Neue Perspektiven

Und Josua und Kaleb, die auch das Land erkundet hatten, zerrissen ihre Kleider und sprachen zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel: Das Land, das wir durchzogen haben, um es zu erkunden, ist sehr gut. 4. Mose 14, 6-7

Vor mir liegt das Foto eines Hauses mit einem kleinen Dachfenster. Die Scheiben sind nicht groß und dazu verschmutzt, kaum möglich hinauszuschauen. Darunter steht geschrieben: Unsere unterschiedlichen Sichtweisen verdanken wir den Fenstern, aus denen wir schauen. Dann war das Fenster, aus dem Josua und Kaleb schauten, kein trübes Dachfenster, sondern eine Plattform mit guter Aussicht und neuen Perspektiven.

Jeder hat seine eigene Perspektive. Was der eine als Herausforderung betrachtet, empfindet der andere als erdrückende Situation. Während die zehn Kundschafter nur Probleme sahen, erblickten Josua und Kaleb bereits ihre zukünftigen Häuser, die fruchtbaren Äcker, wohlgenährte Herden und ein gutes Leben. Während die einen sich von Gott getäuscht fühlten, sahen die anderen die gnädige Hand Gottes über ihrem Leben, die alles zum Guten wenden würde. Während die einen sich ängstlich verkrochen, weil die Bewohner des Landes in ihren Augen als Riesen erschienen, sahen die anderen diese bereits besiegt am Boden liegen.

Kleine Dachfenster gestatten keine großartigen Perspektiven; da sind hohe Plattformen mit weitem Ausblick viel besser. Ob so etwas in dieser perspektivlosen Welt möglich ist? Wie viele sehen für ihr weiteres Leben keine Zukunft. Ereignisse haben ihre vermeintlichen Sicherheiten in Frage gestellt. Perspektivlosigkeit ist der Tod für den Geist. Sie macht depressiv und raubt die innere Kraft, sich zu wehren und das Leben zu meistern.

Josua und Kaleb hatten diese Kraft; sie erinnerten sich an die vielen Wunder und Führungen, die sie bereits mit Gott erlebt hatten. Sie dachten an den Tag, an dem Gott das Rote Meer für sie geteilt und dem ganzen Volk einen Weg in die Freiheit gebahnt hatte. Sie erinnerten sich daran, dass Gott ihnen trotz Wüste und sengender Hitze täglich frisches Brot vom Himmel regnen ließ, dazu versorgte er sie mit frischem Wasser aus einem Felsen.

Hast du eine Nachfolge mit Jesus angetreten, ist die Zeit gekommen, deine Perspektiven zu verändern. Verlasse den dunklen Dachboden und das winzige Fenster deiner Betrachtungsweise. Geh hinaus, erhebe deinen Blick wie Abraham und zähle die Sterne, wie er es tat. Du wirst erleben, wie der Heilige Geist dir neue Perspektiven schenkt, damit Glaube in dir wachsen kann. Verändere deine Sprache, sprich wie Josua und Kaleb und sag: Das Land ist sehr gut und Gott wird es uns geben! Du kannst es dir erlauben, so zu sprechen, denn Gott steht auf deiner Seite. Er hat das gute Werk in dir angefangen und er wird es auch vollenden.

Beginne zu verstehen, dass es nicht die Umstände sind, die uns erdrücken wollen, sondern es ist unsere Haltung ihnen gegenüber. Eine „Dachfenstermentalität“ ermöglicht keine Perspektiven. Man gewöhnt sich so nur an Umstände, die Gott verändern möchte.

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