Nach Hause gekommen

In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen… und wenn ich hingehe euch die Stätte zu bereiten, so will ich wiederkommen und euch zu mir zu nehmen, damit ihr seid, wo ich bin. Johannes 14, 2-3

Was Jesus hier seinen Jüngern sagt, könnte heute etwa so klingen: „Jungens, für euch gibt es ein Zuhause und ich gehe jetzt voraus, euch einen herrlichen Empfang zu bereiten. Wenn alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, komme ich zu euch zurück und dann kann die Megaparty beginnen“.

Während des Krieges wurden auch wir nicht verschont. Bomben fielen auf unser Haus und zerstörten es restlos. Allein unser Leben konnten wir retten. Am anderen Morgen standen wir vor den rauchenden Trümmern und es blieb uns nichts anders übrig, als zur Sammelstelle zu gehen, um abtransportiert zu werden. Wir waren entwurzelt und ein Güterzug brachte uns in eine fremde Gegend, damit wir dort in Notquartieren untergebracht werden konnten. „Nach Hause gekommen“ weiterlesen

Wiederherstellung

Jetzt sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: „Das ist der Herr!“ Kaum hatte Simon Petrus das gehört, zog er sein Obergewand an, das er während der Arbeit abgelegt hatte, sprang ins Wasser und schwamm an das Ufer. Johannes 21, 7

Ich habe schon oft gebadet und bin geschwommen. Bevor Petrus ins Wasser stieg, zog er sein Hemd an – bei mir war das anders. Ich zog vorher mein Hemd aus und ging dann ins Wasser. Ob Petrus dafür einen Grund hatte? Ich meine ja.

Hinter ihm lag eine trübe und schmerzliche Erfahrung in der Beziehung zu seinem Meister. Er hatte mit einem Eid geschworen, dass er ihn nicht kannte. Ein hartes Stück für einen Mann, der über drei Jahre mit ihm unterwegs gewesen war, viel erleben durfte und einen klaren Ruf hatte, Gott zu dienen. Nach diesem Vorfall hatte er alle Brücken abgebrochen. Er wandte sich seinem alten Beruf wieder zu und wollte fischen gehen, als er von Johannes hörte, dass Jesus am Ufer stand und offenbar auf sie wartete. „Wiederherstellung“ weiterlesen

Heiler Mensch

Da sprachen sie untereinander: Lasset uns den nicht zerteilen, sondern darum losen, wes er sein soll, – auf dass erfüllt würde die Schrift: „Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und haben über meinen Rock das Los geworfen.“ Solches taten die Kriegsknechte. Johannes 19, 24

Letzten Sonntag sprach ich über diesen Text. Als Illustration benutzte ich ein Tuch, wie es in Indien viele Männer tragen. So sehen sie so aus, wie Jesus gekleidet war. Dabei wird ein einfaches Tuch um die Lenden gewickelt und schon kann man die Straße betreten.

In der Berichterstattung über die Kreuzigung Jesu erscheint der obige Vermerk nur wie eine Randbemerkung. Es ging um die Kleidungsstücke des Verurteilten. Offenbar war es Brauch, dass die Soldaten einen Anteil bekamen – quasi als Belohnung. Dann aber heißt es,  auf dass die Schrift erfüllt würde. „Heiler Mensch“ weiterlesen

Dienen statt verdienen

Und Jesus wusste, dass ihm der Vater hatte alles in seine Hände gegeben und dass er von Gott gekommen war und zu Gott ging, da stand er vom Abendmahl auf, legte seine Kleider ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich. Danach goss er Wasser in ein Becken, hob an, den Jüngern die Füße zu waschen, und trocknete sie mit dem Schurz, mit dem er umgürtet war. Johannes 13, 3-5

