Die Ruhe bewahren

Sie brachten aber den Knaben lebendig und wurden nicht wenig getröstet. Apostelgeschichte 20, 12

Ich wünsche niemandem das erleben zu müssen, was Paulus hier im Gottesdienst erlebt hatte. Ein Knabe war während seines Gottesdienstes aus dem Fenster gefallen, drei Etagen tief und lag tot am Boden. Paulus unterbrach seine Predigt, ging zu dem Kind, legte sich auf es, betete und stieg dann wieder auf die Kanzel, um den Gottesdienst fortzusetzen.

Zum Schluss stand der Knabe mitten in der Versammlung, völlig wiederhergestellt, als sei nichts geschehen.

Man kann diesen Bericht bestaunen und zur Tagesordnung übergehen. Gott aber möchte uns eine Botschaft vermitteln, die uns sehr hilfreich sein kann.

Die Frage stellt sich, wie wir wohl reagieren würden, wenn plötzlich ein Unfall geschieht und das noch während eines Gottesdienstes, wo man zusammengekommen ist, um Gott zu loben und ihm für alle Fürsorge zu danken.

Wer von uns hätte die Gelassenheit eines Paulus? Wie schnell geraten wir in Panik und stellen mit Entsetzen die Frage, warum Gott das zugelassen hat. Wusste Paulus, dass Gott sein Gebet erhören würde? War sein Glaube so groß, dass ihn nichts erschüttern konnte?

Paulus war ein Mensch, wie wir. Es gab viele Situationen in seinem Leben, wo er an seine Grenzen kam und mit seinem Leben abgerechnet hatte.

Paulus kannte seinen Gott. Gott war für ihn souverän, der das Recht hatte, zu machen, was er für richtig hält. Er lebte mit dem Wissen, dass zu jeder Zeit alles unter seiner Kontrolle ist, egal was passiert. Trotzdem stellte er sich zur Verfügung und tat, was er in dieser Situation zu tun vermochte. Er unterbrach seine Predigt, ging zu dem Kind, legte sich auf seinen kleinen Körper und betete. Dann setzte er seinen Vortrag fort. Dass der Knabe nun geheilt vor ihnen stand, war für ihn ebenso überraschend, wie für seine Mutter und alle Anwesenden. Sie alle wurden nicht wenig getröstet, lesen wir.

Was mir an diesem Bericht besonders gefällt, ist, dass wir kein Wort von Schuldzuwendungen finden. Niemand übte Kritik an der viel zu langen Predigt des Paulus. Kein Wort an die Mutter, weil sie nicht besser auf ihr Kind aufgepasst hatte. Sicher ist ein offenes Fenster kein Sitzplatz für Kinder, das wusste auch die Mutter und trotzdem hatte sie niemand angeklagt.

Lasst uns eine heilsame Botschaft mit in den Tag nehmen: Segnungen beinhalten nicht nur gute Gefühle, Erfolg oder Gesundheit. Zu ihnen gehören auch das Leid, Schmerz oder sogar ein Unfall mit Todesfolgen. Trotzdem: In Gottes Händen dient alles zum Besten seiner Kinder. Deshalb dürfen wir mit Paulus sagen: Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn. Röm. 8, 38-39

Dieses Wissen möchte uns helfen, in allem die Ruhe zu bewahren.

Hygiene in der Gedankenwelt

Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum Herrn, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung. Jesaja 55, 7

Gedanken sind die Flügel unseres Geistes. Mit ihnen können wir uns zu Gott empor schwingen, ihn suchen und Gemeinschaft mit ihm haben. Wir können aber auch wie Fledermäuse in dunklen Höhlen hausen und die Nacht zu unserem Element machen.

