Mit Erwartungen leben

Du erfüllst ihm seines Herzens Wunsch und verweigerst nicht, was sein Mund erbittet. Psalm 21, 3

Wieder einmal hatte sich der Kreis Jungbekehrter getroffen, zu dem auch ich gehören durfte, als mein Freund Willi sagte, dass es in seinem Wohnzimmer nun allmählich zu eng werden würde. Der Zeitpunkt schien gekommen zu sein, sich nach Räumen in einer Schule umzusehen. Ich horchte genau hin, seine Worte klangen wie Musik in meinen Ohren. Spontan fragte ich, ob man dort auch Kinder unterrichten könnte. Ich war bereit, diesen Job zu übernehmen. Gerne, hieß es, und eine junge Mutter war besonders begeistert, sie hatte zwei Kinder und dazu konnte sie Klavier spielen. Sie wollte mir bei der Arbeit helfen.
So machte ich mich sofort ans Werk und besorgte mir das nötige Material für den Unterricht. Der große Tag war gekommen und als ich auf meinem Fahrrad saß, fiel mir plötzlich ein, dass ich vergessen hatte Kinder einzuladen. „Mit Erwartungen leben“ weiterlesen

Jeder Mensch hat Träume

Denn wie ein Hungriger träumt, dass er esse, – wenn er aber aufwacht, so ist sein Verlangen nicht gestillt; und wie ein Durstiger träumt, dass er trinke, – wenn er aber aufwacht, ist er matt und durstig. Jesaja 29, 8

Hunger und Durst verlangen nach Sättigung; bleibt diese aus, muss der Mensch sterben. Das Verlangen nach Sättigung kann ihn rasend machen und ihn bis in den Schlaf verfolgen. Er beginnt von Sättigung zu träumen und wenn er erwacht, beginnt die Suche von vorne.

Ich selbst kam noch nie in eine solche Situation, aber Freunde erzählten mir von ihrer Safari durch die Wüste. Unterwegs hatten sie eine Autopanne und kamen nicht mehr von der Stelle. Ungeschützt waren sie der Hitze der Sonne ausgesetzt und mit der Zeit ging ihnen das Trinkwasser aus. Aus Verzweiflung öffneten sie den Kühler und begannen das Kühlwasser zu trinken, Der Durst hatte sie rasend gemacht, da war es ihnen egal, ob im Wasser Frostschutz sein könnte oder nicht. – Nur zu trinken war ihr heißes Verlangen. „Jeder Mensch hat Träume“ weiterlesen

Mit Zielen leben

Er gebe dir, was dein Herz begehrt, und erfülle alles, was du vorhast. Psalm 20, 5

Gott erlaubt es, mit Zielen zu leben. Er möchte, dass wir unser Leben mit Inhalten füllen, für die es sich lohnt, zu leben. Er hat Freude daran, wenn wir von Erfolg zu Erfolg schreiten und abenteuerlich leben. Es gibt keine größere Kraft im Leben, als mit Zielen unterwegs zu sein, auch wenn nicht alles erreicht wird, was wir uns vorgenommen haben. Es ist besser, mit unerreichten Zielen gelebt zu haben, als ohne Ziele durchs Leben geschlendert zu sein. „Mit Zielen leben“ weiterlesen

Mit unerfüllten Wünschen leben

Mein Lieber, ich wünsche, dass dir’s in allen Stücken wohl ergehe, und du gesund seiest, so wie es deiner Seele wohl ergeht. 3.Johannes 2

Im letzten Jahr zu Weihnachten, bekamen wir eine Fülle von Karten voll guter Wünsche zum Neuen Jahr. Da stand zu lesen: Mögen im Neuen Jahr alle deine Wünsche in Erfüllung gehen. Ein anderer wünscht, dass ich immer Glück und Erfolg haben möge und das bei guter Gesundheit. Unser Text könnte ebenfalls als Gruß auf einer solchen Karte zu finden sein: Mein Lieber, ich wünsche, dass dir’s in allen Stücken wohl ergehe, und du gesund seiest, so wie es deiner Seele wohl ergeht. –

Unter den vielen Karten gab es keinen einzigen Schreiber, der mir etwas Schlechtes gewünscht hätte. Heute habe ich sie nun von der Wand genommen. Soll ich jetzt warten, dass alles in Erfüllung geht?

