Väter gesucht

Selbst wenn ihr zehntausend Erzieher hättet, die euch im Glauben unterweisen, so habt ihr doch nicht viele Väter. Denn ich habe euch die rettende Botschaft von Jesus Christus gebracht, und dadurch habt ihr das Leben empfangen. Darum bitte ich euch: Folgt meinem Beispiel. 1. Korinther 4, 15-16

Gelehrsamkeit stand bei den Korinthern hoch im Kurs, sie waren mehrheitlich Griechen. Vielleicht reihte sich hier ein Seminar an das andere. Paulus hatte diese Gemeinde gegründet. Er kannte jeden Einzelnen und war um sie besorgt. Er schreibt: Selbst wenn ihr zehntausend Erzieher hättet, die euch im Glauben unterweisen, so habt ihr doch nicht viele Väter

Aus Erfahrung weiß ich, dass junge Gemeinden aus Gläubigen bestehen, die zwar begeistert sind, aber niemanden haben der sich wirklich um sie kümmert. Es fehlen Menschen, die Zeit haben zuzuhören, zu trösten, zu motivieren und Rat zu geben. Das hat nichts mit dem Alter zu tun. Geistliche Vaterschaft muß man annehmen, ebenso wie der Mann sein Kind annimmt, welches seine Frau geboren hat. „Väter gesucht“ weiterlesen

Irdene Gefäße

Wir haben aber solchen Schatz in irdenen Gefäßen, auf dass die überschwängliche Kraft sei Gottes und nicht von uns.
2. Korinther 4, 7

Mutter hatte ein irdenes Gefäß, es war ihr Gurkenfass, und das stand im Keller. War es leer, konnte sie sogar ihre Messer daran schärfen. Ich hatte es selber versucht und es ging ganz gut. Gott wollte unter Menschen wohnen und suchte nach einem geeigneten Wohnort. Er fand ihn. Er wählte ein Gefäß, ganz wie Mutters Gurkenfass. Unglaublich! Unser Gott ist der Herr aller Herren. Er ist der Erhabene, voller Glanz und Herrlichkeit. Er ist der Schöpfer des Universums und alles muss Ihm dienen. Wenn ich Gott wäre und suchte eine Präsentationsmöglichkeit, würde ich sicher kein Gurkenfass wählen, sondern ein Gefäß, dass meiner Würde entspräche. Es sollte Ausdruck meiner Persönlichkeit sein. Es sollte Reichtum, Glanz und Macht präsentieren, ganz so wie es bis heute an königlichen Festtafeln der Fall ist. „Irdene Gefäße“ weiterlesen

Lass dich nicht knechten

Ihr seid teuer erkauft, werdet nicht der Menschen Knechte. 1. Korinther 7, 23

Als Gott das Volk Israel aus Ägypten geführt hatte sagte Er: Ihr habt gesehen, was ich mit den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht. 2. Mos. 19, 4.

In gleicher Weise geht Gott auch mit denen um, die ihr Leben in Seine Hände gelegt haben. Christenmenschen sind frei geworden aus der Macht der Finsternis und können fliegen wie Adler. Über ihrem Leben wacht der Herr und keine Macht kann sie wieder in die Gefangenschaft zurückbringen – es sei denn, man lässt es zu. Auf diese Gefahr geht Paulus mit obigen Worten ein: Werdet nicht der Menschen Knechte. Was hat er damit gemeint? „Lass dich nicht knechten“ weiterlesen

Erwachsen werden

Als ich noch ein Kind war, da redete, fühlte und dachte ich wie ein Kind. Als ich dann aber erwachsen war, habe ich die kindlichen Vorstellungen abgelegt. 1. Korinther 13, 11

Ich erinnere mich gut, als Mutter eines Tages die Kleidung auszusortieren begann; dabei kam auch meine dran. Ich nahm Wäscheteile und versuchte sie nochmals anzuziehen. Sie passten nicht mehr. Ich war herausgewachsen. Ich war stolz darüber, denn ich war in der Zwischenzeit gewachsen. Paulus sagt etwas Ähnliches: Ich habe meine kindlichen Vorstellungen abgelegt, weil ich erwachsen geworden bin. Können wir das von uns auch sagen? Können wir sagen: “Es passt nicht mehr zu mir, ich bin erwachsen geworden?“ „Erwachsen werden“ weiterlesen

Menschenkult

Der eine von euch sagt: Ich stehe zu Paulus, ein anderer: Ich zu Apollos, der dritte: Ich zu Petrus. Ich kann euch nur sagen: Ich stehe zu Christus. 1.Korinther 1,12

