Gott sucht Hirten

Weidet die Herde Gottes, die euch befohlen ist, nach Gottes Willen. 1. Petrus 5, 2

Ich wohnte bei einem Hirten und hatte Gelegenheit, mit ihm über seinen Beruf zu sprechen. Er versicherte mir, dass er alle seine Schafe kennen würde. „Wie ist das möglich, wo doch alle gleich aussehen,“ fragte ich. „Keineswegs,“ antwortete er. „Jedes Schaf ist anders, keines gleicht dem andern.“ Dann sprach er über seine täglichen Aufgaben. Er kennt nicht nur seine Schafe, er kennt auch gute Weideplätze und führt sie dorthin. Er gibt ihnen genügend Zeit, sich satt zu fressen und Zeit, sich zu lagern. Er achtet darauf, dass sie sich nicht zerstreuen, so hält sie sein Hirtenhund zusammen. Er pflegt sie, wenn eines erkrankt und ist auch Geburtshelfer, wenn Schafmütter Junge zur Welt bringen. Das alles sagte er mit Hingabe und Leidenschaft. „Ja, ich lebe für meine Schafe und bin täglich bei ihnen, bei jedem Wetter,“ fügte er mit Stolz hinzu. „Gott sucht Hirten“ weiterlesen

Das sichere Camp heißt Jesus

Bleibt besonnen und wachsam! Denn der Teufel, euer Todfeind, läuft wie ein brüllender Löwe um euch herum. Er wartet nur auf ein Opfer, das er verschlingen kann. 1. Petrus 5, 8

Als wir den Krügerpark in Südafrika besuchten, fanden wir viele Hinweise, dass der Besucher spätestens um 18 Uhr das Camp erreichen müsse, weil es dann wegen der umherstreifenden Löwen geschlossen wird. So hatten wir uns beeilt, rechtzeitig ins Camp zu gelangen. Dort fanden wir Dokumentationen von Menschen, die den Hinweis nicht Ernst genommen hatten. Sie waren in die Zähne von Löwen geraten und sahen schändlich zugerichtet aus. Andere wurden buchstäblich gefressen, so dass nur einige Überreste zu sehen waren.

Der Böse umschleicht die Christen nicht umsonst. Er konnte nicht verhindern, dass sie ihr Leben Gott anvertrauten. Er musste zusehen, wie Gott sie mit seinem Geist erfüllte und neue Menschen aus ihnen machte. Mit Schrecken sieht er den Tag kommen, wo sie mit Christus herrschen und ihm das Urteil sprechen werden. Damit wird seine Zukunft die ewige Verdammnis sein. Während der Böse besonders in der islamischen Welt die Christen durch Verfolgung zu vernichten versucht, kommt er in der westlichen Welt auf die sanfte Art.

Eine christliche Zeitung befasst sich mit den Kirchenbesuchern der letzten Jahre. Danach sind im Zeitraum von 3 Jahren 1,4 Millionen Menschen aus der Kirche ausgetreten, so dass etwa 3,8 Prozent noch einen Gottesdienst besuchen. Wo sind die 96,2 Prozent geblieben – und was werden sie tun? Die Kirche in der westlichen Welt durchlebt gegenwärtig ihre größte Krise. Viele Geistliche sind sich darin einig, dass, wenn nicht in absehbarer Zeit ein Wunder geschieht, die Kirche vor dem Ausverkauf steht. Ein nachchristliches Zeitalter hat bereits begonnen. Dem Feind ist es gelungen, auf listige Art die geistlichen Fundamente zu unterhöhlen, um das Haus zum Einsturz zu bringen. Während wir immer noch von christlichen Werten sprechen, weiß heute niemand mehr, was damit gemeint ist. Eine bekannte Tageszeitung titelt: Nicht Krieg, sondern Verlust der Werte bedroht unsere westliche Welt. In dieser Gesellschaft ist es kalt geworden. Ein gnadenloser Verteilkampf macht sich breit, bei dem hauptsächlich junge Menschen auf der Strecke bleiben. Für diesen Verlust zahlen wir einen hohen Preis. Steigende Kriminalität, zunehmende Gewalt, Zerfall der Familien, Unfähigkeit zu Bindungen und Freundschaft. Der Glaube an sich selbst und an die Machbarkeit aller Dinge hat eine gnadenlose Philosophie ins Leben gerufen. Sie ist die Weiterführung der Evolutionstheorie von Darwin. Das Stärkere besiegt das Schwache, damit wird diese Welt zu einem alles fressenden Fleischwolf.

