Mit Zielen leben

Er gebe dir, was dein Herz begehrt, und erfülle alles, was du vorhast. Psalm 20, 5

Gott erlaubt es, mit Zielen zu leben. Er möchte, dass wir unser Leben mit Inhalten füllen, für die es sich lohnt, zu leben. Er hat Freude daran, wenn wir von Erfolg zu Erfolg schreiten und abenteuerlich leben. Es gibt keine größere Kraft im Leben, als mit Zielen unterwegs zu sein, auch wenn nicht alles erreicht wird, was wir uns vorgenommen haben. Es ist besser, mit unerreichten Zielen gelebt zu haben, als ohne Ziele durchs Leben geschlendert zu sein. „Mit Zielen leben“ weiterlesen

Das rechte Wort zur rechten Zeit

Es ist einem Mann eine Freude, wenn er richtig antwortet, und wie wohl tut ein Wort zur rechten Zeit. Sprüche 15, 23.

Das deutsche Alphabet hat 26 Buchstaben und unser gesamtes Wissen können wir damit zum Ausdruck bringen. Jeder kann zwar Worte machen, aber nur wenige haben wirklich etwas zu sagen. Schöne Worte hört jeder gern; jeder weiß aber auch, dass sich hinter schönen Worten oft böse Absichten verbergen können.

Bei den alten Griechen galt die Kunst der Rede als vorbereitendes Studium zu anderen Studienfächern. So wurde auf ihren hohen Schulen auch die Kunst der Beredsamkeit studiert. Das Ziel bestand darin, den Schüler zu befähigen, seine Zuhörer von seinen Aussagen zu überzeugen oder sie willig zu machen, zu kaufen, was ihnen vermittelt wurde.

Worte allein sind es nicht, die Vertrauen wecken und Herzen öffnen. Wir kommunizieren nicht nur verbal, sondern auch mit unserem Auftreten, den Gesten oder der Mimik; selbst der Tonfall spielt eine Rolle; er unterstreicht Worte oder gibt ihnen Nachdruck oder verharmlost sie. In der Summe kann gesagt werden: Nicht allein was wir sagen zählt, sondern wie wir es sagen.

So können wir dem guten Evangelium den zarten Klang der Liebe Gottes durch harte Worte rauben. Mit der Wahrheit können wir Menschen aufbauen oder verletzen. Der Ton macht die Musik. Wenn wir zornig sind oder Ärger und Ablehnung eine Rolle spielen, denken wir selten an die Wirkung unserer Worte. So sind in der Ehe, bei Kindern, bei Freunden oder Nachbarn Türen zugeschlagen worden, die sich selten wieder öffnen lassen. Die Bibel sagt: Sei schnell im Hören aber langsam mit Worten. Denkpausen sind immer gut angebracht. So kann sich der Adrenalinpegel wieder normalisieren und alles, was wir zu sagen haben, klingt viel lieblicher. Jesus war ein Meister der Worte. Seine Worte waren die Sprache des Volkes, einfach, glaubwürdig, bildhaft und nachvollziehbar. Er verstand es, mit wenigen Worten viel zu sagen und was er sagte, entwaffnete die Spötter, tröstete die Traurigen, strafte die Heuchler oder schenkte den Verzagten Hoffnung.

Unser Text sagt: Es ist einem Mann eine Freude, wenn er richtig antwortet, und wie wohl tut ein Wort zur rechten Zeit.

Heute las ich ein Wort über unseren Redekonsum: „Vermutlich spricht ein erwachsener Mensch ca. 16.000 Worte pro Tag. Was ist wohl der Inhalt solch vieler Worte? Worte haben eine gewisse Macht. Jesus sprach Worte der Gnade: Und sie gaben alle Zeugnis von ihm und wunderten sich, dass solche Worte der Gnade aus seinem Munde kamen und sprachen: Ist das nicht Josefs Sohn? Luk.4,22.

Die Menschen waren zutiefst berührt von den Worten Christi. Durch seine Rede empfingen sie Gnade. Welch eine gewaltige Vorstellung, dass das gesprochene Wort Gnade ist! Wie gnädig sind unsere 16.000 Worte am Tag? Wir Menschen müssen wieder Gnädiges hören. Einer Umfrage zufolge fühlt der Mensch sich am wohlsten, wenn er folgende drei Dinge hört: „Ich habe dich lieb! Vergib mir bitte! Du bist eingeladen!“ So lasst uns, weil wir Gnade zum Leben empfangen haben, auch gnädig zueinander sein und heilende Worte miteinander reden. Sage nicht alles, was du denkst; überdenke aber alles, was du sagst. Warte auf den richtigen Zeitpunkt. Eine gute Nachricht in Eile findet selten offene Ohren. Zum Hören braucht es ebenfalls Zeit und die rechte innere Einstellung. Lass es bei allem, was du sagst, nie an der Liebe fehlen. Selbst harte Worte in Liebe gesprochen klingen lieblich und öffnen Herz und Ohren.