Paulus beschreibt eine sehr menschliche Seite der Gläubigen in der Gemeinde Korinth. Alle waren noch jung im Glauben und die Begeisterung über ihre Erfahrung mit Jesus war riesengroß. Fast täglich kamen Neue hinzu und die Gemeinde wuchs ständig. Weil noch keine geistlichen Väter vorhanden waren, suchte jeder eine väterliche Person, mit der er sich identifizieren konnte. Paulus, Apollos und Petrus waren solche und jeder freute sich, wenn der eine oder der andere ihnen einen geistlichen Dienst tat.

Mit der Zeit bildeten sich richtige Fanclubs. Die einen scharten sich um Apollos, die andern um Petrus und wieder andere um Paulus. Die Verehrer des Apollos schätzten seine griechische Abstammung, seine Denkweise und die Art, wie er Gottes Wort verkündigte. Bei Petrus gab es andere lobenswerte Seiten. Er war Augenzeuge und ein Jünger Jesu. Alles was er sagte, hatte er an der Seite seines Meisters erlebt. Dazu war er der Mann, der die Sprache des Volkes sprach. „Menschenkult“ weiterlesen

Drei Beine wackeln nicht

Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen. 1. Korinther 13, 13.

Beim Fotografieren kommt es vor, dass ich ein Stativ mit drei Beinen benutze. Der Vorteil ist: ich kann es auch da aufstellen, wo der Boden uneben ist oder sich in einer Schräglage befindet. Immer steht es fest. Ein Stativ wackelt nie. Bei Gott ist es nicht anders. Er möchte unser „Stativ“ sein. Wer auf Ihn gegründet ist, hat immer festen Boden unter seinen Füßen. Wenn ich obigen Text von diesem Gedanken her betrachte, dann sind Glaube, Hoffnung und Liebe diese drei „Beine“, die uns im Leben einen festen Halt geben wollen, egal wie es verlaufen mag. Heute wollen wir uns mit diesen drei „Beinen“ beschäftigen und sehen, wie gut unser Gott zu uns ist. „Drei Beine wackeln nicht“ weiterlesen

Trösten können

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Trübsal, damit wir trösten können die da sind in allerlei Trübsal, mit dem Trost, mit dem wir selbst getröstet werden von Gott. 2. Korinther 1, 3-4

Allein der Mensch braucht Trost. Es ist nicht lange her, dass ich in einer Gemeinde predigen sollte, die gerade eine Jugendliche durch einen Verkehrsunfall verloren hatte. Ihre drei Geschwister und die Eltern hatten sich auf die Plattform gestellt und der Vater richtete einige Worte an die Versammelten. Mit gefasster Stimme sagte er: „Der Schmerz hat uns tief getroffen und wir bedauern den Verlust unserer geliebten Tochter sehr, sie war gerade erst 17 Jahre alt geworden. Aber trotzdem fragen wir heute nicht, warum Gott das zugelassen hat, sondern wofür das gut sein mag. – Sie war sein Kind und er hat das Recht, seine Kinder zu sich zu rufen, wann immer er es will“. Mit diesen Worten hatte er nicht nur sich selbst getröstet, sondern uns alle. „Trösten können“ weiterlesen

Eine offene Tür

Ich werde aber bis Pfingsten in Ephesus bleiben; denn eine Tür hat sich mir aufgetan, weit und vielversprechend; und es gibt viele Widersacher. 1. Korinther 16, 8-9

Zu keiner Zeit wurde in Europa und weltweit so eifrig für offene Türen zur Verbreitung des Evangeliums gebetet wie in unseren Tagen. Haben wir aber auch bedacht, dass offene Türen auch Kampf und Verfolgung bedeuten können und wir anschließend mehr Herausforderungen haben als je zuvor? „Eine offene Tür“ weiterlesen

Eine neue Vision von Jesus

Denn ich hielt mich nicht dafür, dass ich etwas wüsste unter euch als allein Jesus Christus, den Herrn. 1. Korinther 2, 2

