Lust ist Hunger der Seele

Habe deine Lust am Herrn, der wird dir geben, was dein Herz wünscht. Psalm 37, 4

Die Runde war zusammengekommen, um über das Thema „Lust“ zu diskutieren. Ist Lust etwas Gutes oder Schlechtes, war die Frage. Die Meinungen gingen weit auseinander. Jemand sagte: „Lust ist der Motor meiner Seele. Hätte ich zu nichts Lust, fehlte mir der Antrieb, auch nur etwas zu tun. Ich würde weder arbeiten, noch meine Beziehungen zu Gott pflegen.“

Ein anderer sagte: „Lust ist Hunger meiner Seele, ein Hunger nach Gott. Darum, dass der Mensch Gott nicht kennt, versucht er seinen Hunger mit fragwürdigen Dingen zu sättigen. Der Hunger jedoch bleibt ungestillt, so greift er zu immer größeren Portionen und aus Lust wird Gier und Leidenschaft. Der Hunger hat ihn zum Sklaven gemacht und er beginnt sich selbst zu zerstören“.

Ein anderer sagte: „Lust kann Menschen isolieren. Seine seelischen Kräfte werden absorbiert und in die falsche Richtung gelenkt. Den Alkoholiker, Spieler oder Süchtigen führt Lust in die Isolation. Seine Gedanken beschäftigen sich den ganzen Tag damit, wie er seine Lust befriedigen kann. Das kann ihm die Sinne so vernebeln, dass er bereit wird, jede moralische Hürde zu überspringen.“ „Lust ist Hunger der Seele“ weiterlesen

Der Rat der Gottlosen

Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen noch tritt auf den Weg der Sünder noch sitzt, wo die Spötter sitzen. Psalm 1, 1

Ein Gottloser ist ein Mensch, für den Gott nicht existiert. Er schließt sich dem „aufgeklärten“ Nietzsche an, der sagte: „Es ist eine Schmach, zu beten! Nicht für alle, aber für dich und mich und wer sonst auch sein Gewissen im Kopf hat. Für dich ist es eine Schmach, zu beten! Du weißt es wohl: Dein feiger Teufel in dir, der gerne die Hände faltet oder seine Hände in den Schoß legt, um es bequemer zu haben – dieser feige Teufel redet dir zu‚ „es gibt einen Gott!“

Nun stelle ich mir vor, ein solcher Mensch hat entdeckt, dass ich an Gott glaube und er beobachtet mich. Als Mensch bin ich ihm zwar sympathisch, aber irgendwie tue ich ihm Leid, so möchte er mir einen Rat geben und sagt: „Lieber Freund, ich sehe, dass Menschen dich verführt haben, an einen Gott zu glauben, den es nicht geben kann. Du betest ein Nichts an und merkst nicht, dass du eigentlich nur Selbstgespräche führst, obwohl du so intelligent bist. Du solltest deine Zeit besser nutzen, als mit Händefalten und Augen schließen.

Du bist irgendwo stehen geblieben und die Aufklärung ist an dir spurlos vorüber gegangen. Heute glaubt man an das Gute im Menschen, an die eigene Kraft und Intelligenz. Heute glaubt man an sich selbst und an die Wissenschaft, die Technik und damit an die Machbarkeit aller Dinge. Ich gebe dir einen guten Rat: Lege diesen Unsinn ab und werde ein aufgeklärter Mensch.“ „Der Rat der Gottlosen“ weiterlesen

Götter, die nicht helfen

Ihre Götzen aber sind Silber und Gold, von Menschenhänden gemacht. Sie haben Mäuler und reden nicht, sie haben Augen und sehen nicht. Sie haben Ohren und hören nicht, sie haben Nasen und riechen nicht, sie haben Hände und greifen nicht, Füße haben sie und gehen nicht, und kein Laut kommt aus ihrer Kehle. Psalm 115, 4-7