Heilsame Unwissenheit

Jesus antwortete und sprach zu Petrus: Was ich tue, das weißt du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren. Johannes 13, 7

Bevor Jesus seinen Weg zum Kreuz ging, feierte er mit seinen Jüngern noch das Passamahl. Anschließend wusch er ihnen die Füße. Petrus war das peinlich: „Herr solltest du meine Füße waschen?“ sagte er entrüstet. Die Erklärung Jesu klingt geheimnisvoll: Was ich tue, das weißt du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren. Wir erfahren an keiner Stelle den tieferen Sinn dieser Handlung. Das Einzige, was wir wissen, ist, dass Jesus seinen Jüngern empfiehlt, sich gegenseitig ebenfalls die Füße zu waschen. Sicher keine heilsnotwendige Tat aber eine gute Demutsübung. Mir drängt sich die Frage auf, ob es immer gut ist, alles verstehen zu können, was Gott tut.

Was würden wir zum Beispiel tun, wenn wir alle Ereignisse, die uns begegnen werden und niederdrücken wollen, im Voraus wüssten? Würden wir diesen nicht behutsam aus dem Weg gehen, damit wir es leichter haben? Zwar hört man immer wieder den Slogan: Lass deine Seele baumeln. Ob das auf die Dauer aber gut ist? Wären die Folgen nicht ein Leben ohne nennenswerte Höhepunkte. Es wäre ein farbloses und langweiliges Dasein. Bei jeder Herausforderung würde man einbrechen und resignieren und Gott die Schuld an seinem bedauernswerten Zustand geben.

Ich möchte kein langweiliges Leben. Ich möchte Gott erleben. Ich liebe das Abenteuer, die Herausforderung. Ich möchte Spuren hinterlassen, an denen andere sich orientieren können. Das alles ist ohne Gottvertrauen nicht möglich. Wie aber kann ich Gott vertrauen und mich von ihm abhängig machen, wenn ich alles schon im voraus weiß? Was könnte mich dann noch ins Gebet treiben, um Gott um Rat und Hilfe zu bitten? Wie könnte mein Herz eine Last empfinden oder den Schmerz für Menschen, die ewig verloren gehen? Wenn ich das alles möchte, muss ich in Kauf nehmen, dass Jesus auch zu mir sagt: Was ich jetzt tue, das weißt du nicht; du wirst es aber hernach erfahren. Das tröstet mich, denn der Tag wird kommen, wo mein ganzes Leben wie ein ausgebreiteter Teppich vor mir liegen wird und ich die dunklen und hellen Fäden sehen werde, die seine Hand kunstvoll zu einem großartigen Muster zusammengewirkt hat, und das alles für meine zukünftige Herrlichkeit. Dann spätestens werde ich keine Fragen mehr haben. Dafür wird aber der König sein großes Taschentuch nehmen, um mir die letzten Tränen zu trocknen.

Was würden wir tun, wenn wir den Tag seiner Wiederkunft wüssten?

Gäbe es dann noch etwas, das uns zur Wachsamkeit antreiben könnte? So danke ich Gott dafür, dass ich diesen Tag nicht kenne. Die Unwissenheit hält mich wach. Sie sorgt dafür, dass ich immer genügend Öl in meiner Lampe habe, damit ich dem Bräutigam, wenn er dann kommt, mit einem brennenden Herzen entgegengehen kann. Bist du dann mit dabei?

So früh als möglich beginnen

Denke an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen und die Jahre sich nahen, da du wirst sagen: Sie gefallen mir nicht. Prediger 12, 1

Eigentlich könnte man auch sagen: Fang früh an, dich auf das Älterwerden vorzubereiten, damit du am Ende nicht resignieren musst und sagst: „Die Tage des Restes meines Lebens gefallen mir nicht.“

Ich bin vielen alten Menschen begegnet, die vereinsamt oder verbittert irgendwo den Rest ihres Lebens verbringen. Niemand möchte mit ihnen etwas zu tun haben und sie selbst haben das Gefühl, sich selbst im Weg zu stehen. Nach dem Verständnis der Bibel ist das nicht der Wille Gottes. Da lesen wir: Und wenn sie auch alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein, dass sie verkündigen, wie der Herr es recht macht; er ist mein Fels. Psalm 92, 15-16.

