Aber der Zorn Gottes entbrannte darüber, dass er hinzog. Und der Engel des Herrn trat in den Weg, um ihm zu widerstehen. Er aber ritt auf seiner Eselin, und zwei Knechte waren mit ihm. 4. Mose 22, 22
Nicht jeder versperrte Weg muß ein Nachteil für uns sein. Die Geschichte des Bileam ist lehrreich. Ein Wahrsager, der mit bösen Geistern verkehrte und dessen Flüche Wirkung zeigten, erhält vom König der Moabiter einen Auftrag. Er sollte das heranziehende Volk Israel verfluchen und es so aus dem Weg räumen. Anstatt mit Waffengewalt zu operieren, sollte Magie helfen. Bileam wird dafür ein hohes Honorar in Aussicht gestellt. Anstatt zu fluchen musste er segnen. Gott sah das alles und warnt ihn. Er solle die Finger von diesem Volk lassen, denn es ist gesegnet. 4. Mos. 22, 12.
Bileam geht trotzdem. Jetzt sendet Gott seinen Engel und ließ ihm den Weg versperren. Bileam sieht den Engel nicht, schlägt dafür seine Eselin, weil sie seinen Fuß eingeklemmt hatte. Nach weiteren Versuchen begann der Esel zu sprechen und rügt sein Verhalten. Es gab zu allen Zeiten Menschen, die um materieller Vorteile wegen zu verwerflichen Taten bereit waren, auch die Frommen machen dabei keine Ausnahme. Für ein Linsengericht verkaufte Esau seinen Erstgeburtssegen an Jakob, seinen jüngeren Bruder. 1. Mos. 25, 29-34. Um in den Besitz von dreißig Silberlingen zu kommen, verriet Judas seinen Herrn. Matth. 26, 14-16. Für Geld verbreiteten die Soldaten, die das Grab Jesu zu bewachen hatten die Lüge, die Jünger hätten Jesus aus dem Grab gestohlen. Matth. 28, 11-15. Für Geld wollte Simon sich bei Gott einkaufen, um die Vollmacht zu bekommen, die Petrus hatte. Apg. 8, 18-23.
Jeder steht in Gefahr, um materieller Vorteile willen falsche Entscheidungen zu treffen. Gott aber wacht und greift ein und hindert uns daran, Schaden anzurichten. Er will nicht, dass wir uns schuldig machen, und am Ende sind wir sogar froh darüber, dass Wege versperrt wurden. So erweisen sich viele Entscheidungen, die wir mit Sicherheit getroffen hätten, später als verwerfliche Taten.
Nicht jeder versperrte Weg ist eine Attacke des Feindes. Deshalb sollten wir gut überlegen, wie wir reagieren, wenn sich Türen nicht öffnen lassen oder Wege trotz Anstrengung verschlossen bleiben.
Als die Juden Ägypten verlassen hatten um ihre Reise durch die Wüste anzutreten, wird berichtet, dass Gott sie einen Umweg führte. 2. Mos. 13, 17-18. Normaler Weise hätten drei Tage genügt, um das Ziel zu erreichen. Jetzt aber wurden vierzig Jahre daraus. Der Umweg wurde ihnen aber zum großen Segen. In der Wüste konnte Gott seine Macht und Fürsorge an ihnen beweisen. Täglich bekamen sie frisches Manna vom Himmel und kühles Wasser aus dem Felsen. Hier hatten sie Zeit genug, um ihrem Gott ein Offenbarungszelt zu bauen, die Stiftshütte. Als diese fertig war, zog die Herrlichkeit Gottes ein, und der Herr begann unter seinem Volk zu wohnen. Ungewollt erlebten sie jeden Tag Wunder Gottes – auf einem Weg, den sie sich freiwillig nie gewählt hätten.
Hast du das Gefühl, deine Pläne wurden durchkreuzt und dein Weg führt durch eine Wüste? Sei unverzagt, Gott wacht auch über dir und wendet alles zum Guten.