Erhörlich beten

Ihr Lieben, wenn uns unser Herz nicht verdammt, so haben wir Zuversicht zu Gott und was wir bitten, werden wir von ihm empfangen. 1. Johannes 3, 21-22

In meiner Nachfolge erlebte ich immer wieder, dass ich schon früh am Morgen ein schlechtes Gewissen hatte. Dabei wusste ich nicht einmal, warum es mich bedrückte. Hatte ich gebetet, sagte mir mein Gewissen, dass es zu kurz gewesen sei. Hatte ich gefastet, hätte meine Fastenzeit auch etwas länger sein können. Opferte ich, war es sicher zu wenig. Stets gab es irgend etwas, das mich anzuklagen versuchte.

Nichts wirkt sich auf den Glauben so zersetzend aus wie ein Gewissen, das ständig verurteilt. Wenn unsere Gebete Kraft haben sollen, ist es unerlässlich, dass Geist, Seele und Leib eine geschlossene Einheit bilden. Ein ungetrübtes Gewissen ist eine Grundvoraussetzung dazu. „Erhörlich beten“ weiterlesen

Christsein verpflichtet

Andreas findet zuerst seinen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden, das ist verdolmetscht: der Gesalbte, und führte ihn zu Jesus. Johannes 1, 41-42

Andreas geht aus, sucht seinen Bruder und führt ihn zu Jesus. Jesus nimmt ihn als seinen Jünger auf, rüstet ihn mit Vollmacht aus, belehrt ihn und vertraut ihm später sogar seine Schafe an. So einfach ist es, wenn Gottes Reich gebaut wird. Das hat sich bis heute nicht geändert. Die Botschaft des Evangeliums muss weitergesagt werden, wenn sie wirksam werden soll. Ein verschwiegenes Evangelium gleicht einer Unterschlagung Gott gegenüber. Als Seine Jünger eines Tages voller Jubel durch Jerusalem zogen und den Namen des Herrn und alle Seine wunderbaren Taten hoch priesen, traten die Pharisäer Jesus entgegen und forderten ihn auf, sie zum Schweigen zu bringen. Darauf Jesus: Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien. Luk. 19, 37-40. Offenbar sagte er das im Blick auf die Zukunft dieser Stadt. „Christsein verpflichtet“ weiterlesen

Nicht alles wissen wollen

Jesus antwortete und sprach zu Petrus: Was ich tue, das weißt du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren. Johannes 13, 7

Gemeinsam feierte Jesus mit seinen Jüngern das Passah, bevor er von ihnen genommen wurde. Dabei wusch er seinen Jüngern die Füße. Petrus war das peinlich. Eigentlich hätte er oder einer von ihnen, auf die Idee kommen müssen, seinem Herrn und allen die Füße zu waschen. Hatte Jesus sie doch das Dienen gelehrt und jetzt war die Gelegenheit dazu gekommen. – Verpasst!

Petrus widersetzte sich mit den Worten: Herr, solltest du mir meine Füße waschen?  Darauf Jesus: Was ich tue, das weißt du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren. „Nicht alles wissen wollen“ weiterlesen

Bis zuletzt

Vor dem Osterfest aber erkannte Jesus, dass seine Stunde gekommen war, dass er aus dieser Welt ginge zum Vater; und wie er die Seinen geliebt hatte, so liebte er sie bis ans Ende. Johannes 13, 1

