Ein Jünger, was ist das?

Darum geht zu allen Völkern und macht sie zu Jüngern.  Matthäus 28, 19

Matthäus gebraucht das Wort „Jünger“ zum ersten Mal in der Bergpredigt Jesu. Da heißt es: Er setzte sich auf einen Berg und seine Jünger traten zu ihm und er lehrte sie. Ich habe nachgeschaut, welches Wort andere Übersetzer für Jünger gebrauchen. Die englischen Übersetzungen verwenden für Jünger das Wort „disciples“, das soviel heißt wie Disziplinierte. Eine schwedische Übersetzung benutzt das Wort „efterföljare“, das soviel heißt wie Nachfolger sein. „Ein Jünger, was ist das?“ weiterlesen

Du bist nicht wehrlos

Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes. Epheser 6, 16-17

Paulus fasst seine Ausführungen zusammen und spricht von einem Schild, einem Helm und einem Schwert. Eigentlich will er sagen, dass Christenmenschen nicht wehrlos den feindlichen Strömungen gegenüberstehen. Sie dürfen gegen den Strom schwimmen, bis sie das Ziel ihres Glaubens erreicht haben.

Für meine Predigt hatte ich diesen Text gewählt und besorgte mir einen Schild, einen Helm und ein Schwert. Meine Zuhörer waren nicht wenig erstaunt, als ich so in voller Montur vor ihnen stand, um zu predigen. „Du bist nicht wehrlos“ weiterlesen

Die Bibel, kein Buch wie dieses

Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg. Psalm 119, 105

In der Weltliteratur gibt es kein Buch, das mit der Bibel vergleichbar wäre. Einmalig ist ihre Entstehungszeit. Etwa 2000 Jahre brauchte sie zu ihrer Entstehung und wurde von etwa 40 Autoren geschrieben; diese aber lebten oft zu unterschiedlichen Zeitepochen. Inhaltlich müsste sie demzufolge voller Widersprüche sein. Das Gegenteil aber ist der Fall. Sie ist wie aus einem Stück, obwohl sie aus 66 einzelnen Büchern besteht. Vom ersten Blatt an begegnet uns immer wieder der Ausspruch: So spricht der Herr! So sprach Gott durch seine Propheten zu den Juden und hat dieses Volk zum Offenbarungsträger seiner Herrlichkeit und seines Willens werden lassen. Die Botschaft der Bibel ist das lebendige Wort, und wer sich damit beschäftigt, hat ein Gegenüber, mit dem er sich auseinandersetzen muss. „Die Bibel, kein Buch wie dieses“ weiterlesen

Auf den Kern kommt es an

Aber so sind die Gottlosen nicht, sondern wie Spreu, die der Wind verstreut. Psalm. 1,4

Der norwegische Dichter Ibsen beschreibt in einem Drama einen alten Mann, Peer Gynt, der bis zum Ende seines Lebens einsam im Wald in einer Hütte lebte. Der Tag seines Todes war gekommen und er musste sich mit dem Sterben auseinandersetzen. Voller Verzweiflung hielt er eine Zwiebel in seinen Händen und trennte eine Schale von der anderen. Dabei wurde sie immer kleiner und die Schalen wollten kein Ende nehmen. Da rief er aus: „Hat sie denn nur Schalen? Wo ist der Kern? – Dann gleicht sie meinem Leben“. „Auf den Kern kommt es an“ weiterlesen

Ein gravierender Unterschied

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Psalm 23, 1

Es gab wohl keinen Menschen im Alten Testament, der so verleumdet und verfolgt wurde, wie David. Von seinem Schwiegervater zum Staatsfeind Nummer eins erklärt, obwohl er sich zum König stets loyal verhielt und politisch sogar viel erfolgreicher war, wurde er aus der Gesellschaft verstoßen. Ihm verblieben nur noch die Wüste und die zerklüfteten Berge des Landes. Hier hauste er mit wilden Tieren und campierte im Freien oder in kalten Höhlen, ständig in Gefahr, von Sauls Soldaten entdeckt und umgebracht zu werden. „Ein gravierender Unterschied“ weiterlesen

Von Gottes Geist durchdrungen

Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von des Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Das sagte er aber von dem Geist, welchen empfangen sollten, die an ihn glaubten. Johannes 7, 38+39.

Wie soll das möglich sein, dass Ströme von meinem Leib fließen können? Letzten Sonntag sprach ich über obigen Text. Mein Wunsch war, zu erklären, was Jesus gemeint hat und wie wir das im Alltag anwenden können.

So besorgte ich mir einen Schwamm, Wasser und eine Schale. Ich legte den Schwamm ins Wasser und drückte ihn wieder aus und sagte, dass die Worte Jesu genau das beschreiben, was hier jetzt geschieht. Der Schwamm hatte sich voll getrunken und das Wasser floss in Strömen aus ihm heraus. Ein Schwamm wurde eigens dafür geschaffen, dass er sich voll saugen soll, damit er von Nutzen sein kann. Ohne Wasser ist er wertlos. Er ist porös und durchlöchert wie ein Schweizer Käse und zu nichts zu gebrauchen. Die saugende Eigenschaft finden wir bei allen Menschen. „Von Gottes Geist durchdrungen“ weiterlesen