Petrus hat diese Entwicklung vorausgesehen, als er schrieb: Bleibt besonnen und wachsam! Denn der Teufel, euer Todfeind, läuft wie ein brüllender Löwe um euch herum. Er wartet nur auf ein Opfer, das er verschlingen kann. Wir sind dann wachsam, wenn wir mit wachen Augen leben. Niemand kann die Entwicklung unserer Gesellschaft stoppen. Alles folgt dem Gesetz von Saat und Ernte. Was wir aber tun können ist, uns in das sichere Camp begeben, wo der brüllende Löwe keinen Zugang hat. Jesus sagt: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer und sie müssen brennen. Joh. 15, 5-6.

Auch ich bin ein Hebräer

Liebe Brüder, ich ermahne euch als Fremdlinge und Pilger…
1. Petrus 2,11.

Nach dem Gottesdienst kam eine Mutter aufgeregt zu mir und sagte: „Was haben Sie mit meinem Sohn gemacht. Bis jetzt waren wir ein Herz und eine Seele, aber seit er hier die Gottesdienste besucht, ist er mir fremd geworden. Wir passen einfach nicht mehr zusammen.“ Was war geschehen? Klaus besuchte unsere Gottesdienste und hörte die Botschaft des Evangeliums. Eines Tages bat er mich, ihm aus seiner inneren Dunkelheit herauszuhelfen. So beteten wir und er übergab sein Leben dem guten Hirten, Jesus Christus. Jesus hatte Klaus angenommen, ihn mit seinem Geist erfüllt und von innen her erneuert. Diese Veränderung hatte seine Mutter wahrgenommen und er erschien ihr fortan wie ein Fremder. Kein Wunder, Petrus bezeichnet die Gläubigen als Fremdlinge. Wer sein Leben unter die Herrschaft Gottes stellt, gehört nicht mehr zu dieser Welt. Er ist ihr ein Fremdling geworden, ein Pilger zu einer anderen Welt.

Der Begriff „Fremdling“ hat seine Wurzeln im Alten Testament. Abraham wurde von Gott aus seiner Sippe herausgerufen und lebte als Fremder in einem fernen Land. Die Einheimischen nannten ihn Hebräer. 1. Mos, 14, 13. Das geschah aus Geringschätzung, mit der Absicht, ihn zu demütigen und sich von ihm zu distanzieren. Hebräer wurden wie Sklaven behandelt, mit denen jeder tun konnte, was er wollte. So erging es den Juden in Ägypten, bis Gott ihnen durch Mose die Freiheit schenkte.

Hier gibt es Parallelen. Wenn Jesus uns angenommen hat, sind wir in dieser Welt zu Fremdlingen geworden, zu Hebräern, wie Abraham. Wir haben die Worte Paulus’ angenommen, wenn er schreibt: Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Darum geht aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr; und rührt nichts Unreines an, so will ich euch annehmen und euer Vater sein und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige Herr. 2.Kor. 6, 14+16

Wer möchte gerne ein Außenseiter sein? Sind das nicht Menschen, die sich absondern und gegen den Strom schwimmen? Wer das wagt, um den wird es einsam. Er wird als fanatisch angesehen und ist ein Spielverderber in der Gesellschaft. Das möchte man um jeden Preis vermeiden und schon passt man sich an und heult mit den Wölfen. So wird geheuchelt, wo Klartext gesprochen werden muss, und das auf Kosten der Beziehung zu dem, der uns aus der Gewalt des Bösen befreit tat. Ob das gut geht?

