Prospekt oder Wirklichkeit?

Befleißige dich, vor Gott dich zu erzeigen als einen rechtschaffenen und unsträflichen Arbeiter, der da recht austeilt das Wort der Wahrheit. 2. Timotheus 2, 15

Es macht einen großen Unterschied, ob ich nur einen Prospekt über ein Land betrachte oder selbst vor Ort sein darf. Ein Prospekt kann zwar informativ sein, er kann mir aber keine Erfahrung mit dem Land und dessen Menschen vermitteln. Dazu fehlt ihm die dritte Dimension. Er besteht nur aus toten Buchstaben.

Eine Predigt kann genau so sein. Die schönsten Wahrheiten werden zwar verkündigt, aber niemand wird berührt und jeder geht seinen eigenen Gedanken nach. Am Ende ist jeder froh, wenn alles überstanden ist. – Man stelle sich vor, wie der geistliche Zustand der Hörer sein wird, wenn sich das immer wiederholt. Paulus kannte dieses Problem und hat sich geschworen, kein Prospektprediger sein zu wollen. Denn ich wollte nicht wagen, von etwas zu reden, das Christus nicht durch mich gewirkt hat, um die Heiden zum Gehorsam zu bringen durch Wort und Werk, durch Kraft der Zeichen und Wunder und durch Kraft des Geistes. Röm. 15, 18-19. „Prospekt oder Wirklichkeit?“ weiterlesen

Das Herz setzt eigene Maßstäbe

Der Mensch sieht was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an. 1. Samuel. 16, 7

Der Kardiologe, als Herzspezialist, sieht im Herzen des Menschen ein Organ und die Mitte seines physischen Lebens. Das Herz versorgt den Organismus Tag und Nacht mit Blut, wie eine Pumpe mit enormer Zähigkeit und großartigem Leistungsvermögen.

Die alten Gelehrten, wie Aristoteles und Homer, sahen im Herz weit mehr als nur einen Muskel, der Blut pumpt. Sie betrachteten das Herz als Mitte unseres seelischen und geistigen Lebens. Für sie ist das Herz das Ich, das Ego, der Sitz der Persönlichkeit.

Herz und Verstand denken und entscheiden nicht immer auf gleicher Ebene. Während der Verstand rationalisiert, beurteilt und kühl rechnet, zeigt das Herz Gefühle; es sympathisiert und schenkt sogar blind Vertrauen. Herz und Verstand können sogar im Krieg gegeneinander stehen und Konflikte auslösen, die bleibende Schäden verursachen, bis hin zum Nervenzusammenbruch. So spricht man vom Herzeleid, dem seelischen Schmerz und am Ende von einem frühen Tod durch Herzeleid und Kummer. „Das Herz setzt eigene Maßstäbe“ weiterlesen

Die Hand am Pflug

Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt zum Reich Gottes. Lukas 9, 62

Die Schrift wählt verschiedene Bilder für die Nachfolge Jesu. Paulus sieht sich als Wettläufer und möchte der Erste sein, der über die Ziellinie läuft. Jesus sieht seine Jünger als Händler, mit dem Auftrag, anvertrautes Geld zu vermehren oder als Arbeiter im Weinberg. Hier nun ist er Landwirt hinterm Pflug auf dem Acker.

Pflügen macht nur dann Sinn, wenn Furche an Furche gereiht wird, erst so wird der ganze Acker umgebrochen und es kann gesät werden. Damit das geschehen kann, muss der Pflüger sorgfältig sein. Er muss seine Zugtiere gut im Griff haben, um die Furchen geschlossen und gerade ziehen zu können. Die geringste Unaufmerksamkeit genügt, um den Pflug aus der Furche gleiten zu lassen. „Die Hand am Pflug“ weiterlesen

Irdene Gefäße

Wir haben aber solchen Schatz in irdenen Gefäßen, auf dass die überschwängliche Kraft sei Gottes und nicht von uns.
2. Korinther 4, 7

