Das Kernstück heißt Liebe

Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich. Ihre Glut ist feurig und eine Flamme des Herrn, so, dass auch viele Wasser die Liebe nicht auslöschen und Ströme sie nicht ertränken können. Wenn einer alles Gut in seinem Haus um die Liebe geben wollte, so könnte das alles nicht genügen. Hohelied 8, 6-7

In den 60er Jahren horchte die Welt auf. Nie gehörte Texte wurden von den Beatles aus Liverpool gesungen. Eines ihrer bekanntesten Lieder war: All you need is love. Das Stück wurde im Auftrag der BBC am 25. Juni 1967 live in 26 Länder übertragen und ist von etwa 400 Millionen Menschen gesehen worden. Die Welle der Begeisterung war so groß, dass die Platte drei Wochen lang die englische Hitparade anführte. Sie hatten mit ihrem Text genau ins Schwarze getroffen.

Wenn ich in unserer Sprache nach dem schönsten, aber auch heikelsten Wort suche, das Menschen beglücken oder enttäuschen kann, dann stoße ich auf das Wort „Liebe“. Liebe ist etwas, das alle Menschen gleichermaßen empfinden, wenn sie ihren Partner oder Freund nach langer Zeit der Trennung wiedersehen. „Das Kernstück heißt Liebe“ weiterlesen

Mit Freude alt werden

Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen und die Jahre sich nahen, da du wirst sagen: »Sie gefallen mir nicht«. Prediger 12, 1

Wer von uns denkt in jungen Jahren schon an das Altwerden? Unbeschwertes und sorgloses Leben ist gefragt. Kräftig zulangen, ohne an die Folgen zu denken und sich dann wundern, wenn plötzlich, oft viele Jahre später, eine hohe Rechnung ins Haus flattert. Das Gesetz von Saat und Ernte darf wohl in der Natur seine Gültigkeit haben, aber nicht im persönlichen Leben. Verwundert es da, wenn viele Alte verbittert und vereinsamt in eine trübe Zukunft ohne Perspektiven schauen und sie niemand haben will, geschweige denn sie hören möchte, falls sie wirklich noch etwas zu sagen haben.

Gehen wir einmal davon aus, dass etwa ein Viertel unseres Lebens dem Alter zugerechnet werden kann, dann wären das etwa 20 Jahre – eine lange Zeit, meine ich. Damit stellt sich die Frage, wie diese Zeit aussehen soll. Wollen wir einmal sagen: Diese Phase gefällt mir nicht oder: Die schönste Zeit meines Lebens beginnt jetzt? „Mit Freude alt werden“ weiterlesen

Alles muss raus

Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Matthäus 16, 24.

Ich möchte Christ sein und zu Jesus gehören, aber der Preis, der hier verlangt wird, ist zu hoch. Will ich Jesus nachfolgen, muss ich mich selbst verleugnen und mein Kreuz auf mich nehmen. Das klingt düster und nicht unbedingt empfehlenswert. Was verbleibt mir, wenn ich das konsequent umsetze? – Diese Frage hat schon viele beschäftigt und davor abgeschreckt, Jesus das Jawort zu geben. Immer wieder hört man die Worte: „Ich will kein Mönch sein und eingemauert hinter Klostermauern leben. Ich will fröhlich sein und lachen. Ich möchte an der Sonne parken und mein Leben zu einem Fest machen. Ist das zu viel verlangt?“ „Alles muss raus“ weiterlesen

Geläutert wie Gold

Dein Wort ist ganz durchläutert, und dein Knecht hat es lieb. Psalm 119, 140

Der Text erinnert mich an einen Besuch in den Goldminen Südafrikas. Mehr als ein Drittel aller Goldförderung kommt von dort. Wir waren mit dem Fahrstuhl einige hundert Meter in den Schacht hinabgefahren zu den Männern, die goldhaltiges Gestein abbauen. Berge von Geröll empfingen uns; es war dunkel und sehr warm hier unten. „Wo ist das Gold“, fragte ich meinen Begleiter. Er lächelte und sagte: „Aus diesem Felsgestein hier wird das begehrte Gold geschmolzen. Eine Tonne Erz ergibt ein Gramm Gold.“ – Zur Erinnerung nahm ich mir ein Stück Felsgestein mit, aber Gold konnte ich bei bestem Willen nicht entdecken. Offenbar war zu wenig darin vorhanden. „Geläutert wie Gold“ weiterlesen

