Darum sollen wir desto mehr achten auf das Wort, das wir hören, damit wir nicht am Ziel vorbeitreiben. Hebräer 2, 1
Damit der Steuermann seinen Zielhafen erreichen kann, muss er den Weg über die Weiten des Ozeans kennen. Die meisten Schiffskatastrophen geschahen nur deshalb, weil es an Navigation mangelte. Winde oder Strömungen sorgten dafür, dass das Schiff vom Kurs abgetrieben wurde und an einem Felsen zerschellte. In früheren Jahren orientierte man sich an der Sonne oder dem Polarstern. So musste ständig die Position neu bestimmt werden, um den Kurs zu korrigieren.
Diesen Gedanken verwendet der Schreiber des obigen Textes. Christenmenschen befinden sich auf einer Seereise; sie möchten den Heimathafen erreichen – die Welt Gottes. Sie wissen aber auch um ihren Widersacher, den Teufel. Dieser versucht, das Schiff vom Kurs abzubringen, das müssen wir erkennen und dagegen steuern; das können wir navigieren nennen. Viele haben das versäumt und sind auf der Strecke geblieben. So liegt ihr Schiff zerbrochen irgendwo auf einer Sandbank. Paulus schreibt: Demas hat mich verlassen und ist wieder in sein altes Leben zurückgekehrt. 2. Tim. 4, 10.
Demas war einst ein gesalbter Mitarbeiter des Paulus. Auch er diente Gott und hatte viel erlebt und Opfer gebracht. Was mag in Demas vorgegangen sein, dass er seine Berufung über Bord warf und den Kurs nicht hielt? Ich bin sicher, dass er über seinen Entschluss von damals heute anders denkt. Navigieren heißt, dass wir unser Leben aus Gottes Händen nehmen, egal was uns widerfahren mag.
An Gott zu glauben, bewahrt uns nicht vor Verfolgung, Leid oder Krankheit. Nehmen wir das nicht in Demut an, können solche Ereignisse unser Ziel verrücken. Als dem Hiob allmählich jede Hoffnung auf Genesung schwand, kam seine Frau und riet ihm, sich von Gott loszusagen und zu sterben. Mit anderen Worten sagte sie, dass Gott es nicht gut mit ihm meine und alle seine Gebete nichts ausgerichtet hätten. Hiob antwortete: Haben wir Gutes von Gott empfangen, sollten wir das weniger Gute nicht ebenso aus seinen Händen nehmen? Hiob. 2, 9-10.
Wir müssen über die Qualität unserer Beziehungen wachen. Wachsamkeit ist geboten, wenn ein Christ eine Verbindung mit einem Menschen eingehen will, der Jesus nicht von Herzen liebt. Er sollte bedenken, dass zwei Menschen mit ganz unterschiedlichen Interessen in ein Boot steigen, um ihr weiteres Leben gemeinsam zu gestalten. Das kann nicht gut gehen, weil die Interessen unterschiedlich sind. Deshalb sagt die Bibel: Licht und Finsternis passen nicht zusammen. 2. Kor. 6, 14.
Wir müssen unsere Schwachstellen kennen und darüber wachen. Unverhofft erreicht uns eine E-Mail mit hässlichem Inhalt. Wie schnell kann man falsch reagieren, seinen Unmut in die Tasten hämmern und alles mit einem Klick zurücksenden. Selten wird bedacht, dass es sich um ein Dokument handelt, das immer wieder gelesen werden wird und sogar an andere weitergeleitet werden kann. Wir müssen mit der unsichtbaren Welt rechnen, um richtig navigieren zu können. Gott schaut vom Himmel und möchte uns führen. Sind wir vom Kurs abgewichen, stellt er uns seine Engel in den Weg. Wie schnell reagieren wir dann wie Bileam. Anstatt Einsicht walten zu lassen, schlug er seinen Esel, weil dieser ihm seinen Fuß eingeklemmt hatte, um dem Schwert des Engels auszuweichen. 4. Mos. 22, 22-33.