Was ist der Grund von Einsamkeit, Verbitterung und Resignation? Viele Menschen bereiten sich nicht rechtzeitig auf das Älterwerden vor. Sie leben unbedacht in den Tag hinein, in der Hoffnung, dass schon alles gut werden wird. Eines Tages werden sie dann aus dem Berufsleben ausscheiden und Rentner sein und damit beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Ein neuer Rhythmus beginnt, auf den sie sich nicht vorbereitet haben.

Es gibt Dinge, auf die jeder achten sollte, wenn er bis ins Alter blühend, grünend und frisch wie ein Palmbaum sein will. Aus der Natur können wir darüber einiges lernen. Kein Baum trägt seine Blütenpracht nur, um prächtig aussehen zu wollen. Er verfolgt ein höheres Ziel. Der Tag wird kommen, wo seine ganze Pracht vergeht und er sich auf das Wesentliche besinnen muss. Alle seine Bemühungen hatten nur ein Ziel: Er möchte Frucht bringen. Zwar sieht er jetzt nicht mehr prächtig aus wie früher, dafür aber wird er nützlich sein und ist begehrenswert.

Bei vielen Menschen ist das anders. Sie möchten ewige Jugend und anstatt natürlich zu bleiben, klammern sie sich an eine Zeit, die schon längst vergangen ist. So wird jedes graue Haar mit Schrecken registriert und ausgezupft oder alles gefärbt. Jedes kleine Fältchen wird als ein Unglück betrachtet. So wird geschminkt, retuschiert und zugedeckt. Was nicht sein darf, das darf nicht sein! Ewige Jugend ist gefragt! Darum, dass man den Anschluss nicht verpassen möchte, wird jeder Gag ausprobiert und jede Mode mitgemacht. Die Wahrheit jedoch ist, dass man sich ständig selbst belügt.

Gott hat einen herrlichen Plan für jedes Leben. Jeder Tag soll dazu dienen, uns dem Ziel unseres Lebens näher zu bringen. Jeder ist unterwegs. Dazu soll das Leben eine Schule sein mit vielen Lektionen, die jeder verstehen und lernen sollte. Anstatt zu verdrängen, zu vergessen oder abzuhaken, sollten wir erkennen, was das Leben uns lehren will.

Um es einmal mit dem Baum zu sagen, sollte jede Art von Wetter dazu beitragen, uns reifen zu lassen wie eine Frucht. Nicht Blütenpracht ist gefragt, sondern reife Frucht mit Duft und edlem Aroma. Damit das geschehen kann, ist eine Vorbereitung auf das Altwerden unverzichtbar, damit sollten wir so früh als möglich beginnen.

Keine Furcht vor Gottes Gerechtigkeit

Ja, Herr, allmächtiger Gott, deine Gerichte sind wahrhaftig und gerecht. Offenbarung 16, 7

Was Gott sagt, ist richtig und seine Urteile sind gerecht, heißt es immer wieder in der Bibel. Wer die Geschichte der Menschheit kennt, weiß, dass auch der Mensch nicht anders denkt. Es gibt niemanden, der ungerecht behandelt werden möchte.

Die alten Römer erdachten sich für gerechtes Urteilen und Handeln sogar eine Göttin des Rechtswesens. Die Justitia. Ihre Darstellung wird auch heute noch als Wahrzeichen für Justiz verwendet. Justitia wird mit verbundenen Augen dargestellt, die in einer Hand eine Waage, in der anderen Hand das Richtschwert hält. Dies soll verdeutlichen, dass das Recht ohne Ansehen der Person (Augenbinde), nach sorgfältiger Abwägung der Sachlage (Waage) gesprochen und schließlich mit der nötigen Härte (Richtschwert) durchgesetzt wird.

Ich hielt eine Vortragsreihe über den Glauben. Jeden Abend erschienen sechs junge Menschen. Einige trugen einen Irokesen-Haarschnitt oder sie hatten sich Hieroglyphen auf ihre Stiefel gemalt. Sie sahen verwegen aus. Am letzten Abend fragte ich, wer sich mit Gott versöhnen lassen möchte. Alle kamen nach vorne, ebenso auch ein Geschäftsmann. Sie hatten meine Botschaft verstanden und wollten Jesus als ihren Herrn annehmen.