Jesus hatte auch Judas erwählt und ihn mit Vollmacht ausgerüstet, obwohl Er wusste, dass er ihn eines Tages verraten würde. Er verriet ihn mit einem Kuss. Jesu letzte Worte an ihn: Mein Freund, warum bist du zu mir gekommen? – Kein Tadel, sondern unverfälschte Liebe – bis zuletzt. Der Mörder, mit Ihm gekreuzigt, bat um Gnade für sein verpfuschtes Leben. Jesu letzte Worte an ihn: Heute noch sollst du mit mir im Paradies sein. Worte des Trostes, der Hoffnung für einen Menschen, der alles andere verdient hätte, als das Paradies. Unten am Kreuz standen Jesu Peiniger. Sie waren der Meinung, Gott mit Seiner Hinrichtung einen Dienst erwiesen zu haben. Jesus betet für sie: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Seine letzten Worte – ein Gebet um Gnade, statt um Vergeltung. Vom Kreuz herab sprach Jesus zu Johannes über seine Mutter, die weinend da stand, weil sie auf grausame Weise ihres geliebten Sohnes beraubt wurde. Siehe; das ist deine Mutter und er nahm sie in seine Obhut auf. „Bis zuletzt“ weiterlesen

Der Heilige Geist verherrlicht Jesus

Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Von sich selbst wird er nicht sprechen, sondern nur das, was er hört, wird er weitergeben; auch das Kommende wird er euch verkündigen. Er wird mich verherrlichen. Johannes 16, 13-14

Mit unserer Reisegruppe hatten wir das Ziel erreicht. Auf dem Programm stand die Besichtigung des Schlosses Sanssouci in Potsdam. Als wir vor dem prächtigen Gebäude angekommen waren, wartete schon der Schlossführer auf uns. Seine Aufgabe war es, uns die verschiedenen Räume, ihre vielen Gegenstände und Gemälde zu erklären. Während seiner Führung ließ er die Geschichte vor unseren Augen lebendig werden. Ich erinnerte mich an den obigen Bibelvers und begriff augenblicklich, welche Aufgaben der Heilige Geist für mein Leben hat. „Der Heilige Geist verherrlicht Jesus“ weiterlesen

Mit unerfüllten Wünschen leben

Mein Lieber, ich wünsche, dass dir’s in allen Stücken wohl ergehe, und du gesund seiest, so wie es deiner Seele wohl ergeht. 3.Johannes 2

Im letzten Jahr zu Weihnachten, bekamen wir eine Fülle von Karten voll guter Wünsche zum Neuen Jahr. Da stand zu lesen: Mögen im Neuen Jahr alle deine Wünsche in Erfüllung gehen. Ein anderer wünscht, dass ich immer Glück und Erfolg haben möge und das bei guter Gesundheit. Unser Text könnte ebenfalls als Gruß auf einer solchen Karte zu finden sein: Mein Lieber, ich wünsche, dass dir’s in allen Stücken wohl ergehe, und du gesund seiest, so wie es deiner Seele wohl ergeht. –

Unter den vielen Karten gab es keinen einzigen Schreiber, der mir etwas Schlechtes gewünscht hätte. Heute habe ich sie nun von der Wand genommen. Soll ich jetzt warten, dass alles in Erfüllung geht?

Da habe ich so meine Bedenken. Aus Erfahrung weiß ich, dass das Leben bei allen guten Wünschen oft eine ganz andere Sprache spricht. Da liegen Leid und Freude oft dicht nebeneinander und ehe man sich’s versieht, kann sich alles gewendet haben und wir werden gezwungen, mit unerfüllten Wünschen weiterzuleben und sich dennoch zu freuen. „Mit unerfüllten Wünschen leben“ weiterlesen

Hast du mich lieb?

Jesus fragte zum dritten Mal: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb? Er antwortete: Ja Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Johannes 21, 16

Petrus war zum Apostel berufen und Jesus hatte ihn mit Vollmacht ausgerüstet. Über drei Jahre zog er mit Ihm umher, lernte von seinem Meister und wirkte im großen Segen. Jetzt war sein Meister verhaftet worden; er stand vor dem Hohen Rat und die Soldaten hatten ihn gefoltert und verspottet. Petrus gesellte sich unter das Volk und schaute aus der Ferne zu. Ganz unverhofft kam für ihn die Stunde, wo er beweisen sollte, wie er wirklich zu Jesus steht. Drei Mal hatte man ihn herausgefordert, sich öffentlich zu seinem Meister zu bekennen. Im entscheidenden Augenblick leugnete er und versagte erbärmlich. Mit einem Fluch über sich selbst und einem Schwur bei Gott sagte er vor allen: ich kenne Ihn nicht. Matth. 26, 74. „Hast du mich lieb?“ weiterlesen

