Ein Tag mit hohem Erinnerungswert

Die Aktion im November 2019 verlief für mich aussergewöhnlich und  bemerkenswert. Nicht nur, weil die Mittwochsgruppe ihre Aktion an einem Freitag erlebte, sondern weil sich der Ausflug sehr harmonisch gestaltete. In der Einladung zur Novemberaktion hatte mich hauptsächlich der Werksbesuch bei der Fa. Perrot gereizt. Von Hermann Hesse hatte ich zwar schon einiges gelesen, aber Calw hatte ich auf dem Weg in den Schwarzwald immer nur ‚en passant‘ in Erinnerung. Doch der Reihe nach …


Wir sollten ja Fahrgemeinschaften bilden und weil meine Frau nicht mit konnte, fragte ich meinen Nachbarn ob er noch einen Platz frei hätte, – damit ich nicht alleine fahren musste. So wurde ich vor meinem Haus abgeholt und auch dahin zurück gebracht. Super! Danke Peter!
Als wir in Calw aus dem Parkhaus Kaufland kamen, sahen wir schon die Bäckerei Sehne vor uns, wo in Heinrichs Café schon ca. 25 Teilnehmer beim Kaffee saßen und auf uns warteten. Ein toller Anfang!
Danach führte uns Eugen Hornickel, der Organisator des Tages, durch die Fußgängerzone von Calw, wo wir in der Lederstrasse ein  Gruppenbild machten. Dann gings durch die Marktstrasse zum Hermann-Hesse-Platz am südlichen Nagoldufer der Nikolausbrücke, auf der außer der Nikolauskapelle auch eine Skulptur von Hermann Hesse steht.
Hier gab uns Eugen einen kleinen Vorgeschmack auf das, was wir später bei der Führung im Hermann-Hesse-Museum hören sollten. Dorthin führte uns der weitere Weg über die Marktstrasse zum Marktplatz, dem Zentrum des  Stadtlebens früherer Zeit, vorbei an Hesse’s Geburtshaus und zum Museum gegenüber der Evangelischen Stadtkirche (von der wir später bei Perrot noch den alten Glockenstuhl sehen würden).

Das Museum ist in neun Räumen einer ehemaligen Wohnung untergebracht und unsere sehr passionierte Führerin brachte uns zum Beginn in das sog. „indische“ Zimmer. Hier waren noch ein paar Stühle zur „Erholung“ der älteren Teilnehmer – nach dem Stadtbummel und dem Aufstieg in den 2.Stock waren doch manche schon müde – aber die restliche Stunde, gab es keine Sitzmöglichkeiten. Die Führung war sehr beeindruckend, aber wegen der Enge in den kleinen Räumen, durch die vielen Exponate und durch unsere große Gruppe, konnte man sich nur wenig in Ruhe genau ansehen. Trotzdem gelang mir diesesFoto eines Gedankens von Hermann Hesse, dass ihn m.E. deutlich charakterisiert. Ich nahm mir vor mit meiner Frau wieder zu kommen und diese Bilder vor Ort genauer anzuschauen.

Dank Eugen’s Vorarbeit konnten wir uns schon daheim das Mittagessen im Brauhaus Schönbuch – einer ehemaligen Turnhalle – heraus suchen und so blieben keine Wünsche offen.

Die Weiterfahrt verlief in ein Industriegebiet von Calw, wo die Fa. Perrot in einem schmucken Fabrikgebäude Turmuhren und Läuteanlagen baut, die weltweit im Einsatz sind. Johannes Perrot, der jüngste der drei Perrot Brüder, die den Familien-Betrieb schon in der fünften Generation betreiben, erzählte uns zur Begrüßung im Foyer, dass die männlichen Nachkommen der Waldenser-Familie Perrot den zweiten Vornamen Immanuel (= Gott mit uns) tragen und dass dies auch ihr Firmen-Motto ist.

Die Führung übertraf für mich, als gelernten Werkzeugmacher, Elektroniker und Entwicklungs-Ingenieur alle Erwartungen, denn Johannes Perrot erklärte uns sehr ausführlich und begeisternd nicht nur Funktion und Herstellung der Uhrwerke in den unterschiedlichsten Dimensionen, sondern auch der Zifferblätter, Zeiger,  Läutewerke mit ihren Antrieben und Steuerungen. Die Führung dauerte länger als geplant und war für manchen (fast) zu lang, weil es auch hier kaum Sitzgelegenheiten gab.
Woran man ein Zifferblatt von der Fa. Perrot erkennt, sieht man auf dem Bild dieses Zeitungsartikel, auf dem auch unser freundlicher Führer zu sehen ist.
Es lohnt sich die großartige Website der Firma zu durchstöbern, wo man auch den Bericht über die größte und höchste Turmuhr in Mekka findet, die hier gebaut wurde.

Insgesamt ein ausgefüllter Tag mit vielen unvergesslichen Eindrücken, die wir dem erfahrenen Organisator des Tages verdanken: Vielen Dank Eugen!

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