Drinnen oder draußen

Durch den Glauben hat Noah Gott geehrt und die Arche zubereitet zur Rettung seines Hauses, da er ein göttliches Wort empfing über das, was man noch nicht sah; und durch seinen Glauben sprach er der Welt ihr Urteil und hat ererbt die Gerechtigkeit, die durch den Glauben kommt. Hebräer 11, 7

In fast allen Religionen, bis in die Urwälder Brasiliens bei den Indianern, wird über die Geschichte einer Sintflut gesprochen. Der Schreiber obiger Worte benutzt sie, uns die Frage zu stellen, wie wir zu Jesus Christus stehen. Jesus ist die Tür und wer durch sie eingeht, bekommt Zugang zur Welt Gottes und darf für immer bei ihm sein, wenn er diese Welt verlassen muss.

Was war geschehen? Noah empfing eine Offenbarung von Gott. Ihm wurde ein Blick in die Zukunft gestattet. Zu seiner Zeit gab es das Wort Gottes noch nicht, es wurde erst viel später dem Mose mitgeteilt, was Gott den Menschen zu sagen hatte. Was Noah sah, konnte er in einem Traum gesehen haben. Dieser aber hatte ihn so stark beeindruckt, dass er sofort an die Arbeit ging, ihn zu verwirklichen. Es sollte eine Flut über die ganze Erde kommen und er sollte sich ein Schiff zur Rettung bauen. Sicher stellte sich ihm die Frage, woher so viel Wasser kommen könne, um ein Schiff von solchem Ausmaß schwimmen zu lassen. Immerhin sollte es etwa 150 Meter lang sein und drei Etagen haben. Trotzdem gehorchte er. Es ist auch anzunehmen, dass die Bauzeit viele Jahre dauerte und viele Tausend Arbeiter ihm dabei helfen mussten. Es mag sein, dass er dabei sein ganzes Vermögen in dieses Projekt investiert hatte. Am Ende stand ein Riesenschiff mitten auf dem Land und viele werden gespottet haben, wo jetzt das Wasser bleibe. Eine weitere Arbeit war das Einfangen der Tiere und die Futterversorgung. Die Tiere gehorchten ihm und eines nach dem anderen kam in die Arche.

Dann zum Schluss mag Noah sich noch einmal in die Tür gestellt haben, um alle einzuladen, sich in Sicherheit zu bringen. Obwohl viele beim Bauen mithalfen, stieg niemand ein. Ihnen war die Ankündigung einer großen Flut einfach zu unglaubwürdig. Vielleicht nannten sie ihn sogar einen einsamen Spinner und Phantasten. Trotzdem hielt er an seinem Traum fest, mit der inneren Überzeugung, dass alles genau so eintreffen würde, wie er es vorhergesehen hatte.

Nur sieben Menschen aus dem engsten Familienkreis glaubten ihm. Diese allein wurden mit Noah gerettet, als dann endlich der große Regen kam. Dann heißt es: Und Gott verschloss die Tür. – Über Nacht wurde aus dem Unfassbaren dramatische Wirklichkeit und aus Spott und Hohn verzweifelte Schreie nach Rettung. Es war einfach zu spät. Jetzt nützte es nichts, wenn man gesagt hätte: „Noah, ich habe dir beim Bau geholfen, jetzt hilf du mir“. Noah konnte nichts mehr tun. Er hatte keine Möglichkeit, die Tür wieder zu öffnen.

Diese Botschaft ist ernst. Die Sintflut war gekommen und hatte alle hinweggerafft und wer in der Arche war, wurde gerettet. Gott will uns sagen, dass es für uns auch ein „Zu spät“ geben kann. Dann wird Jesus sagen: Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr! in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen meines Vaters im Himmel tun. Matth. 7, 21. Wo stehen wir, wenn sich für unser Leben die Tür schließt. Drinnen oder draußen? Bist du dann drinnen?

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