Der Teufel hat ein großes Interesse daran, unsere Gedankenwelt zu manipulieren, damit er Zugang zu uns bekommt, um zu Handlungen anzureizen, die verwerflich sind. „Hygiene in der Gedankenwelt“ weiterlesen

Ich habe Zeit für dich

Und als Jesus an die Stätte kam, sah er auf und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend hernieder; denn ich muss heute in dein Haus einkehren. Lukas 19, 5

Mit Google Earth kann ich überall auf der Welt anwesend sein. Ein Klick mit der Maus und schon erscheint auf dem Bildschirm meines Computers die unendliche Weite des Universums und dann der Planet Erde. Ich sehe Europa, jetzt Deutschland und dann meine Stadt und nun auch die Straße mit dem Haus, in dem ich wohne. Ich bin begeistert. Wie ist das möglich, die Unendlichkeit des Universums reduziert auf das Haus, in dem ich wohne. Ich komme mir plötzlich so unbedeutend vor und frage mich, wen es wohl interessieren könnte, dass ich da bin. Schnell fahre ich meine imaginäre Welt wieder zurück. Die Stadt schmilzt zusammen zu einem Punkt. Jetzt auch die Landesgrenzen, und zum Schluss verschlingt die Weite des Universums die Erde. Vor diesem Abenteuer mit dem Computer bekommen die Worte Jesu Bedeutung. Wir lesen: Und als Jesus an die Stätte kam, sah er auf und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend hernieder; denn ich muss heute in dein Haus einkehren. Kaum zu fassen, der Schöpfer des Universums nahm sich die Zeit, zu einem Menschen zu kommen, der ihn sehen wollte. Erinnert das nicht an die Worte: Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftut, zu dem werde ich eingehen und Gemeinschaft mit ihm haben und er mit mir? Offb. 3, 20.

Ich fühle mich nicht mehr unbedeutend und einsam. Jetzt darf ich wissen, der Herr sieht auch mich, ruft mich beim Namen und sagt: Ich habe Zeit für dich und möchte mit dir Gemeinschaft haben.

In den Augen der Juden galt Zachäus, ein Zollbeamter, als Betrüger und Gottloser. Das wusste auch Zachäus, so hatte er mit einem solchen Angebot nicht gerechnet. Der Verlauf der Geschichte zeigt, dass Zachäus in der Gegenwart Jesu sein ganzes Leben wie einen Film vor seinen inneren Augen ablaufen sah. Erschüttert über seinen Zustand, begann er alles Negative zu bereuen und war bereit, den angerichteten Schaden wieder gut zu machen. Darauf sagte Jesus: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren. Des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.

Jesus nimmt sich Zeit für uns. Ich weiß nicht, in welcher Verfassung du dich gegenwärtig befindest. Es kann sein, dass du dringend eine geistliche Erneuerung brauchst. Mit Wehmut erinnerst du dich an Zeiten, als in dir noch ein heiliges Feuer brannte und kein Weg zu weit war, Gottes Wort zu hören und Gemeinschaft mit Christen zu haben. Aber das ist lange her.

Hier eine gute Nachricht: Jesus steht heute unter deinem „Baum“, schaut nach oben, ruft dich mit Namen und sagt: Ich habe Zeit für dich, darf ich wieder zu dir kommen und erneut das Feuer in dir entzünden? Kann ich wieder Mittelpunkt in deinem Leben sein, weicht die innere Kälte. Neues Leben fließt in dein Herz. Dann macht Beten wieder Freude, weil deine Seele zu atmen beginnt. Nimm auch du dir Zeit und gib mir den ersten Platz in deinem Leben.

