Metamorphose

Denn nach des Herrn Befehl lagerten sie sich, und nach des Herrn Befehl brachen sie auf und beachteten so die Weisung des Herrn, wie er sie durch Mose geboten hatte. 4. Mose 9, 23

Am Ende ihrer Wanderung wird berichtet, dass Israel in 40 Jahren 42 Lagerplätze hatte. 4. Mos. 33. Diese Lagerplätze hatten sie sich nicht selbst ausgesucht. Es war Gott, der ihnen voran ging und den Weg zeigte, den sie gehen sollten. 42 Mal hatten sie es sich gerade bequem eingerichtet, als erneut der Befehl zum Aufbruch kam. Ob ihnen das immer leicht gefallen war? Eines war sicher, die Wanderung war nicht langweilig und vieles konnten sie entdecken, was ihnen sonst verborgen geblieben wäre.

Ich versuche mich in ihre Lage hineinzuversetzen. Meine Frau und ich sind in 56 Jahren unserer Ehe neun Mal umgezogen. Unser Sohn wurde in Hannover geboren und zwei Töchter in Frankfurt. Immer wieder mussten wir unsere Wohnung verlassen und eine neue einrichten und feststellen, dass dies oder jenes Möbelstück nicht unterzubringen war und wir uns davon trennen mussten. Neue Gardinen mussten gekauft werden, dann die Abmeldungen beim Ordnungsamt und die Neuanmeldungen. Neue Telefonnummern mussten wir uns einprägen und unsere Kinder mussten immer wieder andere Schulen besuchen und neue Lehrer kennenlernen. Denke ich heute an unser bewegtes Leben zurück, kann ich nur sagen, dass alle Mühe sich gelohnt hat. „Metamorphose“ weiterlesen

Christ sein, ein Lebensstil

Danach bat Josef von Arimathäa, der ein Jünger Jesu war, doch heimlich, aus Furcht vor den Juden, den Pilatus, dass er den Leichnam Jesu abnehmen dürfe. Und Pilatus erlaubte es. Da kam er und nahm den Leichnam Jesu ab. Johannes 19,38

Ich habe nachgeschaut, wer dieser Josef von Arimathäa war. Es handelt sich hier um einen vermögenden Ratsherrn aus der Stadt Jerusalem. Auch er verehrte Jesus, aber nur heimlich. Offenbar fürchtete er sich, seinetwegen diskriminiert zu werden. Sicher hätte das seinem Ansehen geschadet. Aus Gründen der Pietät enthielt er sich der Stimme, als der Hohe Rat das Urteil über Jesus sprach.

Jetzt aber bestand keine Gefahr mehr. Jesus war ja gestorben und ein toter Jesus bedeutete für die frommen Juden keine Gefahr mehr. So trat er aus der Anonymität heraus und stellte seine Grabhöhle zur Verfügung, die er für sich selbst gebrauchen wollte.

Wenn ich darüber nachdenke, stellt sich die Frage, ob ein Jünger Jesu eines solchen Verhaltens würdig ist. Was sind das für Freunde, die mich nur heimlich verehren, aber abtauchen, wenn es für sie keine Vorteile mehr bringt, um sich dann wieder zu mir zu bekennen, wenn ich gestorben bin? „Christ sein, ein Lebensstil“ weiterlesen

Wie Gott Wege ebnet

Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein? Welcher auch seines eigenen Sohnes nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle
dahingegeben; wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Römer 8, 31-32

Wenn Gott für uns ist, bedeutet das nicht, dass unser Weg ohne Hindernisse sein wird. Gott benutzt sie aber, um seine Macht und Herrlichkeit zu offenbaren.

Eines Tages besuchte uns ein Methodistenpastor aus Lodz in Polen. Er war von unseren Gottesdiensten so begeistert, dass er mich bat, über Pfingsten bei ihnen eine Konferenz zu gestalten. Seit Jahren betete er mit einem Team darum, dass seine in Tradition erstarrte Gemeinde geistlich neu belebt würde.