Die Hoffnung der Gläubigen

Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn’s nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten? Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin. Johannes 14, 1-3

Im Griechischen bedeutet Advent „epiphaneia“ und weist auf den Besuch eines Königs hin. Dann versammelte sich das Volk an den Straßen, um ihm einen würdigen Empfang zu bereiten und alle jubelten „epiphaneia“ – Advent. Auch heute eilt das Volk an die Straßen, wenn ein Staatsoberhaupt in ihre Stadt zu Besuch kommt und wedelt mit kleinen Fähnchen, um ihn so willkommen zu heißen. Auch das ist „epiphaneia“.

In diesen Tagen singen Kinder vor brennenden Kerzen: „Advent, Advent, ein Lichtlein brennt…“ – und alle freuen sich auf das bevorstehende Weihnachtsfest und die vielen Geschenke. Offenbar ist das alles, was vom eigentlichen Sinn übriggeblieben ist. „Die Hoffnung der Gläubigen“ weiterlesen

Heilsame Unwissenheit

Jesus antwortete und sprach zu Petrus: Was ich tue, das weißt du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren. Johannes 13, 7

Bevor Jesus seinen Weg zum Kreuz ging, feierte er mit seinen Jüngern noch das Passamahl. Anschließend wusch er ihnen die Füße. Petrus war das peinlich: „Herr solltest du meine Füße waschen?“ sagte er entrüstet. Die Erklärung Jesu klingt geheimnisvoll: Was ich tue, das weißt du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren. Wir erfahren an keiner Stelle den tieferen Sinn dieser Handlung. Das Einzige, was wir wissen, ist, dass Jesus seinen Jüngern empfiehlt, sich gegenseitig ebenfalls die Füße zu waschen. Sicher keine heilsnotwendige Tat aber eine gute Demutsübung. Mir drängt sich die Frage auf, ob es immer gut ist, alles verstehen zu können, was Gott tut. „Heilsame Unwissenheit“ weiterlesen

Zum Donner gehört ein Blitz

Da sprach das Volk, das dabeistand und zuhörte: Es hat gedonnert. Die andern sprachen: Ein Engel hat mit ihm geredet. Jesus antwortete und sprach: Diese Stimme ist nicht um meinetwillen geschehen, sondern um euretwillen. Johannes 12, 29-30

Jesus wurde vom Volk und den Geistlichen stets kritisch beurteilt. Es gab viele Fragen um seine Person: Wer ist dieser, der Zeichen und Wunder vollbringt und den Geistlichen ungeschminkt die Wahrheit sagt? Wer gibt ihm das Recht, mit einer Geißel die Händler aus dem Tempel zu treiben? Ist er der Messias, dann soll er es uns frei heraussagen, aber so verweist er immer wieder auf die Wunder, die er vollbringt und sagt, dass diese für sich selbst sprächen. Unser Text berichtet, dass Jesus hier öffentlich betete: Vater verherrliche deinen Namen. Spontan antwortete Gott vom Himmel, und sagte laut und deutlich: Ich habe ihn verherrlicht und will ihn abermals verherrlichen. Hier gab Gott selbst Zeugnis davon, dass dieser Jesus Gottes Sohn ist und damit der Messias, auf den sie alle bereits Hunderte von Jahren gewartet hatten. Offenbar nützte auch das nichts, denn sie sagten: „Es hat gedonnert.“ Kann man sich eine solche Reaktion vorstellen? „Zum Donner gehört ein Blitz“ weiterlesen