Da habe ich so meine Bedenken. Aus Erfahrung weiß ich, dass das Leben bei allen guten Wünschen oft eine ganz andere Sprache spricht. Da liegen Leid und Freude oft dicht nebeneinander und ehe man sich’s versieht, kann sich alles gewendet haben und wir werden gezwungen, mit unerfüllten Wünschen weiterzuleben und sich dennoch zu freuen. „Mit unerfüllten Wünschen leben“ weiterlesen

Ein neues Jahr hat begonnen

Liebe Leser, diese Zeilen bekam ich kurz vor den Feiertagen von einem lieben Nachbarn überreicht und seitdem beschäftigen und ermutigen mich die Gedanken des Autors Kurt Rainer Klein, den ich bisher nicht kannte. Besonders deshalb, weil sich auch in meinem Leben in den letzten Jahren viel wandelte und noch wandelt. Nun lese ich diese Zeilen sehr häufig und versuche die guten Ratschläge mit Gottes Hilfe zusammen mit meiner lieben Ute in die Tat umzusetzen.

Danke für den Denkanstoß lieber Eugen. Ich wünsche dir und allen anderen Lesern ein gesegnetes Neues Jahr – im Wandel der Zeit.

Das Gipfelkreuz steht übrigens auf dem Neunerköpfle in Tannheim, Österreich, das ich 2009 zuletzt an meinem Geburtstag erklomm.

Hast du mich lieb?

Jesus fragte zum dritten Mal: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb? Er antwortete: Ja Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Johannes 21, 16

Petrus war zum Apostel berufen und Jesus hatte ihn mit Vollmacht ausgerüstet. Über drei Jahre zog er mit Ihm umher, lernte von seinem Meister und wirkte im großen Segen. Jetzt war sein Meister verhaftet worden; er stand vor dem Hohen Rat und die Soldaten hatten ihn gefoltert und verspottet. Petrus gesellte sich unter das Volk und schaute aus der Ferne zu. Ganz unverhofft kam für ihn die Stunde, wo er beweisen sollte, wie er wirklich zu Jesus steht. Drei Mal hatte man ihn herausgefordert, sich öffentlich zu seinem Meister zu bekennen. Im entscheidenden Augenblick leugnete er und versagte erbärmlich. Mit einem Fluch über sich selbst und einem Schwur bei Gott sagte er vor allen: ich kenne Ihn nicht. Matth. 26, 74.

Später, am See Genezareth trifft Jesus nach seiner Auferstehung Petrus und beginnt den Faden wieder anzuknüpfen um das Band der Liebe zu erneuern. „Hast du mich lieb“?, fragte er; nur vier Worte, aber genug zu allem, was vorgefallen war. Jesus hätte andere Fragen stellen können. Vielleicht wäre es jetzt angebracht gewesen zu fragen, ob er immer noch bereit sei, für ihn ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. – Drei Mal hatte er Ihn verleugnet, drei Mal durfte er jetzt widerrufen. Was hier geschah war die Wiederherstellung einer zerbrochenen Liebesbeziehung und damit die Chance, noch einmal von vorn beginnen zu dürfen. Mit dieser neuen Erfahrung konnte Petrus getrost in die Zukunft schauen. Sein Verhältnis zu Jesus war wieder hergestellt worden.

Jesus stellt unsere Liebe zu Ihm über alles Wissen, alle Offenbarungen, alle Werke und Taten. Mit seiner Frage bekommt die Liebe einen höheren Stellenwert als alles, was wir vorzuweisen haben. Liebende Versager sind ihm offenbar lieber, als Helden, die nie einen Fehler gemacht haben. In der Nachfolge gibt es für Liebe keinen Ersatz. Wer Jesus von Herzen liebt, macht sich eins mit Ihm. Er ist bereit, alles mit Ihm zu teilen und transparent zu werden. Wo wahre Liebe den Umgang bestimmt, gibt es kein Ich und Du, sondern nur noch ein Wir. Dann wird über alles gesprochen und Freud und Leid miteinander geteilt. Sie hält auch, wenn Leid und Schreck über Freunde kommt.

Jesus wollte nicht Herr über Petrus sein, dessen Befehle er ausführen sollte, sondern sein Freund. Auf dieser Basis vertraute Jesus ihm seine Lämmer und Schafe an. Damit hat ein Hirte alles gegeben, aber das mit dem Wissen, dass sein Freund damit richtig umgehen wird. Liebe wird damit zur Kernaussage des Evangeliums. Jesus fordert nicht theologisches Wissen oder großartige Leistungen, sondern echte Freundschaft zu Ihm.

