Zwar allein, aber treu

Und Henoch wandelte mit Gott; und weil er mit Gott wandelte, nahm ihn Gott hinweg und er ward nicht mehr gesehen. 1. Mose 5, 22+24

Aus Henochs Biografie geht hervor, dass er ein Prophet war. Gott gestattete ihm einen Blick in die unsichtbare Welt; er sah die Wiederkunft Jesu mit seinen Heiligen, um Gericht über alle Gottlosigkeit der Menschen zu halten.
Judas 14-15.

Danach dürfte er ein unbequemer Zeitgenosse gewesen sein. Besonders aber fällt mir auf, dass niemand bereit war, seine Botschaft anzunehmen, nicht einmal seine Frau und die Kinder. Danach war Henoch ein einsamer Mann, – einsam wie ein Leuchtturmwärter, irgendwo an einer unbewohnten Küste. Würde ich einen Leuchtturmwärter fragen, wie er seinen Dienst sieht, würde er sagen: „Ich bin zwar allein, aber treu. Ich sorge dafür, dass genügend Licht ausgeht, um unzähligen Schiffen Orientierung zu geben, damit sie an den gefährlichen Klippen vorbeifahren können, um den sicheren Hafen zu erreichen.“ „Zwar allein, aber treu“ weiterlesen

Ein gesundes Augenmaß

… und sprachen: Wohlauf, lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, damit wir uns einen Namen machen; denn wir werden sonst zerstreut in alle Länder. 1. Mose 11, 4

Immer höher, immer größer, immer berühmter, sich einen Namen machen, den die Menschen gerne hören, – steckt dieser Gedanke nicht in uns allen?

Schon Adam und Eva kannten ihn; sie wollten sein wie Gott. Satan versuchte Jesus: „Bete mich an und ich gebe dir Macht über die ganze Erde.“ Jesus verzichtete und das nicht ohne Grund. Zu allen Zeiten hat der Mensch immer wieder sein gesundes Augenmaß verloren. War er gestern noch auf dem Mond, will er morgen auf einem anderen Stern sein. Immer höher, immer weiter.

Erfolg macht stolz und überheblich. Geld, Reichtum, Macht wecken immer größere Begehrlichkeiten. Dann aber platzen unverhofft alle Träume, wie eine schillernde Seifenblase und was übrig bleibt, sind Enttäuschung, Leid und Schmerz. Die Wirtschaftskrise erteilt uns dafür eine dramatische Lektion. Man wollte noch höher hinaus, noch mehr Geld haben, noch reicher, noch unabhängiger und einflussreicher sein. Und dann kam es wie eine Sturmflut und über Nacht platzten alle kühnen Träume, wie eine schillernde Seifenblase. Viele Banken verloren Milliarden und rissen die gesamte Wirtschaft weltweit in eine tiefe Krise. Bis heute weiß niemand, wie wir da wieder herauskommen. „Ein gesundes Augenmaß“ weiterlesen

Neue Perspektiven

Und Josua und Kaleb, die auch das Land erkundet hatten, zerrissen ihre Kleider und sprachen zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel: Das Land, das wir durchzogen haben, um es zu erkunden, ist sehr gut. 4. Mose 14, 6-7

Vor mir liegt das Foto eines Hauses mit einem kleinen Dachfenster. Die Scheiben sind nicht groß und dazu verschmutzt, kaum möglich hinauszuschauen. Darunter steht geschrieben: Unsere unterschiedlichen Sichtweisen verdanken wir den Fenstern, aus denen wir schauen. Dann war das Fenster, aus dem Josua und Kaleb schauten, kein trübes Dachfenster, sondern eine Plattform mit guter Aussicht und neuen Perspektiven.

Jeder hat seine eigene Perspektive. Was der eine als Herausforderung betrachtet, empfindet der andere als erdrückende Situation. Während die zehn Kundschafter nur Probleme sahen, erblickten Josua und Kaleb bereits ihre zukünftigen Häuser, die fruchtbaren Äcker, wohlgenährte Herden und ein gutes Leben. Während die einen sich von Gott getäuscht fühlten, sahen die anderen die gnädige Hand Gottes über ihrem Leben, die alles zum Guten wenden würde. Während die einen sich ängstlich verkrochen, weil die Bewohner des Landes in ihren Augen als Riesen erschienen, sahen die anderen diese bereits besiegt am Boden liegen. „Neue Perspektiven“ weiterlesen

Mütter, ein Geschenk

Und Adam nannte sein Weib Eva; denn sie wurde die Mutter aller, die da leben. 1. Mose 3, 20