Ich war im Gebet und sah wie ein Pastor an seinem Schreibtisch sitzt. An der Wand hatte er ein Bild vom Schloss Neuschwanstein. Vor ihm liegen viele Puzzles vom selben Schloss und er ist damit beschäftigt, das Ganze zusammenzufügen. Viele Male nimmt er das gleiche Puzzle und überlegt, wohin es wohl gehören könnte. Aber es gelingt ihm nicht, den richtigen Platz dafür zu finden. So legt er es beiseite und nimmt ein anderes. Das gleiche Ergebnis. Es scheint, als lägen Teile darunter, die nicht zum Bild gehören. Er gibt aber nicht auf. Ich sehe, wie er nach seinen Büchern greift, als suchte er eine Anleitung, wie man das Bild zusammenfügen könnte. Vergebens. Es gelingt bei bestem Willen nicht, die einzelnen Stücke dahin zu bekommen, wo sie wohl sein sollten. Dann greift er nach einem Messer und bearbeitet die einzelnen Stücke. „Eine neue Vision von Jesus“ weiterlesen

Eine geheimnisvolle Verwandlung

So auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Armseligkeit und wird auferstehen in Kraft.  1. Korinther 15, 42-43

Gott möchte uns durch die Schöpfung Geheimnisse offenbaren, die der natürliche Mensch nicht erfassen kann. Wer im Frühling durch die Natur geht, kann zum Beispiel das Wunder der Auferstehung tausendfach beobachten. Nachdem die Sonne wärmer geworden ist, schmelzen Schnee und Eis und neues Leben sprießt hervor. Dieses Erwachen können wir auch das Wunder der Verwandlung nennen. Der Tod ist nicht das Ende, weil Leben stärker ist. So wird auch der Friedhof für uns nicht die letzte Ruhestätte sein. Der Tag wird kommen, an dem unser Leben erst richtig beginnen wird. Eine kleine Geschichte soll uns das verdeutlichen:

Eine Tulpenzwiebel lag mit ihresgleichen wohl verpackt im Supermarkt. „Ja, dieses Leben gefällt mir, sagte sie“, bis eines Tages der Gärtner vorbeikam und nach ihr griff. „Was hast du mit mir vor?“ fragte sie empört. Der Gärtner schaute sie freundlich an und sagte: „Für ein Leben im Supermarkt bist du viel zu schade, dafür hat dich der Schöpfer nicht erschaffen. Du bist für etwas Höheres bestimmt. Ich will dir helfen, dein verborgenes Potential an Vitalität und Schönheit zu entdecken und zu entfalten und das alles zu deiner Freude. Bist du bereit dazu oder genügt dir ein Dasein im Supermarkt?“ Die Tulpenzwiebel überlegte nicht lange. „Wenn das so ist, dann mach mit mir, was zu meinem Vorteil ist“, sagte sie voller Zuversicht.

„Gut, sagte der Gärtner, dann werde ich jetzt für dich ein Loch in die Erde graben und dich hineinstecken. Lebensfülle und Schönheit gibt es nicht gratis, sondern nur über den Tod. Ab jetzt wirst du für eine gewisse Zeit in der dunklen Erde verbringen müssen. Erst so kann ich an dir das Wunder der Verwandlung vollbringen. Du wirst wieder hervorgehen und jeder wird staunen, was aus dir geworden ist. Eine neue Schöpfung wirst du sein, voller Lebenskraft und Schönheit und das ohne Ende.“ Die Tulpenzwiebel überlegte eine Weile und fragte: „Gibt es da keinen anderen Weg, um das zu erreichen?“ Der Gärtner schaute sie an: „Alles Wertvolle im Leben wird aus Dunkelheit und Schmerz geboren. So ist es bereits bei der Geburt eines Menschen und so wird es sich immer wiederholen. Gold wird im Dunkeln der Erde gefunden und durch Feuer geläutert, ehe es die Krone eines Königs zu schmücken vermag. Diamanten werden im Dunkeln durch Druck geformt und dann geschliffen, ehe sie zu funkeln beginnen.“ – So nahm der Gärtner die Tulpenzwiebel und vergrub sie in der Erde. So vergingen Monate und nichts geschah, bis sich ganz zart und leise kleine Wurzeln zu bilden begannen und sich ein Trieb durch die Erde einen Weg ans Licht bahnte. „So war es geplant“, sagte der Gärtner zufrieden. „Der Tag ist gekommen, an dem für dich ein neuer Lebensabschnitt beginnen wird. Aus einer bedeutungslosen Zwiebel ist eine prächtige Tulpe entstanden, voller Schönheit und Lebenskraft.“ Darauf die Tulpenzwiebel: „Ich danke meinem Schöpfer, dass er das Leben einer Tulpe in mich hineingelegt hat, sonst hätte es auch anders kommen können.“ – Was der Mensch sät, dass wird er auch ernten.

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