Metamorphose

Denn nach des Herrn Befehl lagerten sie sich, und nach des Herrn Befehl brachen sie auf und beachteten so die Weisung des Herrn, wie er sie durch Mose geboten hatte. 4. Mose 9, 23

Am Ende ihrer Wanderung wird berichtet, dass Israel in 40 Jahren 42 Lagerplätze hatte. 4. Mos. 33. Diese Lagerplätze hatten sie sich nicht selbst ausgesucht. Es war Gott, der ihnen voran ging und den Weg zeigte, den sie gehen sollten. 42 Mal hatten sie es sich gerade bequem eingerichtet, als erneut der Befehl zum Aufbruch kam. Ob ihnen das immer leicht gefallen war? Eines war sicher, die Wanderung war nicht langweilig und vieles konnten sie entdecken, was ihnen sonst verborgen geblieben wäre.

Ich versuche mich in ihre Lage hineinzuversetzen. Meine Frau und ich sind in 56 Jahren unserer Ehe neun Mal umgezogen. Unser Sohn wurde in Hannover geboren und zwei Töchter in Frankfurt. Immer wieder mussten wir unsere Wohnung verlassen und eine neue einrichten und feststellen, dass dies oder jenes Möbelstück nicht unterzubringen war und wir uns davon trennen mussten. Neue Gardinen mussten gekauft werden, dann die Abmeldungen beim Ordnungsamt und die Neuanmeldungen. Neue Telefonnummern mussten wir uns einprägen und unsere Kinder mussten immer wieder andere Schulen besuchen und neue Lehrer kennenlernen. Denke ich heute an unser bewegtes Leben zurück, kann ich nur sagen, dass alle Mühe sich gelohnt hat. „Metamorphose“ weiterlesen

Christ sein, ein Lebensstil

Danach bat Josef von Arimathäa, der ein Jünger Jesu war, doch heimlich, aus Furcht vor den Juden, den Pilatus, dass er den Leichnam Jesu abnehmen dürfe. Und Pilatus erlaubte es. Da kam er und nahm den Leichnam Jesu ab. Johannes 19,38

Ich habe nachgeschaut, wer dieser Josef von Arimathäa war. Es handelt sich hier um einen vermögenden Ratsherrn aus der Stadt Jerusalem. Auch er verehrte Jesus, aber nur heimlich. Offenbar fürchtete er sich, seinetwegen diskriminiert zu werden. Sicher hätte das seinem Ansehen geschadet. Aus Gründen der Pietät enthielt er sich der Stimme, als der Hohe Rat das Urteil über Jesus sprach.

Jetzt aber bestand keine Gefahr mehr. Jesus war ja gestorben und ein toter Jesus bedeutete für die frommen Juden keine Gefahr mehr. So trat er aus der Anonymität heraus und stellte seine Grabhöhle zur Verfügung, die er für sich selbst gebrauchen wollte.

Wenn ich darüber nachdenke, stellt sich die Frage, ob ein Jünger Jesu eines solchen Verhaltens würdig ist. Was sind das für Freunde, die mich nur heimlich verehren, aber abtauchen, wenn es für sie keine Vorteile mehr bringt, um sich dann wieder zu mir zu bekennen, wenn ich gestorben bin? „Christ sein, ein Lebensstil“ weiterlesen

Wie Gott Wege ebnet

Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein? Welcher auch seines eigenen Sohnes nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle
dahingegeben; wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Römer 8, 31-32

Wenn Gott für uns ist, bedeutet das nicht, dass unser Weg ohne Hindernisse sein wird. Gott benutzt sie aber, um seine Macht und Herrlichkeit zu offenbaren.

Eines Tages besuchte uns ein Methodistenpastor aus Lodz in Polen. Er war von unseren Gottesdiensten so begeistert, dass er mich bat, über Pfingsten bei ihnen eine Konferenz zu gestalten. Seit Jahren betete er mit einem Team darum, dass seine in Tradition erstarrte Gemeinde geistlich neu belebt würde.

