Mit Freude alt werden

Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe die bösen Tage kommen und die Jahre sich nahen, da du wirst sagen: »Sie gefallen mir nicht«. Prediger 12, 1

Wer von uns denkt in jungen Jahren schon an das Altwerden? Unbeschwertes und sorgloses Leben ist gefragt. Kräftig zulangen, ohne an die Folgen zu denken und sich dann wundern, wenn plötzlich, oft viele Jahre später, eine hohe Rechnung ins Haus flattert. Das Gesetz von Saat und Ernte darf wohl in der Natur seine Gültigkeit haben, aber nicht im persönlichen Leben. Verwundert es da, wenn viele Alte verbittert und vereinsamt in eine trübe Zukunft ohne Perspektiven schauen und sie niemand haben will, geschweige denn sie hören möchte, falls sie wirklich noch etwas zu sagen haben.

Gehen wir einmal davon aus, dass etwa ein Viertel unseres Lebens dem Alter zugerechnet werden kann, dann wären das etwa 20 Jahre – eine lange Zeit, meine ich. Damit stellt sich die Frage, wie diese Zeit aussehen soll. Wollen wir einmal sagen: Diese Phase gefällt mir nicht oder: Die schönste Zeit meines Lebens beginnt jetzt?

Eines jedoch ist sicher, alte Menschen stehen bei Gott hoch im Kurs. Nach Gottes Vorstellungen sollen sie sein wie ein Palmbaum, der immer grünt, der fruchtbar ist und frisch bleibt, bis ins hohe Alter. Ps. 92, 15. Das alles geschieht nicht von selbst. Wir sind gefordert, in die letzte Phase unseres Lebens so früh als möglich zu investieren.

Alt werden wir alle, aber nicht jeder wird reif. Reife ist aber das Ziel allen Wachstums, das lehrt uns die Natur und niemand von uns macht dabei eine Ausnahme. Reife Früchte müssen gewollt sein. Eine von ihnen heißt Erfahrung. Im Verlauf des Lebens hat man viel durchgemacht und erlebt. Es gab Höhen und Tiefen, freudige Ereignisse und Enttäuschungen, Erfolge und Misserfolge. Alles kann sich als Hypothek erweisen oder zu Kapital werden. Das hängt davon ab, wie wir unsere Erfahrungen verarbeitet haben. Habe ich sie positiv und mit Gottvertrauen verarbeitet, kann ich im Alter aus einer reichen Quelle von Erfahrungen schöpfen und ein guter Ratgeber sein.

Eine weitere Tugend ist Gelassenheit. Im Laufe der Jahre sammelt jeder Erfahrungen. Darum, dass sich vieles wiederholt, kann man Vergleiche machen und mit Gelassenheit reagieren. Sie haben erlebt, wie Gott in früheren Zeiten geholfen hat und können getrost in die Zukunft schauen. Das Wort Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit ist für sie kein leeres Versprechen. Das schätzen die Jungen sehr und freuen sich, wenn ein Alter mit Besonnenheit an ihrer Seite steht, ebenfalls umgeben von Turbulenzen und Hektik, aber wie eine Säule, an die man sich lehnen kann. Sie sind es, die die Ruhe bewahren und anderen Mut zusprechen können. Alte Menschen dürfen weise Menschen sein. Die Jungen sollten sie um Rat fragen können und brauchbare Antworten bei ihnen finden. Wissen wird uns an Schulen oder Universitäten vermittelt, aber Weisheit lehrt uns das Leben. Kluge Menschen haben wir zur Genüge, aber wer ist weise genug, um das richtig anwenden zu können, was uns zur Verfügung steht.

Die größte Weisheit ist, den Schöpfer als Quell allen Wissens zu erkennen und mich durch sein Wort von ihm belehren zu lassen. Es gibt bei aller Fülle von Informationen nichts Vergleichbares mit unserer guten alten Bibel. Ihre Ratschläge sind Leitplanken für ein Leben, das sich bis ins hohe Alter zu leben lohnt.

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