In der Freude leben

Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Philipper 4, 4

Ich hätte diesem Ausspruch keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt, wenn im gleichen Brief nicht auch geschrieben stünde, dass Paulus sich im Gefängnis befand und offenbar dazu noch angekettet war. Ich habe mir solche Fußfesseln angesehen. Das waren keine Kettchen, wie sie Frauen oft als Zierde an ihren Fußfesseln tragen, es waren geschmiedete Ketten aus schwerem Eisen – äußerst schmerzvoll. Seine Zelle hatte weder ein Bett noch eine Decke; dazu war sie dunkel, feucht und kalt. Dann kamen die täglichen Verhöre und physischen Qualen, um Aussagen zu erpressen. Aus dieser Situation heraus schrieb Paulus seinen Brief. Kaum zu glauben, dass er, anstatt Mitleid erwecken zu wollen, sie herausfordert, sich zu freuen. Das könnte man ja fast als Fanatismus bezeichnen, wenn sich dahinter nicht ein großartiges Geheimnis verbergen würde. Freude ist das Herzstück des Evangeliums. Gott ist der Inbegriff wahrer Freude, das bekennt David in seinen Psalmen immer wieder. Jesus kam in die Welt, um uns diese Freude zu vermitteln. Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir wird man sich freuen. Jes. 9, 2. „In der Freude leben“ weiterlesen

Von Gott geführt

Welche der Geist Gottes leitet, die sind Gottes Kinder. Römer 8, 14

Ich staune immer wieder, wie es möglich ist, dass sich Jahr für Jahr, immer zur gleichen Zeit, die Zugvögel sammeln, um gemeinsam den langen Flug in den Süden anzutreten. Viele Male bin ich mit dem Flugzeug die gleiche Strecke geflogen. Wie viel Wissen und Erfahrung braucht ein Flugkapitän, ehe er einen solchen Flug tätigen kann. Der kleine Vogel dagegen hat das ohne Hilfsmittel geschafft. Zufall oder Plan? Niemand kann dieses Phänomen ohne Gott beantworten. Wir wissen, dass der Heilige Geist die Schöpfung nicht nur ordnet, er füllt sie auch mit Leben und lenkt die Gestirne und ebenso den kleinen Vogel. Der Prophet Jeremia sagt: Der Storch unter dem Himmel weiß seine Zeit, Turteltaube, Kranich und Schwalbe halten ihre Zeit ein, in der sie wiederkommen sollen aber mein Volk will das Recht des Herrn nicht wissen. Jer. 8, 7. „Von Gott geführt“ weiterlesen

Wer ist Dieser?

Wer ist dieser? Selbst dem Wind und den Wellen gebietet er, und sie sind ihm gehorsam. Lukas 8, 25

Als der Engel Seiner Mutter erschien und ihr Gottes Plan offenbarte, konnte sie nur sagen: „Mir geschehe wie du willst“, und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. So wurde Er auf übernatürliche Weise gezeugt. Wer kann das verstehen? Nicht einmal seine Jünger konnten glauben, dass ihr Meister mehr sei als ein gewöhnlicher Mensch.

Er besuchte keine Lehranstalt, trotzdem kannte er die Heiligen Schriften besser als die Schriftgelehrten und Pharisäer. Mit seinen Fragen trieb Er sie so in die Enge, dass niemand es mehr wagte, weitere Fragen zu stellen.

Er lebte sehr anspruchslos. Bei einer Gelegenheit sagte Er: Die Füchse haben Gruben und die Vögel ein Nest, ich habe nichts wohin ich mein Haupt legen kann. Matthäus 8,20. So verbrachte Er unzählige Nächte im Freien, auf einsamen Hügeln oder im Garten Gethsemane. Der Esel, den er einmal benutzte, war ausgeliehen. Selbst das Grab, in das man ihn gelegt hatte, brauchte Er nur für drei Tage. „Wer ist Dieser?“ weiterlesen

Hände reichen

Die Gileaditer besetzten die Furten des Jordans vor Ephraim. Wenn nun einer von den Flüchtlingen Ephraims sprach: Lass mich hinübergehen!, so sprachen die Männer von Gilead zu ihm: Sprich den Namen Schiboleth. Sprach er aber Sibboleth, weil er’s nicht richtig aussprechen konnte, dann ergriffen sie ihn und erschlugen ihn an den Furten des Jordan, so dass zu der Zeit von Ephraim zweiundzwanzigtausend fielen. Richter 12, 6

Ein schrecklicher Bruderkrieg war unter dem Volk Israel entbrannt. Der Stamm Gilead bekämpfte den Stamm Ephraim. Ein mächtiger Flüchtlingsstrom aus Ephraim setzte sich in Bewegung. Sie mussten über den Jordan ziehen, um in Sicherheit zu kommen. Genau hier hatte der Stamm Gilead seine Wächter aufgestellt. Sie wollten nur die eigenen Brüder ins Land ziehen lassen. So gab es eine Art „Ausweiskontrolle“. Wer von den Flüchtlingen den Namen Schiboleth nicht richtig aussprechen konnte, hatte sich als Feind entlarvt und wurde an Ort und Stelle umgebracht. Zweiundzwanzigtausend verloren auf diese Weise ihr Leben. Keine Armee der Welt kämpft gegen ihre eigenen Soldaten. Einmütigkeit und Geschlossenheit waren zu allen Zeiten das Geheimnis ihrer Siege. Im Reich Gottes ist das oft anders. „Hände reichen“ weiterlesen

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