten. Die Luft war erfüllt von Benzingestank und Auspuffgasen. Um uns tobte ein gnadenloser Verkehr. Fast jeder fuhr mit dröhnender Hupe und boxte sich durch das Gewühl. Von Schwerelosigkeit und einem Platz am Fenster mit herrlichem Blick in die Weite war hier keine Rede mehr. Hier herrschte offenbar das Gesetz des Stärkeren. „Leben im Spannungsfeld“ weiterlesen

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