Jeder wurde von einer Frau geboren, ob jeder damit auch eine Mutter hatte, ist damit nicht geklärt. Nicht jede Frau ist auch wirklich Mutter. Unter dem Begriff „Mutter“ hat die Bibel konkrete Vorstellungen. Gott spricht zu seinem Volk: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet. Jes. 66, 13. Eine Mutter steht für Trost, Liebe, Schutz und Geborgenheit. Wenn das heranwachsende Mädchen dies von Anbeginn nicht vermittelt bekommt, wird es ihm später schwer fallen, seinem Kind eine wirkliche Mutter sein zu können. Seine Gefühle und mütterlichen Veranlagungen konnten sich nie richtig entwickeln, so verkümmerten sie oder sind deformiert. „Mütter, ein Geschenk“ weiterlesen

Gemeinschaft – Risiko und Chance

Miriam aber und Aaron fingen an, über Mose schlecht zu reden wegen der Mohrenfrau, die er sich genommen hatte. 4. Mose 12, 2.

Früher lebten Völker ganz unter sich. Fremde hatten kaum die Möglichkeit, sich zu integrieren, besonders in den Dörfern war das der Fall. Hier waren fast alle miteinander verwandt und der Zugezogene blieb oft über Jahrzehnte ein Ausländer und wurde dementsprechend behandelt. Gemeinschaft und Integration sind eine unverzichtbare Bereicherung für jeden. Sie ergänzt nicht nur, sie schützt auch den Einzelnen und macht stark.

Sie kann aber auch Anlass zur Kritik geben. Im obigen Bericht erfahren wir, dass Mose eine Frau gewählt hatte, die nicht dem Geschmack seiner Verwandtschaft entsprach. Aaron und Miriam ärgerten sich, weil sie eine Mohrin war. „Wie kann man so etwas tun, zumal wir doch alle Weiße sind“, mag ihr Vorwurf gewesen sein. Darauf zürnte der Herr und Miriam wurde aussätzig und wenn Mose nicht für sie gebetet hätte, wäre sie daran gestorben.

Dieser Bericht möchte uns ein zukunftsweisendes Wort mit auf den Weg geben. Heute sind wir eine multikulturelle Gesellschaft geworden. Menschen unterschiedlichster Herkunft und Nationen leben unter  uns und das Zusammenleben ist an Farbe und Vielfalt um vieles reicher geworden. So ist Gemeinschaftsfähigkeit mehr gefragt denn je, denn die „Mohrenfrau“ oder der „Mohrenmann“ oder ihre Kinder, wohnen bereits unter uns, vielleicht sogar im gleichen Haus und wenn sie sich für Gott interessieren, werden sie heute oder morgen sogar unsere Kirchen und Gemeinden besuchen. „Gemeinschaft – Risiko und Chance“ weiterlesen

Verhängnisvolle Entscheidung

Da sprach Abraham zu Lot: Lass doch nicht Zank sein zwischen mir und dir und zwischen meinen und deinen Hirten; denn wir sind Brüder. Steht dir nicht alles Land offen? Trenne dich doch von mir! Da erwählte sich Lot die ganze Gegend am Jordan. Also trennte sich ein Bruder von dem anderen. 1. Mose 13, 8-9+11

Abraham und Lot waren Viehhirten; sie hatten es zu Wohlstand gebracht und ihr Reichtum vermehrte sich, was zu einem Problem führte: Die Weideplätze gaben nicht mehr genügend Futter für das Vieh her. Es musste nach einer Lösung gesucht werden. So gab es zwei Möglichkeiten: Entweder man begnügte sich mit dem, was man hatte, dann könnten beide wie Brüder beieinander wohnen bleiben oder man setzte auf Vermehrung, und eine Trennung war unvermeidbar.

Lot entschied sich für eine Trennung. Einen solchen Bericht kann man zur Kenntnis nehmen, wie viele andere und zur Tagesordnung übergehen, – wenn es da nicht heißen würde, dass sich Brüder trennten. Das könnte im übertragenden Sinne auch heißen: Dann zerbrach die Ehe und jeder ging seinen Weg, oder dann zerbrach die Freundschaft, die Beziehung und jeder ging seinen Weg. Leider ist das die brutale Wirklichkeit und der Grund ist immer der gleiche: Weil man nicht bereit ist, zu verzichten oder sich einzuschränken, beginnt der angehäufte Wohlstand unsere Beziehungen zu zerfressen und verbannt in die Einsamkeit. „Verhängnisvolle Entscheidung“ weiterlesen

Barfuss vor Gott

Gott sprach zu Mose: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe aus von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land. 2. Mose 3, 5

Als Gott sich dem Mose in einem brennenden Dornbusch offenbarte und er hinzutreten wollte, hieß es: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe aus von deinen Füßen, denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land.

Während eines Besuches auf Sri Lanka war es mir vergönnt, eine alte Tempelstätte zu besichtigen. Eine Gruppe Einheimischer beobachtete mich, als ich die Treppen zur Buddhastatue betreten wollte. Man ermahnte mich, gefälligst vorher die Schuhe auszuziehen. Offenbar haben alle Religionen etwas gemeinsam: Man begegnet seinen Göttern in großer Ehrfurcht und mit Respekt.