Als das Volk Israel das verheißene Land erreichte, kam es zu Völkern, die sich überall Götterbilder aufgestellt hatten, dazu ungezählte Altäre und Tempel. Mit dem Volk Israel aber zog der lebendige Gott in das Land und er gab seinem Volk den Auftrag, alle Götterbilder, Altäre und Tempel zu zerstören. Das hatte einen wichtigen Grund. Zum Ersten sollten die Völker erkennen, dass ihre Götter Phantasiegebilde sind und in Wahrheit nicht helfen können. Zum anderen wollte Gott den Bann aus dem Land tun, der durch die Verehrung falscher Götter über sie gekommen war. Denn wer solche Monster anbetet, öffnet sich der unsichtbaren Welt und weil er den lebendigen Gott nicht kennt, betet er die Dämonen an; damit verliert der Mensch und sogar ein ganzes Land seinen Schutz und der Zerstörer hat ein leichtes Werk. „Götter, die nicht helfen“ weiterlesen

Drei Dinge genügen

Wenn ich nur dich habe, so frage ich nicht nach Himmel und Erde. Psalm 73, 25

Als ich in Sibirien junge Menschen auf einer Bibelschule unterrichtete, stellte ich eines Tages eine Frage: „Wenn Umstände euch dazu zwingen würden, den Rest eures Leben auf einer einsamen Insel verbringen zu müssen, was würdet ihr als persönliche Habe mitnehmen; drei Dinge sind erlaubt.“

Die Antwort war verblüffend. Alle waren sich einig, dass sie ihre Bibel mitnehmen würden, dazu Bleistift und Papier. „Das genügt“, sagten sie. „So können wir Gottes Wort lesen und uns über seine großartigen Verheißungen freuen; wir können uns Gedanken darüber machen, aufschreiben und immer wieder lesen und sie auch ergänzen und vertiefen; beten können wir ohnehin und somit sind wir nicht mehr allein. Gott ist bei uns und diese drei Dinge machen den Aufenthalt erträglich.“ „Drei Dinge genügen“ weiterlesen

Was ist Sünde

Dazu kam der Sohn Gottes in die Welt, dass er die Werke des Teufels zerstöre. 1. Johannes 3, 8

Um diese Frage, „was ist Sünde?“ zu beantworten, müssen wir am Anfang beginnen. Gott schuf den Menschen, weil er Liebe ist; lieben kann man nicht allein. Mit den Menschen Adam und Eva hat er sich ein moralisches Gegenüber geschaffen. Er konnte mit ihnen reden und seine Macht und Herrlichkeit mit ihnen teilen. Als Zeichen seines Vertrauens gab er ihnen Macht, sich die Erde und alle Kreaturen untertan zu machen.

Unsere Ureltern jedoch entschieden sich anders. Mit dem Griff nach der verbotenen Frucht brachten sie zum Ausdruck, dass sie selbst Gott sein wollten. Sie lehnten ihren Schöpfer ab und nahmen ihr Leben selbst in die Hände. Seit dieser Zeit spricht die Bibel von Sünde, was soviel bedeutet, wie den Weg verlassen und sich verirren. Diese Gesinnung zeigt, dass man Gott sein Vertrauen und den gebührenden Gehorsam entzogen hat. „Was ist Sünde“ weiterlesen

Neue Perspektiven

Und Josua und Kaleb, die auch das Land erkundet hatten, zerrissen ihre Kleider und sprachen zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel: Das Land, das wir durchzogen haben, um es zu erkunden, ist sehr gut. 4. Mose 14, 6-7

Vor mir liegt das Foto eines Hauses mit einem kleinen Dachfenster. Die Scheiben sind nicht groß und dazu verschmutzt, kaum möglich hinauszuschauen. Darunter steht geschrieben: Unsere unterschiedlichen Sichtweisen verdanken wir den Fenstern, aus denen wir schauen. Dann war das Fenster, aus dem Josua und Kaleb schauten, kein trübes Dachfenster, sondern eine Plattform mit guter Aussicht und neuen Perspektiven.

