So spricht der Herr: Wenn ihr umkehrtet und stille bliebet, so würde euch geholfen; durch Stillsein und Hoffen würdet ihr stark sein. Aber ihr wollt nicht. Jesaja 30, 15
Unsere lärmenden Autos und Motorräder sind zu Vermittlern von Lebensfreude geworden. Sie sollen das Gefühl von Freiheit, Macht und Stärke geben. Dabei vergessen wir, dass Lärm tötet. Versuche mit Pflanzen haben ergeben, dass ständige Lärmberieselung die Pflanze am Wachstum hindert und sie verkümmern lässt. Schöpferischer Geist erwacht in der Stille. Wenn diese fehlt, verkümmert unser Innenleben und der Heilige Geist bekommt keinen Zugang mehr. Das sind Erkenntnisse, die vielen verlorengegangen sind.
Damit wir Gottes Stimme hören können, führt uns der Heilige Geist in die Stille, in die Ruhe Gottes. Hebr. 4, 3. Gott segnet Menschen, die dem Lärm entfliehen. Das geschieht in der Regel nicht freiwillig. Das Herz meidet die Stille, es ist wie das aufgewühlte Meer, das nicht still sein kann. Jes. 57, 20-21.
Der Grund dafür mag sein, dass der natürliche Mensch seinen Schöpfer meidet, weil das Herz ein Rebell ist. Gott sieht das Dilemma und kommt uns zur Hilfe.
So gibt es schicksalhaft bedingte Einsamkeiten. Jakob erlebte eine solche. Er war auf der Flucht vor seinem Bruder Esau und kam in die Wüste. Hier begegnete ihm Gott im Traum. Hier konnte Er mit ihm reden und ihm seine Zukunft offenbaren. 1. Mos. 28, 10-22. Mose war vor Pharao in die Wüste geflohen und hütete die Schafe, als Gott mit ihm zu reden begann. Hier empfing er seinen Auftrag und die dazugehörende Ausrüstung und so konnte er das Volk Israel befreien und ihr geistlicher Führer sein. 2. Mos. 3-4. Ähnlich erging es Elia. Weil man ihm nach dem Leben trachtete, war er in die Wüste geflohen. Gott sandte einen Engel und stärkte ihn. Er ging weiter bis in das Gebirge des Horeb. Hier verkroch er sich in einer Höhle, als Gott ihm begegnete. Er wurde mit neuen Aufgaben ausgerüstet und war wieder stark und mutig wie zuvor. 1. Kön. 19, 1-21.
Jesus entwich freiwillig in die Wüste oder bestieg einen Berg, um allein zu sein. Als er nach vierzig Tagen in der Wüste vom Teufel versucht wurde, fand er seine Zurüstung für seinen beginnenden Dienst. Er kam wieder in der Kraft des Heiligen Geistes und konnte den Menschen in Vollmacht dienen. Luk. 4, 14-30.
Viele Jahre begleitete ich einen jungen Pastor, dessen Gemeinde bis auf ein paar Alte ausgestorben war. Eines Tages fasste er den Entschluss, sich für einige Tage in eine einsame Hütte zurückzuziehen, um dort zu beten und sich neu zu orientieren. Gott offenbarte ihm, dass für ihn und seine Gemeinde eine neue Zeit anbrechen würde. Er teilte seine Eindrücke den Gläubigen mit und bereitete sie auf einen geistlichen Aufbruch vor. Es dauerte nicht lange, bis der erste Besucher kam. Der war über die Freundlichkeit der Alten und die Art des Gottesdienstes so begeistert, dass er zu seinen Freunden ging und sie einlud. Bald hatte sich herumgesprochen, dass es ein geistliches Zuhause gibt für junge Menschen, die nach dem Sinn des Lebens fragen und dies mitten im Getümmel einer brausenden Großstadt. Der Saal wurde zu klein und ein zweiter und dritter Gottesdienst musste angeboten werden.