Straft Gott die Menschen?

Mein Kind, denke nicht geringschätzig von der Erziehung des Herrn! Verzage aber auch nicht, wenn du von ihm gestraft wirst! Der Herr erzieht nur, wen er lieb hat; er züchtigt nur den, den er als Sohn anerkennt. Hebräer 12, 6

Als ich noch die Schule besuchte, waren Züchtigungen an der Tagesordnung. Der Stock war des Lehrers liebstes Werkzeug. Die Kirche stand dem keineswegs nach, auch sie verstand sich als Erzieherin des Volkes. So gab es auferlegte Strafen, die als Bußübung verstanden werden sollten, bis hin zum Ausschluss oder dem Scheiterhaufen.

Man nahm sich das Recht dazu aus der Bibel, schließlich züchtigt Gott die Menschen und sie verstand sich als Exekutive. Mag das ein Grund dafür sein, dass heute so viele Menschen im christlichen Abendland der Kirche den Rücken kehren? Eine Grundaussage über Gottes Wesen ist, dass Gott Liebe ist. Alles, was Gott denkt, sagt und tut, hat immer das Wohl der Menschen zum Ziel. Liebe handelt nie grausam. Wenn Jesus eine Geißel nahm, um die Händler aus dem Tempel zu treiben, dann tat er es aus Liebe zu denen, welche hier in Ruhe anbeten wollten. Ob die Händler den Sinn der Geißelhiebe wohl so verstanden hatten? Gott ist aber auch gerecht. Gerechtigkeit hat immer etwas mit Recht und Unrecht und Vergeltung zu tun. „Straft Gott die Menschen?“ weiterlesen

Glaube ist Vertrauen

Durch den Glauben ward gehorsam Abraham, als er berufen war, auszugehen in ein Land, das er ererben sollte, und er ging aus und wusste nicht, wo er hinkäme. Hebräer 11, 8

Hast du schon mal eine Reise unternommen, ohne zu wissen wohin sie gehen soll? Ich bin in meinem Leben viel gereist. Dabei war es selbstverständlich, dass ich mich zuvor gründlich darauf vorbereitete. Ich erkundigte mich über das Land, die Menschen, ihre Lebensgewohnheiten, ob und wo es Sehenswürdigkeiten gibt. Nicht zuletzt wollte ich vorher wissen, an welchem Tag, zu welcher Zeit und mit welchem Flugzeug ich zu welchem Flughafen fliegen müsste. Nichts wurde dem Zufall überlassen. „Glaube ist Vertrauen“ weiterlesen

Lass dich nicht entmutigen

Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber ist euch not, auf dass ihr den Willen Gottes tut und das verheißene Erbe empfanget. Hebräer 10, 35-36

Als der berühmte Paganini anlässlich eines Festes sein erstes Konzert gab, sprang ihm in der Aufregung eine Saite nach der anderen, bis nur noch eine übrig blieb. Aber das war sein Glück! Er gab nicht auf, sondern sah darin eine Gelegenheit, sein Können unter Beweis zu stellen. Nie gehörte Töne und Melodien entlockte er seinem Instrument. Damit imponierte er seinen Zuhörern und der Beifall wollte kein Ende nehmen. Paganini war durch diese Panne über Nacht zu einem begehrten Künstler geworden.

Das Konzert Paganinis kann ungewollt über Nacht unser eigenes „Konzert“ werden. Bei aller Anstrengung und gutem Willen reißt eine Saite nach der anderen und alles scheint in Frage gestellt zu sein. Das kann den Fortbestand einer Ehe ebenso betreffen, wie die Arbeit im Reich Gottes oder unsere gesundheitliche Verfassung. Anstatt jetzt mit der einen, noch verbliebenen Saite weiterzuspielen, geben wir auf und das „Konzert“ findet nicht statt. „Lass dich nicht entmutigen“ weiterlesen

Keine Entmutigung annehmen

Darum heißt es: Stärkt die kraftlosen Hände! Lasst die zitternden Knie wieder fest werden! Bleibt auf dem geraden Weg, damit die Schwachen nicht fallen, sondern neuen Mut fassen und wieder gesund werden. Hebräer 12, 12

Wie oft wollten die Juden in der Wüste ihre Reise abbrechen und umkehren. Hiob war so entmutigt, dass er den Tag seiner Geburt zu verfluchen begann. Elia war so verzagt, dass er in die Wüste floh und sich den Tod wünschte. Petrus war so desillusioniert, dass er wieder fischen gehen wollte. – Es gibt kaum jemanden, der nicht schon mal entmutigt war und aufgeben wollte. „Keine Entmutigung annehmen“ weiterlesen

Gibt es ein Zu spät?

Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstocket eure Herzen nicht. Hebräer 4, 7 b

Der Schreiber dieser Zeilen nimmt Bezug auf die Wüstenwanderung der Juden. Sie hatten ihre Herzen immer wieder von Gott abgewandt, bis hin zur völligen Verstockung. Das Ergebnis war, dass niemand das Ziel erreichte. Im Neuen Testament bekommt dieses Wort eine viel tiefere Bedeutung. Jetzt geht es um die Ewigkeit.

Das Ziel unserer Reise ist die zukünftige Welt. Wer diese verfehlt, geht ewig verloren. Sein Weg endet in der Hölle. Warum erwähnte Christus die Hölle öfter als den Himmel und drohte seinen Zuhörern mit schrecklichsten Strafen? „Gibt es ein Zu spät?“ weiterlesen

Dranbleiben

Darum richtet wieder auf die lässigen Hände und die müden Knie und tut gewisse Tritte mit euren Füßen, dass nicht jemand strauchle wie ein Lahmer, sondern vielmehr gesund werde. Hebräer 12, 12-13

Der Schreiber richtet seine Botschaft an Menschen, die in der Nachfolge müde geworden sind. Offenbar war es hier eine Gebetsmüdigkeit. Mit ermutigenden Worten möchte er sie zum Altar zurückrufen, damit sie wieder stark werden und Schritte des Glaubens gehen.

Als ich den Goldwäschern am Madre de Dios in Peru zuschaute, war ich nicht wenig erstaunt, mit welcher Mühe und Geduld das begehrte Gold gefunden wurde. Den ganzen Tag standen sie gebückt in der heißen Sonne im Wasser und gruben sich tief in die Böschung hinein. Vor vielen Jahren verlief hier der Strom, der das begehrte Gold hoch aus den Anden bis hierher geschwemmt hatte. 30-40 Kubikmeter Geröll mussten bewegt werden, um drei Gramm Gold zu finden. Ich fragte einen der Goldwäscher, ob sich die Arbeit lohnen würde. „Es lohnt sich immer, aber Geduld und Ausdauer sind unverzichtbar. Was ich heute nicht finde, kann mir schon morgen reichlich beschert werden“, dabei wischte er sich den Schweiß von der Stirn und grub weiter. –  „Was ich heute nicht finde, kann mir schon morgen reichlich beschert werden“ – diese Worte klangen mir noch lange in den Ohren. „Dranbleiben“ weiterlesen

Die bittere Wurzel

Achtet darauf, dass nicht jemand Gottes Gnade versäumt, so dass nicht etwa eine bittere Wurzel in ihm aufwachse. Hebräer 12, 15

Unter allen Gewächsen gibt es solche, die in die Kategorie „giftig“ eingestuft werden. Schon oft lasen wir, dass Kinder durch den Genuss von Tollkirschen erkrankt waren und die Hilfe des Arztes brauchten. Ebensolche Pflanzen gibt es unter den Pilzen. Eine der gefährlichsten Sorten ist der Knollenblätterpilz. Der Genuss dieses Pilzes ist tödlich. Die Indianer Südamerikas benutzen das Curare, das aus der Rinde der Strychnos gewonnen wird. Dieses Gift hat lähmende Wirkung. Die Bibel spricht ebenfalls von einer Pflanze, deren Gift sich im Herzen festsetzen kann und das Leben mit Bitterkeit erfüllt. In der Regel wächst sie da, wo Enttäuschungen und Verletzungen stattgefunden haben. „Die bittere Wurzel“ weiterlesen

Motivation kann hilfreich sein

Motiviert euch gegenseitig zur Liebe und guten Werken. Wer sich absondert, begibt sich in Gefahr, sein göttliches Feuer zu verlieren; ihr wisst, dass der Herr zu jeder Zeit wiederkommen kann. Hebräer 10, 24-25.

Wer diese Worte oberflächlich liest kann denken, dass hier ein Pastor geschrieben hat, der nicht vor leeren Bänken predigen möchte. Der wünscht, dass seine Gemeinde jeden Sonntag vollzählig ist, damit er das Ergebnis seiner Mühe wenigstens einmal in der Woche überschauen kann. – Dem ist nicht so! Hier geht es nicht um eine Armee, die mit obigem Wort unter Druck zusammengetrommelt werden muss. Gott will keine gedrillten Menschen, die sich an Befehle gewöhnt haben und nur marschieren, wenn der Pastor es befiehlt. „Motivation kann hilfreich sein“ weiterlesen

Ich habe es versucht, aber es geht nicht

Stärkt die kraftlosen Hände! Lasst die zitternden Knie wieder fest werden! Hebräer 12,12

