Heilsame Tränen

Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Sie gehen hin und weinen und streuen ihren Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben. Psalm 126, 5-6.

Allein der Mensch vermag zu weinen. Bereits das neugeborene Kind vergießt Tränen. Ob das einen Grund hat? Wer heute Tränen vergießt, beweist Schwäche – so jedenfalls denken die meisten. Viele haben es sich abgewöhnt, Gefühle zu zeigen oder zu weinen. Härte ist gefragt. So kann man ohne Rührung zusehen, wenn andere umgebracht, gefoltert oder vergewaltigt werden. Ja, wir dürfen Angst haben, Gefühle zeigen und weinen. Wir dürfen auch kapitulieren und uns zerschlagen fühlen und am Boden liegen. Das alles muss kein Zeichen von Schwäche sein. Die Berichte aus der Bibel zeigen viele Geschichten, die mit Tränen geschrieben wurden. Dabei waren es in erster Linie sogar Tränen von Männern und Frauen, die Gott von Herzen liebten. Viele Psalmen sind geradezu getränkt von Tränen, Jammer, Schmerz und Leid. „Heilsame Tränen“ weiterlesen

Der Herr ist mein Hirte

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führt mich zum frischen Wasser. Er erquickt meine Seele. Er führt mich auf rechter Straße, um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl und schenkst mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar. Psalm 23

Die deutsche Übersetzung des 23. Psalms hat nur 93 Wörter. Lesen wir dagegen Goethes gesammelte Werke, dann hat der Gesamtinhalt, mit seinen vielen tausend dicht bedruckten Seiten nicht so viel Aussagekraft wie dieser Psalm. Es gibt kein gehaltvolleres Wort unter dem Himmel, das so viele Tränen getrocknet hat, wie dieser Psalm. Schwache und Niedergedrückte hat er aufgerichtet und mutig gemacht. Einsamen hat er Trost gespendet. Sterbenden war er Wegzehrung für ihre letzte Wegstrecke. Gefangenen wurde er zur Hoffnung und gab ihnen Kraft, durchzuhalten. Verirrten spendete er Licht und gab Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens. „Der Herr ist mein Hirte“ weiterlesen

Die betrübte Seele

Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist. Psalm 42, 6

Offenbar haben wir es hier mit einem Selbstgespräch zu tun. Der Schreiber befasst sich mit seiner Seele und es macht den Anschein, als sei er mit sich selbst nicht zufrieden. So spricht er sich Mut und Gottvertrauen zu und ist sein eigener Seelsorger geworden – eine tolle Idee, meine ich. Wer sich selbst nicht kennt, bleibt sich ein Rätsel. Erstaunt steht er vor seinen Reaktionen und ist sogar enttäuscht, wenn diese aus der Bahn geraten.

Die Seele gleicht einem geheimnisvollen Bündel, gefüllt mit Gefühlen, Erinnerungen, Wünschen, Furcht und oft nur nebenbei auch mit Gottvertrauen. War der Schlaf mangelhaft, kann eine Tasse Kaffee ihr Stimmungsbild wieder zurecht rücken und schon singt sie wie eine Nachtigall. „Die betrübte Seele“ weiterlesen

Müde geworden

Nun es aber an dich kommt, wirst du weich, und nun es dich trifft, erschrickst du. Hiob 4, 5

Hiob war ein gefragter Mann. Seine Worte galten etwas und jeder hörte gerne auf seinen Rat. Jetzt aber war er am Ende seiner Kraft. Wie aus heiterem Himmel hatte das Leid zugeschlagen und ihm alles genommen, was ihm etwas wert gewesen war. Jetzt krümmte er sich wie ein Wurm und wünschte sich den Tod. Seine Freunde waren herbeigeeilt, um ihn zu trösten. Eliphas ergriff als Erster das Wort: Nun es aber an dich kommt, wirst du weich, und nun es dich trifft, erschrickst du. „Müde geworden“ weiterlesen

Lust ist Hunger der Seele

Habe deine Lust am Herrn, der wird dir geben, was dein Herz wünscht. Psalm 37, 4

Die Runde war zusammengekommen, um über das Thema „Lust“ zu diskutieren. Ist Lust etwas Gutes oder Schlechtes, war die Frage. Die Meinungen gingen weit auseinander. Jemand sagte: „Lust ist der Motor meiner Seele. Hätte ich zu nichts Lust, fehlte mir der Antrieb, auch nur etwas zu tun. Ich würde weder arbeiten, noch meine Beziehungen zu Gott pflegen.“

Ein anderer sagte: „Lust ist Hunger meiner Seele, ein Hunger nach Gott. Darum, dass der Mensch Gott nicht kennt, versucht er seinen Hunger mit fragwürdigen Dingen zu sättigen. Der Hunger jedoch bleibt ungestillt, so greift er zu immer größeren Portionen und aus Lust wird Gier und Leidenschaft. Der Hunger hat ihn zum Sklaven gemacht und er beginnt sich selbst zu zerstören“.

