Gehilfen der Freude sein

Nicht dass wir Herren wären über euren Glauben, sondern wir sind Gehilfen eurer Freude; denn ihr steht im Glauben. 2. Korinther 1, 24.

Um parken zu können, bedarf es oft nur kleiner Geldbeträge. Gehilfen der Freude lassen Menschen durch kleine Taten und Worte „an der Sonne parken“. Sie möchten erreichen, dass andere das bekommen, was sie sich selbst nicht geben können. Sie möchten nur Handlanger sein, Menschen, die aus dem Hintergrund wirken aber viel erreichen. Deshalb leisten Gehilfen der Freude keine Schwerstarbeit. Ihre vielen kleinen Beiträge sind es, die etwas in Bewegung bringen. Dieser Gedanke beflügelt mich. Ich möchte ebenfalls mithelfen, dass andere sich freuen können.

Wie macht man das und was könnte geschehen, wenn jeder ein Gehilfe zur Freude des anderen wäre? Es war wieder ein Gottesdienst und Besucher waren anwesend. Sie wurden von der Kanzel aus herzlich begrüßt. Am Schluss des Gottesdienstes machten sich fast alle auf den Heimweg, bis auf diese Besucher. Sie waren zum ersten Mal anwesend und schauten sich noch ein wenig um. Um sie näher kennenzulernen, ergriff jemand die Gelegenheit und lud sie ein, bei ihm eine Tasse Kaffee zu trinken. Der Tisch war gedeckt und in gemütlicher Atmosphäre wurde geplaudert. Die Besucher waren überrascht; so hatten sie sich den Gottesdienst nach dem Amen nicht vorgestellt. Als sie gegangen waren, stellte jeder fest, dass der Nachmittag ganz besonders verlaufen war. Man freute sich über seinen Beitrag zur Gemeinschaft und darüber, dass eine Freundschaft entstanden war.

Freude gedeiht immer da, wo man sein Glück mit anderen teilt. Gehilfen der Freude haben Ideen und nehmen sich Zeit. Sie möchten teilen; persönliche Interessen können sie dabei zurückstellen. Sie wollen nur Gehilfen sein und das macht sie glücklich.

Freude ist mit einer Flamme zu vergleichen. Eine Flamme brennt nur solange, wie sie Nahrung bekommt. Bleibt diese aus, muss sie verlöschen. So müssen wir dafür sorgen, dass die Flamme erhalten bleibt, damit es warm und angenehm sein kann, sonst wird es kalt in uns und um uns. Gehilfen der Freude beschränken sich nicht nur auf den Gottesdienstbesuch, sie sehen überall Möglichkeiten, sich zu betätigen.

Paulus schrieb aus dem Gefängnis: Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe!  Paulus erweist sich als Gehilfe der Freude, seine eigenen Nöte sind ihm dabei unwichtig. Wer andere glücklich machen will, muss sich selbst verleugnen können. Er darf sich nicht wichtig nehmen und seine persönlichen Umstände in den Vordergrund stellen, sonst hat er keinen Freiraum mehr, sich seinem Nächsten zuzuwenden. Gehilfen der Freude leben von der Freude.

Freude ist eine Frucht des Geistes und sie sind von ihr durchdrungen. Alles was sie denken und sagen atmet Freude. Sie finden die richtigen Worte, anderen den Himmel zu erhellen. Gott sucht solche Menschen. Freude ist das Zentrum des Evangeliums. Schon eine kleine Aufmerksamkeit genügt oft, um Großes zu bewirken. Deshalb sagt Salomo: Das Geschenk des Menschen schafft ihm Raum und bringt ihn zu den großen Herren. Spr. 18, 16

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