Mutter hatte ein irdenes Gefäß, es war ihr Gurkenfass, und das stand im Keller. War es leer, konnte sie sogar ihre Messer daran schärfen. Ich hatte es selber versucht und es ging ganz gut. Gott wollte unter Menschen wohnen und suchte nach einem geeigneten Wohnort. Er fand ihn. Er wählte ein Gefäß, ganz wie Mutters Gurkenfass. Unglaublich! Unser Gott ist der Herr aller Herren. Er ist der Erhabene, voller Glanz und Herrlichkeit. Er ist der Schöpfer des Universums und alles muss Ihm dienen. Wenn ich Gott wäre und suchte eine Präsentationsmöglichkeit, würde ich sicher kein Gurkenfass wählen, sondern ein Gefäß, dass meiner Würde entspräche. Es sollte Ausdruck meiner Persönlichkeit sein. Es sollte Reichtum, Glanz und Macht präsentieren, ganz so wie es bis heute an königlichen Festtafeln der Fall ist. „Irdene Gefäße“ weiterlesen

Dienen statt verdienen

Und Jesus wusste, dass ihm der Vater hatte alles in seine Hände gegeben und dass er von Gott gekommen war und zu Gott ging, da stand er vom Abendmahl auf, legte seine Kleider ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich. Danach goss er Wasser in ein Becken, hob an, den Jüngern die Füße zu waschen, und trocknete sie mit dem Schurz, mit dem er umgürtet war. Johannes 13, 3-5

Ich kann ein dienendes Herz daran erkennen wie ich reagiere, wenn andere mich wie einen Diener behandeln. Wie reagieren wir, wenn man uns etwas befiehlt zu tun, das nach unserem Ermessen unter unserer Würde ist? Wie schnell meldet sich dann der Stolz und der Widerwille; wie schnell knirschen wir mit den Zähnen. Jesus wusste, wer er war. Er wusste um seine hohe Position. Der Vater hatte ihm alle Macht im Himmel und auf Erden übertragen. Jesus wusste um seine Stellung zu Gott, und dass er in Kürze zu seinem Vater zurückkehren würde. So legte er sein Obergewand ab, band sich einen Schurz um die Lenden, füllte die Schüssel mit Wasser, kniete sich nieder und begann zwölf Männern die Füße zu waschen. Er tat das unbesorgt und gerne. Er wusste, dass das seinem Image keinen Abbruch tun würde. „Dienen statt verdienen“ weiterlesen

Lass dich nicht knechten

Ihr seid teuer erkauft, werdet nicht der Menschen Knechte. 1. Korinther 7, 23

Als Gott das Volk Israel aus Ägypten geführt hatte sagte Er: Ihr habt gesehen, was ich mit den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht. 2. Mos. 19, 4.

In gleicher Weise geht Gott auch mit denen um, die ihr Leben in Seine Hände gelegt haben. Christenmenschen sind frei geworden aus der Macht der Finsternis und können fliegen wie Adler. Über ihrem Leben wacht der Herr und keine Macht kann sie wieder in die Gefangenschaft zurückbringen – es sei denn, man lässt es zu. Auf diese Gefahr geht Paulus mit obigen Worten ein: Werdet nicht der Menschen Knechte. Was hat er damit gemeint? „Lass dich nicht knechten“ weiterlesen

Der Kammerton „A“

Wenn zwei unter euch eins werden auf Erden, etwas zu erbitten, das soll ihnen von meinem Vater in den Himmeln zuteil werden. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, da bin ich in ihrer Mitte gegenwärtig. Matthäus 18, 19-20

Wir besuchten ein Konzert. Der Saal füllte sich allmählich und auch wir hatten unseren Platz gefunden. Die Musiker saßen auf der Bühne und beschäftigten sich mit ihren Instrumenten. Der Transport und die Raumtemperatur hatten dafür gesorgt, dass die Streicher ihre Instrumente neu einstimmen mussten. Dann wurde es still und das Konzert konnte beginnen. Ich habe mich erkundigt, nach welcher Regel das Einstimmen erfolgt. Der Streicher stimmt sein Instrument auf den Ton A. „A“ ist der Kammerton in der Musik – das gilt weltweit. „Der Kammerton „A““ weiterlesen