So hatten wir uns auf den Weg gemacht. Wir saßen noch in der kleinen Wohnung unserer Gastgeber, als der Pastor mit einem völlig verstörten Gesicht erschien. Er hatte an diesem Tag einen schrecklichen Autounfall erlebt und sein eingebundener Arm blutete durch den Verband. Es sah schlimm aus. Seine Frau hatte mit der kleinen Enkeltochter ebenfalls im Auto gesessen und auch sie waren schwer verletzt. Die Enkeltochter lag im Koma. Er sagte: „Normalerweise müsste ich die Konferenz absagen, ich ließ mich aber entlassen, weil ich will, dass Gott auch hier in Lodz das tut, was er bei euch tun kann.“ „Wie Gott Wege ebnet“ weiterlesen

An der Sonne parken

Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln. Und ihr sollt herausgehen und springen wie die Mastkälber. Maleachi 3, 20

Vielleicht hast du schon mal beobachtet, wie Kälber vor Freude springen, wenn sie die Enge ihres dunklen Stalls verlassen dürfen und plötzlich eine weite grüne Wiese erblicken. Wenn schon Tiere sich freuen können, wie viel mehr erst der Mensch. Gott hat den Menschen zur Freude erschaffen.

Wir weilten in Jerusalem und waren nach dem Sabbat in die Stadt gegangen, als wir plötzlich eine Gruppe Juden im Kreis tanzen sahen. Jemand hatte ein Akkordeon und spielte beschwingte Melodien. Der Staub der Straße hatte sie eingehüllt und ihre Freude war so überschwänglich, dass sie uns nicht bemerkten. Ich war erstaunt, wie fröhlich Juden sein können. „An der Sonne parken“ weiterlesen

Was geschieht mit der Erde?

Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen. Matthäus 24, 35

Petrus spricht von einem Tag des Gerichts über alle Menschen. Er nennt diesen Tag „Tag des Herrn“, dann wird diese Erde vergehen. Gleichzeitig tröstet er alle Gläubigen und fügt hinzu: Wir aber warten auf einen neuen Himmel und eine neue Erde, auf der Gerechtigkeit wohnen wird. 2. Petr. 3, 10-13.

Dass Himmel und Erde vergehen werden, können Geologen bestätigen. Nach ihren Aussagen ist unsere Erde eine Feuerkugel, die von einem Mantel umgeben wird, der im Verhältnis zu den Ausmaßen des Erdinneren dünner ist, als eine Eierschale. Die Kontinente „schwimmen“ auf dieser dünnen Erdmantelschicht. Im Inneren herrschen Temperaturen zwischen 3.000 und 10.000 Grad Celsius. Nur relativ wenige Kilometer unter unseren Füßen brodelt eine glühende Masse, das Magma.

Denkt man an den riesigen Druck, dem dieser dünne Mantel vom Erdinnern her ausgesetzt ist, kann man sich auch die Ursache für die gewaltigen Erdstöße und die Vulkanausbrüche vorstellen, die von Zeit zu Zeit in bestimmten Regionen unseres Planeten riesige Katastrophen verursachen. Immer wieder berichten die Medien von den verheerenden Auswirkungen. „Was geschieht mit der Erde?“ weiterlesen

Die Tür schließen

Wenn du aber betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließe die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.
Matthäus 6, 6

Das Gebet spielt wohl in allen Religionen eine wichtige Rolle. Wir hatten uns in Sri Lanka einen Bus mit Fahrer gemietet, der uns nach Candy bringen sollte. Unterwegs kamen wir an einen buddhistischen Tempel. Der Fahrer stoppte, ging zum Tempel und betete vor einer Statue und warf einige Geldstücke in einen Opferstock. Ich fragte ihn, warum er das tue. „Ich wünsche mir eine sichere Fahrt,“ war die Antwort. Dann ging die Reise weiter. Ich wünsche mir … Bestehen nicht die meisten Gebete nur aus Wünschen? Wir beten, weil wir uns etwas wünschen. Der eine wünscht sich Gesundheit, der andere Erfolg für die bevorstehende Prüfung, wieder ein anderer wünscht sich einen guten Schlaf usw. Die Wunschliste kann endlos sein. „Die Tür schließen“ weiterlesen

Wenn man hören und sehen kann

Ein hörendes Ohr und ein sehendes Auge, die macht beide der Herr. Sprüche 20, 12.