Eine der wirksamsten Waffen des Teufels ist die Entmutigung. Wenn er einen Jünger Jesu aus der Bahn werfen will, dann versucht er es durch sie. Dabei benutzt er Worte und Argumente, die in sich zwar alle wahr sein mögen, aber wenig nützen. So haben viele ihre Berufung aufgegeben, weil es dem Feind gelang, sie zu entmutigen. Ein häufiges Argument, das gerne gebraucht wird, lautet: Ich habe es versucht, aber es geht nicht. Dabei mögen wir mit unserer Feststellung Recht haben. So etwas gibt es im Leben. Nicht jeder Versuch gelingt auf Anhieb, besonders dann nicht, wenn es sich um etwas Außergewöhnliches handelt. Große Dinge brauchen mehr Zeit zum Einüben als kleine. „Ich habe es versucht, aber es geht nicht“ weiterlesen

Am Ziel bereits angekommen

Ihr seid vielmehr zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes hinzu getreten, zum himmlischen Jerusalem, zu einer festlichen Versammlung von vielen Tausenden Engeln, zu der Gemeinde der Erstgeborenen, deren Namen im Himmel angeschrieben sind, und zu Gott, dem Richter über alles, und den Geistern der vollendeten Gerechten und dem Mittler des Neuen Bundes.  Hebräer 12, 22-23

In der Bibel gibt es Aussagen, die paradox klingen und dennoch real sind. In der Nachfolge Jesu sind wir noch auf dem Weg. Unser Ziel ist die himmlische Welt. Viele mühen sich viele Jahrzehnte, ehe der Zeitpunkt kommt, wo Gott sie von dieser Welt abberuft in die himmlische Heimat. Auf der andern Seite sind wir bereits am Ziel angekommen und mitten drin, umgeben von Engeln und den uns vorangegangenen Heiligen, und Gott, unserem Vater, und Jesus Christus unserem Herrn. Kann der Verstand das erfassen?

Hier begegnen wir einem Geheimnis, das nur der verstehen kann, der Gottes Geist in sich trägt. Mit der Wiedergeburt wohnt Christus in unserem Herzen. Eph. 3, 17. Damit hat die zukünftige Welt bereits von uns Besitz ergriffen. Wir sind Bürger dieser Welt geworden und nach Hause gekommen.

Jetzt sind wir umgeben von den Engeln, den Heiligen und Gott, mit Seinem Sohn Jesus Christus. Vielen ergeht es wie dem Knecht des Propheten Elisa, als der König von Aram ihm nach dem Leben trachtete. Er war mit Furcht erfüllt und bangte um sein Leben; er ging zum Propheten und fragte, was jetzt zu tun sei. Darauf antwortete der Prophet: Fürchte dich nicht, denn derer sind mehr, die bei uns sind, als derer, die bei ihnen sind! – und dann betete er zum Herrn und sagte: Herr, öffne ihm die Augen, dass er sehe! Da öffnete der Herr dem Diener die Augen und er sah, und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elia her. 2. Kön. 6, 15-17.

Niemand ist mehr allein und muss sich einsam fühlen, wenn er Jesus angenommen hat. Niemand muss, wenn er betet, heilige Stätten aufsuchen um den Himmel zu erreichen. Er ist da!, und zwar jeden Tag und unter allen Umständen. Sonst hätte Jesus nicht sagen können, dass Er bei uns sein will alle Tage. Matth. 28, 20.

Was uns fehlt sind geöffnete Augen und mehr Sensibilität für die unsichtbare Welt. Bist du jetzt mit mir einverstanden wenn ich sage, dass du bereits mitten drin bist, umgeben von starken Engeln Gottes, die seine Befehle ausführen und für die streiten, die in Not geraten, sie schützen und versorgen? Hätte Gott sonst sagen können: Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet still sein? 2. Mos. 14, 14.

Beginne ab heute viel bewusster in der zukünftigen Welt zu Hause zu sein. Beginne vom Ziel her dein Leben zu betrachten. Vom Ziel aus sieht vieles ganz anders aus, als wenn man sich mühevoll über die Aschenbahn des Lebens schleppen muss. Vom Ziel her haben wir in allen Dingen den besseren Überblick und das nötige Augenmaß, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das Kleine wird klein, und das Große wird groß erscheinen. Da können wir von Abraham lernen, er durfte die zukünftige Stadt schauen. Diese Offenbarung veränderte seine Prioritäten. Anstatt sich Städte zu bauen, wählte er lieber, Fremdling zu sein und in Zelten zu wohnen, Hebr. 11, 9-10, nach dem Motto: Das Schönste kommt noch!

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