Alle aber miteinander haltet fest an der Demut; denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. 1. Petrus 5, 5
Das Geheimnis der Vollmacht Jesu war seine demütige Haltung. Eines Tages legte er seine Kleidung ab, band sich einen Schurz um, goss Wasser in eine Schale, kniete vor seinen Jüngern nieder und wusch ihnen die Füße. Den Jüngern war es peinlich und Petrus wehrte sich dagegen, aber Jesus bestand darauf. Dann sagt er: Ein Beispiel habe ich euch gegeben, dass ihr tut, wie ich euch getan habe. Joh. 13, 3-15. Eines Tages erteilte Jesus seinen Jüngern eine wichtige Lektion. Es ging um die Frage, wer in der zukünftigen Welt der Größte von ihnen sein würde. Er nahm ein Kind, stellte es mitten unter sie und sagte: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. Wer sich selbst erniedrigt wie dies Kind, der ist der Größte im Himmelreich. Matth. 18, 2-4.
Jesus ist von Herzen demütig. Hatte er es nötig, sich zu erniedrigen? War er nicht Gott und konnte er nicht mit Recht sagen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden?
Der Grund seiner Erniedrigung war, dass er dem Bösen den Kampf angesagt hatte. Satan ist der Inbegriff von Stolz und Überheblichkeit. Wer gegen das Böse etwas ausrichten will, muss sich klein und unbedeutend machen. Darum heißt es von Jesus: Als er geschlagen und gemartert wurde, tat er seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm wenn es geschlachtet wird.
Demut und Stolz passen nicht zusammen; sie sind wie Wasser und Feuer oder wie Licht und Finsternis. Weil Satan stolz ist, ist er zum Teufel geworden, erfüllt von Schlechtigkeit und Hinterlist. Er ist zum Feind Gottes geworden, weil er selbst Gott sein wollte.
Satan lässt nichts unversucht, unsere Herzen mit Stolz zu erfüllen. Stolze Menschen werden zu Feinden Gottes, weil auch sie keinen Herrn über sich dulden. Sie möchten selbst über ihr Leben entscheiden und ihr eigenes Schicksal in die Hände nehmen. Deshalb heißt es: Wer zugrunde gehen soll, der wird zuvor stolz; und Hochmut kommt vor dem Fall. Besser niedrig sein mit den Demütigen, als Beute austeilen mit den Hoffärtigen. Spr. 16, 18-19
Solche Menschen haben sich schutzlos gemacht. Weil sie uneinsichtig sind, rennen sie gegen eine Wand und weil sie nicht nachgeben wollen, zerbrechen ihre Beziehungen.
Stolz ist das Material, das unbedeutende Menschen zu Tyrannen werden lässt, sobald sie Macht bekommen. Schon schauen sie mit Verachtung auf andere herab und unterdrücken sie.
Einer der mächtigsten Könige Israels war David. Weil er öffentlich einen Freudentanz machte, kritisierte ihn Michal, seine Frau. David sagte: Ich will noch geringer werden als jetzt und will niedrig sein in meinen Augen.
2.Sam. 6, 22.
Demut ist eine Herzenshaltung, die jeder freiwillig wählen sollte, wenn sein Leben von Erfolg gekrönt sein soll. Gott steht zu den Demütigen und verheißt ihnen sogar die zukünftige Welt.