Auf krummen Linien gerade schreiben

Urteilt nicht über andere, damit Gott euch nicht verurteilt. Denn so wie ihr jetzt andere verurteilt, werdet auch ihr verurteilt werden. Und mit dem Maßstab, den ihr an andere legt, wird man euch selber messen. Matthäus 7, 1-2

Es liegt in der menschlichen Natur, andere zu beurteilen. Dabei haben besonders Moralisten eine hohe Meßlatte. Entspricht jemand nicht ihren Vorstellungen, wird geurteilt, sortiert und abgestraft. Der Evangelist Lukas gibt uns dafür ein Beispiel. Eines Tages hatte Simon, der Pharisäer, Jesus in sein Haus geladen, um mit ihm Tischgemeinschaft zu haben. Unverhofft erschien eine Frau, sie war als Prostituierte stadtbekannt. Diese trat hinzu und salbte Jesus die Füße. Da Simon diese Frau kannte, hätte er sie am liebsten hinausgeworfen. Jesus aber ließ es geschehen und schon benutzte Simon seine Meßlatte: Wenn dieser ein Prophet wäre, müsste er wissen, wer diese Frau ist. „Auf krummen Linien gerade schreiben“ weiterlesen

Der Himmel kann hier beginnen

Zu derselben Stunde traten die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist doch der Größte im Himmelreich? Jesus rief ein Kind zu sich und stellte es mitten unter sie und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. Wer nun sich selbst erniedrigt und wird wie dies Kind, der ist der Größte im Himmelreich. Matthäus 18, 1-4.

In diesen Tagen las ich eine Geschichte über Amdorf in Ostfriesland. Vor vielen Jahren brütete hier noch jährlich ein Storchenpaar. Weil diese herrlichen Vögel recht selten waren, wartete man im Frühjahr gespannt auf die Heimkehr des Storchenpaares aus Afrika, beobachtete und registrierte genau, ob das Nest wieder angenommen wurde und die Brut durchkam. Im nächsten Jahr waren sie wieder gekommen. Mit viel Fleiß war das Nest wieder ausgebessert und das erste Ei war gelegt worden. Die Amdorfer waren zunächst hoch erfreut, bis sie die Ankunft eines weiteren Storchenmännchens registrierten. Die Freude über den dritten Storch war allerdings nur kurz: Zu ihrem Entsetzen mussten die Leute feststellen, dass von nun an Streit eingekehrt war bei Storchens und darüber das Brutgeschäft übel vernachlässigt wurde. „Der Himmel kann hier beginnen“ weiterlesen

Wenn es nicht mit rechten Dingen zugeht

Wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. Epheser 6, 12.

Der Apostel Paulus schrieb diese Worte, weil sein Dienst eine ständige Konfrontation mit den Listen des Bösen war. Er schreibt sogar, dass Satan ihn mit Fäusten schlagen würde.

Den Thessalonichern sagte er: Ich wollte zu euch kommen, einmal und noch einmal, doch Satan hat mich gehindert. 1. Thess. 2, 18.

Klingt das nicht merkwürdig, wenn ein gebildeter Mann wie Paulus von Satan und seinen Machenschaften spricht? Kaum ein Theologe würde das heute wagen. Wir leben doch in einer aufgeklärten Gesellschaft und können Zusammenhänge und Ereignisse erklären. Paulus sah das anders. „Wenn es nicht mit rechten Dingen zugeht“ weiterlesen

Kein Neubeginn ohne Bilanz

Da antwortete ihm der Herr: Was hast du in deiner Hand? Er erwiderte: Einen Stab. Da sagte er: Wirf ihn auf die Erde! Als er ihn auf die Erde geworfen hatte, wurde der Stab zur Schlange, so dass Mose vor ihr floh. Da sagte der Herr zu Mose: Strecke deine Hand abermals aus und ergreife sie beim Schwanz! Er tat es und ergriff sie; da wurde sie in seiner Hand wieder zum Stabe. Das musst du tun, damit sie glauben, dass der Herr dir erschienen ist. 2. Mose 4, 3-5

Der Hintergrund zu dieser Begebenheit zeigt Mose in einem bedauernswerten Zustand. Eigentlich sollte er etwas anderes in seinen Händen gehalten haben, als einen Hirtenstab. Er war einmal der Hoffnungsträger Ägyptens gewesen. Den Thron einer großartigen Weltmacht sollte er besteigen, geschmückt mit allen Ehren und mit einem Zepter in der Hand. Jetzt war er eine gescheiterte Existenz, geflohen ins Exil, ohne jede Illusion. Als Schafhirte lebte er bei seinem Schwiegervater in der Wildnis und hütete seine Herden.

