Von den Ameisen lernen

Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh an ihr Tun und lerne von ihr! Wenn sie auch keinen Fürsten noch Hauptmann noch Herrn hat, so bereitet sie doch ihr Brot im Sommer und sammelt ihre Speise in der Ernte. Sprüche 6, 6-8

Ich bin erstaunt, was alles über Ameisen berichtet wird. Ameisen zählen zu den staatenbildenden Insekten mit strikten Arbeitsteilungen. Ein solcher Staat kann bis über 20 Millionen Tiere haben und 50 bis 80 Jahre alt werden. Dann heißt es, dass weltweit über 12.000 Ameisenarten bekannt sind. Unter ihnen gibt es sogar Soldaten, die ihre Artgenossen gegen Eindringlinge verteidigen. Die größte bekannte Ameisenkolonie wurde von dem Schweizer Biologen Lauren entdeckt. Sie erstreckt sich über eine Länge von 5760 Kilometern entlang der Küste der italienischen Riviera bis in den Nordwesten Spaniens und besteht aus mehreren Millionen Nestern mit mehreren Milliarden Individuen.

Was mich besonders erstaunte, ist die Entdeckung, dass sie in tropischen Urwäldern ebenso beheimatet sind, wie am Polarkreis oder im Hochgebirge und in den Wüsten. In Island, Grönland oder der Antarktis und Teilen Polynesiens sind sie nicht zu finden.

Hast du schon einmal einen Ameisenhaufen irgendwo im Wald entdeckt? Dann hast du gesehen, wie emsig diese kleinen Tierchen unzählige Teilchen zusammenschleppen, um sich damit einen Bau anzulegen. Vielleicht sind sie dir sogar schon in Scharen über deine Beine oder Arme gelaufen, um dich mit ihren Säuren anzugreifen. Ameisen sind schon ein besonderes Insekt und ich kann verstehen, dass Gott in seinem Wort sagt, dass wir von ihnen lernen sollen. Mich beeindrucken ihr Fleiß und ihre Zielstrebigkeit. Ihre ganze Kraft verwenden sie dafür, sich zur rechten Zeit Nahrung zur beschaffen. Sie denken an ihre Zukunft, an Zeiten, wo keine Nahrung zu finden ist. Sicher tun sie es aus dem Trieb heraus, den ihnen der Schöpfer mit auf den Weg gab.

Mir stellt sich die Frage, in welcher Weise wir an unsere Zukunft denken. Im Verhältnis zur Ameise sollte es einen gravierenden Unterschied geben. Sicher kann eine gute Altersvorsorge beruhigen, aber hätte es dann nicht genügt, eine Ameise geworden zu sein? Sammeln und nochmals sammeln ist kein Lebensinhalt. Ich bin hier auf Erden nur ein Gast. Meine Zukunft ist die Welt Gottes. Ich will nicht überleben wollen, sondern für Gott leben. Ich will ewigkeitsbezogen leben und den Missionsbefehl Jesu ernst nehmen. Ich habe mich entschlossen, einheimische Missionare zu unterstützen, damit sie dahin gehen können, wohin ich nicht gehen kann, um eine Ernte einzubringen, die Gott reichlich lohnen wird. Damit werde ich Teilhaber einer großen Ernte.

Ich möchte aber auch von ihrem Zusammenhalt lernen und erkennen, dass man nicht unbedingt stark sein muss, wenn man etwas bewegen will. Ich wünsche mir Ehepaare, die zusammenhalten damit ihre Ehen stark sind und ihre Kinder sich wohlfühlen und nicht wie kleine Vögel aus dem Nest fallen.

Ihre „Soldaten“ fühlen sich für ihre Artgenossen verantwortlich und schützen sie unter Einsatz ihres Lebens. So will auch ich lernen, Mitverantwortung zu übernehmen, um nicht mit Kain sagen zu müssen: Soll ich meines Bruders Hüter sein?
Dann noch etwas: Wenn Ameisen sogar am Polarkreis, im Hochgebirge oder im Urwald oder in den Wüsten zu leben vermögen, dann will auch ich da meinen Platz ausfüllen, wohin Gott mich gestellt hat. Nicht die Umstände sind entscheidend, sondern die innere Haltung zum Leben.

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