Jerusalem im Brennpunkt

Sondern ihr seid gekommen zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu den vielen tausend Engeln und zu der Versammlung… Hebräer 12, 22

Die Stadt Jerusalem gehört ohne Zweifel zu den interessantesten Städten weltweit. Das statistische Jahrbuch von Jerusalem listet 1204 Synagogen, 158 Kirchen und 73 Moscheen auf. Für Juden, Christen und Muslime ist sie Symbol ihres Glaubens, ist sie doch die Stadt Abrahams, Davids und Jesu Christi, für die Muslime auch die Stadt Mohammeds. Im Alten Testament wird Jerusalem 632 mal erwähnt. Sowohl die Stadt Jerusalem als auch das Land und Volk Israel stellt die Bibel als Gottes Eigentum dar. Bedeutsam sind hier die Zusagen Gottes an diese Stadt. „So spricht Gott der Herr: Das ist Jerusalem, das ich mitten unter die Heiden gesetzt habe und unter die Länder ringsumher! Hes. 5, 5. Heute ist die Klagemauer, die westliche Umfassungsmauer des Tempelbezirks, ein heiliger Ort für Juden. Nur der Tempelberg selbst übertrifft sie an Bedeutung. 1988 gab Jordanien seinen Anspruch auf Ostjerusalem auf. Im selben Jahr rief die PLO den Staat Palästina aus und erklärte Jerusalem zu seiner Hauptstadt, was bis heute reine Fiktion ist. Damit bleibt Jerusalem die umstrittenste Stadt der Welt und Brennpunkt der Geschichte im Nahen Osten.

Für Christen hat Jerusalem in erster Linie eine geistliche Bedeutung. Es heißt: Ihr seid gekommen zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu den vielen tausend Engeln und zu der Versammlung.

Das himmlische Jerusalem ist das Ziel unserer Pilgerschaft. Der Apostel Johannes hatte eine Schau von der zukünftigen Welt und dieser Stadt. Und er führte mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem herniederkommen aus dem Himmel von Gott, die hatte die Herrlichkeit Gottes; ihr Licht war gleich dem alleredelsten Stein, einem Jaspis, klar wie Kristall. Offb. 21, 10-11. Dieses Jerusalem liegt jenseits von Raum und Zeit und wird deshalb auch nicht umkämpft, wie es in Israel über Jahrtausende der Fall war. Dennoch: Der Teufel versucht, uns den Blick für das Ziel unserer Christusnachfolge zu verdunkeln. Gelingt ihm das, verbleibt uns nur noch unser zeitliches Dasein. Dann heißt es: Ich wünsche dir, dass es dir hier wohl ergehen möge, dass du immer gesund bleibst und deine Frische nie verlierst, dass du im Leben immer Erfolg haben mögest und lange lebest auf Erden.

Wer wagt es dann noch mit Paulus zu sagen: Nicht, dass ich’s schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich’s wohl ergreifen könnte, weil ich von Christus Jesus ergriffen bin. Meine Brüder, ich schätze mich selbst noch nicht so ein, dass ich’s ergriffen habe. Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus. Phil. 3, 12-14.

Bei allen Aktivitäten im Reich Gottes lasst uns Menschen sein, die bewusst für die Ewigkeit leben. Tritt diese Hoffnung in den Hintergrund, sind wir bald erschöpft und beginnen zu resignieren. Allein das Wissen um eine bessere Welt gibt uns immer wieder Kraft. Wenn wir wissen, für was wir leben, ist das Wie viel leichter zu ertragen. Ich wünsche dir einen vom himmlischen Licht durchfluteten Tag.

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