Gott knüpfte den Faden wieder an. Er hatte Mose nicht vergessen. Er wusste, dass hier ein Mann war, der in großer Aufrichtigkeit Gott dienen wollte, wenn auch bis jetzt ohne Erfolg. Er versuchte es einmal mit einem Schwert in der Hand, das er gegen einen Ägypter gerichtet hatte; diese Tat war ein Fehlgriff. „Was hast du in deiner Hand?“, war die Frage, die Gott vierzig Jahre später an ihn richtete. Sie könnte auch anders gelautet haben: „Was ist dir noch geblieben, Mose?“ Mose wird zu einer ehrlichen Bilanz aufgerufen. Das Ergebnis war erschütternd: Nur ein Stab war ihm noch verblieben.

Kennen wir nicht ähnliche Situationen, wo uns alles unter den Händen zerrann; die Karriere, die Ehe, die Gesundheit, das Eigenheim, unser Ansehen – bis nichts mehr blieb? Können wir uns vorstellen, dass Gott uns dennoch nicht aufgegeben hat? Er sucht uns in der Wüste auf und beginnt von Neuem. Das ist Gott! Er ist voller Erbarmen und großer Geduld. Er glaubt an uns. Es hat wenig Zweck, in solchen Situationen Schuldzuweisungen zu machen. Was geschehen ist, das ist geschehen, jetzt ist ein Neuanfang gefragt.

Gott sagt auch zu dir: „Wirf deinen Stab auf die Erde und sieh was geschieht.“ Moses Stab wurde lebendig, er wurde zur Schlange. Fasse auch du sie beim Schwanz und sieh, sie wird wieder zum Stab. – „Damit geh zum Pharao und beginne von vorn.“ Der weitere Verlauf der Geschichte zeigt, dass Mose mit großem Erfolg noch vierzig Jahre im Segen wirken konnte. Ein großes Volk wurde durch ihn aus Ägypten in die Freiheit geführt.

Brauchst du einen Neuanfang? Jeder Neuanfang ist mit einer ehrlichen Bilanz verbunden. Nur wer Mut hat, ohne Resignation den Tatsachen ins Auge zu schauen, dem wird ein neuer Start gelingen. Es hat wenig Zweck, sich entmutigen zu lassen und zu glauben, dass alles vergebliche Mühe war. Lass dir von deinen Fehlern keinen Rat erteilen, als nur den, dass du jetzt weiser geworden bist.

Mose stellte sich Pharao und begann sein gescheitertes Werk von neuem. Der noch verbliebene Stab kam jetzt zur Geltung. Er wurde zur Schlange, die die Stäbe der Zauberer verzehrte und sie damit entmachtete. Dieser Stab hieß ab jetzt „Gottes Stab“. Mit ihm teilte er das Meer, schlug den Felsen und er betete gegen Amalek und siegte. Nenne deinen Stab „Gottvertrauen“. Das Wenige in deiner Hand ist besser, als der Überfluss vieler Gottloser. Ps. 37.16.

Kann Gott alles?