So hatten wir uns auf den Weg gemacht. Wir saßen noch in der kleinen Wohnung unserer Gastgeber, als der Pastor mit einem völlig verstörten Gesicht erschien. Er hatte an diesem Tag einen schrecklichen Autounfall erlebt und sein eingebundener Arm blutete durch den Verband. Es sah schlimm aus. Seine Frau hatte mit der kleinen Enkeltochter ebenfalls im Auto gesessen und auch sie waren schwer verletzt. Die Enkeltochter lag im Koma. Er sagte: „Normalerweise müsste ich die Konferenz absagen, ich ließ mich aber entlassen, weil ich will, dass Gott auch hier in Lodz das tut, was er bei euch tun kann.“ „Wie Gott Wege ebnet“ weiterlesen

An der Sonne parken

Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln. Und ihr sollt herausgehen und springen wie die Mastkälber. Maleachi 3, 20

Vielleicht hast du schon mal beobachtet, wie Kälber vor Freude springen, wenn sie die Enge ihres dunklen Stalls verlassen dürfen und plötzlich eine weite grüne Wiese erblicken. Wenn schon Tiere sich freuen können, wie viel mehr erst der Mensch. Gott hat den Menschen zur Freude erschaffen.

Wir weilten in Jerusalem und waren nach dem Sabbat in die Stadt gegangen, als wir plötzlich eine Gruppe Juden im Kreis tanzen sahen. Jemand hatte ein Akkordeon und spielte beschwingte Melodien. Der Staub der Straße hatte sie eingehüllt und ihre Freude war so überschwänglich, dass sie uns nicht bemerkten. Ich war erstaunt, wie fröhlich Juden sein können. „An der Sonne parken“ weiterlesen

Was geschieht mit der Erde?

Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen. Matthäus 24, 35

Petrus spricht von einem Tag des Gerichts über alle Menschen. Er nennt diesen Tag „Tag des Herrn“, dann wird diese Erde vergehen. Gleichzeitig tröstet er alle Gläubigen und fügt hinzu: Wir aber warten auf einen neuen Himmel und eine neue Erde, auf der Gerechtigkeit wohnen wird. 2. Petr. 3, 10-13.

Dass Himmel und Erde vergehen werden, können Geologen bestätigen. Nach ihren Aussagen ist unsere Erde eine Feuerkugel, die von einem Mantel umgeben wird, der im Verhältnis zu den Ausmaßen des Erdinneren dünner ist, als eine Eierschale. Die Kontinente „schwimmen“ auf dieser dünnen Erdmantelschicht. Im Inneren herrschen Temperaturen zwischen 3.000 und 10.000 Grad Celsius. Nur relativ wenige Kilometer unter unseren Füßen brodelt eine glühende Masse, das Magma.

Denkt man an den riesigen Druck, dem dieser dünne Mantel vom Erdinnern her ausgesetzt ist, kann man sich auch die Ursache für die gewaltigen Erdstöße und die Vulkanausbrüche vorstellen, die von Zeit zu Zeit in bestimmten Regionen unseres Planeten riesige Katastrophen verursachen. Immer wieder berichten die Medien von den verheerenden Auswirkungen. „Was geschieht mit der Erde?“ weiterlesen

Die Tür schließen

Wenn du aber betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließe die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.
Matthäus 6, 6

Das Gebet spielt wohl in allen Religionen eine wichtige Rolle. Wir hatten uns in Sri Lanka einen Bus mit Fahrer gemietet, der uns nach Candy bringen sollte. Unterwegs kamen wir an einen buddhistischen Tempel. Der Fahrer stoppte, ging zum Tempel und betete vor einer Statue und warf einige Geldstücke in einen Opferstock. Ich fragte ihn, warum er das tue. „Ich wünsche mir eine sichere Fahrt,“ war die Antwort. Dann ging die Reise weiter. Ich wünsche mir … Bestehen nicht die meisten Gebete nur aus Wünschen? Wir beten, weil wir uns etwas wünschen. Der eine wünscht sich Gesundheit, der andere Erfolg für die bevorstehende Prüfung, wieder ein anderer wünscht sich einen guten Schlaf usw. Die Wunschliste kann endlos sein. „Die Tür schließen“ weiterlesen

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