Man hatte mich zum Gottesdienst eingeladen. Die Predigt konnte ich nicht verstehen. Sicher lag es daran, dass ich nicht christlich erzogen worden war. Trotzdem besuchte ich weitere Gottesdienste. Sechs Wochen, immer das gleiche Ergebnis. Dann aber, an einem Sonntagmorgen, sollte sich etwas ändern. Zum Schluss sangen alle das Lied: „So nimm denn meine Hände“…, es war ein Gebet. Auch ich sang mit und da geschah es: Eine Stimme sprach zu mir, ob ich das ernst meine. Als ich das bejahte, sah ich mein Leben wie einen Film vor meinen inneren Augen abrollen. Ich hatte bisher ohne Gott gelebt; jetzt bat ich um Vergebung. Der nächste Gottesdienst verlief völlig anders. Ich hatte das Gefühl, als geschehe alles nur für mich. Der Gesang, die Predigt, alles drang mir tief ins Herz. Ich hatte das Gefühl, nach Hause gekommen zu sein. Gott hatte mir Ohren und Augen geöffnet. Von nun an war ich ein Hörender und Sehender geworden, das hatte Auswirkung auf mein weiteres Leben. „Wenn man hören und sehen kann“ weiterlesen

Trauer, ein Schmerz der Seele

Trauern ist besser als Lachen; denn durch Trauern wird das Herz gebessert. Prediger 7, 3

Trauer kann viele Ursachen haben. Wir trauern einer Zeit nach, die uns besser gefallen hatte, als diese. Wir trauern über die eigenen Kinder, wenn sie sich nicht so entwickeln, wie wir es gedacht haben. Es kann auch sein, dass ein lieber Mensch von unserer Seite gerissen wird und plötzlich eine tiefe Leere in uns entsteht. Trauer hat immer etwas mit Verlust zu tun und wird als negativ empfunden. Trauer ist Herzeleid, ein Schmerz der Seele, den jeder ganz persönlich verarbeiten muss.

Jeder Mensch wehrt sich gegen einen solchen Schmerz und möchte ihn so schnell als möglich verdrängen und wieder los werden. Viele stürzen sich in die Arbeit, um nicht nachdenken zu müssen. Andere stillen ihren Schmerz mit Alkohol, Drogen und anderen Dingen. – Nur nicht trauern, sagen sie. Keinen Schmerz empfinden und nicht schwach werden, sondern stark bleiben. So wird etwas verdrängt, das eigentlich von großem Nutzen sein soll. „Trauer, ein Schmerz der Seele“ weiterlesen

Die Herausforderung annehmen

Macht aus euren Pflugscharen Schwerter und aus euren Sicheln Spieße! Der Schwache spreche: Ich bin stark. Joel 4, 10

Ich hatte eine Reihe schlechter Tage. Vieles beschäftigte mich, was nicht unbedingt ermutigend war. Selbstanklage, Minderwertigkeitsgefühle, Entmutigung und viele negative Gedanken plagten mich, als plötzlich obiges Wort zu mir kam. Ganz deutlich hörte ich eine leise Stimme, die freundlich mit mir sprach. Ich hörte die Worte: Der Schwache spreche, ich bin stark.

Wie ein rettender Strohhalm erschien mir dieser Zuspruch und ich griff zunächst zaghaft danach, dann immer entschlossener und schließlich begann ich es laut auszusprechen: „Ich bin nicht schwach, ich bin stark!“ Immer wieder sagte ich diese ermutigenden Worte und ein wohltuender, lieblicher Strom voll Kraft erfüllte meine Brust. Alle Dunkelheit begann zu weichen und den ganzen Tag über fühlte ich neue Kraft und neuen Lebensmut. Danach begann ich, mich ernstlich mit diesem Wort auseinander zu setzen. Ich hörte schon oft von der Kraft positiven Denkens, so kamen Zweifel auf, ob das nicht etwa eine Täuschung oder Selbstbetrug gewesen sein könnte.