Jeder hat seine eigene Perspektive. Was der eine als Herausforderung betrachtet, empfindet der andere als erdrückende Situation. Während die zehn Kundschafter nur Probleme sahen, erblickten Josua und Kaleb bereits ihre zukünftigen Häuser, die fruchtbaren Äcker, wohlgenährte Herden und ein gutes Leben. Während die einen sich von Gott getäuscht fühlten, sahen die anderen die gnädige Hand Gottes über ihrem Leben, die alles zum Guten wenden würde. Während die einen sich ängstlich verkrochen, weil die Bewohner des Landes in ihren Augen als Riesen erschienen, sahen die anderen diese bereits besiegt am Boden liegen. „Neue Perspektiven“ weiterlesen

Ich bin die Auferstehung und das Leben

Da sagte Jesus: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer auf mich sein Vertrauen setzt, wird leben, auch wenn er stirbt.  Johannes 11, 25

Wir durchfuhren auf dem Weg nach Windhoek das Namaqualand. Es war August und der langersehnte Regen hatte eine ausgedorrte und trostlose Wüste in kürzester Zeit in einen einzigartigen Blumengarten verwandelt. Wir bestaunten das Leben in seiner Vielfalt und Schönheit.

Biologisch betrachtet, besteht Leben aus einer Fülle von winzigen Zellen, wobei jede Zelle Erbgut zum Wachstum und für die vielfältigen Lebensprozesse die notwendigen Anweisungen enthält. In der Erforschung des Lebens steht die Wissenschaft bei allem Wissen dennoch vor einem Geheimnis. Solange man die Quelle allen Lebens nicht erkannt hat, bleiben Wachstum und Fülle unerklärlich. Das Geheimnis allen Lebens lüftete Jesus am Grab des Lazarus. Er ist die Quelle und hier bewies er sich als Herr über Leben und Tod. Mit befehlendem Wort konnte er sagen: Lazarus, komm heraus! Dann fügte er hinzu: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer auf mich sein Vertrauen setzt, wird leben, auch wenn er stirbt. Jesus ist nicht nur Herr allen biologischen Lebens, er schenkt auch Inhalt und stellt unser Leben auf eine hohe Qualitätsstufe. „Ich bin die Auferstehung und das Leben“ weiterlesen

Ungewöhnliches wagen

Simon antwortete und sprach zu ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich das Netz auswerfen. Und da sie das taten, fingen sie eine große Menge Fische. Lukas 5, 5-6

Petrus war Fischer. Seine Familie lebte vom Fischfang. Die vergangene Nacht war erfolglos geblieben. Nichts hatte er gefangen und sein Boot war leer. Eigentlich eine deprimierende Situation. Jesus aber sah das und wollte ihm helfen. Er sagte: „Fahrt hinaus und werft eure Netze aus, dass ihr einen Fang macht.“ Petrus legte alle seine Bedenken beiseite, ruderte noch einmal hinaus und hatte Erfolg. „Ungewöhnliches wagen“ weiterlesen

Wenn Männer weinen

Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich. Lukas 22, 62

Es gehört schon einiges dazu, bis Männer anfangen zu weinen. Mein Vater weinte, wenn er betrunken war und Mutter ernsthaft mit ihm sprach, dass er die Familie verarmen lasse. Dann versprach er, dass er nie wieder trinken würde. Diese Tränen waren kaum vertrocknet, schon saß er wieder im Wirtshaus. „Jungens weinen nicht!“ sagte meine Mutter zu mir, als ich mich als Kind an ihrem Rockzipfel ausheulen wollte, weil böse Buben mir einen Streich gespielt hatten. Tränen sind ein Zeichen von Schwäche und es gibt viele, die noch nie Tränen vergossen haben. „Wenn Männer weinen“ weiterlesen

Mütter, ein Geschenk

Und Adam nannte sein Weib Eva; denn sie wurde die Mutter aller, die da leben. 1. Mose 3, 20

Jeder wurde von einer Frau geboren, ob jeder damit auch eine Mutter hatte, ist damit nicht geklärt. Nicht jede Frau ist auch wirklich Mutter. Unter dem Begriff „Mutter“ hat die Bibel konkrete Vorstellungen. Gott spricht zu seinem Volk: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet. Jes. 66, 13. Eine Mutter steht für Trost, Liebe, Schutz und Geborgenheit. Wenn das heranwachsende Mädchen dies von Anbeginn nicht vermittelt bekommt, wird es ihm später schwer fallen, seinem Kind eine wirkliche Mutter sein zu können. Seine Gefühle und mütterlichen Veranlagungen konnten sich nie richtig entwickeln, so verkümmerten sie oder sind deformiert. „Mütter, ein Geschenk“ weiterlesen

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