Der Geschäftsmann war Manager einer großen Waschmittelfabrik. Er hatte von diesen Vorträgen gehört, hatte aber gerade geschäftlich in Kopenhagen zu tun. So kam er jeden Abend mit dem Flugzeug angereist. So unterschiedlich sie auch waren, Gott hatte sie angenommen und betrachtete sie von nun an als seine Kinder. Gottes Gerechtigkeit zeigt sich darin, dass es vor ihm kein Ansehen der Person gibt, alle haben die gleiche Chance und werden gleich behandelt. Gerechtigkeit zeigt sich auch darin, dass Gott jedem nach dem Gesetz von Saat und Ernte seinen Lohn geben wird. Niemand soll umsonst gelebt und gewirkt haben. Danach gibt es nicht nur eine Auferstehung der Toten, sondern auch der Taten. Im Unterschied zur Gerechtigkeit Gottes, kennt die Justitia keine Gnade. Hat jemand Unheil gesät, wird er Unheil ernten müssen, das verlangt das Gesetz.

Während einer Bahnfahrt mussten alle Fahrgäste bei einer Kontrolle ihre Fahrausweise vorlegen. Neben mir saß ein Student. Er hatte einen unzureichenden Fahrausweis und sollte einen Fehlbetrag entrichten. Der Kontrolleur verlangte den Betrag mit allem Nachdruck, aber er hatte kein Geld bei sich. Jetzt war eine Anzeige geplant und beim nächsten Halt sollte er den Zug verlassen. Die Situation war äußerst peinlich, weil noch andere Fahrgäste mit im Abteil saßen. Der Student tat mir leid. Schnell zückte ich meine Geldbörse und bezahlte den fehlenden Betrag und schon konnte er seine Fahrt ungehindert fortsetzen. Was war geschehen? Jemand hatte für ihn bezahlt. Die Bibel nennt das Gnade vor Gerechtigkeit. Jeder darf frei ausgehen, wenn er sich auf Jesus beruft. Er hat für uns bezahlt, egal was wir getan haben. Das ist die Botschaft des Evangeliums.

Vielleicht hast du mit Asaph, dem resignierenden Psalmdichter, bereits gesagt: Soll es denn umsonst gewesen sein, dass ich Gott diene und von niemandem ein Dankeschön dafür bekomme? Wo bleibt die gerechte Behandlung? Sei unbesorgt: Der Gott, der selbst ein dargereichtes Glas Wasser vergelten wird, weil er gerecht ist, der wird auch dir ein reicher Vergelter sein. Ein gebührendes Dankeschön wartet auf dich.

Nur keine Angst verbreiten

Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht muss vor der Strafe zittern. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht völlig in der Liebe. 1. Johannes 4, 18

Eine junge Frau erzählte mir, dass sie Angst habe, zu sterben und sich fürchtet, das Haus zu verlassen. „Die Angst hat mich unfähig gemacht, mich den Herausforderungen zu stellen, dabei bin ich ja noch nicht alt und habe eigentlich erst angefangen zu leben.“ Sie habe schon so viel gebetet, aber alles habe nichts genützt. Im Gegenteil, es würde täglich nur noch schlimmer. Ich riet ihr, genau das Gegenteil von dem zu tun, was sie bisher getan hatte. „Fahre mit deinem Mann hinaus, besteige die Berge und atme frische Luft. Du wirst sehen, wie neue Gedanken zu dir kommen und die Welt von oben ganz anders aussieht, als in deinen vier Wänden. Ehe du vor Angst zu Hause stirbst, sterbe lieber hoch oben auf einem Berg. Schließlich möchte jeder Christ zu Gott und das geht ohnehin nicht ohne sterben. Todesängste überwinden wir nicht durch Flucht, sondern durch Konfrontation. Sprich in die unsichtbare Welt hinein, dass du dich vor dem Tod nicht fürchtest, so wird die Furcht von dir weichen.“

