Nur ein Stein

Und David tat seine Hand in die Hirtentasche und nahm einen Stein daraus und schleuderte ihn und traf den Philister an die Stirn, dass der Stein in seine Stirn fuhr und er zu Boden fiel auf sein Angesicht. 1. Samuel 17, 49

Der Sechstagekrieg vom 5. bis 10. Juni 1967 war einer der vielen Versuche, die Juden umzubringen. Ein Volk von 3 Millionen wurde von 14 arabischen Völkern, mit insgesamt 110 Millionen, mit dem Schlachtruf konfrontiert: „Werft die Juden ins Meer“. 1000 ägyptische Panzer und 100.000 Soldaten waren aufmarschiert. Dieser Krieg dauerte nur 100 Stunden. In dieser Zeit verloren die Ägypter 21.000 Soldaten, einschließlich ihrer gesamten Ausrüstung. Jordanien und Syrien erging es nicht viel anders. Dazu wurde der Gazastreifen besetzt. Die Zeitungen schrieben: „David hat wieder einmal gegen Goliath gekämpft und gesiegt.“ „Nur ein Stein“ weiterlesen

Die Macht der Worte

Die Zunge ist nur ein kleines Glied und richtet große Dinge an. Siehe, ein kleines Feuer, welch einen Wald kann es entzünden. So ist auch die Zunge ein Feuer, eine Welt voll Ungerechtigkeit. Sie ist nur ein kleines Glied aber befleckt den ganzen Leib; sie ist in der Lage, die ganze Welt anzuzünden, wenn sie von der Hölle entzündet ist. Jakobus 3, 5-6.

Es gibt kein Wesen, das mit Feuer hantiert, als allein der Mensch. Feuer ist faszinierend und zieht in seinen Bann. Ich werde an einen Zeitungsbericht erinnert: Feuerwehrmann als Brandstifter entlarvt. Als Begründung hieß es: „Ich wollte es mal richtig brennen sehen, darum habe ich das Feuer gelegt.“ Ein anderer Bericht: Kinder spielten in der Scheune mit Feuer, als es plötzlich außer Kontrolle geriet. Das ganze Gehöft wurde eingeäschert, es entstand ein hoher Sachschaden.

Alles Leid auf dieser Welt verdankt der Mensch dem Menschen. Oft genügt schon ein unbedachtes Wort, um einen Flächenbrand auszulösen. Das Grundübel ist die Zunge. Mit Worten werden Freundschaften geschlossen, aber auch zerstört. Mit Worten werden Menschen geführt, aber auch verführt. Durch Worte sind Revolutionen entstanden und Kriege mit Millionen von Toten geführt worden. Mit Worten wird Gottes Reich gebaut, aber auch zerstört. „Die Macht der Worte“ weiterlesen

Ein Gefängnis wird zur Kanzel

So ermahne ich dich um meines Sohnes willen, Onesimus, den ich gezeugt habe in meiner Gefangenschaft. Philemon 10

Unter den vielen Briefen des Paulus ist der Brief an Philemon ein Dokument besonderer Art. Es entstand im Gefängnis, in dem Paulus eine Haftstrafe absitzen musste wegen Verbreitung des Evangeliums.

Aus der Geschichte wissen wir, dass damalige Gefängnisse nicht mit den unseren zu vergleichen sind. Gewalt, Folter und Demütigungen waren an der Tagesordnung. Rechtanwälte gab es keine. Die Gefangenen waren der Gunst der jeweiligen Herrscher bedingungslos ausgeliefert. „Ein Gefängnis wird zur Kanzel“ weiterlesen

Kann Gott alles?