Ich kann ein dienendes Herz daran erkennen wie ich reagiere, wenn andere mich wie einen Diener behandeln. Wie reagieren wir, wenn man uns etwas befiehlt zu tun, das nach unserem Ermessen unter unserer Würde ist? Wie schnell meldet sich dann der Stolz und der Widerwille; wie schnell knirschen wir mit den Zähnen. Jesus wusste, wer er war. Er wusste um seine hohe Position. Der Vater hatte ihm alle Macht im Himmel und auf Erden übertragen. Jesus wusste um seine Stellung zu Gott, und dass er in Kürze zu seinem Vater zurückkehren würde. So legte er sein Obergewand ab, band sich einen Schurz um die Lenden, füllte die Schüssel mit Wasser, kniete sich nieder und begann zwölf Männern die Füße zu waschen. Er tat das unbesorgt und gerne. Er wusste, dass das seinem Image keinen Abbruch tun würde. „Dienen statt verdienen“ weiterlesen

Ohne Beschneidung keine Frucht

Alle Reben am Weinstock, die keine Trauben tragen, schneidet er ab. Aber die Frucht tragenden Reben beschneidet er sorgfältig, damit sie noch mehr Frucht bringen. Johannes 15, 2

In der Nähe unserer Wohnung befand sich ein Weinberg. Gerne gingen wir hier spazieren und  freuten uns über die vielen fast reifen Trauben. Bald waren sie geerntet und der Winter zog durchs Land. Der folgende Frühling aber brachte dann neue Aktivitäten.

Jetzt erschien der Besitzer, aber nicht mit Körben, sondern mit dem Messer. Mit geübter Hand begann er, fast alle Ranken zu entfernen. Ich fragte, warum er so gnadenlos mit den Weinstöcken umgehen würde. Der Winzer lachte. „Alles was ich hier tue dient dem Weinstock und seiner zukünftigen Frucht“, sagt er. „Würde ich sie nicht beschneiden, würde sich der Saft in den vielen Ranken verlieren und es gäbe nur wenig Frucht. So belasse ich jedem Weinstock nur drei und der Saft kann in sie hineinfließen und gute Frucht hervorbringen.“ – Ich bedankte mich für die aufschlussreiche Predigt und ging. „Ohne Beschneidung keine Frucht“ weiterlesen

Die wichtigste Entscheidung

Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. Johannes 3, 3

Die Art und Weise, wie Jesus hier vorgeht, ist ungewöhnlich. Jesus kommt unverzüglich zur Sache: Du musst wiedergeboren werden, sonst gehst du ewig verloren. Offenbar halfen diese Worte, denn später bekannte er sich öffentlich zu ihm. Joh. 7, 50-51.

In einer christlichen Zeitung fand ich eine Karikatur. Ein Pfarrer steht am Eingang der Kirche und begrüßt einen Besucher, der verwahrlost aussah. Der Pfarrer zu ihm: „Um Gottes Willen, ich will Sie ja nicht bekehren!“ Darauf der Besucher: „Um Gottes Willen, Sie sollten mich aber bekehren!“ Ich war zu Gast bei einer kinderreichen Familie. Ich saß mit ihnen zur Mahlzeit am Tisch. Sieben Kinder hatten ebenfalls Platz genommen. Ich merkte bald, dass sie alle Jesus lieb hatten. Nach dem Essen fragte ich die Mutter, was sie gemacht habe, dass alle Kinder gläubig sind. Freudig sagte sie, dass alle etwa im Alter von fünf Jahren eine Entscheidung für Jesus auf ihrem Schoß getroffen hatten. „Die wichtigste Entscheidung“ weiterlesen

Ein Schlüssel in Gottes Händen

Es ist ein kleiner Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; aber was ist das unter so viele? Johannes 6, 9

Fünftausend Männer hatten sich versammelt. Johannes zählt in seinem Bericht die Frauen und Kinder nicht mit. So waren es viele Tausend, die den ganzen Tag bei Jesus ausharrten. Die Sonne war bereits am Untergehen, als die Jünger Jesus darauf aufmerksam machten, dass man das Volk heimschicken müsse, damit sie vor Anbruch der Dunkelheit noch Nahrung beschaffen könnten.