Einen Tag später rief mich ihr Mann an. Wie kannst du so über das Sterben reden! Du hast meine Frau in Furcht und Schrecken versetzt. Du hättest sie trösten sollen. Offenbar hatte ich meinen Finger in eine Wunde gelegt. Wir alle träumen von einem unbeschwerten und sorglosen Leben. Alle möchten es pflegeleicht haben und ein von allen Seiten abgesichertes Dasein leben. Auf dieser Welle schwimmen auch viele Pastoren mit. Nur keine Angst verbreiten, nichts Bedrohliches sagen; immer schönes Wetter predigen und sagen, dass unser Dasein ein Parken an der Sonne sein kann, wenn wir nur richtig zu leben verstünden. Jesus dachte anders. Er sprach ganz offen über Satan und nannte ihn den Fürst des Todes. Er sagte auch: Ich sende euch wie Schafe mitten unter Wölfe, darum seid wachsam. Er sprach offen darüber, dass der reiche Mann, als er gestorben war, direkt in die Hölle kam und nur noch einen einzigen Wunsch hatte: Etwas kühlendes Wasser für seine großen Qualen. Jesus sagte mit solchen Äußerungen die Wahrheit, aber nicht um Angst zu verbreiten, sondern um eine Situation zu beschreiben, in der wir uns befinden, ob es uns gefällt oder nicht. Wer darauf eingeht, wird nicht mehr sorglos durchs Leben gehen, er wird sich vorsehen, nicht daneben zu treten, – um das Ziel zu erreichen.

Wenn ich krank bin, suche ich einen Arzt auf und erwarte, dass er eine Diagnose stellt und mir die Wahrheit sagt über meinen gesundheitlichen Zustand. Wenn er dann sagt: „Sie haben Krebs und müssen sofort operiert werden, wenn sie überleben wollen“, dann werde ich dankbar sein. Seine Diagnose war zwar niederschmetternd, aber hilfreich. Ein Pastor ist ein Seelenhirte und trägt Verantwortung für seine Schafe. Er ist verpflichtet, seine Schafe zu führen und auf Gefahren hinzuweisen, die am Wege lauern. Wenn ich der jungen Frau geraten habe, sie möge die Angst ablegen, indem sie genau das Gegenteil von dem tut, was sie bisher getan hat, dann klingt das zwar geschmacklos, aber unterm Strich ist das die einzige Möglichkeit, um Todesängste zu überwinden.

Angst klammert sich an das Leben und wer bereit ist es loszulassen, entzieht der Angst die Basis und sie muss weichen. Schließlich gehört mein Leben Gott und er allein bestimmt, wie lange ich leben darf. Gibt es eine andere Lösung?

In Sekunden weltweit anwesend

Freundliche Reden sind wie Honigseim, trösten die Seele und erfrischen die Gebeine. Sprüche 16, 24

In Deutschland wurde am 3. August 1984 die erste Internet-E-Mail empfangen. Heute korrespondieren viele E-Mail Schreiber fast täglich weltweit mit Freunden oder Geschäftskollegen, die sie oft nie gesehen haben. Die Technik des E-Mail-Schreibens ist sehr beliebt geworden. Es geht alles viel schneller als ein Brief herkömmlicher Art. Ein Klick genügt und schon geht die Post ab. Heute ist das Übermitteln von Nachrichten oder sogar Bildern und Dokumenten so einfach geworden wie noch nie. „In Sekunden weltweit anwesend“ weiterlesen

Der Mensch im Mittelpunkt

Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir sollten heilig und untadelig sein vor ihm. Epheser 1, 4

Heute Morgen las ich diesen Text, – nicht zum ersten Mal, aber noch nie so wie jetzt. Ich schloss die Augen und ließ alle Worte langsam an mir vorübergehen.

Was war der Grund, dass Gott Himmel und Erde schuf? Was hat ihn bewegt, zu sagen: Es werde Licht? – Es war der Mensch. Sein Geist sollte staunen und sich an den unermesslichen Weiten des Universums erfreuen. So füllte er es mit Myriaden von Sternen und Planeten. Sein Herz sollte sich freuen und so vertraute er ihm die Erde und alle Kreaturen an. Er sollte sich nicht einsam fühlen und so stellte er ihm eine Eva an die Seite. Sein Verlangen nach Lebensfülle sollte gestillt werden und so stellte er ihm den Baum des Lebens mitten in den Garten.

Dieser Mensch sollte sein wie sein Schöpfer – heilig, unsträflich und mit Machtfülle ausgestattet. Er sollte sein Gegenüber sein, – sein Sohn und seine Tochter. Mit ihnen wollte er seine Liebe teilen, denn lieben kann man nicht allein. Ihm gab er schöpferische Fähigkeiten. Sie sollten ihm ebenbürtig sein.