Mit wem wollt ihr mich also vergleichen, dem ich gleich sei?, spricht der Heilige. Hebt eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat dies geschaffen? Er führt ihr Heer vollzählig heraus und ruft sie alle mit Namen; seine Macht und starke Kraft ist so groß, dass nicht eins von ihnen fehlt. Jesaja 40, 25-26

Weltweit finden Katastrophen statt und jedes Mal steht die Frage im Raum: Wo war Gott? Eine leidgeprüfte Mutter fragt: „Warum hat Gott mir mein Kind von der Seite gerissen? Hätte er das nicht verhindern können, wenn er allmächtig ist?“ Es fällt auf, dass Gott immer dann ins Gespräch kommt, wenn das Schicksal zugeschlagen hat. Dann wird er auf die Anklagebank gezerrt und zur Rechenschaft gezogen. Verläuft aber alles nach Plan, kommt niemand auf die Idee, Gott zu danken und nach seinem Willen zu fragen. „Kann Gott alles?“ weiterlesen

Nah und doch so fern

Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Wohin soll ich gehen vor deinem Geist und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht? Psalm 139, 5+7

Der Forschungsdrang des Menschen hat ein unfassbares Wissen hervorgebracht. Physiker kennen sich immer besser mit den allerkleinsten Bausteinen der Materie aus. Astronomen können in die unendlichen Tiefen des Weltalls schauen und entdecken immer neue Galaxien. Die Entfernungen dorthin sind schwindelerregend. Faszinierend ist das Fortschreiten der Computertechnik. Auf kleinstem Raum werden unvorstellbare Leistungen erzielt. Das gilt nicht nur für wenige Spezialisten. Wir alle haben in den letzten Jahrzehnten erstaunlich viel Neues gelernt. – Bei all dem Wissen erscheint eines sonderbar: Wir sind zwar in unendliche Weiten vorgedrungen und wissen, dass alles auf mathematischen Formeln beruht, aber fragen nicht nach dem Mathematiker. Wir sind in die kleinsten Bausteine der Materie eingedrungen, können Atome spalten und ungeheure Kräfte entfesseln und alles lässt sich mathematisch bis ins Detail berechnen, aber fragen nicht nach dem Mathematiker. Vor mir liegt eine Illustration. Sohn und Vater stehen vor einer Gießkanne, auf die sich ein Schmetterling gesetzt hat. Der Sohn fragt: “ Vater, ist das alles von selbst entstanden“? Darauf der Vater: „Der Schmetterling schon aber nicht die Gießkanne“. Jeder weiß, dass dies blanker Unsinn ist, aber weil es sich so gut anhört, wird es einfach geglaubt. Die Bibel spricht von einer geistlichen Blindheit und will sagen, dass der Mensch Gott so nahe sein kann, ihn aber dennoch nicht wahrnimmt. „Nah und doch so fern“ weiterlesen

Porträt oder Karikatur

O ihr unverständigen Galater! Wer hat euch bezaubert, denen doch Jesus Christus vor die Augen gemalt war als der Gekreuzigte. Galater 3, 1

Eine englische Übersetzung benutzt für „malen“ das Wort „porträtieren“. Paulus hatte den Galatern ein Porträt von Christus gemalt, das dem Original zum Anfassen ähnlich war.

Der Begriff Porträt führt uns in das Atelier eines Künstlers, der Könige und Herrscher lebensecht darstellt. Ägyptische Herrscher ließen sich porträtieren und an den Wänden ihrer Grabkammern verewigen. Bei uns hängen in Schlössern und Galerien Porträts von Herrschern und Königen, als Erinnerung an ihre Macht und Bedeutsamkeit. Eines der berühmtesten Porträts, angeblich von Rembrandt gemalt, kann in der Gemäldegalerie in Berlin bewundert werden. Es ist „Der Mann mit dem Goldhelm“. Es wurde 1887 aus Schweizer Privatbesitz für 20.000 Goldmark erworben.

