Ein fröhliches Herz ist die beste Medizin, ein verzweifelter Geist aber schwächt die Kraft eines Menschen. Sprüche 17, 22
Ich stellte einem jungen Mann die Frage, ob er gerne lebe. Die Antwort war verblüffend: „Nenne mir einen Grund, hier zu bleiben, dann sage ich dir tausend, warum ich am liebsten aussteigen möchte.“
Diese Haltung hat sich besonders unter jungen Menschen verbreitet. Hoffnungslosigkeit, Langeweile, Arbeitslosigkeit und der Frust in der eigenen Familie haben ihnen die Lebenskräfte geraubt. Ungezählte nehmen Psychopharmaka, um sich einigermaßen über Wasser zu halten.
Die Worte unseres Textes könnten einem Lehrbuch für Psychotherapie entnommen worden sein. Hier werden Wahrheiten genannt, die bis heute an Aussagekraft nichts verloren haben:
Es ist eine Tatsache, dass glückliche Menschen gesünder leben, als Verzweifelte. Es ist der ständige Druck des Alltags, die Sorge um die Zukunft oder der Frust in der Familie, die unsere inneren Kräfte aufgezehrt haben. Nur wenige können sagen: „Ich habe ein fröhliches Herz“.
Worüber kannst du dich von Herzen freuen? Was macht dich glücklich und lässt dich getrost in die Zukunft schauen? Ich bin gewiss, dass es nur wenige gibt, die darauf eine Antwort haben.
Bei allem Negativen gibt es trotzdem Quellen, die uns Lebensfreude spenden möchten. Wahre Freude gibt es nicht auf dieser Welt. So schnell wie sie vorbeischaut, verlässt sie uns auch wieder. Für flüchtige Freuden sind Menschen bereit, ein Vermögen zu zahlen; das hat die Vergnügungsindustrie erkannt und kann gut davon leben. Der Mensch braucht Freude, wie die Luft zum Atmen. Wird sie ihm versagt, verliert er sein geistliches Immunsystem; er wird schwach und hinfällig. So ist wahre Freude wie Medizin.
Gott kennt unser Bedürfnis nach Freude und er möchte, dass seine Kreaturen glückliche Wesen sind. Er selbst ist der Inbegriff wahrer Freude und versucht, uns seine Freude zuteil werden zu lassen.
Nachdem wir schon so viel ausprobiert haben, sollten wir uns mit der Botschaft beschäftigen, die Gott uns gegeben hat; sie ist das gute alte Evangelium. Hier liegen die Quellen wahrer Freude und Millionen trinken täglich daraus und können mitten in einer verrückten Welt glücklich sein, egal unter welchen Umständen sie zu leben haben.
Eine Quelle heißt Versöhnung. Lasst euch versöhnen mit Gott, sagt die Bibel. Zwischen mir und meinem Schöpfer darf es keinen Graben geben. So ist es meine Aufgabe, alles Trennende abzulegen; die Gleichgültigkeit, die Respektlosigkeit ihm gegenüber, den Groll gegen das eigene Schicksal und gegen Menschen, die wir eigentlich lieben sollten.
Eine andere Quelle heißt Gebet. Zwischen mir und dem Schöpfer kann ein tiefer Graben liegen, den nur ein ernsthaftes Gebet zu überspringen vermag. Das Gebet ist der einzige Weg, um an die Quelle dieser Freude zu kommen. Wer betet, der öffnet sich und wer sich öffnet, der vertraut und wer vertraut, der zeigt die Haltung, welche Gott die Gelegenheit gibt, durch seinen Geist zu ihm zu kommen, um die innere Leere auszufüllen, alle Wunden zu heilen und das Immunsystem neu zu stärken.