Mit wem wollt ihr mich also vergleichen, dem ich gleich sei?, spricht der Heilige. Hebt eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat dies geschaffen? Er führt ihr Heer vollzählig heraus und ruft sie alle mit Namen; seine Macht und starke Kraft ist so groß, dass nicht eins von ihnen fehlt. Jesaja 40, 25-26

Weltweit finden Katastrophen statt und jedes Mal steht die Frage im Raum: Wo war Gott? Eine leidgeprüfte Mutter fragt: „Warum hat Gott mir mein Kind von der Seite gerissen? Hätte er das nicht verhindern können, wenn er allmächtig ist?“ Es fällt auf, dass Gott immer dann ins Gespräch kommt, wenn das Schicksal zugeschlagen hat. Dann wird er auf die Anklagebank gezerrt und zur Rechenschaft gezogen. Verläuft aber alles nach Plan, kommt niemand auf die Idee, Gott zu danken und nach seinem Willen zu fragen. „Kann Gott alles?“ weiterlesen

Nah und doch so fern

Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Wohin soll ich gehen vor deinem Geist und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht? Psalm 139, 5+7

Der Forschungsdrang des Menschen hat ein unfassbares Wissen hervorgebracht. Physiker kennen sich immer besser mit den allerkleinsten Bausteinen der Materie aus. Astronomen können in die unendlichen Tiefen des Weltalls schauen und entdecken immer neue Galaxien. Die Entfernungen dorthin sind schwindelerregend. Faszinierend ist das Fortschreiten der Computertechnik. Auf kleinstem Raum werden unvorstellbare Leistungen erzielt. Das gilt nicht nur für wenige Spezialisten. Wir alle haben in den letzten Jahrzehnten erstaunlich viel Neues gelernt. – Bei all dem Wissen erscheint eines sonderbar: Wir sind zwar in unendliche Weiten vorgedrungen und wissen, dass alles auf mathematischen Formeln beruht, aber fragen nicht nach dem Mathematiker. Wir sind in die kleinsten Bausteine der Materie eingedrungen, können Atome spalten und ungeheure Kräfte entfesseln und alles lässt sich mathematisch bis ins Detail berechnen, aber fragen nicht nach dem Mathematiker. Vor mir liegt eine Illustration. Sohn und Vater stehen vor einer Gießkanne, auf die sich ein Schmetterling gesetzt hat. Der Sohn fragt: “ Vater, ist das alles von selbst entstanden“? Darauf der Vater: „Der Schmetterling schon aber nicht die Gießkanne“. Jeder weiß, dass dies blanker Unsinn ist, aber weil es sich so gut anhört, wird es einfach geglaubt. Die Bibel spricht von einer geistlichen Blindheit und will sagen, dass der Mensch Gott so nahe sein kann, ihn aber dennoch nicht wahrnimmt. „Nah und doch so fern“ weiterlesen

Porträt oder Karikatur

O ihr unverständigen Galater! Wer hat euch bezaubert, denen doch Jesus Christus vor die Augen gemalt war als der Gekreuzigte. Galater 3, 1

Eine englische Übersetzung benutzt für „malen“ das Wort „porträtieren“. Paulus hatte den Galatern ein Porträt von Christus gemalt, das dem Original zum Anfassen ähnlich war.

Der Begriff Porträt führt uns in das Atelier eines Künstlers, der Könige und Herrscher lebensecht darstellt. Ägyptische Herrscher ließen sich porträtieren und an den Wänden ihrer Grabkammern verewigen. Bei uns hängen in Schlössern und Galerien Porträts von Herrschern und Königen, als Erinnerung an ihre Macht und Bedeutsamkeit. Eines der berühmtesten Porträts, angeblich von Rembrandt gemalt, kann in der Gemäldegalerie in Berlin bewundert werden. Es ist „Der Mann mit dem Goldhelm“. Es wurde 1887 aus Schweizer Privatbesitz für 20.000 Goldmark erworben.

Die Künstler der damaligen Zeit stellten ihre Farben oft selbst her. Das Purpurrot wurde aus der Purpurschnecke gewonnen, wobei aus 8000 Schnecken ein Gramm Farbe gewonnen wurde. Aus dem Halbedelstein Lapislazuli gewann man das Blau für den Himmel ihrer Bilder oder die Gewänder von Herrschern. „Porträt oder Karikatur“ weiterlesen

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