Petrus sollte sich nicht Gedanken darüber machen, wie er eine ansprechende Kirche gründen könnte oder wie er die richtige Methode zum Gemeindewachstum entwickelt, um die Gläubigen in Trab zu halten. Vielmehr sollte er seine Beziehung zu Jesus pflegen, damit Liebe sein Motor wird, der Gemeinde baut und das mit Menschen, die innerlich gesund werden und Lieben weitergeben können. Dann wollen auch diese lieben, weil Liebe die höchste Umgangsform mit Menschen ist.

Darf Jesus uns heute ebenfalls die Frage nach unserer Liebe zu ihm stellen, und wie antworten wir?

Der Umgang mit dem Wort

Wie glücklich ist ein Mensch, der Freude findet an den Weisungen des Herrn, der Tag und Nacht in seinem Gesetz liest und darüber nachdenkt. Psalm 1, 2

Dieser Psalm widmet sich dem Umgang mit dem Wort Gottes. Dann gleicht er einem Baum, der am Wasser steht und Jahr für Jahr gute Früchte hervorbringt und sein Laub bleibt grün und frisch bei aller Dürre und großer Hitze. Was immer ein solcher Mensch unternimmt, wird ihm gelingen.

Hier wird uns der Umgang mit dem Wort Gottes beschrieben. Es wird gesagt, dass wir es anders lesen müssen, als wenn wir ein Buch lesen. Ein Buch kann ich ein- oder mehrere Male lesen und dann verliert es seine Ausstrahlung. Ein Buch besteht aus menschlichen Worten und die sind begrenzt und haben kein Leben in sich. Ganz anders aber ist es mit Gottes Wort. Gottes Wort ist ein lebendiges, heiliges und schöpferisches Wort:
Gott schuf Himmel und Erde durch sein Wort. Dieses Wort wurde Mensch und lebte unter uns. Jesus ist das lebendige Wort und wer ihn anrührte, wurde geheilt und wo er sprach, musste Satan seine Opfer freigeben.

Wenn wir zur Bibel greifen, sollten wir uns nicht nur einen Überblick verschaffen wollen, indem wir es Kapitel für Kapitel lesen. Wir sollten es Wort für Wort lesen und Denkpausen einlegen. Unser Text sagt, dass wir immer wieder darüber nachdenken und es im Herzen bewegen sollen. Das ist ein Vergleich mit jemand, der einen Bissen Brot essen will. Er zerkaut den Brocken solange, bis er zu Brei geworden ist um ihn dann herunterzuschlucken. Erst so kann das Brot seine nahrhaften Substanzen dem Körper zufügen.

Gott möchte erreichen, dass sein Wort, seine schöpferischen und Leben spendenden Kräfte unseren Geist, die Seele und den Körper völlig durchdringen. Erst dann beginnt es wie ein Same in uns zu keimen. Es weckt Glauben und das Erfülltwerden mit seinem Geist. Jetzt können wir uns empor schwingen mit Flügeln wie ein Adler.

Solange wir uns mit dem Wort nur intellektuell beschäftigen, wird es nie seine geheimnisvolle Kraft offenbaren können. Unser Intellekt will beherrschen, er will analysieren und hinterfragen. Der natürliche Mensch will auch Herr über Gottes Wort sein. Er will es zerpflücken wie eine Blume und es so unbrauchbar machen. Unser Intellekt kann nicht glauben, dafür fehlt ihm die nötige Dimension, diese hat allein das Herz. Deshalb müssen wir Gottes Wort Zugang zu unserem Herzen geben und es dort bewegen, damit es uns beherrschen kann. Der Betrachter muss sich unter Gottes Allmacht demütigen und ihm die Herrschaft über sein Leben geben.

Erst jetzt bekommt der Heilige Geist die Möglichkeit, uns Gottes Wort in den Mund zu legen, damit wir im Glauben wie Jesus es tat, zu sprechen vermögen. So werden auch unsere Wünsche und Gebete gelenkt um erhörend beten zu können.

Jesus geht auf diese Wahrheit ein, wenn er sagt: Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt und es wird euch widerfahren. Joh. 15, 7.

Gott erfüllt seine Zusagen

Keine von den guten Verheißungen, die der Herr dem Hause Israel gegeben hatte, blieb unerfüllt. Alles traf ein. Josua 21, 45

Etwa 40 Jahre war Josua mit Israel unterwegs in der Wüste und 25 Jahre lebten sie nach vielen harten Kämpfen bereits im verheißenen Land; da schaute er sich um und stellte fest, dass sich alles genau so erfüllt hatte, wie Gott es ihnen am Anfang der Reise zugesagt hatte. Jeder bekam, wie versprochen, ein Stück Land, er konnte seine Hütte darauf bauen und sein Vieh weiden. Die mühevolle Wanderschaft war zu Ende und gehörte der Vergangenheit an. Sie waren zur Ruhe gekommen. Die Worte des Josua mussten sich wie ein Jubelgesang angehört haben und es war wirklich einer. Es war ein Lobgesang auf die Treue Gottes. Er hat Wort gehalten. Gott ist ein treuer Gott und was er zusagt, das hält er gewiss; und das ganze Volk konnte mit frohem Herzen einstimmen.