Heute mache ich dir Mut, ein fröhlicher Hebräer zu sein, einer, der mit Paulus sagt: Aber seit ich Christus kenne, ist für mich alles wertlos, was ich früher für so wichtig gehalten habe. Denn das ist mir klar geworden: Gegenüber dem unvergleichlichen Gewinn, dass Jesus Christus mein Herr ist, hat alles andere seinen Wert verloren. Ja, alles andere ist für mich nur noch Dreck, wenn ich bloß Christus habe. Zu ihm will ich gehören. Durch meine Leistung kann ich vor Gott nicht bestehen, selbst wenn ich das Gesetz genau befolge. Was Gott durch Christus für mich getan hat, das zählt. Darauf will ich vertrauen. Um Christus allein geht es mir. Ihn will ich immer besser kennen lernen und die Kraft seiner Auferstehung erfahren, aber auch seine Leiden möchte ich mit ihm teilen und seinen Tod mit ihm sterben. Dann werde ich auch mit allen, die an Christus glauben, von den Toten auferstehen. Phil. 3, 7-10. Ich bin gerne Hebräer, ein Fremdling und Pilger in eine bessere Welt. – Denke daran, wer zuletzt lacht, der lacht am besten.

Hoffnung statt Illusion

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus! In seinem grenzenlosen Erbarmen hat er uns neues Leben geschenkt. Weil Jesus Christus von den Toten auferstanden ist, haben wir die Hoffnung auf ein neues, ewiges Leben. 1. Petrus 1, 3

Millionen leben von Illusionen. Als Zuschauer leben sie vom Glück der anderen und ist der Film zu Ende, verblassen auch ihre Glücksgefühle und sie sind wieder allein. Liebeslieder müssen ihren Mangel an Zuwendung ersetzen. So begnügen sie sich damit, dass andere ihnen den Himmel besingen. Was würde geschehen, wenn ich ihnen sagen würde: „Hab’ keine Angst, alles wird gut werden und am Ende bist du der Lachende.“ Wie würde sich ihr Gesicht erhellen und neuer Lebensmut sie erfüllen. Nach der Botschaft des Evangeliums zählen Glaube, Liebe und Hoffnung zu den tragenden Säulen, auf die kein Mensch verzichten kann, wenn er in dieser Welt überleben will.

Über diese Erkenntnis haben Denker und Philosophen zu allen Zeiten nachgedacht. Ernst Bloch (1885-1977) schrieb das Buch „Das Prinzip Hoffnung“; es ist das Hauptwerk dieses Philosophen. Darin geht es ihm um die elementaren Fragen des menschlichen Daseins wie: Wer sind wir? Wo kommen wir her? Wohin gehen wir? Was erwarten wir? Was erwartet uns? Er schreibt: „Wer darauf keine schlüssigen Antworten findet, dem beginnt der Boden unter seinen Füßen zu wanken, sobald die ersten Erschütterungen kommen. Was dann verbleibt, ist die Angst vor der Zukunft“. „Hoffnung statt Illusion“ weiterlesen

Von Gott begnadet

Alle aber miteinander haltet fest an der Demut; denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. 1. Petrus 5, 5

Das Geheimnis der Vollmacht Jesu war seine demütige Haltung. Eines Tages legte er seine Kleidung ab, band sich einen Schurz um, goss Wasser in eine Schale, kniete vor seinen Jüngern nieder und wusch ihnen die Füße. Den Jüngern war es peinlich und Petrus wehrte sich dagegen, aber Jesus bestand darauf. Dann sagt er: Ein Beispiel habe ich euch gegeben, dass ihr tut, wie ich euch getan habe. Joh. 13, 3-15. Eines Tages erteilte Jesus seinen Jüngern eine wichtige Lektion. Es ging um die Frage, wer in der zukünftigen Welt der Größte von ihnen sein würde. Er nahm ein Kind, stellte es mitten unter sie und sagte: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. Wer sich selbst erniedrigt wie dies Kind, der ist der Größte im Himmelreich. Matth. 18, 2-4.

Jesus ist von Herzen demütig. Hatte er es nötig, sich zu erniedrigen? War er nicht Gott und konnte er nicht mit Recht sagen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden? „Von Gott begnadet“ weiterlesen

Verified by ExactMetrics