Die Künstler der damaligen Zeit stellten ihre Farben oft selbst her. Das Purpurrot wurde aus der Purpurschnecke gewonnen, wobei aus 8000 Schnecken ein Gramm Farbe gewonnen wurde. Aus dem Halbedelstein Lapislazuli gewann man das Blau für den Himmel ihrer Bilder oder die Gewänder von Herrschern. „Porträt oder Karikatur“ weiterlesen

Keine Armee aus Terrakotta

Es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, werden seine Stimme hören und werden hervorgehen, die da Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Übles getan haben zur Auferstehung des Gerichts. Johannes 5, 28-29

1965 wurde bei Ausgrabungen in China eine tönerne Armee von mehr als 3000 Soldaten und Pferdefiguren entdeckt. Insgesamt waren es 2.549 Terrakotta-Figuren, davon 583 der Kavallerie, 1.965 der Infanterie, außerdem Musiker und ein Kommandant. Die Funde werden heute im Museum von Xianyang beherbergt. Verblüffend ist die Individualität jeder Figur. Jeder einzelne Krieger wirkt wie aus dem Leben. Handelt es sich hier um eine Grabbeigabe für einen großen Herrscher? Sollte diese Armee von Kriegern ihn im Jenseits schützen? Nach 2000 Jahren wurde sie wieder ausgegraben und sie stand immer noch an gleicher Stelle – wie damals. Hatten sie ihren Zweck erfüllt? – Sicher nicht! „Keine Armee aus Terrakotta“ weiterlesen

Ein Jünger, was ist das?

Darum geht zu allen Völkern und macht sie zu Jüngern.  Matthäus 28, 19

Matthäus gebraucht das Wort „Jünger“ zum ersten Mal in der Bergpredigt Jesu. Da heißt es: Er setzte sich auf einen Berg und seine Jünger traten zu ihm und er lehrte sie. Ich habe nachgeschaut, welches Wort andere Übersetzer für Jünger gebrauchen. Die englischen Übersetzungen verwenden für Jünger das Wort „disciples“, das soviel heißt wie Disziplinierte. Eine schwedische Übersetzung benutzt das Wort „efterföljare“, das soviel heißt wie Nachfolger sein. „Ein Jünger, was ist das?“ weiterlesen

Du bist nicht wehrlos

Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes. Epheser 6, 16-17

Paulus fasst seine Ausführungen zusammen und spricht von einem Schild, einem Helm und einem Schwert. Eigentlich will er sagen, dass Christenmenschen nicht wehrlos den feindlichen Strömungen gegenüberstehen. Sie dürfen gegen den Strom schwimmen, bis sie das Ziel ihres Glaubens erreicht haben.

Für meine Predigt hatte ich diesen Text gewählt und besorgte mir einen Schild, einen Helm und ein Schwert. Meine Zuhörer waren nicht wenig erstaunt, als ich so in voller Montur vor ihnen stand, um zu predigen. „Du bist nicht wehrlos“ weiterlesen

Die Bibel, kein Buch wie dieses

Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg. Psalm 119, 105

In der Weltliteratur gibt es kein Buch, das mit der Bibel vergleichbar wäre. Einmalig ist ihre Entstehungszeit. Etwa 2000 Jahre brauchte sie zu ihrer Entstehung und wurde von etwa 40 Autoren geschrieben; diese aber lebten oft zu unterschiedlichen Zeitepochen. Inhaltlich müsste sie demzufolge voller Widersprüche sein. Das Gegenteil aber ist der Fall. Sie ist wie aus einem Stück, obwohl sie aus 66 einzelnen Büchern besteht. Vom ersten Blatt an begegnet uns immer wieder der Ausspruch: So spricht der Herr! So sprach Gott durch seine Propheten zu den Juden und hat dieses Volk zum Offenbarungsträger seiner Herrlichkeit und seines Willens werden lassen. Die Botschaft der Bibel ist das lebendige Wort, und wer sich damit beschäftigt, hat ein Gegenüber, mit dem er sich auseinandersetzen muss. „Die Bibel, kein Buch wie dieses“ weiterlesen

Verified by ExactMetrics