Schafe unter Wölfen

Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben. Matthäus 10, 16

Nach vorliegenden Schätzungen sollen 75 bis 80 Prozent der Menschen, die derzeit wegen ihres Glaubens verfolgt werden, Christen sein. Die meisten werden verfolgt, weil sie missionarisch tätig sind. Besondere Gegner des Christentums sind der Islam und der Kommunismus. In der islamischen Welt kann allein ein Religionswechsel zu den schlimmsten Verbrechen gehören und wird mit dem Tode bestraft. In China oder Nord Korea sind Tausende in Arbeitslagern oder werden politisch umerzogen.

Von Jesus als Schaf ausgesandt zu sein, um von Wölfen gefressen zu werden? Eine schreckliche Vorstellung. Wer möchte unter solchen Vorstellungen da noch den christlichen Glauben annehmen? Und dennoch geschieht es. Das Christentum hat gegenwärtig eine Wachstumsrate von nie gekanntem Ausmaß. Trotz Verfolgung in China entscheiden sich täglich Scharen von Menschen, den christlichen Glauben anzunehmen. Wollen diese sich von der Geheimpolizei „fressen lassen“ oder gibt es andere Gründe?

Wer Jesus als seinen Retter annimmt, wird mit seinem Geist erfüllt. Damit hat er die Finsternis verlassen und ist ein Kind des Lichts geworden. War vorher Satan sein Herr, ist es jetzt Jesus, der Fürst des Lichtes. Das bleibt nicht ohne Folgen. Satan beginnt, sie zu hassen und lässt nichts unversucht, sie wieder in seine Gewalt zu bekommen, aber Gott stellt sich auf ihre Seite und was der Böse zu tun gedachte, wendet Gott in einen Segen.

Mein Freund Paulus, er ist Inder, arbeitet unter seinen Landsleuten. Ich besuchte ihn und er erzählte, wie Menschen während eines missionarischen Einsatzes über ihn und sein Team herfielen und sie mit Eisenstangen malträtierten; anschließend wollte man ihnen die Haut abziehen und sie ins Meer werfen. Paulus Sohn war gerade 14 Jahre alt, auch er gehörte mit zu diesem Team. Derjenige, der sich auf diese grausame Foltermethode verstand, war nicht anwesend, so sperrte man sie über Nacht in ein Verließ. Diese Nacht verbrachten alle im Gebet; man nahm Abschied von seinen Lieben und bereitete sich auf den Tod vor. Doch Gottes Herrlichkeit erfüllte den Raum und jeder wusste, wir sind nicht allein. Der nächste Tag brach an und die Person war immer noch nicht gekommen. Mit Drohungen und Spott stieß man sie hinaus und ließ sie gehen. Zuhause angekommen sagte der Sohn: „Papa, Jesus war mir so nahe und ich hatte überhaupt keine Angst, zu sterben. Ich fühle mich von Gott geehrt, für ihn leiden zu dürfen. Ich möchte mal als Märtyrer sterben.“

Das erinnert an die Worte aus Röm. 8, 31-39: Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahin gegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht. Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und uns vertritt. Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?

Wie geschrieben steht(Psalm 44,23): „Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wir sind geachtet wie Schlachtschafe.“ Aber in dem allem überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.

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