Die anderen, die nicht zur Gemeinde gehörten, wagten nicht, sich ihnen anzuschließen; sie sprachen aber mit Hochachtung von ihnen. Immer mehr glaubten an Jesus, den Herrn, viele Männer und Frauen. Apostelgeschichte 5, 13-14
Die Gemeinde in Jerusalem hatte zwar kein eigenes Kirchengebäude mit bequemer Bestuhlung; auch keine Pastoren mit theologischer Ausbildung; ihre Gläubigen waren sehr arm; die meisten besaßen weder eine Thora noch hatten sie Gesangbücher. Was sie aber hatten, war ein guter Ruf vor denen, die sie beobachteten und mit diesem Kapital erschlossen sie sich die Herzen ihrer Zuhörer und die Gemeinde wuchs in die Tausende. Ich werde an das Wort erinnert: Ein guter Ruf ist köstlicher als großer Reichtum und anziehendes Wesen besser als Silber und Gold. Sprüche 22, 1.
Das hat sich bis heute nicht geändert. Unsere Kirchen und Gemeinden haben nur so viel Einfluss auf ihr Umfeld, wie ihr Ruf ist. Haben sie einen schlechten Ruf, nützen alle Anstrengungen wenig. Sie werden zu einsamen Inseln inmitten einer Gesellschaft, die dringend ihre Hilfe braucht. Niemand wird auf die Idee kommen, diese gerade hier zu suchen.
Damit eine Kirche oder Gemeinde einen guten Ruf bekommt, muss sie sich etwas einfallen lassen. Ein guter Ruf entsteht nicht von selbst, so war es bei der Gemeinde in Jerusalem und so wird es auch bei uns sein. Unsere Zeitgenossen müssen etwas zu sehen bekommen, einen Glauben zum Anfassen; etwas, das sie berührt und sie von der Echtheit ihres Anliegens überzeugt. Ich las einen Bericht in einer Zeitung unter der Überschrift: „Bibelkreis spendet 100 € für Baby-Notarztwagen.“ Dann hieß es: „Weitere 100 € für den Baby-Notarztwagen wurden gestern der Redaktion der Kreiszeitung übergeben. Absender war der Schülerkreis eines kaufmännischen Schulzentrums, der auf Anregung ihres Rektors den Erlös einer Musikveranstaltung dem Baby-Notarztwagen zudachte. Am vergangenen Samstag hatten etwa 250 Jugendliche den Weg in die Turnhalle des kaufmännischen Berufsschulzentrums gefunden. Dort spielten die „Living Stones“, deren Musik in ihren Texten eigene Erfahrungen mit Jesus vermittelte. Die Reaktion des Publikums, das vom Schülerbibelkreis mit Kuchen und Getränken versorgt worden war, war ebenso positiv wie die Reaktion der Schulleitung, die in naher Zukunft weitere Veranstaltungen dieser Art durchführen wird.“
Man stelle sich vor, eine kleine Gruppe macht mit einem Wohltätigkeitskonzert auf sich aufmerksam und erntet großen Beifall. Das hat Jesus gemeint, wenn er sagt: Ihr seid das Licht der Welt. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. Matth. 5, 14-16.
Ebenso schön wäre es, wenn auch uns – ganz privat – der gute Ruf vorausginge, dass wir ein netter Kerl, ein freundliches Mädchen oder auch ein fröhlicher Opa und eine liebevolle Oma sind. Das könnte dann auch in unserem Bekanntenkreis zu einem lauten Ruf werden, das bisherige Leben zu überdenken und sich dem Glauben zuzuwenden. Denke stets daran: Nichts überzeugt mehr, als ein guter Ruf.