Auch wir kommen in unserm Leben an Punkte, die uns zu einem Rückblick Veranlassung geben; dann wird eine Art von Bilanz gemacht. Das gilt nicht nur für den Geschäftsmann, es gilt allen. Erst eine ehrliche Bilanz macht sichtbar, ob wir mit Gewinn oder Verlust gearbeitet haben. Eine Bilanz gibt die Möglichkeit, rechtzeitig Korrekturen anzubringen, damit der Verlust nicht noch größer wird. So kann eine Bilanz den Phantasten aus seiner Wolke herunter holen und ihn auf den Boden der Wirklichkeit stellen. Das mag zunächst unangenehm für ihn sein, aber auch eine Rettung in letzter Stunde. Josuas Bilanz fiel gut aus. – Der Gläubige fürchtet keinen Rückblick; er zieht gerne eine Bilanz. Schaut er sich um, muss er feststellen, dass Gott treu zu ihm war. Was er in seinem Wort versprochen hat, löste er ein. Trotzdem mag es einige geben, die das nicht so sehen können. Sie glauben, dass noch vieles, was Gott versprochen hat, offen steht und Eile geboten ist. Das kann durchaus richtig sein und wir müssen solche Negativbilanzen ernst nehmen. Aber darf ich daran erinnern, dass Gott dem Mose die Verheißung für dieses Land gab, als sie noch in Ägypten lebten? 2. Mos. 3, 8. Bis zum Zeitpunkt der Erfüllung waren wenigstens 65 Jahre vergangen.

Darf ich erinnern, dass es bei Gott keine Uhren gibt und keinen Kalender? Wenn er etwas zusagt, dann müssen wir uns auf seinen Zeitplan einstellen. Nur der Geduldige wird empfangen; der Ungeduldige gibt auf und läuft davon.

Dann noch etwas: wenn Gott uns Zusagen macht, dann rechnet er auch mit uns; Zusagen kommen selten automatisch. In der Regel sind Erfüllungen von göttlichen Zusagen das Ergebnis von Zusammenarbeit zwischen Gott und Menschen. Israel hätte 40 Jahre früher in diesem Land sein können, wenn sie nicht immer wieder gezweifelt hätten.

Wenn Gott uns Zusagen gibt, sollten wir öfter mal die Frage nach Zusammenarbeit stellen. Was kann ich jetzt tun, Herr? Soll ich den ersten Schritt gehen, dann zeig mir die Richtung. Ich bin bereit zu gehen.

Dann noch etwas; Verheißungen können sich auch über unseren Tod hinaus erfüllen. Fast alle Propheten haben nicht erleben dürfen, wovon sie geweissagt haben. Kam dann aber der richtige Zeitpunkt, kam es alles genau so, wie sie es vorausgesagt hatten.

Lies das Evangelium von Matthäus und beachte, wie oft geschrieben steht: Auf dass erfüllt würde, was geschrieben steht. Jesu Leben und Wirken war bis ins letzte Detail prophetische Erfüllung von Menschen, die längst verstorben waren.

Gott kann aus allem Gutes machen

Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel des Lichts und der Finsternis. Jakobus 1, 17

Diese Worte übernahm Jakobus von Jesus, der gesagt hatte: Wer ist unter euch Menschen, der seinem Sohn, wenn er ihn bittet um Brot, einen Stein biete? Oder, wenn er ihn bittet um einen Fisch, eine Schlange biete? Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, dennoch euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten! Matth. 7, 9-10

Wenn von Gott nur Gutes kommt, stellt sich bei vielen die Frage, warum es dann so viel Leid in der Welt gibt. Millionen kommen behindert auf die Welt, andere sind krank oder sie stehen auf der Schattenseite des Lebens. Diese Frage hatte sich Hiob auch gestellt, als er seine gesamte Habe verloren hatte, dazu auch seine Kinder und zuletzt seine Gesundheit. Darauf sagte er den berühmten Satz: Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen? Hiob 2, 10. „Gott kann aus allem Gutes machen“ weiterlesen

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