Aber das Haar seines Hauptes fing wieder an zu wachsen, nachdem es geschoren war. Richter 16,22
Hier wird uns ein Mann vorgestellt, der Hoffnungsträger einer Nation sein sollte. Gott hatte ihn bereits dazu erwählt, noch ehe er geboren wurde. Sein Geist erfüllte ihn und der Herr war mit ihm wohin er auch zog und was er tat, wird berichtet. Seine Eltern gaben ihm den Namen Simson, eig. „Mann in der Sonne“, oder der Mann, der seinem Volk Hoffnung bringen wird. Das hatte einen Grund. Israel war von Gott abgefallen. Anstatt den Lebendigen anzubeten, opferten sie den bösen Geistern. Die geistliche Dunkelheit hatte ihren Tiefststand erreicht, bis Simson kam. Er sollte das Werkzeug sein, welches die geistliche Situation ändern würde.
Leider kam es anders. Immer wieder lesen wir, dass Simson Schwächen für Frauen hatte, einmal liebte er eine Philisterin, die er sogar heiratete, dann eine Hure und zuletzt Delila, die ebenfalls eine Philisterin war. Diese hatte es darauf abgesehen, das Geheimnis seiner Vollmacht zu lüften um ihn zu schwächen. Simson gab nach und verriet sein Geheimnis. Darauf schnitten sie ihm die Haare ab, während er schlief und als er sich dann gegen seine Feinde wehren wollte, entdeckte er, dass die Salbung von ihm gewichen war.
Jetzt überwältigten ihn seine Feinde und stachen ihm die Augen aus. Als Gefangener musste er nun in einer ihrer Mühlen für sie arbeiten. Statt sich über das Licht des Tages erfreuen zu können, war es dunkel um ihn geworden. Statt einen mutigen Schlachtruf gegen die Philister ausrufen zu können, hatten seine Wächter das letzte Wort. Der Mann in der Sonne war ein Häufchen Elend geworden, gefangen, blind und ohne Perspektive.
Dann aber fasste er sich auf den Kopf und entdeckte, dass seine Haare wieder zu wachsen begannen. Leise schöpfte er Hoffnung, dass sich seine Situation ändern könnte. Der Tag war gekommen, dass seine Haare ihre ursprüngliche Länge wieder erreicht hatten.
Da steht er im Tempel der Philister zwischen zwei Säulen, an die er sich lehnen durfte. Während die Feinde Israels ihre Orgien feierten und ihre Götter lobten, betete er zu seinem Gott, er möge ihn nur noch einmal gebrauchen können. Aus dem angerichteten Schaden hat er gelernt. Jetzt wollte er gehorsam sein und mit ungeteiltem Herzen seinem Gott dienen. Gott erhörte sein Gebet und Simson spürte die Kraft der Wiederherstellung, und er stemmte sich gegen die Säulen des Hauses, riss sie ein, und das ganze Haus fiel in sich zusammen und begrub alle, auch den Simson. Der Bericht sagt, dass sein letzter Dienst einen größeren Sieg für die Nation brachte als alle Einsätze zuvor.
Eine merkwürdige Geschichte mit einer großartigen Botschaft! Gott stellt einen gescheiterten Menschen wieder her und gibt ihm mehr Erfolg als je zuvor. Das erinnert mich an den gefallenen David. Von der Frau, mit der er die Ehe brach, gab Gott ihm den Salomo als Zeichen seiner Wiederherstellung. 2. Sam. 12, 24.
Simsons Scheitern wurde in Gottes Händen das Material, aus einem leichtsinnigen Menschen einen Mann nach Gottes Herzen zu formen. Im Reich Gottes gibt es viele „Simsons“, deren steile Karriere durch einen tiefen Fall ein jähes Ende nahm. Mit diesen Zeilen möchte ich ihnen Mut zusprechen. Fasse auf dein Haupt und prüfe, ob auch deine „Haare“ wieder gewachsen sind. Gott hat dich nicht aufgegeben. Er möchte dich erneut ausrüsten, damit der interessanteste Abschnitt deines Lebens jetzt beginnen kann.