Andreas hatte einen kleinen Jungen entdeckt, der etwas Nahrung bei sich hatte. Fünf Gerstenbrote und zwei Fische waren es – „Aber was ist das unter so vielen“, fügte er resignierend hinzu. – Das Volk brauchte einige Tonnen Nahrung, wenn es satt werden sollte. Jesus hatte einen Plan: Diese winzige Menge wollte Er benutzen, um damit das Volk zu sättigen und ihnen dadurch Seine Göttlichkeit offenbaren. Für das Kind war jetzt eine großartige Gelegenheit gekommen, die sich so nie wiederholen würde. Es durfte ein Schlüssel in der Hand Gottes sein. „Ein Schlüssel in Gottes Händen“ weiterlesen

Da hilft nur das Experiment

Wenn jemand entschlossen ist, Gottes Willen zu tun, wird er erkennen, ob diese Lehre aus Gott stammt oder ob ich von mir selbst rede. Johannes 7, 17

Es werden immer härtere Diskussionen darüber geführt, welche Religion die richtige sei. Ob Allah auch der Gott der Bibel ist oder nicht. Es wird auch nicht davor zurückgeschreckt, die Bibel immer heftiger in Frage zu stellen. Ist sie Gottes Wort oder enthält sie Worte von Gott. Immer neue Bücher werden über Jesus Christus geschrieben. Autoren behaupten, Er sei verheiratet und  ein ganz gewöhnlicher Mensch gewesen. Der Leser steht verwirrt daneben und weiß nicht, was er glauben soll.

Um herausfinden zu können, ob die Bibel Wahrheit ist oder Lüge, muss der Fragesteller etwas tun. Er muss beginnen, Gottes Wort ernst zu nehmen und in die Tat umzusetzen. Erst dann wird er erkennen, ob es Gottes Wort ist oder von Menschen erdacht wurde. Das sagt Jesus im obigen Vers. „Da hilft nur das Experiment“ weiterlesen

Erhörlich beten

Ihr Lieben, wenn uns unser Herz nicht verdammt, so haben wir Zuversicht zu Gott und was wir bitten, werden wir von ihm empfangen. 1. Johannes 3, 21-22

In meiner Nachfolge erlebte ich immer wieder, dass ich schon früh am Morgen ein schlechtes Gewissen hatte. Dabei wusste ich nicht einmal, warum es mich bedrückte. Hatte ich gebetet, sagte mir mein Gewissen, dass es zu kurz gewesen sei. Hatte ich gefastet, hätte meine Fastenzeit auch etwas länger sein können. Opferte ich, war es sicher zu wenig. Stets gab es irgend etwas, das mich anzuklagen versuchte.

Nichts wirkt sich auf den Glauben so zersetzend aus wie ein Gewissen, das ständig verurteilt. Wenn unsere Gebete Kraft haben sollen, ist es unerlässlich, dass Geist, Seele und Leib eine geschlossene Einheit bilden. Ein ungetrübtes Gewissen ist eine Grundvoraussetzung dazu. „Erhörlich beten“ weiterlesen

Nicht alles wissen wollen

Jesus antwortete und sprach zu Petrus: Was ich tue, das weißt du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren. Johannes 13, 7

Gemeinsam feierte Jesus mit seinen Jüngern das Passah, bevor er von ihnen genommen wurde. Dabei wusch er seinen Jüngern die Füße. Petrus war das peinlich. Eigentlich hätte er oder einer von ihnen, auf die Idee kommen müssen, seinem Herrn und allen die Füße zu waschen. Hatte Jesus sie doch das Dienen gelehrt und jetzt war die Gelegenheit dazu gekommen. – Verpasst!

Petrus widersetzte sich mit den Worten: Herr, solltest du mir meine Füße waschen?  Darauf Jesus: Was ich tue, das weißt du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren. „Nicht alles wissen wollen“ weiterlesen

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