Unwillkürlich stellte ich mir die Frage, in welcher Haltung wir vor Gott hintreten, wenn wir beten. Jesus erzählt eine Geschichte, in der ein Pharisäer und ein Betrüger in den Tempel kommen, um zu beten. Während der Geistliche seine guten Taten und Qualitäten aufzählt, schlägt der Betrüger an seine Brust und bittet Gott um Vergebung. Dieser, sagte Jesus, wurde erhört, während der andere leer ausging. Luk. 18, 9 -14. Die Bibel lehrt uns, wie wir beten sollen: Lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in völligem Glauben, besprengt in unseren Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leibe mit reinem Wasser. Hebr. 10, 22. „Barfuss vor Gott“ weiterlesen

Erfolg kann nicht alles sein

Und der Herr ging weg, nachdem er aufgehört hatte zu reden; und Abraham kehrte wieder um an seinen Ort. 1. Mose 18, 33

Wir kennen den Spruch: Habe deine Lust am Herrn; der wird dir geben, was dein Herz wünscht. Ps. 37, 4. Ich kann sagen: „Mir geht es gut, der Herr hat für alles gesorgt. Ich habe alles und kein Wunsch ist offen geblieben.“ Soweit, so gut! – Aber als Geistlicher habe ich noch viele andere Wünsche. Ich wünsche mir, dass meine Mitmenschen Jesus als ihren Herrn annehmen; ich wünsche mir blühende und wachsende Gemeinden an allen Orten im Lande. Ich wünsche mir Christen mit Ausstrahlung! – Das sind solche, die von Gott gesalbt sind und denen man die Freude vom Gesicht ablesen kann. – Meine Wunschliste ist noch viel länger, aber ich bin frustriert. – Ich weiß, dass Wünsche allein nicht genügen. Wenn Träume sich erfüllen sollen, dann sollte man aufwachen und an die Arbeit gehen. Das ist geschehen. „Erfolg kann nicht alles sein“ weiterlesen

Rückendeckung von Gott

Da erhob sich der Engel Gottes, der vor dem Heer Israels herzog, und stellte sich hinter sie. Und die Wolkensäule vor ihnen erhob sich und trat hinter sie und kam zwischen das Heer Israels. Und dort war die Wolke finster, und hier erleuchtete sie die Nacht, und so konnten die Heere die ganze Nacht einander nicht nähern. Und die Kinder Israel gingen hinein mitten ins Meer auf dem Trockenen. 2. Mose 14, 19-22

Die Heere Pharaos waren fest entschlossen, die entflohenen Juden wieder in die Sklaverei nach Ägypten zurückzuholen. Die Wolkensäule verhinderte es, indem Gott ihnen den Rücken deckte und sie schützte.

Wir entdecken hier eine großartige Wahrheit, die auch heute noch Gültigkeit besitzt. Gott schützt seine Kinder vor Angriffen aus dem Hinterhalt, indem er ihnen den Rücken deckt. Das hat Paulus gemeint, wenn er schreibt: Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein? Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der da gerecht macht. Wer will verdammen? Christus ist hier, der
gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, welcher ist zur Rechten Gottes und vertritt uns.
Röm. 8, 31+33-34. Wenn Gott uns Rückendeckung gibt, erwartet er, dass auch wir dasselbe tun. „Rückendeckung von Gott“ weiterlesen

Brot vom Himmel

Da sprach der Herr zu Mose: „Siehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen, und das Volk soll hinausgehen und täglich sammeln, was es für den Tag bedarf. Und als sie das sahen, sprachen sie untereinander: Man hu? Denn sie wussten nicht, was es war. 2. Mose 16, 4 +15.

Ein Volk, etwa zwei Millionen, zog vierzig Jahre durch die Wüste und wurde täglich mit frischem Brot versorgt, ohne dass sie je einen Acker hätten bestellen müssen oder sonst etwas leisteten. Die einzige Bedingung war, dass sie täglich hinausgehen mussten, um sich das Geschenk einzusammeln. Haben wir uns je Gedanken darüber gemacht, welche Mengen Brot sie täglich verzehrten?

Nehmen wir an, jeder nimmt pro Tag ein Pfund zu sich, dann wären es bei ihrer Größenordnung zwei Millionen Pfund gewesen, oder 200.000 Zentner oder 1000 Tonnen Lebensmittel. Sollten wir die Versorgung übernehmen, benötigten wir 142 LKWs, mit je sieben Tonnen Ladegewicht – und das jeden Tag, vierzig Jahre hindurch. – Die Ration bekam jeder gratis, weil Gott jeden beschenken wollte. „Brot vom Himmel“ weiterlesen

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