Während ich diesen Gedanken nachging, machte der Heilige Geist mich darauf aufmerksam, dass Gott selbst diese Worte gesprochen hatte. Er selbst hatte gesagt: Der Schwache spreche: Ich bin stark. Also war ich gemeint. Mir ging ein Licht auf: Ich darf genau das Gegenteil von dem sagen, was mein Herz empfindet. Jubel und Freude erfüllten mich und ich konnte tief durchatmen. Der üble Druck war gewichen, weil ich das gesagt hatte, was Gott befohlen hatte.

Gott sagte auch, dass sein Volk aus ihren Pflugscharen Schwerter machen sollte und aus Sicheln Spieße. Klingt das nicht nach Mobilmachung und Krieg? Genau das hat Gott gemeint. Mit anderen Worten hat er gesagt: Stelle dich der Herausforderung; du bist ein Kind des Allerhöchsten, ein gesalbter Mensch, ausgerüstet mit Vollmacht, die Werke des Bösen zu zerstören. Mache davon jetzt Gebrauch.

Eigentlich war es immer so in der Geschichte der Juden. Immer wieder mussten sie sich ihren Feinden stellen und die Herausforderung annehmen. Sollten wir dabei eine Ausnahme machen? Sicher nicht. Paulus sagt, dass wir nicht gegen Fleisch und Blut zu kämpfen haben, sondern gegen Mächte der Finsternis; diese wollen unsere Lebensqualität zerstören.

Hinter dem Gefühl von Schwachheit und Gedanken der Entmutigung steht also eine böse Macht. Weil der Teufel keine Hoffung hat, plagt er seine Opfer mit Gedanken der Hoffnungslosigkeit. Weil er der Inbegriff aller Unreinheit ist, plagt er seine Opfer mit unreinen Gedanken. Weil er für alle Ewigkeit verdammt ist, plagt er seine Opfer mit Verdammnisgefühlen. Wer das einmal begriffen hat, stellt sich mutig dem Feind. Er beginnt zu sprechen, wie Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.

Wer ständig mit der Schwachheit kommuniziert, ruft die Geister und umgibt sich mit Schwachheit und Versagen. Darauf wartet der Feind. Wer aber beginnt, nach dem Willen Gottes zu sprechen, erlebt das Gegenteil.

Nimm die Herausforderung an. Steh auf wie ein Gewappneter mit Schwert und Spieß und tritt mutig dem Bösen entgegen und bekenne, dass du nicht schwach bist, sondern stark. Du kannst es dir leisten so zu sprechen.

Zwar allein, aber treu

Und Henoch wandelte mit Gott; und weil er mit Gott wandelte, nahm ihn Gott hinweg und er ward nicht mehr gesehen. 1. Mose 5, 22+24

Aus Henochs Biografie geht hervor, dass er ein Prophet war. Gott gestattete ihm einen Blick in die unsichtbare Welt; er sah die Wiederkunft Jesu mit seinen Heiligen, um Gericht über alle Gottlosigkeit der Menschen zu halten.
Judas 14-15.

Danach dürfte er ein unbequemer Zeitgenosse gewesen sein. Besonders aber fällt mir auf, dass niemand bereit war, seine Botschaft anzunehmen, nicht einmal seine Frau und die Kinder. Danach war Henoch ein einsamer Mann, – einsam wie ein Leuchtturmwärter, irgendwo an einer unbewohnten Küste. Würde ich einen Leuchtturmwärter fragen, wie er seinen Dienst sieht, würde er sagen: „Ich bin zwar allein, aber treu. Ich sorge dafür, dass genügend Licht ausgeht, um unzähligen Schiffen Orientierung zu geben, damit sie an den gefährlichen Klippen vorbeifahren können, um den sicheren Hafen zu erreichen.“ „Zwar allein, aber treu“ weiterlesen

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