Harmonie ist alles

Wenn zwei unter euch eins werden auf Erden, etwas zu erbitten, das soll ihnen von meinem Vater in den Himmeln zuteil werden. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, da bin ich in ihrer Mitte gegenwärtig. Matthäus 18, 19-20

Gebete spielen in allen Religionen eine wichtige Rolle. In Tibet oder in Nepal hat man Gebetsmühlen erfunden, die sich ständig drehen, in der Hoffnung, Erhörung zu vermitteln. Die frommen Juden standen dem nichts nach. Ihre Gebete nannte Jesus viele Worte ohne Sinn und sprach vom Plappern, wie die Heiden.

Mit obigen Worten möchte Jesus allen Betern helfen, erhörlich zu beten. Er selbst lebte von Gebetserhörungen. Er machte darauf aufmerksam, dass unsere Gebete eine Kraft sein dürfen, die etwas verändert. Er sagte sogar, dass Er selbst gegenwärtig sein würde. „Harmonie ist alles“ weiterlesen

Ohne Beschneidung keine Frucht

Alle Reben am Weinstock, die keine Trauben tragen, schneidet er ab. Aber die Frucht tragenden Reben beschneidet er sorgfältig, damit sie noch mehr Frucht bringen. Johannes 15, 2

In der Nähe unserer Wohnung befand sich ein Weinberg. Gerne gingen wir hier spazieren und  freuten uns über die vielen fast reifen Trauben. Bald waren sie geerntet und der Winter zog durchs Land. Der folgende Frühling aber brachte dann neue Aktivitäten.

Jetzt erschien der Besitzer, aber nicht mit Körben, sondern mit dem Messer. Mit geübter Hand begann er, fast alle Ranken zu entfernen. Ich fragte, warum er so gnadenlos mit den Weinstöcken umgehen würde. Der Winzer lachte. „Alles was ich hier tue dient dem Weinstock und seiner zukünftigen Frucht“, sagt er. „Würde ich sie nicht beschneiden, würde sich der Saft in den vielen Ranken verlieren und es gäbe nur wenig Frucht. So belasse ich jedem Weinstock nur drei und der Saft kann in sie hineinfließen und gute Frucht hervorbringen.“ – Ich bedankte mich für die aufschlussreiche Predigt und ging. „Ohne Beschneidung keine Frucht“ weiterlesen

Gegen das Vergessen

Lobe den Herrn, meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. Psalm 103, 2

Großartige und bedeutende Erfahrungen haben ihren Wert verloren, sobald sie vergessen werden. Darum heißt es: Vergiss nicht, was der Herr dir Gutes getan hat.

Als David gegen Goliath kämpfen wollte, sah die Situation hoffnungslos aus. Die Männer Sauls zitterten vor Furcht und hatten sich verkrochen. Goliath strotzte vor Kraft und Übermut und war sicher, den Kampf zu gewinnen. David überlegte, was er bereits mit Gott erleben durfte. Da fiel ihm ein, dass er bereits zwei Kämpfe gewonnen hatte. Er hatte einen Löwen und einen Bären besiegt. Diese Erfahrungen machten sein Herz stark, er gewann Mut, die Herausforderung anzunehmen und er gewann. 1. Sam. 17.

Das Leben besteht aus einer Summe von Erfahrungen und jeden Tag kommen neue hinzu. Erfahrungen sind von Gott geschenkte Lektionen. Sie machen weise, wenn wir verstehen, was wir daraus lernen können; sie machen mutig, wenn wir Kämpfe und Siege richtig einordnen; sie machen zu guten Ratgebern, wenn wir verstanden haben, was Gott damit sagen wollte. „Gegen das Vergessen“ weiterlesen

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