Und in diesen Tagen will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Alten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. Joel 3, 1
Träume – eine Gabe Gottes? Ja, ein Traum kann auch das Ergebnis eines brennenden Wunsches sein, der dem Willen Gottes entspricht. Dann träumen wir den Willen Gottes – dabei muss man nicht im Bett liegen und schlafen. Gott selbst legt seinen Plan in unser Herz, mit dem wir uns identifizieren können.
Joseph wurde Träumer genannt, weil er seine Träume seinen Brüdern und den Eltern weitererzählte. 1. Mos. 37, 19. Durch den Traum gottloser Midianiter konnte Gott Gideon zeigen, wie erfolgreich sein Befreiungskampf gegen sie sein würde. Richter 7,13-15.
Von Martin Luther King wissen wir, dass er immer wieder sagte: Ich habe einen Traum – und begann ein herrliches Zukunftsbild für seine schwarzen Leidensgenossen zu zeichnen, die unter der Willkür der Weißen unsagbar zu leiden hatten, und sein Traum wurde Wirklichkeit, obwohl er mitten aus dem Leben gerissen wurde – man hatte ihn umgebracht. Seine Idee hatte Feuer gefangen und wurde zu einem Flächenbrand, der die Vereinigten Staaten erfasste. Eine neue Zeit wurde geboren und kein Schwarzer musste sich mehr seiner Hautfarbe schämen.
Gott möchte, dass wir Träume haben, die sich mit unserer Zukunft oder der Entwicklung unserer Gemeinden befassen. So ist es wichtig, dass wir Träume zulassen. Ein furchtsames oder müdes Herz wird sicher keine Träume haben; ebenso der nicht, der sich vor Veränderungen fürchtet oder nicht offen ist für neue Ideen, oder der lieber verwalten möchte, statt etwas Neues zu gestalten. Das sind nur einige Hindernisse, die es Gott unmöglich machen, uns mit Träumen zu segnen. Die Verwirklichung eines Traumes kann uns Opfer abverlangen oder uns viel Kritik einbringen oder uns einsam machen. Martin Luther King hatte immer damit gerechnet, dass man ihn eines Tages umbringen könnte. In seinen Gottesdiensten bereitete er die Gläubigen darauf vor und deshalb konnte sein Traum überleben.
Sicher ist es einfacher, eine Sache zu verwalten oder sich unter die gegebenen Umstände zu beugen, als neue Strukturen zu schaffen und Veränderungen herbeizuführen. Es gibt viele in unseren Tagen, die ihrem Traum unbeirrt folgen. Die Geschichte von David Wilkerson liefert uns dafür einen Beweis. Der Prediger aus der einsamen Provinz las in der Zeitung, dass einigen Jugendlichen der Prozess gemacht werden sollte, weil sie in Drogen und kriminelle Handlungen verstrickt waren. Unbedingt wollte er ihnen zur Hilfe kommen und kam selbst in große Schwierigkeiten. Er gab aber nicht auf und wurde so das Werkzeug, das Tausenden ein neues Leben ermöglichen konnte.
Man trifft sich zu Gebetsabenden. Alle Gläubigen sind eingeladen und verschiedene Anliegen werden genannt und dafür gebetet. Das hat sicher nichts mit einem Traum zu tun. Aber wie würden unsere Beter reagieren, wenn für ein Anliegen ein heiliges Feuer in uns brennen würde. Mit welcher Hingabe würde dann für Anliegen gebetet werden und wie machtvoll könnte Gott etwas bewegen, weil wir einem Traum folgen.