Tod und Leben sind in der Gewalt der Zunge. Wer sie im Zaum hält, kann viel gute Frucht genießen. Sprüche 18, 21
Allein der Mensch verfügt über die Gabe des Redens. Im Verhältnis zum Tier sind seine Worte nicht nur Laute, sondern eine Demonstration seines Willens und seiner Gefühle. Sprechen ist eine Kunst, eine Befähigung des Geistes, die den Menschen über alle andere Kreatur stellt.
Sprache ist Schöpfung und Steuerungsmöglichkeit von Menschen und für einen selbst. Worte können so mit Kräften geladen sein, dass sie Menschen und ganze Völker in Raserei und Bewegung bringen.
Vor mir liegt das „Mao Tse -Tung Brevier“; es ist der Katechismus der kommunistischen Chinesen. Dieses Buch wurde in Millionenauflage gedruckt und es war Verpflichtung für jeden Chinesen, täglich darin zu lesen und die Gedanken Maos zur Grundlage seines Handelns zu machen. Welche Kraft diese Worte hatten, kann in der Geschichte der Kulturrevolution nachgelesen werden. Viele Millionen Chinesen hat diese Botschaft in namenloses Elend gestürzt und sie um Existenz und Leben gebracht. Ganze Heere wanderten in die Staatsgefängnisse, damit das letzte Mark aus ihnen herausgepresst oder sie zu Einheitsmenschen umerzogen werden sollten. Die Kunst zu sprechen, macht den Menschen zum Schöpfer. In seiner Hand liegt es, seinen eigenen Himmel oder seine Hölle zu kreieren. Worte sind Samen, die aufgehen wie eine Pflanze und Frucht bringen, darauf macht uns der obige Text aufmerksam. Worte sind wie Fenster. Der Sprecher gestattet uns einen Blick in sein Innerstes und gibt Anteil an seinem Leben. Jesus sagt, wem das Herz voll ist, dem geht der Mund über. Im Grunde genommen ist es so, dass jeder Mensch nur das von sich geben kann, was sein Innerstes erfüllt.
Sprache sind die Flügel unseres Geistes. Gesprochene Worte führen uns in Situationen, die wir selbst herbeirufen. Der Teufel ist ein Lügner, ein Verleumder, ein Ankläger. Redet jemand negativ über einen Menschen, muss er sich nicht wundern, wenn böse Mächte sich um ihn kümmern und ihn immer tiefer in das feindliche Lager hineinziehen. So ist auch die Zunge ein kleines Glied und richtet große Dinge an. Siehe, ein kleines Feuer, welch einen Wald zündet’s an! Auch die Zunge ist ein Feuer, eine Welt voll Ungerechtigkeit. So ist die Zunge unter unseren Gliedern: Sie befleckt den ganzen Leib und zündet die ganze Welt an und ist selbst von der Hölle entzündet. Jak. 3, 5-6. Nachdem wir Jesus als unseren Herrn angenommen haben, hat er uns einen anderen Geist geschenkt, den Heiligen Geist. Dieser Geist ist ein positiver Geist, ein Geist der Hoffnung und des Glaubens.
Damit verändern sich auch unsere Perspektive und Sprache. Wir beurteilen Menschen und Situationen, wie Jesu die Dinge sieht. Er sagt: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge: Heb dich dorthin!, so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein. Matth. 17, 20. Wer mit seiner Sprache richtig umzugehen vermag, hat viel gelernt. Jakobus sagt, dass er den Kreislauf seines Lebens in Kontrolle hat und sich vor nichts mehr fürchten muss. Er hat gelernt, die Kräfte seines Geistes mit den Kräften Gottes zu verbinden, um in Vollmacht reden zu können. Seine Zunge wird zu einem Schwert in der Hand Gottes und er ist in der Lage, Gottes Reich effektiv zu bauen. Von ihm gehen Ströme lebendigen Wassers aus, die das dürre Land befruchten. Sein Leben wird zu einer Leuchtspur des Segens, die selbst über seinen Tod hinaus nicht verlöschen wird.