Paul Schempp – Christ in Krisenzeiten

Anlässlich des 120. Geburtstags des Pfarrers und Lehrers Paul Schempp porträtiert Pfarrer Harry Waßmann Leben und Werk Paul Schempps. Paul Schempps theologischen Impulse haben Spuren hinterlassen. Harry Waßmann zeigt, wo sich bis heute Nachwirkungen finden – und wo Paul Schempps Weg in der Kirche uns heute zu denken geben kann.

Paul Schempp ( 1900-1959) erhält als Lehrer 1933 staatliches Berufsverbot. Daraufhin wird er Pfarrer in Iptingen. Es wird eine sehr erfüllte Zeit seines Lebens. Er hält Bibelstunden, predigt, tauft, konfirmiert, beerdigt und traut. Er kneift nicht und feiert mit. Paul Schempp ist ein Pfarrer bei den Menschen – bei ihren Freuden und Nöten – ohne dabei die kritische Spannung des Bibelwortes preiszugeben. Seine Predigten beeindrucken die Gemeinde.

Von Iptingen aus engagiert sich Paul Schempp im Kampf gegen den Anpassungskurs der Amtskirche an den Nationalsozialismus. Je mehr die Kirchenleitung Anpassung verlangt – den Führer-Eid und dergleichen – desto heftiger fallen seine Reaktionen aus. Darüber kommt es zum Konflikt mit der Kirchenbehörde. Eine Postsendung der Kirchenleitung schickt er ungeöffnet zurück – versehen mit einem beißenden Kommentar. Daraufhin erhält er kirchlicherseits Berufsverbot (1939).

Doch die lptinger Gemeinde wehrt sich und stellt sich hinter ihn. In demokratischer Urwahl wählt sie ihn, fast einstimmig, zu ihrem Pfarrer. Ein einmaliger Vorgang in der Evangelischen Landeskirche. Die Gemeinde hilft, wo sie kann, ihren Pfarrer und seine Familie über die Runden zu bringen. Noch als Soldat versieht er an Wochenenden seinen Pfarrdienst in Iptingen bis 1943.

Bis Kriegsende ist Schempp als Angestellter im Betrieb seines Bruders in Kirchheim. In der Nachkriegszeit ist er als Journalist, Pfarrer im Ehrenamt in der Reformierten Gemeinde Stuttgart, Lehrer am Eberhard-Ludwig Gymnasium in Stuttgart und schließlich als Theologieprofessor in Bonn tätig. Auch diese Zeit soll in den Blick kommen.

Mehr über Paul Schempp und seine Werke finden Sie hier in Wikipedia

Über eine Teilnahme an der Gedenkfeier würde ich mich sehr freuen.

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