Ich werde an Psalm 8, 4-7 erinnert, wo es heißt: Wenn ich sehe die Himmel, deiner Hände Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt. Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan. Ps. 8, 4-7.

Sind wir uns eigentlich unserer Berufung bewusst? Du und ich sind der Mittelpunkt aller göttlichen Interessen. Wir sind das Beste und Wertvollste, das Gott hat, wertvoller als alle Engel. Wir sind seine Ansprechpartner und wenn Gott etwas sagen will, dann möchte er seine Gedanken mit uns teilen, – und das hat er auch getan. Er ließ alle seine Gedanken und Pläne aufschreiben und übergab sie uns als sein Wort. Er gestattet uns den Zugang zu seinem Thron und wir können mit ihm reden und, wenn wir das Verlangen danach haben, können wir unser Herz vor ihm ausschütten.

Die Gestirne ziehen ihre Bahn und wir stehen mitten drin, damit wir verstehen können, dass Gott auch mit uns einen Plan verfolgt. Alle Menschen kommen von ihm und alle enden vor seinem Thron. Können wir uns vorstellen, welche Gedanken die haben werden, die das zeitlebens nicht wahrhaben wollten? Sie werden einmal sagen: „Ich dachte, ich sterbe und das Leben ist zu Ende und nun steht mein ganzes Leben vor mir, von der Geburt an bis zum letzten Tag. Was habe ich daraus gemacht, mit welchen Inhalten habe ich es gefüllt?“ Können wir uns vorstellen, dass an jenem Tage niemand mehr eine Frage stellen wird?

Gott wird sagen: „Ich habe dein Leben vor Grundlegung der Welt geplant mit der Absicht, dass du dir deiner Berufung bewusst wirst. Ich gab dir ein Gewissen, das nach Moral fragt und alles Böse verabscheut. Ich gab dir einen Geist, damit du Fragen stellst und nach Antworten suchst. Ich gab dir ein Herz, das sich nach Liebe sehnt, nach Frieden und Gerechtigkeit und einer lebendigen Hoffnung. Wie bist du damit umgegangen?“

Mit Freude alt werden

Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen und die Jahre sich nahen, da du wirst sagen: »Sie gefallen mir nicht«. Prediger 12, 1

Wer von uns denkt in jungen Jahren schon an das Altwerden? Unbeschwertes und sorgloses Leben ist gefragt. Kräftig zulangen, ohne an die Folgen zu denken und sich dann wundern, wenn plötzlich, oft viele Jahre später, eine hohe Rechnung ins Haus flattert. Das Gesetz von Saat und Ernte darf wohl in der Natur seine Gültigkeit haben, aber nicht im persönlichen Leben. Verwundert es da, wenn viele Alte verbittert und vereinsamt in eine trübe Zukunft ohne Perspektiven schauen und sie niemand haben will, geschweige denn sie hören möchte, falls sie wirklich noch etwas zu sagen haben.

Gehen wir einmal davon aus, dass etwa ein Viertel unseres Lebens dem Alter zugerechnet werden kann, dann wären das etwa 20 Jahre – eine lange Zeit, meine ich. Damit stellt sich die Frage, wie diese Zeit aussehen soll. Wollen wir einmal sagen: Diese Phase gefällt mir nicht oder: Die schönste Zeit meines Lebens beginnt jetzt? „Mit Freude alt werden“ weiterlesen

Die Tür schließen

Wenn du aber betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließe die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.
Matthäus 6, 6

Das Gebet spielt wohl in allen Religionen eine wichtige Rolle. Wir hatten uns in Sri Lanka einen Bus mit Fahrer gemietet, der uns nach Candy bringen sollte. Unterwegs kamen wir an einen buddhistischen Tempel. Der Fahrer stoppte, ging zum Tempel und betete vor einer Statue und warf einige Geldstücke in einen Opferstock. Ich fragte ihn, warum er das tue. „Ich wünsche mir eine sichere Fahrt,“ war die Antwort. Dann ging die Reise weiter. Ich wünsche mir … Bestehen nicht die meisten Gebete nur aus Wünschen? Wir beten, weil wir uns etwas wünschen. Der eine wünscht sich Gesundheit, der andere Erfolg für die bevorstehende Prüfung, wieder ein anderer wünscht sich einen guten Schlaf usw. Die Wunschliste kann endlos sein. „Die Tür schließen“ weiterlesen

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