Ein anderer sagte: „Lust kann Menschen isolieren. Seine seelischen Kräfte werden absorbiert und in die falsche Richtung gelenkt. Den Alkoholiker, Spieler oder Süchtigen führt Lust in die Isolation. Seine Gedanken beschäftigen sich den ganzen Tag damit, wie er seine Lust befriedigen kann. Das kann ihm die Sinne so vernebeln, dass er bereit wird, jede moralische Hürde zu überspringen.“ „Lust ist Hunger der Seele“ weiterlesen

Drei Dinge genügen

Wenn ich nur dich habe, so frage ich nicht nach Himmel und Erde. Psalm 73, 25

Als ich in Sibirien junge Menschen auf einer Bibelschule unterrichtete, stellte ich eines Tages eine Frage: „Wenn Umstände euch dazu zwingen würden, den Rest eures Leben auf einer einsamen Insel verbringen zu müssen, was würdet ihr als persönliche Habe mitnehmen; drei Dinge sind erlaubt.“

Die Antwort war verblüffend. Alle waren sich einig, dass sie ihre Bibel mitnehmen würden, dazu Bleistift und Papier. „Das genügt“, sagten sie. „So können wir Gottes Wort lesen und uns über seine großartigen Verheißungen freuen; wir können uns Gedanken darüber machen, aufschreiben und immer wieder lesen und sie auch ergänzen und vertiefen; beten können wir ohnehin und somit sind wir nicht mehr allein. Gott ist bei uns und diese drei Dinge machen den Aufenthalt erträglich.“ „Drei Dinge genügen“ weiterlesen

Die Bundeslade – ein Politikum?

Der heutigen Adlerbotschaft gab ich die 3 *** wegen des Satzes „Wir haben nicht das Recht, das einfache Evangelium komplizierter zu verkündigen, als Jesus es tat.„, weil mir dabei erneut bewußt wurde, dass es sich bei der Bibel wirklich um Gottes Wort handelt, das aber nur im Glauben daran eine Auswirkung auf uns und unser Leben haben kann. Glauben – nicht Wissen!
Im Anschluss an die morgendliche Blog-Arbeit sah ich meine Post durch und fand dabei in einer Zeitschrift, die ich als Probe-Abo bestellt hatte, diesen Artikel mit einer Kritik zu einem ARTE Dokumentationsfilm.


Weil mich letzte Woche schon mein Nachbar Eugen und gestern mein Cousin Robert auf diese Sendung in ARTE aufmerksam gemacht hatten, schaute ich mir den Dokumentationsfilm „Von Engeln bewacht: Die Bundeslade“ in der ARTE Mediathek an. Und – die 90 Minuten haben sich gelohnt!
Die Beschreibung, Bedeutung und Geschichte der Bundeslade kannte ich aus der Bibel. Eine gute Auslegung dazu hatte ich schon in diesem Buch gelesen.

Aber bei dem sehr sehenswerten Film staunte ich nicht nur über die heute in der Archäologie verwendeten Techniken, sondern auch über die gewaltigen Anstrengungen und die Beharrlichkeit der Forscher, um den Wahrheitsgehalt der Biblischen Bücher im Alten Testament nachzuweisen oder – zu widerlegen. Es geht um Wissen!
Fazit: Ich habe einiges an Wissen dazu gewonnen und es war spannend zuzuschauen, wie die Archäologen arbeiten und sogar in Steinen „lesen“ können. Aber es hat meinen Glauben nicht verändert. Weder gestärkt, noch Zweifel gesät.  Es hat bei mir aber den Satz von Wolfgang untermauert, dass es in Gottes Wort nicht (nur) um das Wissen über geschichtliche biblische Zusammenhänge geht, sondern um das Evangelium des Glaubens!

Wen es interessiert: Die Sendung wird am Donnerstag, 28.Januar um 9.50 Uhr noch einmal in ARTE gezeigt, und kurz darauf in der Mediathek gelöscht.

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